Auch mal aus eigener Erfahrung

:
Ich hab mich irgendwie immer gegen Runterstimmen gewehrt.
Auch aus einfachen gründen wegen Saiten und co. Zudem genereller klang und so weiter...
Naja, letztens kam dann das Argument auf, das unser Sänger ein paar Probleme mit extremst hohen tönen hat. Eine möglichkeit dazu eine lösung zu finden ist natürlich, Instrumente runter stimmen das damit auch seine hohen töne entsprechend runterwandern.
Wie ich finde ein wirklich guter Grund um runter zu stimmen.
Naja, zur zeit spielen wir die meisten Songs auf drop D und sonst normal E.
Drop D geht durchaus noch klar, 2 Töne nach unten mehr. (generell D wär auch ok,
aber so müssen wir nur eine saite umstimmen um von E auf D zu kommen, und eben umdenken, aber das passt).
Aber jetzt mal zum Erlebnis umstimmen. Wir haben erst mal mit einem Ganzton angefangen... Wow, eine witzige sache. Die Songs bekommen teils einen ganz anderen Charakter. Allerdings wurde alles matschig. Die Gitarre wurde ein wenig bassiger aber der Gesamtsound nicht! Was die Gitarre jetzt hatte, hat dem Bass und den Drums gefehlt, bzw sich komisch überschnitten (auch nach EQ umstellen). Das größte problem war,
das viele sachen einfach ihren flair verlohren haben. Die Gitarre klang einfach nur noch nach normal. kein schöner klangcharakter der sonst noch drin war. Bass war einfach nur wummerig undefiniert (ich spiel 4rer, mit nem 5er wär es vllt anders ^^).
Aber die Sache hat unserem klang einfach etwas geraubt, und wir klangen einfach "normal". Halbton runterstimmen war auch nicht viel besser. Dann haben wir setlist wieder auf normal (D/E) nur gespielt und dachten uns, wie fett das doch im vergleich klingt ^^ Dem Sänger hat der eine ton jetzt nicht viel geholfen, er sagte auch, das der sound verlust das nicht wert ist, und er lieber die Gesangslinie an der stelle ändert.
Die Moral von der Geschicht': Nur runterstimmen bringt es nicht
Damit möchte ich das runterstimmen ansich garnicht verteufeln, aber eben aus eigener Erfahrung sagen das durch runterstimmen nicht alles fetter wird. Vllt wird die Gitarre etwas "dicker" untenrum, aber dafür matscht sie auch mehr (was bei manchen Musikarten bzw Riffs nicht ganz so schlimm ist). Daher halte ich runterstimmen um fetter zu klingen für keinen sehr guten weg... Da sollte man sich lieber in der Band mal absprechen was am Sound nciht stimmt und wie man das fetter bekommt (das sollte hier uns Bassisten mal etwas mehr interessieren, denn anfürsich ist das ja unser job

)
Wer der Klangvielfalt wegen runterstimmt und so seinen Songs eben so einen flair geben will. Der sollte das auch tun, denn dann schreibt man die Songs ja auch entsprechend anders und stellt seinen Sound auch entsprechend ein. Das Ziel ist dann ja nicht "den Sound fetter machen" sondern "anders klingen". Dann macht umstimmen ja auch wirklich sinn

Aber man wird dadurch nicht wirklich besser... wobei... es gibt so einige kandidaten im metalbereich denen das bestimmt gut tut. Da klingen die Gitarren dann so matschig das man den Anschlag nicht mehr hört und dann auch wiederum nicht mitbekommt das ihre 16-32tel zeitreisende sind, und gerne mal im timing wandern...
Daher: Einfach mal umstimmen geht eigentlich immer schief, entweder mit verstand, sinn und zu einem bestimmten zweck, oder besser nach anderen alternativen suchen um das Problem zu beheben...
//EDIT:
Trend oder nicht trent, man sollte wissen was und warum man es tut,
leider ist das durch so blindes gehype wie es manchmal vorkommt
nicht gegeben...
PS: In meiner alten MEetal kapelle Novembers Fall (
http://www.myspace.com/novembersfall1 ) haben wir auch alles auf E gespielt, auf der myspace seite ist nicht eine Ausnahme (wobei das bei der "naja" produktion jetzt nicht unbedingt so ein vorteil ist

)
Aber man bedenke das einige Bands deren Sound wir einfach nur fett finden auch auf E oder gegebenfalls dropped D spielen
