Langsam aufnehmen, dann Tempo erhöhen?

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HRD
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Hallo zusammen

Ich habe in meinem Home-Studio schon ein paar Bands aufgenommen, gemixt und gemastert. Die Bands haben immer mit dem Tempo gespielt wie sie es gewohnt waren, somit kam es bei schnelleren Stücken auch zu "Spielfehlern", wobei die Spur für das Instrument solange aufgenommen wurde bis es Ok war.

Nun hat mich eine Band gefragt, ob ich eins Ihrer Stücke nicht "schneller" machen könnte. Nachdem ich in Cubase die Time-Stretch funktion gefunden habe, hat dies auch gut geklappt. Ich habe das Stück um etwa 10% "schneller" gemacht, dabei ist mir kein Qualitätsverlust aufgefallen.

Ich habe mir nun überlegt die nächste Band bewusst langsam aufzunehmen. So kann die Band das Stück langsam einspielen und vermeidet somit mögliche Fehler im stück (kommt natürlich auf die Band darauf an).

Später im Mix kann ich dann das Tempo nach wunsch der Band anpassen.

Meine Frage ist nun, ob jemand damit schlechte Erfahrungen gemacht hat bzw. dass nach dem "resamplen" die Qualität darunter leidet. Hat jemand mit dieser Methode schon Erfahrungen gemacht oder ist dies in Profi Tonstudios gang und gäbe?

Danke.
 
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Die Qualität leidet schon erheblich, wenn Du bei gleichbleibender Tonhöhe das Tempo erhöhst. Die Software schnippelt dann Stücke aus dem Signal raus und macht lauter kleine Kreuzblenden. Wundert mich, dass Du bei 10% nix hörst. Gang und gäbe ist das nicht.

Sollen die Jungs lieber nochmal ein wenig üben...

Banjo
 
Kann schon sein, dass das bei 10% noch gut klingt. Ich hab letztens mal spaßeshalber in REAPER ganze Lieder schneller abgespielt und war erstaunt, dass das selbst bei 1.25facher Geschwindigkeit noch gut klang. Trotzdem würd ich nur die Spuren langsamer aufnehmen, wo es wirklich nicht anders geht.
 
Hab ich auch noch nich gehört, dass es Leute gibt die dabei so "schummeln". Würde mich interessieren wie die das beim Gig hinbekommen wollen. xD
 
wenn mans nicht absichtlich als effekt einsetzt, klingt es unnatürlich. es gibt schallquellen und laute, die immer gleich lang sind, egal bei welchem tempo.
oder sag zB mal dem sänger er soll die konsonanten langsamer singen, oder dem drummer er soll den anschlag verlängern. unmöglich, einschwingphasen sind so gut wie konstant. und genau diese transienten sind so wichtig für den klang.
 
Die Musik als "Fühlbare Zeit" ist ja auch etwas abstraktes.
Das lässt sich nicht in so ein Raster packen, in dem du sie einfach mal schneller oder langsamer machen kannst.
Wenn du etwas langsamer einspielen lässt, veränderst du ja den Groove, was zur Folge hat, dass die Musiker mit nem komplett anderen Feeling spielen.
 
Danke für eure Antworten.

Ich denke auch dass das "langsam Spielen" den Groove bzw. die Power vom dem Originalsong beinflusst. Ich denke das es auch stark auf den Musikstil und das Stück ankommt. Das Stück, welches ich "verschnellert" habe Kling auch schneller gut, ohne das etwas aus dem Song verloren geht.
Ich werde es aber vermeiden, Stücke bewusst langsam einzuspielen und dann künstlich zu verschnellern. Es hat mich aber erstaunt dass die Qualität nicht wesentlich schlechter wurde.
 
hiermit geht das schon verhältnismäßig gut.

ist bei mir ein alltägliches tool geworden (leider)... gerade metalgitarristen muss man da oft nachhelfen, wenn sie sich weigern mit dem tempo ein paar bpm runter zu gehn.
der X-form algorhythmus macht im gegensatz zu den anderen auch kaum artefakte und is mehr oder weniger nicht hörbar (abgesehen von den gewünschten effekten natürlich).... und man kann sogar groove templates machen und auch wieder drauf legen.
 
Ziemlich beeindruckend ist auch das hier:
http://www.celemony.com/assets/audio/PolyQualityDemos/WholeMix1/index.html
(Einfach auf die Felder klicken um den Effekt zu hören..zB 150% faster oder +1/2 Oktave etc)

Hier gibts noch mehr Beispiele:
http://www.celemony.com/cms/index.php?id=336

Aber um zu langsames Spielen auszugleichen würde ich sowas nicht nehmen. Eher wenn man nacher merkt dass vielleicht ein halbton höher besser wäre oder,was ich mir sehr gut bei dem "Orchestral" Beispiel vorstelen kann, dass zB ein Soundtrack sein könnte.. da kann man dann je nach Situation eine langsamere/schnellere oder höhere/tiefere Version einspielen, was bestimmt ziemlich cool kommt, eben an die Stimmung angepasst.
Erschreckend und interessant zugleich, die Möglichkeiten :D
 
Muss sagen, bin beeindruckt von den beiden Demos, sowohl ProTools als auch Celemony klingen viel besser als was ich bisher kannte. Sowas kann man schon mal als Notnagel einsetzen. Als Standardarbeitsweise würd ich's trotzdem nicht machen.

Banjo
 

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