Lagerung

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Berlinist
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Hallo miteinander,

sollte man Geigen/Bratschen zuhause eigentlich im Koffer lagern, damit sie z.B. vor Sonneneinstrahlung geschützt sind oder kann man sie griffbereit auf einem Ständer ins Wohnzimmer stellen?
 
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Hi Berlinist! (Mist - "Enter"-Taste klemmt.) Wenn die äußeren Bedingungen stimmen steht nichts dagegen ein Streichinstrument offen zu lagern. Temperatur und Luftfeuchtigkeit müssen natürlich im Normbereich sein, direkte Sonneneinstrahlung ist freilich ein absolutes no-go. Die meisten Instrumente beim GB hängen/stehen ja auch offen rum und ich kenne z.B. keinen Bassisten, der sein Instrument in der Wohnung in der Hülle lagern würde - ziemlich viel action, das Einpacken. Einziger Nachteil: Man muß vielleicht etwas öfters Staub wischen. Grüße Thomas
 
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Meine Kindergeige lag einen Winter lang auch sehr dekorativ offen im Wohnzimmer, allerdings in "Reichweite" des warmen Deckenlichtes, der Heizung und des Durchzuges beim Lüften (ein Wohnzimmer ist ja selten kalt, dunkel und stickig). Geschadet hat es ihr wohl nicht nachhaltig, aber die Wirbel lösten sich ständig, vermutlich wegen der wechselnden Wärme/Trockenheit. Wenn man als Anfänger noch nicht so fit im Stimmen mit den Wirbeln ist, würde ich da kein Risiko eingehen, im Kasten ist sie immer noch am Besten verwahrt.
Ich kenne meinerseits keinen Geiger (oder Holzbläser), der sein geschätztes Instrument offen lagern würde, bei 150,- € Wandergitarren und Blockflöten sieht es anders aus. Bei unhandlichen Bässen macht es sicher auch Sinn, aber der Aufwand des Auspackens ist bei kleineren Instrumenten ja wirklich kein Argument (maximal 1-2 Minuten). Und Geige im Kasten braucht nur halb soviel Platz wie Geige neben Kasten (im Gegensatz zu einer leeren Basshülle)!
 
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Danke Euch zwei. Dann werde ich die Bratsche sicherheitshalber im Koffer aufbewahren.

1-2 Minuten sind aber deutlich länger als sich die Bratsche zu schnappen und kurz den Bogen zu spannen :)
 
Hi Berlinist! - Wenn einen so ein Instrument anlächelt nimmt man es aber öfters für ein paar Minuten in die Hand, gerade für einen Anfänger sinnvoll. Und ein Bogen sollte freilich immer nach dem Spiel entspannt werden, auch wenn man da mit einem preisgünstigen Carbonbogen etwas großzügiger sein darf. Grüße Thomas - P.S. @cala: Es gibt auch teure Blockflöten, ich habe zwei und die stehen auch offen rum, seit Jahrzehnten...
 
Das war auch meine Intention. Schnell mal in die Hand nehmen bringt halt viel. Den Bogen spannen/entspannen ist ja kein Problem. Das sind ja max ein paar Sekunden - und bislang habe ich auch immer bei meiner jetzigen Leihbratsche dran gedacht. Ich hoffe mal, dass ich das schon verinnerlicht habe.
 
Also bei mir liegt fast immer eine Geige offen und spielbereit herum.

Allerdings packe ich sie im Winter vor dem Lüften eingewickelt in den Koffer. Ansonsten erzeugen die in der Winterluft abkühlenden Saiten hohen Zug, wenn es gut läuft rutscht ein Wirbel raus, wenn es schlecht läuft - und ja, ich habe sowas schon erlebt - bricht der Hals heraus.
 
Blockflöten soll man meines Wissens ja sogar offen lagern, damit sie nach dem Spielen ordentlich austrocknen. Meine ist auch was Besserers, aber wenn es nicht gerade Bass- oder Profiinstrumente sind, liegt da dank Serienfertigung der (rasch sinkende) Neuwert selten über 800 Euro. Eine Anfängerbratsche wird sicher auch nicht teurer sein, die von mir angedachten "guten Stücke" schon. Deutlich.
Hat man wie Stollenfiedler offensichtlich mehrere, entspannt sich das Verhältnis sicher auch, und als Erwachsener (evtl. auch noch männlich, gut verdienend?) geht man wohl auch lockerer da dran. Wir haben als Kinder 10 Jahre lang eingebleut gekriegt, dass man uns ein immens empfindliches und wertvolles Instrument anvertraut, auf das man furchtbar aufpassen muss, und das ist tief drin! Meine Geige ist heute noch mein ganzer Stolz, wenn ich auch weiß, dass sie im Vergleich zu einer halbwegs guten Oboe, Klarinette oder gar einem Fagott pflegeleicht und günstig ist. Vielleicht auch einfach eine Kopfsache: Fürs "Heilixblechle" leistet man sich auch meist eine Garage, während Mamas "fahrender Einkaufkorb" und Papas unhandlicher Lastwagen vor der Tür auf der Straße stehen.
Ich habe aber auch einen sehr praktischen Koffer, mit stabilen Schnallen und ohne fummelige Reißverschlüsse, und ich wickle die Geige zu Hause auch nicht noch in ein exakt zu faltendes Seidentuch oder fixiere sie mit Bändern. Der Koffer liegt auf der Kommode, nicht irgendwo im Schrank oder unter dem Bett. Kasten auf, Geige raus, Stütze dran, Bogen raus, Bogen spannen - Ok, 5 Handgriffe statt zwei. Spart man ggf. beim Stimmen dann wieder ein. Zeit braucht eher der Aufbau des Notenständers, der steht auch bei mir offen rum!
Aber klar, eine stimmstabile Anfängerbratsche kann man auch offen ins Regal legen, wenn man sich davon zum Spielen animieren lässt. Von einem Ständer würde ich abraten, auf dem Boden stolpert man leicht drüber (und tritt dann drauf), und steht er auf der Kommode und kippt, weil man ungeschickt dranstößt, ist die Geige Schrott. Die 60 Euro für so was würde ich lieber zusätzlich in einen sinnvollen Kasten investieren.
 
Also ich gehe auch mit Dingen sorgsam um, die ich mir im Falle einer Zerstörung ohne mit der Wimper zu zucken aus der Portokasse neu kaufen könnte. Ist doch schlimm, dass viele Menschen überhaupt keine Vorstellung von "Wert" mehr haben. Zumal der "billige Konsumkrempel" ja oftmals unter dem Strich teurer kommt als Qualitativ hochwertige Ware. Ich hab z.B. rahmengenähte Schuhe. Die sind zwar ein paar Hundert Euro teuer, halten dafür aber auch Dekaden und sind für ein paar Euro alle paar Jahre vom Schuster instandsetzbar - Dagegen kommen kostentechnisch keine Industrielatschen an, vom Laufgefühl her schon gar nicht.

Meine neue Bratsche kann ich Samstag abholen. Das Set mit Carbonbogen, Etui, Schulterstütze und Kinnhalter ist rund 1.500€ teuer. Ich denke mal, dass das so im Mittelfeld für Schülerinstrumente liegt - Und auf die werde ich aufpassen, wie auf meinen eigenen Augapfel.
 
Hat man wie Stollenfiedler offensichtlich mehrere, entspannt sich das Verhältnis sicher auch, und als Erwachsener (evtl. auch noch männlich, gut verdienend?) geht man wohl auch lockerer da dran. Wir haben als Kinder 10 Jahre lang eingebleut gekriegt...

Ich glaube nicht, dass es eine Frage von Geschlecht oder Einkommen ist, wie sorgsam mit seinen "Gegenständen" umgeht. Mir ist es wichtig, eine spielbereite Geige "offen" liegen zu haben, weil ich bedingt durch meine Lebensumstände oft nur für kurze Zeit zum Geigen komme.

Der Halsbruch vor etwa 30 Jahren war eine Verkettung mehrerer Fehler unterschiedlicher Menschen.

Bis auf diesen einen Fall wurde keine meiner Geigen in meiner Zeit "beschädigt". Ich bin einerseits locker, dies erfordert aber andererseits gerade ein besonderes Maß an Achtsamkeit. Und ja, das ich mehrere Instrumente besitze, hat sich erst in den letzten Jahren ergeben. Der Druck des "an diesem Instrument hängt alles" ist mir gut bekannt. Trotzdem kein Grund zu verkrampfen. Und eigentlich ging es um die Lagerung und nicht um die Frage wie männliche Besserverdiener mit dem Leben umgehen. Dafür bin ich übrigens auch der falsche Ansprechpartner.

Gratulation an Berlinist zur neuen Bratsche. Möge sie sich klanglich gut entwickeln und Dein Leben begleiten und bereichern!
 
Je weniger Zeit man in einer Übungsrunde verbringt, umso mehr schlägt die "Rüstzeit" zu Buche. Wenn man nur 20-30 min hat, ist jede Minute wertvoll, die nicht davon für auspacken, aufbauen, stimmen abgezogen wird. Bei einer 120 min Session fällt das hingegen weniger ins Gewicht.

Bei mir persönlich war es immer so, dass ich die Instrumente (egal welcher Typ) öfter in die Hand genommen habe, wenn sie im Blickfeld waren. Wandhalterungen sind in meinen Augen optimal, so lange man feuchte Wände und direkte Sonne vermeidet. So hängen die guten Stücke außerhalb der Reichweite von Kindern und Haustieren, man kann nicht drüber stolpern, dafür aber noch besser sehen.

Notenständer ist immer aufgebaut. Falls man das durch räumliche Verhältnisse nicht kann, würde ich mir einen Tischnotenständer holen, der ist im Nu aufgestellt, ohne an 5 Schrauben drehen zu müssen.
 
Gratulation an Berlinist zur neuen Bratsche. Möge sie sich klanglich gut entwickeln und Dein Leben begleiten und bereichern!
Danke! Bin mal gespannt. In den Händen meiner Lehrerin klingt sie jedenfalls wunderbar. Und das, was ich darauf fabrizieren konnte, hat mir auch gefallen.
 

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