Kreativität, Ideen ordnen

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Hi Leute,
bin neu hier und habe eine grundsätzliche Frage:
Wie ordnet ihr eure Ideen?

Mein Problem ist, mir fallen ständig Sachen ein wie "Darüber könnte ich ja mal einen Text schreiben", "in dem Stil möchte ich ein Lied machen", "So ein Synth würde auch in meinen aktuellen Track passen", oder auch "Ich sollte mir mal ein Tutorial über xy ansehen".
Ich weiß nun überhaupt nicht, womit ich anfangen soll und habe das Gefühl ich habe totaaal viel zu tun und komme zu garnix, gemessen an der Anzahl von Ideen, die ich fast jeden Tag habe. Dazu kommt, dass ich sowohl auflege als auch produziere und dann weiß ich immer nicht wofür ich mich entscheiden soll^^

Klar kann ich mir ne todo-Liste machen, aber die wäre in einer Woche ja schon über ne DIN-A4-Seite lang und garnicht zu schaffen.
Kann mir jemand helfen???
 
Eigenschaft
 
Ich habe eine klassische "Loseblatt-Sammlung" in einer Mappe für Texte und ein Buch für Riffs oder Melodien.

Bei Zeit und Muse blätter ich darin und schaue, was ich dann gerne weiterentwickeln möchte.
 
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Kann mir jemand helfen???
Klar, da gibt es mehrere Ansätze, z.B. diese hier:

1) CLUSTERN: Du sammelst Deine Ideen eine Weile, bevorzugt auf separaten Papierchen (Post-it, Metaplan etc., am besten im selben Format). Dann ordnest Du die Karten zu Häufchen, die zusammengehören und gibst ihnen einen Namen oder ein Stichwort oder so. Am Ende begutachtest Du Deine Cluster.

>>> Oft ist es so, dass derselbe Gedanke sich über mehrere Tage und Gedankensplitter verteilt. So blickst Du wieder durch. Wo es sinnvoll ist, kannst Du auch Kärtchen/Papierchen (in Ausnahmefällen) duplizieren.​

>>> Die Kärtchen/Papierchen können auch Hinweise auf eigene Tonaufnahmen usw. haben, falls Du so etwas nutzt.​

>>> Papier ist an dieser Stelle heilsam: Es visualisiert die schiere Menge. Auf dem Bildschirm könnte man das auch tun, aber das ist fast immer schlechter und weniger überschaubar.​


BEISPIELE:
methode_kartenabfrage-1024x768.jpg
Kartenabfrage_interventionen.jpg



2) ZEITMANAGEMENT: Da gab es vor 2 - 3 Jahrzehnten ganz tolle Bücher zu. Die unbereinigte ToDo-Liste ist Dein Killer, im wörtlichsen Sinne.

2a) ZIELE SETZEN ... : ... ist ein wesentliches Element aus jenen Betrachtungen. "Wer nicht weiß, wo er hin will, muss sich nicht wundern, wo er irgendwo ankommt". Nicht jeder Gedanke Deiner Kärtchen passt auch zu Deinen Zielen. Also: aussondern. Ein Archiv hat auch seine Lebensberechtigung.

2b) ENTRÜMPELN ... : ... geht am Besten mit formulierten Zielen, aber auch ad hoc mit übervollen ToDo Listen. Folge dem Eisenhauer-Prinzip:
  • kennzeichne jedes Kärtchen / jeden ToDo-Eintrag mit den beiden Merkmalen WICHTIG (W) sowie DRINGLICH (D)

  • arbeite zuerst alle WICHTIGEN UND DRINGLICHEN (W+D) ab ... sie bringen Dich in der Regel Deinen Zeilen näher [A-Prio]
  • dann kommen dran die .... richtig, die WICHTIGEN (W) ... ;-) [B-Prio]

  • zu guter letzt kommen die DRINGLICHEN dran ... falls die sich nicht schon selbst erledigt haben sollten [C-Prio]

  • was dann noch über ist, also WEDER W NOCH D war ... entsorgst Du in der "runden Ablage", sprich Papierkorb (weniger Mutige füllen damit ihr Archiv ;-) ) [Abfall]

Damit kommst Du schon einmal ein ganzes Stück weiter :) Viel Erfolg

Zeitplanung3.gif
 
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peter55
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Mein Problem ist, mir fallen ständig Sachen ein wie "Darüber könnte ich ja mal einen Text schreiben", "in dem Stil möchte ich ein Lied machen", "So ein Synth würde auch in meinen aktuellen Track passen", oder auch "Ich sollte mir mal ein Tutorial über xy ansehen".
Das sind keine Ideen sondern spontane Einfälle, Assoziationen oder auch Eingebungen. Die alle zu sammeln, könnte keine Datenbank der Welt festhalten, dokumentieren oder gar verwalten.
"Darüber könnte ich ja mal einen Text schreiben" - tue es sofort oder lass es - oder tu es in eine Mappe oder einen Ordner wo "Themen für songtexte" drauf steht.
"in dem Stil möchte ich ein Lied machen" - tu es sofort oder lass es oder tu es in einen Ordner wo drauf steht "Stile, in denen ich irgendwann mal einen song machen möchte" > da merkst Du selbst schon, dass das sehr sinnlos ist - also entweder sofort machen oder es bleiben lassen.
"So ein Synth würde auch in meinen aktuellen Track passen" - leg pro song einen Ordner oder eine Mappe an und sammel alles, was zu diesem konkreten song passen könnte. Mit der Zeit ergibt sich etwas oder auch nicht. Allerdings entwickelt sich nichts, wenn Du einfach nur Dinge in den Ordner tust ohne Dich dann auch ranzusetzen und was damit zu machen.
"Ich sollte mir mal ein Tutorial über xy ansehen" - Vergiss es. "Ich sollte irgendwann XYZ tun" ist der beste Weg, nichts gebacken zu kriegen. Du sammelst damit nur bloße Vorsätze wie zu Sylvester an und bringst danach ein Jahr damit zu, ständig über Dich enttäuscht zu sein.

Entweder gehst Du systematisch vor wie MS-SPO es beschrieben hat (es gibt da recht viele Methoden, mit denen man auch sehr gut seine Zeit mit zubringen kann: also Vorsicht: Methoden sollen Dinge erleichtern und nicht zusätzliche Hürden aufbauen) oder Du vertraust darauf, dass das, was WIRKLICH WICHTIG ist hängen bleibt, sich irgendwann durchsetzt und von einer spontanen Eingebung seinen Weg findet zu einer Idee, einer Skizze, ein paar Umsetzungen und schließlich dem song, der am Ende fertig ist. Vergessen ist nämlich der natürliche Weg, Wichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden. Was Dir wirklich wichtig ist, bleibt hängen und verlangt von Dir, dass Du Dich dransetzt und was machst.

Und zwischen Eingebung, Idee, Skizze und fertigem song stecken dann 90 PROZENT SCHWEISS - also nicht Ideen über Ideen über Ideen sammeln und sich vornehmen, irgendwann irgendwie irgendwas zu machen, sondern an einer KONKRETEN IDEE weiter arbeiten, bis sie zumindest ein gewisse Form angenommen hat. Das ist bei einem Text nicht nur der Titel oder drei Zeilen oder ein Bild, sondern ein paar Strophen und meist ein Refrain, der etwas ausdrückt. Und bei der Musik ein tragendes Riff, eine Akkordfolge und eine Melodie und ein Aufbau.
Das kann man dann noch ausbauen, daran kann man noch feilen, daran kann man probieren - aber ohne das wirst Du in zehn Jahren immer nur noch einen Haufen Ideen haben und Deine Zeit damit verbringen, die Ideen irgendwie festzuhalten und zu ordnen.

Schreib mal was dazu, wie Du überhaupt Musik machst, welche Instrumente Du spielst, in welchen Genres Du unterwegs bist, wie Du aufnimmst, ob Du schon fertige songs hast, ob Du alleine unterwegs bist oder mit Leuten ...

Herzliche Grüße

x-Riff
 
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ich habe mal ein Zeitmanagement Seminar besucht und zu meiner Überraschung bestand das nur zu gut einem Drittel aus Techniken effizienter zu arbeiten und sich besser zu organisieren und zu zweidrittel aus Übungen, sich mit der vemeintlichen Situation „ich könnte viel mehr schaffen“ besser klar zu kommen.
In der heutigen Zeit haben wir einfach viel mehr „Möglichkeiten“, Ideen und auch Aufgaben, als wir erledigen können.
Mein Fazit ist daher: „Priorisieren“ geht über Organisieren. Welche Idee ist „nett“ und welche hat riesen Potential. Was es dann in den Topf der umsetzungswerten Ideen schafft, wird dann auch angegangen und die Umsetzung wird auch gedanklich „gefeiert“. Bewusst sich zu entscheiden Dinge nicht zu machen, weil dafür keine Zeit da ist, ist IMO besser als immer schneller/besser rennen zu wollen.
Etwas tiefer geht dann: „Wichtig“ ist wichtiger als „dringend“ ...was eine sehr schwierige Kiste ist. Die eigene Beziehung oder Gesundheit ist wichtig! Das die Waschmaschine kaputt ist, ist „nur“ dringend...
 
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ich habe mal ein Zeitmanagement Seminar besucht und zu meiner Überraschung bestand das nur zu gut einem Drittel aus Techniken effizienter zu arbeiten und sich besser zu organisieren und zu zweidrittel aus Übungen, sich mit der vemeintlichen Situation „ich könnte viel mehr schaffen“ besser klar zu kommen.
Also: Doch noch irgendwie schaffen? Falls Ja, wäre das sehr traurig.

Ich schrub ja schon, die Blütezeit sei vorbei ... die Könner von damals sind auch älter geworden und heute haben wir beim Zeitmanagement ... eher Nachmacher und weniger Vormacher ;)
2) ZEITMANAGEMENT: Da gab es vor 2 - 3 Jahrzehnten ganz tolle Bücher zu. Die unbereinigte ToDo-Liste ist Dein Killer, im wörtlichsen Sinne.
Ein Grund mehr, einmal in der Zeit "etwas zurückzureisen", wenn die eigene Lebenszeit bedeutsam erscheint ;)
 
Hi,
Bewusst sich zu entscheiden Dinge nicht zu machen, weil dafür keine Zeit da ist, ist IMO besser als immer schneller/besser rennen zu wollen.

Da kann ich voll mitgehen. Leider funktioniert das im Arbeitsleben nicht so, da wir (oder ich zumindest) sehr oft von "aussen" priorisiert werden. Das sind dann leider Sachzwänge oder Ansichten von Vorgesetzen, die mit den eigenen differieren.
 
Leider funktioniert das im Arbeitsleben nicht so, da wir (oder ich zumindest) sehr oft von "aussen" priorisiert werden. Das sind dann leider Sachzwänge oder Ansichten von Vorgesetzen
Das ist an vielen Stellen so. Aber: Auch in so einer Lage gibt es Freiräume für persönliches Zeitmanagement. Und manch Vorgesetzte/r soll sich schon als lernfähig erwiesen haben :)

Was mich zum Stichwort "Eigeneffizienz" bringt. Überraschend viele unterschiedlich wirkende Aufgaben können einen gemeinsamen gleichen oder vergleichbaren Routineanteil haben. Diesen Teil, aber auch die Ausnahmen, kann man gut mit einer sog. "regelnden oder lernenden Checkliste" bearbeiten. Das macht den Kopf frei, liefert immer besser werdende Ergebnisse und bringt Vorgesetzte oder Kunden mitunter ins wohlwollende Staunen. - Wer mehr dazu wissen möchte, kann mich ja direkt per PN anschreiben.

Ansonsten gilt: Sich nicht meschugge machen lassen ...
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Ich kenne dein Problem - und ich kenne deine Frustration! Und das bezieht sich leider nicht nur auf Musik, sondern auch auf andere Dinge des privaten/kreativen Lebens.
Mir kommen dauernd irgendwelche Ideen in den Kopf. Manchmal technische Ideen, mit deren Hilfe ich irgendwas optimieren, clever erweitern oder vereinfachen könnte usw...
Und eben auch musikalisch allerhand kleine Dinge wie Rhythmen, Riffs, Melodien, Text-Ansätze... Und dann wird das notiert oder aufgenommen, zur Not auch mit Sprache/Stimme, wenn gerade kein Instrument zur Hand ist.

Über die Zeit sammelten sich so immer mehr Ideen für Projekte und Songs und sonstwas. Auf der anderen Seite wurde aber kaum etwas davon umgesetzt und "fertig" gemacht. Dennoch hatte ich immer das Gefühl, ich müsse diese Ideen irgendwie sichern, damit ich auf sie zurück greifen kann. Waren ja schließlich alles tolle Ideen...

Das Problem ist durchaus bekannt, wie man schon an den bisherigen Beiträgen erkennen kann. Du bist nicht allein! ;) Und ein Spruch wie "mach doch einfach mal und sammle keine Ideen" ist nicht so leicht umzusetzen...

Ich habe mit den Jahren immer mal neue Ansätze ausprobiert. Ein ganz simpler Ansatz: wenn diese Ideen wirklich relevant sein sollten, dann werde ich automatisch wieder auf das Problem stoßen und mich dann auch um eine Verbesserung kümmern, um mir das Leben einfach zu machen. Der "Schmerz" muss einfach groß genug sein, sonst lohnt sich der Aufwand vermutlich auch einfach nicht. Ganz automatisch kümmert man sich um die Sachen, deren Wert oder Nutzen man auch spürt. Oder man geht wichtigen Dingen aus dem Weg, indem man sich um Unwichtiges kümmert. Auch das ist dann ein Nutzen in dem Moment - denkt man. Immerhin musste man sich nicht mit einer unliebsamen Tätigkeit herumschlagen. Dass einen das früher oder später einholt, ahnt man, aber es ist sehr menschlich, es doch ab und zu zu tun...

Nun rede ich gerade von Projekten usw, nicht von Musik. Tja, Musik, Texte... Die können schnell verloren gehen, oder? Also alles aufnehmen. Habe ich auch über viele Jahre gemacht. Mittlerweile habe ich sehr viele Riffs, Melodien usw. aufgenommen. Irgendwann merkte ich, dass ich sie gar nicht verwenden könnte, weil ich sie nicht finden kann. Mir fiel auf, dass viele Riffs z. B. nur für bestimmte Song-Geschwindigkeiten / Tempi funktionieren. Also habe ich angefangen, die Dateien vorne mit der BPM-Angabe zu starten. Bei einem Riff, was ideal um die 104 BPM rockt, sieht das dann vielleicht so aus: "104 bpm - Zerr-Riff.mp3". Ist es über einen größeren Geschwindigkeitsbereich tauglich, dann auch so: "090-120 bpm - Zerr-Riff". Sowas in der Art half schonmal, um die Sachen dann auch mal hervorkramen und anhören zu können, falls ich an einem Song schraube, bei dem mir irgendwie ein nettes Riff fehlt. ABER: das ist auch nicht die Lösung - für mich zumindestens nicht. ABER: diese Vorgehensweise hilft mir und auch anderen, um das Gefühl zu bekommen: ok, ist notiert, muss ich nicht weiter im Kopf behalten und mich drum sorgen.

Ich empfehle dir, dich mal mit dem Konzept "Getting Things Done" (GTD) zu beschäftigen. Dazu gibt es haufenweise kurze Einführungen in Form von Artikeln oder Videos. Auch Bücher gibt es. Das vom ursprünglichen Autor David Allen ist sicher die Referenz: "Getting Things Done: The Art of Stress-free Productivity".
Hierbei geht es darum, dass man so etwas wie eine Inbox - ähnlich wie bei E-Mails - hat, in die man Ideen und Todos packen kann. Regelmäßig geht man da durch und entscheidet, was man damit als nächstes tun will oder muss. Die Dinge landen auf unterschiedlichen Listen, von denen eine die Elemente enthält, um die man sich als nächstes wirklich kümmern will. Viele Sachen liegen auf einer anderen Liste bereit, und werden vielleicht in Zukunft herausgepickt. Der Fokus liegt hier dabei, dass man Sachen wirklich fertig macht und erst dann schaut, was als nächstes dran kommt. Viele Sachen landen auch in einer Liste, die alles enthält, was man nur vielleicht und irgendwann machen wird (oder auch nie). Klingt nun alles noch nicht ganz schlüssig, aber schau dir mal ein paar Sachen dazu an und du wirst sehen, dass der Ansatz es wert ist, dass man ihn mal ausprobiert.

Zurück zur Musik: ich bin auch extrem frustriert, dass ich zwar viele Ideen habe und auch Songs halb fertig habe usw... Aber so ganz fertig wird selten etwas. Ist wie bei vielen anderen Dingen auch: es gibt immer Aspekte, die einem nicht so viel Spaß machen, irgendwo auf der Strecke ist es auch mal nervig, und letztlich gibt es ja auch keinen Druck. Wenn du eine Band hast, dann ist da z. B. Druck, denn zur nächsten Probe erwartet man vielleicht, dass du dir zu einem Part in einem Song etwas ausgedacht und ausgearbeitet hast. Das macht man dann spätestens am Tag zuvor oder direkt ein paar Stunden vorher, damit es weiter geht. Aber allein zu hause Songs fertig machen? Die ganze "Arbeit" machen, um die sich sonst mehrere Band-Mitglieder kümmern? Das kann eine Menge sein. Oder man fühlt sich mit irgend einem Schritt beim Songwriting nicht so richtig wohl, müsste sich in irgendwas einarbeiten - z. B. Software - und schon ist man abgelenkt und im Internet bei YouTube auf anderen Themen unterwegs...

Ich habe es nun rückblickend jahrelang nicht geschafft, meinen Songwriting-Prozess mit Hilfe meiner DAW, Reaper, effektiv umzusetzen. Irgendwie habe ich den Verdacht bekommen, dass mich das Arbeiten mit dem Bildschirm in der kreativen Phase ablenkt, aus dem kreativen Prozess heraus holt. Ich bin dann schnell von dem Instrument und der Musik weg und wieder mehr auf Computer und Bildschirm fokussiert. Für mich funktioniert es wohl besser so wie vor 30 Jahren: mit Instrument und Aufnahmegerät und Drum-Computer hinsetzen und fertig. Auch einen Pocket-POD habe ich mir vor einer Weile angeschafft und einen portablen Recorder (Olympus LS-14), der auch Overdubbing erlaubt. Mein Problem ist gar nicht, dass mir nicht genügend Riffs usw. einfallen. Wenn ich spiele, dann kommt da schon was. Und dann baut sich das mehr oder weniger automatisch auf. Da kommt irgendwas in meinen Kopf, wie es weiter gehen könnte, und dann fügt sich ein Teil an das andere. Wenn ich am PC sitze, dann ist das nichtdas Gleiche. Ich brauche einfach die Möglichkeit, mich um eine musikalische Idee kümmern zu können, dran zu bleiben, etwas weiter zu entwickeln. Die ganzen Aufnahmen von kurzen Riffs und Melodien ohne Kontext habe ich bisher sehr selten verwendet. Viel mehr Spaß macht es, wenn sich über einen Zeitraum von Tagen oder Wochen wirklich ein Song aus einigen Ideen entwickelt, indem man hier und da noch etwas verfeinert usw...

Vielleicht ist bei all dem Geschreibsel oben ja etwas für dich dabei, was dir hilft, besser mit deinen Ideen umzugehen. Mir hat GTD sehr geholfen und bei der Musik eben ganz gezielt die Distanz zum Computer, solange ich in der "Entwicklungsphase" eines Songs bin. Viel Erfolg! Und vergiss nicht: du bist nicht allein! Millionen Menschen geht es sehr ähnlich wie dir! ;)
 
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Danke für eure Antworten (aus irgendwelchen Gründen wurde meine vorherige Danksagung als "Spam" markiert und gelöscht). Ich werde mir einfach mal eine Methode angucken und ausprobieren. Mal schauen ob es passt.


Schreib mal was dazu, wie Du überhaupt Musik machst, welche Instrumente Du spielst, in welchen Genres Du unterwegs bist, wie Du aufnimmst, ob Du schon fertige songs hast, ob Du alleine unterwegs bist oder mit Leuten ...

Herzliche Grüße

x-Riff

Aaalso.... Vom PC kann ich schlecht weg, da ich mit Ableton komponiere. Ich habe in verschiedenen Bands gespielt mit meiner Geige, ein bisschen Synths und Gesang (Blues und Industrial). Ich hab da viel gelernt zu Impro und zu Effekten; ich habe ein Effektboard für meine Geige, dass ich live bedient habe. Ich drehe auch gerne an Knöpfen :p
Zuvor hatte ich eben nur klassische Geige gespielt in Orchester und Solo.

Ich habe lange Zeit nur Songs zusammen mit Band geschrieben, und versuche jetzt mal, meine eigenen Ideen umzusetzen. Allein mehr deshalb, weil ich niemanden kenne, der den Mix an Musik gut findet, der mich interessiert.

Genre-mäßig mache ich im Moment so etwas wie Techno mit 90er Elementen und groovigen Parts^^ aber das hab ich noch nicht generell festgelegt.
Ich stehe auf Sound-Design und kann ewig an einem Software-Instrument rumschrauben. Ich bin kein Fan von Presets.
Mein erstes wirklich ganz allein eigenes Lied ist im Fertigwerden inbegriffen. Ansonsten eben Beiträge zu Bands und Mastering. D.h. ich hab einige Mankos, was zB Drums angeht, oder Akkordfolgen, sowas braucht man auf der Geige nämlich nicht ;) Ich bin erstmal froh, dass ich das Ableton halbwegs bedienen kann mitterweile.

Aber das heißt auch, dass ich im Moment noch eeeewig brauche, um was auf die Beine zu stellen. Ich bastele eigentlich schon seit Juni an dem Track rum und denke mir "in der Geschwindigkeit werd ich ja nie ein Album rausbringen". Und frage mich eben auch, ob ich einen anderen Modus brauche.



ich habe mal ein Zeitmanagement Seminar besucht und zu meiner Überraschung bestand das nur zu gut einem Drittel aus Techniken effizienter zu arbeiten und sich besser zu organisieren und zu zweidrittel aus Übungen, sich mit der vemeintlichen Situation „ich könnte viel mehr schaffen“ besser klar zu kommen.
In der heutigen Zeit haben wir einfach viel mehr „Möglichkeiten“, Ideen und auch Aufgaben, als wir erledigen können.
Mein Fazit ist daher: „Priorisieren“ geht über Organisieren. Welche Idee ist „nett“ und welche hat riesen Potential. Was es dann in den Topf der umsetzungswerten Ideen schafft, wird dann auch angegangen und die Umsetzung wird auch gedanklich „gefeiert“. Bewusst sich zu entscheiden Dinge nicht zu machen, weil dafür keine Zeit da ist, ist IMO besser als immer schneller/besser rennen zu wollen.
Etwas tiefer geht dann: „Wichtig“ ist wichtiger als „dringend“ ...was eine sehr schwierige Kiste ist. Die eigene Beziehung oder Gesundheit ist wichtig! Das die Waschmaschine kaputt ist, ist „nur“ dringend...

Das ist auch ein Thema von mir... Ich habe eigentlich nie den Eindruck, genug zu schaffen, Luft nach oben ist ja bekanntlich immer ;) Und hatte auch vor Jahren schon mit Burn Out zu tun, als ich noch studiert habe.
 
Hi winkelkatze,
danke für die Infos zu Genres, Instrument, Band und so weiter!
Ja - da kommt einiges zusammen, wo man sich gut verlaufen kann:
  • Soundtüfteleien
  • Anfänger in wichtigen Bereichen (Komposition, Arrangements, DAW, drums/percussion)
  • One-man-Projekt
Woher kommt eigentlich Dein Gefühl, dass alles schneller gehen müsste, wenn Du in wichtigen Bereichen überhaupt nicht wissen kannst, wie schnell es geht? Stelle es mir schwer vor, als Anfänger über genügend Erfahrung zu verfügen, um da eine halbwegs gesicherte Abschätzung vorzunehmen.

Schaffst Du Dir alles autodidaktisch drauf?

Herzliche Grüße

x-Riff
 
Woher kommt eigentlich Dein Gefühl, dass alles schneller gehen müsste, wenn Du in wichtigen Bereichen überhaupt nicht wissen kannst, wie schnell es geht? Stelle es mir schwer vor, als Anfänger über genügend Erfahrung zu verfügen, um da eine halbwegs gesicherte Abschätzung vorzunehmen.

Schaffst Du Dir alles autodidaktisch drauf?

Herzliche Grüße

x-Riff

Hi, exakt, alles per youtube. Woher das Gefühl kommt: Naja, ich will halt releasen^^ und außerdem ist das meine Hauptbeschäftigung, was ich mir wsl nicht auf ewig leisten kann, wenn andere Arbeit mal mehr wird... Deswegen hab ich auch so das Gefühl "jetzt oder nie". Ich bin auch schon stolz auf die Fortschritte, die ich gemacht habe, seit ich entschieden habe, mir erstmal vieles andere vom Hals zu halten. Aber ich kenn da halt so paar leute... Die machen so nen Track über Nacht :p
 
Wie ordnet ihr eure Ideen?
Ordnen tu ich nix. Ich bündele. Bündele so lang, bis es explodiert. Soll heißen, ich sammle Eindrücke aus meiner Umwelt, dem Internet, der Musik, der Kunst und mache solange nichts, bis ich das Gefühl habe, etwas aufnehmen zu müssen. In diesem Jahr sind die Abstände recht kurz gewesen. vermutlich, weil die Themen und die Impulse, die Kreativität pushen können, massenhaft auf mich einströmten. Ideen habe ich zwischendurch nicht, da wird keine Melodie gepfiffen und auf keinem Instrument irgendwas rauf und runter gedudelt. Abstinenz vom Mukken - solange bis das Gebündelte so viel ist, dass es transformiert und es in musikalischer Form in den Äther geblasen wird. Einfach konzentriert alles aufsaugen, was auf mich einströmt. Es ergibt sich alles daraus. In 9 von 10 Fällen komme ich dann direkt in den Flow. Notieren muss ich nur direkt während des Songwritings Textpassagen, die mir durch den Kopp gehen. Texten ist das Schwierigste. Das musikalische ergibt sich sehr schnell. Basis sind Klangprogrammierung, Drums, Bass. Songteile entstehen. Für neue Songteile werden die Drums kopiert, dann eine weitere Bassline drauf usw. Es kann auch mal vorkommen, dass ein Song halbfertig ist, sich der Chorus z.B. aber anders entwickelt hat, als gedacht, auch im Arrangement umgebaut wird. Dann entsteht aus diesem Songteil allmählich ein neuer Song und die ursprüngliche Grundlage wird verworfen. Ist aber eher selten. Wenn man einmal drin ist, ist man drin.
 
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Aber ich kenn da halt so paar leute... Die machen so nen Track über Nacht :p
Kannste denen nicht mal ein oder zwei Nächte über die Schultern schauen?
Kann mir vorstellen, dass das noch mal ne andere Sache ist als youtube-videos, vor allem, weil das ja an einem konkreten Track ist.
Vielleicht können die Dir ja auch bei ein paar Sachen Tipps geben, wo Du nicht weiter kommst.

Vielleicht ordnest Du Dir Deine Ideen etc. auch nach einem konkreten Track: Was brauche ich konkret, um die Nummer gut auszuarbeiten?

Herzliche Grüße

x-Riff
 

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