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Traumf?nger
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Hi Leute.
Ich hab zur Zeit ein kleines Problem mit meiner musikalischen Gesinnung, und möchte euch Mit-Progger einmal damit konfrontieren. Vielleicht kennt ja jemand mein Problem und kann sich dazu ein bisschen äußern. Das würde mich nämlich sehr interessieren, da das Problem genau den Prognerv trifft. Die meisten von euch werden solche Review-Seiten wie die Babyblauen Seiten oder den Metal- Observer kennen. Vielleicht sogar darauf bauen, wenn sie sich musikalisch weiterbilden. Genau so wie ich.
1 Punkt des Problems: Ich lasse mich zu sehr von dem ganzen beeinflussen. Ich kaufe mir nur Alben mit topwärtungen und lass mir alles reinreden. Ich verliere meine eigene Meinung. Ich sage dass manche Alben scheiße sind obwohl ich sie niemals gehört habe. :screwy:
2 Punkt des Problems: Ich selbst werde zu kritisch zu allem und lass somit die Musik nicht mehr an mich ran. Früher war ich viel offener. Die Alben die in meiner TopTen- Liste stehen stammen alle noch von der Zeit vor meinem ReviewLesewahn.
Ich will damit sagen, dass wenn ich heute Operation: Mindcrime zum ersten Mal hören würde,ich es Ok finden würde, aber nicht genial, weil ich das Gefühl darin vollkommen übersehen würde. Ich würde es 5 mal hören und sagen ja das ist geil und das wichtigste überhören. (ich weiß dass das ein bisschen im Gegensatz zum ersten Punkt steht, aber das meine ich nicht)
Ich finde keine Musik mehr die mich pakt. Die mich zerreisst. Die mich zum Weinen bringt.

Ich brauch Hilfe.
 
Eigenschaft
 
ich bin auch regelmäßig auf den einschläiggen prog-Seiten unterwegs (und kenne sogar von früher noch den metal-observer, wusste gar nicht, dass der so geläufig ist...). Was soll man zu deinem 1. Punkt sagen? Lass dich nicht so beeinflussen!:p Auf den babyblauen Seiten werden alle möglichen prog-subgenres behandelt. Auch ich wundere mich gelegentlich, wie man mit den reviews, scheinbar/ subjektiv, so daneben liegen kann. Die neue Echolyn z.B., ich persönlich würde sagen: langweiliger geht's nimmer und trotzdem hagelt es Höchstwertungen, andererseits: etwa die neue Neal Morse bekommt dort eher mittelmäßige Wertungen (was sicher auch an der Gesinnung von Neal liegt, die nicht gerade jedermanns Sache ist - hier wäre ein wenig mehr Toleranz auch angebracht, aber das ist ein anderes Thema...) und ich bin von der CD ziemlich begeistert. Tja, vieles ist eben anscheinend doch Geschmackssache. Daher: immer erstmal schauen, ob einem das subgenre eigentlich zusagt (ein Meisterwerk des neoprog dürfte einem bildungspusseligen RIO-Puristen wohl kaum gefallen) und dann erstmal selbst "probehören" - wie man das am besten macht, sei hier mal nicht näher ausgeführt...:rolleyes:
Was den 2. Punkt angeht: du musst dich fragen, WAS dich genau an den CDs stört, die du in letzter Zeit gehört hast. Wenn dich die Musik emotional eher kalt lässt, liegt es vllt an der zu sterilen Produktion (da gibt's durchaus Abhilfe: wenn ich mir die CDs von The Mars Volta anschaue etwa; die haben einen schön erdigen sound und wirken irgendwie "unfertig abgemischt"), oder dich stört, dass viele neue CDs, die oft unter der Kategorie "progressive rock" laufen im Prinzip "nur" etwas komplexere, aber nach wie vor melodieseelig-unspektakulär vor sich hin dümpelnde AOR-CDs sind (damit sind wir wieder bei Echolyn...) - wenn dir solcher "prog" sozusagen zu brav geworden ist, kann ich nur empfehlen, mal in RIO reinzuschnuppern, da gibt's etwa mit bands wie Miriodor oder Taal auch Kandidaten, die nicht gleich mit der atonalen Keule ankommen, sondern etwas zugänglicher sind. Ansonsten: kein proggie ist dazu verpflichtet, sein musikalisches Dasein in einem Elfenbeinturm zu fristen, ganz im Gegenteil: es gibt etwa im Bereich jazz jede Menge zu entdecken, und KünstlerInnen wie Katie Melua zeigen, dass man selbst in den deutschen Charts noch gut gemachte Musik finden kann.
also: immer Augen und Ohren offen halten!
CDs, die mich in den letzten Jahren emotional etc. wahrlich umgehauen haben, waren z.B.: Pain Of Salvation: Remedy Lane, Änglagard: Epilog/ Hybris, Neal Morse: God Won't Give Up, Porcupine Tree: In Absentia, Discus: Tot Licht
 
Hodgesaargh schrieb:
Was den 2. Punkt angeht: du musst dich fragen, WAS dich genau an den CDs stört, die du in letzter Zeit gehört hast. Wenn dich die Musik emotional eher kalt lässt, liegt es vllt an der zu sterilen Produktion (da gibt's durchaus Abhilfe: wenn ich mir die CDs von The Mars Volta anschaue etwa; die haben einen schön erdigen sound und wirken irgendwie "unfertig abgemischt"), oder dich stört, dass viele neue CDs, die oft unter der Kategorie "progressive rock" laufen im Prinzip "nur" etwas komplexere, aber nach wie vor melodieseelig-unspektakulär vor sich hin dümpelnde AOR-CDs sind (damit sind wir wieder bei Echolyn...) - wenn dir solcher "prog" sozusagen zu brav geworden ist, kann ich nur empfehlen, mal in RIO reinzuschnuppern, da gibt's etwa mit bands wie Miriodor oder Taal auch Kandidaten, die nicht gleich mit der atonalen Keule ankommen, sondern etwas zugänglicher sind. Ansonsten: kein proggie ist dazu verpflichtet, sein musikalisches Dasein in einem Elfenbeinturm zu fristen, ganz im Gegenteil: es gibt etwa im Bereich jazz jede Menge zu entdecken, und KünstlerInnen wie Katie Melua zeigen, dass man selbst in den deutschen Charts noch gut gemachte Musik finden kann.
also: immer Augen und Ohren offen halten!
CDs, die mich in den letzten Jahren emotional etc. wahrlich umgehauen haben, waren z.B.: Pain Of Salvation: Remedy Lane, Änglagard: Epilog/ Hybris, Neal Morse: God Won't Give Up, Porcupine Tree: In Absentia, Discus: Tot Licht

Ich glaube du hast seinen zweiten Punkt nicht ganz richtig verstanden. Es geht nicht darum, ob er vielleicht die falschen Alben hört, sondern dass er glaubt, eine falsche Herangehensweise an Alben ganz generell zu haben. Völlig egal ob er nun das von Emotionen nur so sprotzende Remedy Lane vor sich hat oder die neueste, eiskalte Frikelorgie eines DT-Klones. Was er meint ist, dass man die Musik gar nicht erst auf einen wirken lässt, sondern gleich zu analysieren beginnt, im Sinne von "nach 3 Durchläufen muss ich in der Lage sein, gleich ein Review darüber verfassen zu können"; man sucht sofort nach Positivem und Negativem, versucht seine Gedanken zu ordnen, denkt schon in Kategorien wie "Einleitung" und "Fazit"...etc. (Man sieht, mir geht es manchmal genau gleich). Da kann ein Album noch so emotionsgeladen sein, mit einer solchen Herangehensweise bleiben diese einem grösstenteils verborgen.


Was kann man dagegen tun? Ich weiss es ehrlich gesagt auch nicht. Bei Neuerscheinungen ist es noch einfach, will heissen, einfach kein einziges Review dazu lesen. Hör die Scheibe ganz relaxt, mach dir gar keine Gedanken während dem Hören, lass die Musik einfach auf dich wirken. Aber das ist einfacher gesagt als getan. Manchmal hilft es, wenn man schon 3, 4 Bierchen intus hat ;) (hat bei mir schon zu erstaunlichen Ergebnissen geführt, aber nicht dass ihr jetzt glaubt ich kippe mir jedesmal einen hinter die Birne wenn ich Musik höre ;) )
 
Naja, würdest du denn von dir behaupten, dass du dich mit den Aussagen
der Reviews identifizieren kannst ?
Weißt du, ich musste schmunzeln, als ich deinen Post gelesen habe, weil
meine unvoreingenommene Art auch schon des Öfteren Mittagspause
gemacht hat, wenn es eine sehr auffällige, fast schon penetrante
gemeinsame Meinung zu gewissen Alben und Interpreten gab ;).
So war ich zum Beispiel Mars Volta, Dredg und Tool wirklich SEEEHR positiv
gegenüber gestimmt, obwohl ich keinen Pieps von denen gehört habe :screwy: Asche auf mein Haupt :rolleyes: .
Im Nachhinein hat es sich zwar für mich bewahrheitet, dass es einfach
geniale Musik ist, das täuscht aber nicht darüber hinweg, dass ich mich
ganz schön hab' manipulieren lassen.
Tja, was kann man dir großartig für Tipps geben ? Nicht so viele Reviews
lesen und eher anhand dessen orientieren, was in den Kreisen, in denen
du dich gerne musikalisch tummelst, so gehört wird - wie gesagt, OHNE
das Lesen von Reviews ;). Eventuell hilft es auch, side-projekte durch das
Lesen von Band-Historien bei net-lexikon.de oder besser wikipedia (!) zu
entdecken. Und der ultimative Tipp, da mit ihm auch Abwechslung, Neues
und Lockerheit Einzug in die häuslichen Playlisten erhält: Sich in andere
Genres vorwagen ^^ .
Falls das alles jedoch nichts hilft, drück' ich dir ganz feste die Daumen,
dass du an ein Review gerätst, aufgrund dessen du dir eine CD kaufst,
die du im Nachhinein sowas von beschissen findest, dass du dir damit
nicht mal den Hintern abwischen würdest :twisted: :D .
Sowas ähnliches, bloß in abgewandelter Form ist mir nämlich mit
Creed - My own Prison passiert: Überall hieß' es "Nirvana-Abklatsch",
"billige Kopie" bla bla bla. Ich hatte echt Zweifel, mir die CD, anzuschaffen,
aber tat es letztendlich doch. Und was war ? Creed's Debüt-Album hat
für mich nichts mit Grunge am Hut, es ist lediglich die Vorstufe, von
Creed, wie man sie noch bis zum Schluss kannte; der typische "Creed-Sound"
war dominierend und kaum zu überhören.
Oh war ich wütend auf all diese Rezensenten >__<
Die haben echt einen an der Klatsche, sowas zu schreiben :screwy: .
Und seitdem ist der einzige Rezensent, dem ich vertraue mein linkes und
rechtes Ohr :great: .
Vielleicht widerfährt dir sowas ja auch mal, wer weiß :) ...
 
Ich habe wie Ihr auch lange mit mir gehadert. Nun ich habe folgenden Schluss gezogen:

Lest Euch die Rezis von einem bestimmten Schreiber durch. Ihr kommt darauf, worauf er steht und worauf nicht. Infolge dessen könnt Ihr die Sache wesentlich besser einschätzen und für Euch zu nutze machen. Bei mir hat es geklappt und ich habe nur noch ganz selten einen FaKe dabei.

Also, eine Rezi sagt nichts aus, ob Euch das Album auch gefallen wird, aber wenn Ihr die Vorlieben eines Rezensenten verfolgt, dann kann da sehr wohl eine echte Hiilfe vorhanden sein.
 
Bin ich der einzige, der im Punkt zwei den eigentlichen Kern des Problems sieht? Kommt mir jedenfalls so vor...
 
Du hast doch schon die passende Antwort gegeben. Im Übrigen kann man das auch mit alten Platten machen. Wenn einen eine Band interessiert, dann kann man sich ein Album zulegen, auch ohne vorher eine Kritik gelesen zu haben.

Aber man geht immer, egal ob neu oder alt, das Risiko ein, ein schlechtes Album zu erwischen. Mit "schlecht" meine ich in erster Linie mal die eigenen Geschmacksnerven.

Also, es ist ein Spagat, für das es nicht die 100%tige Antrwort gibt. Vermute ich jedenfalls.
 
Man sollte einfach versuchen, von einer analytischen Musikrezeption wegzukommen. Ich kann das bei mir selber gut beobachten. Es findet eine Art "Verwässerung" musikalischer Wirkung statt, sprich man empfindet nicht mehr gleich. Ich treffe nur noch selten auf Alben, die mir wirklich die Haare zu Berge stehen lassen (im positiven Sinne), die mich zu einem freudigen Aufschrei bewegen können, etc. Früher gab es das häufig, heute vielleicht bei 50 pro Jahr gekauften Alben gerade mal noch 1-2mal. Die Frage ist nun (und genau dieser stellt sich der Thread-Ersteller auch), ob ein exzessiver "Review" Konsum mit dieser Entwicklung korreliert und wie es mit der Kausalität steht. Klar, diese "Verwässerung" kann unterschiedliche Ursachen haben. Entweder hört man,

a) die falschen Bands innerhalb eines Genres
b) das falsche Genre
c) der persönliche Geschmack hat sich verändert und man hat es noch nicht richtig realisiert (fällt mit b zusammen)
d) man rezipiert Musik (ganz allgemein) nicht mehr in der selben Art und Weise wie früher

So wie es der Thread-Ersteller geschildert hat, tendiere ich eindeutig zu d). Dies hat die Folge, dass die Schuld weder bei den Bands, noch bei den Genres zu finden ist. Um es auf einen Punkt zu bringen, ich behaupte an dieser Stelle, dass sich durch exzessiven "Review-Konsum" die Rezeptionsmodalitäten geändert haben. Dies äussert sich in zweierlei Hinsicht.

1. Musik wird nicht mehr unmittelbar erlebt, sondern wird erst durch einen "Filter" egjagt. Auch wenn man sich nur noch Rezis von einem bestimmten Schreiberling durchliest, den man vielleicht mal zu einem bestimmten Zeitpunkt als "mit dem eigenen Geschmack" konform identifiziert hat, ist dies auch eine Form von Beeinflussung bzw. von Vermittluing.

2. Man beginnt selber Musik nur noch analytisch zu rezipieren und lässt sie nicht mehr einfach auf einen einwirken, und dieser Punkt ist weitaus gravierender als der erste, da in diesem Sinne gar nichts mehr dem persönlichen Geschmack entsprechen kann, weil die Musik gar nicht soweit vordringen kann. "Es gefällt mir" wird durch "sehr gut" ersetzt, oder schlimmer noch, durch eine Zahl auf einer Skala, die auch noch den Anspruch objektiver Gültikeit hegt. Emotionen lassen sich nunmal nicht quantifizieren oder nur im seltensten Falle in adequat in Worte fassen. Versucht man es trotzdem, so wird die Musik auf einigermassen messbare Aspekte reduziert. Es spricht sich von selbst, dass dadurch viele Aspekte der Musik verloren gehen. Anscheinend kann exzessives Review-Lesen zu einer Aneignung solcher Gedankenmuster führen.*

Ich habe erst kürzlich ein Zitat gelesen, was das Gesagte hier eigentlich gut zusammenfast: "Ich mag keine Kunstpreise, weil diese vorgeben etwas zu messen, was nicht messbar ist" (Autor ist mir gerade entfallen, wird noch nachgereicht).


In gewisser Weise ist diese Argumentation/These natürlich sehr radikal und pessimistisch und impliziert eine simple Stimulus-Response-Logik. Aber sie steht nunmal hier und ist offen für Kritik. Ich hoffe nur, dass ich meine Gedanken einigermassen klar ausdrücken konnte.



*Nach diesen Ausführungen hege ich ernsthafte Zweifel, ob ich jemals wieder ein Review schreiben werde :D
 
@HevyDevy:

Ja, ich verstehe was du sagen willst, und ich muss sagen, dass es mir da fast genauso geht.

Ich kann mich noch an ein Review von einem ''Orphaned Land''-Album, in dem es in den größten Tönen für seine Polyrhythmik gelobt wurde.
Als ich mir dieses Album dann zugelegt habe, war ich total enttäuscht, weil so etwas wie Polyrhythmik überhaupt gar nicht vorkam.

Im Nachhinein muss ich aber dennoch sagen, dass ich das Album sehr gut finde, weil ich meine alten Maßstäbe nach und nach ablegen konnte.

Ich glaube also ehrlich gesagt nicht, dass das Lesen von Rezensionen zu einer unheilbaren ''Verwässerung'' führt.
Die Alben brauchen nur noch länger um ''verdaut'' werden zu können.

Für mich kommt beim erstmaligen Musikhören sowieso erstmal der technische Kram, der eben Objektiv bewertbar ist, rüber.
Erst dann können sich Emotionen voll und ganz entfalten.

So sehe ich das zumindest bei mir.
 
Der Tip, sich in andere Gewässer zu wagen ist an der Stelle aber auch nicht verkehrt, weil man nämlich solch neuartige Musik nicht bewerten kann und automatisch auf sich einwirken lässt - ohne, dass man es wirklich will.

So ist mir das z.b. ergangen, als ich Klassik und Triphop erforscht habe. Da gefallen mir recht stupide Sachen (aus kompositorischer Sicht), bei der Klassik kann ich manchmal feststellen, dass sie extrem eintönig sein kann - Claude Debussy beispielsweise. Aber manchmal da will ich gar nichts anderes hören, und finde das dann sehr genial :) Möglich, dass das Gefühl nach ner halben Stunde aber wieder vergangen ist, und ich so wieder bei Metal oder ähnlichem lande...

Was das Punkt2-Problem angeht, so hab ich beobachtet, dass wenn man Musik, die man noch nicht kennt, nicht konzentriert hört, sondern öfters am Stück nebenher hört, dass man sie dann viel anders wahrnimmt. Da kommen dann viel mehr die melodischen Teile ins Ohr, als Produktion/Komplexität usw.
Ich hab mal ne Zeit lang z.b. Shooter am PC gezockt und im Hintergrund neue mp3s laufen lassen, die ich noch nicht kannte. Nach paar Tagen wollte ich nichts anderes mehr hören!! Dann hab ich mir die CD gekauft, sie konzentriert gehört und find sie recht anspruchslos und viel zu kalt aufgenommen :(

Seltsame Sache ist das.... konzentriert Musik hören ist sowieso meiner Meinung Mist. Man darf sich nicht vor die Anlage setzen, sich sagen "jetzt hör ich mal diese CD!" und dann wirklich nur Musik hören. Ich finde, dass man, wenn man dabei nichts anderes zu tun hat, die Musik zu sehr nah kommen lässt und zu viel hineininterpretiert.. es gibt aber auch Musik, die gerade das WILL. z.b. Isildurs Bane - Mind Vol.1. Nur nebenbei erwähnt ist das Musik, die ist so komplex, dass sie nicht aufgeht, wenn man nicht jedes Detail mitkriegt :) Diese Musik nebenher zu hören wäre fatal und es würde nie im Leben klappen.

Was ich damit sagen will ist, dass es bestimmte Arten von Musik gibt, die muss man konzentriert hören, andere hingegen darf man nicht konzentriert hören, sonst versaut man sie durch zu viel "innerliche Bewertung". So wie das meine Vorredner schon wunderbar herauskristallisiert haben :D

Mein Tip an dich lautet daher, mal neues auszuprobieren, völlig neues, Musik nebenher hören, z.b. beim Arbeiten, Spielen was weiß ich, und eine Distanz zu Rezensionen im Netz aufzubauen. Dass die schädlich sein können, musste ich auch schonmal erfahren. Undzwar, bei einem meiner Lieblingsalben wurde etwas kritisiert. Als ich darüber nachdachte, fiel mir dasselbe auf, und seitdem hat die Platte eine Abwertung von mir gekriegt :(
Vielleicht werd ich irgendwann wieder meine alten Lieblinge rausholen und solche Sachen nicht mehr sehen...

Übrigens sind meine absoluten Lieblingsalben solche, mit denen ich Emotionen verbinde, beispielsweise wo ich Live dabei war oder wo ich die Bandmitglieder persönlich kennengelernt habe. Das sind dann nämlich Dinge, von denen eine Rezension nur träumen kann :)

Edit: Dem ganzen RIO/Avantgarde/Zeuhl-Kram kann ich übrigens GAR nichts abgewinnen, obwohl bei den babyblauen-seiten sowas wie Magma geradezu vergöttert wird... pfui, da könnt ich kotzen :)
 
VurtoX schrieb:
So ist mir das z.b. ergangen, als ich Klassik und Triphop erforscht habe. Da gefallen mir recht stupide Sachen (aus kompositorischer Sicht), bei der Klassik kann ich manchmal feststellen, dass sie extrem eintönig sein kann - Claude Debussy beispielsweise.
??? nichts gegen Debussy, er ist einer der ganz, ganz großen, es gibt keinen Komponisten, der mich emotional mehr mitreißt und ich finde das weder "stupide", noch "eintönig". Die Arabesques hauen einen einfach um. (ich hoffe mal, ich habe dich nicht völlig missverstanden...)
 
Hi,

mein Satzbau war etwas verwirrend. Das "stupide" bezieht sich auf einige Stücke des Triphop. Was Debussy angeht, hast du Recht, doch ändert das nichts an der Tatsache, dass es eintönig klingt. Selbst objektiv betrachtet ist es eintönig, eben weil ja nur so wenige Instrumente (wenns überhaupt mehrere sind) spielen. Nicht falsch verstehen, ich zweifel nicht an ihm. Vielleicht kennst du ja auch E.S.T. (Esbjörn-Svenson-Trio) - die sind auch eintönig.
Ist aber jetzt nicht Thema hier..
 
VurtoX schrieb:
Hi,
Was Debussy angeht, hast du Recht, doch ändert das nichts an der Tatsache, dass es eintönig klingt. Selbst objektiv betrachtet ist es eintönig, eben weil ja nur so wenige Instrumente (wenns überhaupt mehrere sind) spielen. .

Die Argumentation wenige Instrumente = eintönig halte ich für völligen Quatsch. Als wäre eine Vielzahl an Instrumenten ein Garant für Abwechslungsreiche Musik...ein Kevin Moore beispielsweise kann mit einem Anschlag einer Klaviertaste mehr Aussagen als ein ganzes Orchester. dass dir sowas natürlich verborgen bleibt, wundert mich bei deiner Einstellung gegenüber bestimmter Musik nicht:

Was ich damit sagen will ist, dass es bestimmte Arten von Musik gibt, die muss man konzentriert hören, andere hingegen darf man nicht konzentriert hören, sonst versaut man sie durch zu viel "innerliche Bewertung". So wie das meine Vorredner schon wunderbar herauskristallisiert haben

vielleicht solltest du dem Debussy mal etwas genauer zuhören ;)
 
Hi,

du liegst eigentlich recht falsch, weil ich Moore sehr gerne mag und seine Musik auch ganz gut emotional verbinden kann (wer nicht?). Eintönig beinhaltet jedoch schon das Wort "Ton", somit ist es in meinen Augen auch logisch, reine Klavier-Musik als recht eintönig zu bezeichnen .. naja wie auch immer. wenn du wüsstest, was für tiefsinnige Musik ich konsumiere, würdest du dich wohl wundern ;)

" vielleicht solltest du dem Debussy mal etwas genauer zuhören" - In dem von dir zitierten Zusammenhang hab ich überhaupt nicht von Debussy gesprochen..
 
bezog sich das mit den wenigen Instrumenten auf Trip-Hop? Wenn ja, dann ist dein Satzbau tatsächlich etwas komisch ;)

Ok, wer kann denn ahnen, dass du so pedantisch auf dem Begriff "eintönig" herumreitest :D
 
Eintönig bezog sich auf Triphop (und auch auf Debussy. Ist jedoch nicht abwertend gemeint!!) und wenige Instrumente erklärt sich von selbst *g* Nichts für ungut. Kein Wunder, dass ich in Deutsch immer meine 4 oder 5 kassiert hab, wo meine Grammatik 1a ist *lach*
 

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