Lautstärke der Keys Live

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Hallo Tastenfreunde,

Ich hab mir paar Gedanken zum leidigen Thema der Lautstärke verschiedener Live-Sound´s gemacht.
Beim Programmieren hat man bzw. hab ich zu Hause immer das Problem, dass man nie weiß ob die Lautstärke beim Gig passt.
Jetzt sagen die meisten: "Dazu ist doch der Souncheck da!", oder: "Der Mann am FOH muss sich Notizen machen und dir nach der Mucke sagen was du verbessern musst!" ...etc.

Die meisten wollen dass alles stimmt schon bevor es auf die Bühne geht. Nun hab ich hin und her überlegt.
Mit ein paar Studiomonitoren zu Hause kommt man schon ein Schritt näher an diesen Gedanken heran, aber noch nicht ausreichend.
Ich hab´s probiert mit 2 Monitoren + 1 Mischpult, einfaches Homerecording Equipment.



Wie wäre es denn wenn man zu Hause die Sounds so zurecht baut, dass diese immer beim gleichen Pegel am Mischpult anliegen? Selbstverständlich ist dabei von "Solo"- und "Backround"-Sound zu unterscheiden. Aber wenn alle Sounds bei +/- 0 dB liegen müsste doch live alles gut sein?

Klar, der eine Sound hat mehr Druck, der andere weniger. Woher kommt aber der Druck bzw. das Durchsetzungsvermögen? Das kommt doch Hauptsächlich vom EQ und evtl. vom Kompressor (im Keyboard). Wenn ein Sound mehr Durchsetzungsvermögen braucht dreh ich am EQ (vom Key) Höhen bzw. mittlere Höhen rein, je nachdem was man braucht (ist nur ein Bsp.).
Am Ende macht das den Sound aber lauter und somit liegt automatisch ein höherer Eingangspegel am Mixer an.
Wenn der Sound durch das anheben von Frequenzbänder mit Hilfe des EQ´s lauter geworden ist kann man diesen ja am Keyboard etwas zurück nehmen und abspeichern. Doch das Durchsetzungsvermögen vom Sound bleibt ja trotzdem.

Ich will damit sagen, dass man mit der Abhörfunktion von einem Mischpult die Sounds so programmieren kann, dass der Mann am FOH kaum noch Probleme damit haben sollte.

So viel zur Theorie. Kann das ganze slebst nicht Testen, unsere Saison beginnt erst im April...
Hab ich hier irgendwo einen Denkfehler? Berichtigt mich wenn ich falsch liege.
Ich bin auf eure Antworten und Meinungen gespannt. Freu mich drauf, bis bald :)

Gruß, Tastenmanne
 
Eigenschaft
 
Ach der 1000ste Thread über das Laustärke Thema.

Ich halte mich kurz. 3 Schritte gibt es:
1.) Daheim die Sound bauen, alle auf eine Gesamtlautstärke setzen. Nur Solo Sounds haben einen höheren Pegel.
2.) Im Proberaum mit der Band die Songs spielen. Wie hört sich der Klang im Bandgefüge und über andere Boxen an?
3.) Nach jedem Gig eventuell die Sounds anpassen.

Gruß
 
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Also dass der FOH-Mann sich Notizen macht ist m.E. eher Wunschvorstellung. Das geht vielleicht ansatzweise, wenn man seinen eigenen Mischer hat.
Das Problem ist ja auch, dass der Zuhörer (inkl. der Mischer) oft gar nicht weiss wie es klingen soll.

Dass die Sounds so programmiert werden dass der Mischer gar nicht mehr eingreifen muss ist natürlich das Ziel.
Wie man am besten dahin kommt würde mich auch interessieren.

Entscheidend ist halt wie der Sound sich im Bandkontext verhält. Vorarbeiten zu Hause sind da leider nur begrenzt zielführend.
Oft ist es ja auch so, dass man in der Probe einen anderen Sound verwendet als geplant, weil es im Zusammenspiel besser passt.

Ich persönlich neige mittlerweile dazu, vorzugsweise Sounds zu verwenden die mMn "funktionieren", also die sich für mich bereits bei anderen Songs bewährt haben und deren Klangcharakteristik ist gut kenne.
Je mehr man soundtechnisch versucht das Rad immer wieder neu zu erfinden umso mehr Probleme sind zu bewältigen.
Auch bei der Vielfalt der Sounds mache ich Abstriche, also z.B. lieber drei Bläsersounds als 10 verschiedene, lieber ein bestimmtes 1-2 A-Pianosounds als immer wieder was anderes.
 
Ja klar ist das ein alt bekanntes Thema. Hatte nur die Idee mit der optischen Kontrolle, ist ja auch nicht verkehrt.
Eben mal ein anderer Ansatz. Alt bewehrte Sounds sind auch okay, manchmal muss aber was Neues her.
Die nächste frage ist ja auch ob diese Theorie der Praxis stand hält oder ob das technisch völliger Blödsinn ist, was ich derzeit nicht glaube.
 
Das ist Quatsch. Optische Kontrolle. Was soll sie dir denn anzeigen?

Einfaches Gegenbeispiel: 2 verschiedene Songs und du benutzt das gleiche Set. Beim 2. Song haut der Gitarrist extreme Mitten rein, dann hört man deinen Sounds nicht im mittleren Frequenzbereich. Jetzt bloß noch mit dem EQ die Mitten verstärken sonst wird alles noch lauter. Lieber spielst du dann einen Sound der kaum mittenlastig ist, fertig.
 
Jetzt sagen die meisten: "Dazu ist doch der Souncheck da!", oder: "Der Mann am FOH muss sich Notizen machen und dir nach der Mucke sagen was du verbessern musst!" ...etc.
Der Soundcheck ist erstmal hauptsächlich dafür da, um
1) zu gewährleisten, dass der höchste von dir kommende Pegel im Laufe des Gigs verzerrungsfrei am Mischpult ankommt,
2) um per EQ den Frequenzgang des Raumes und/oder der Anlage zu kompensieren, so dass deine Sounds so klingen, wie du sie dir gedacht hast.
3) um den Gesamtpegel deiner Sounds einmal an den Rest der Band anzupassen.

zu 1): beim Einpegeln (zu Beginn des Soundchecks) bietest du dem Mischer das lauteste an, was du im Gig verwendest. Das kann z.B. ein Solosound sein.
zu 2): Wenn die Anlage an sich schon einigermaßen linear eingestellt ist (z.B. per CD) sollte sich das im Rahmen kleinerer Korrekturen bewegen. Gut geeignet hierfür sind Klaviersounds, weil die a) das ganze Spektrum abdecken, b) viel Dynamik bieten, c) jeder Mischer weiß, wie ein Klavier ungefähr klingt (was bei speziell programmierten Solo- oder Flächensounds nicht unbedingt so ist) und d) weil gerade Natursounds am anfälligsten für Abweichungen sind - bei ihnen merkt der Zuhörer am schnellsten, wenn was nicht stimmig ist.
zu 3): das setzt voraus, dass innerhalb des Gigs / Songs die ggf. benötigten Pegelunterschiede schon von dir kommen.

Fazit: um 3 zu gewährleisten, also bereits Vorarbeit zum Gig zu leisten, sind die Proben das A und O. Ein freundlicher Tontechniker, der dir nach dem Gig eine Rückmeldung für einzelne Songs gibt, wenn das vorher mit ihm so besprochen war, ist wie gesagt die Ausnahme - im Normalfall ist das einfach nicht sein Job. Wenn man das Glück hat, ist das aber sehr hilfreih, um mit der Zeit ein Gespür dafür zu entwickeln...

Wie wäre es denn wenn man zu Hause die Sounds so zurecht baut, dass diese immer beim gleichen Pegel am Mischpult anliegen? Selbstverständlich ist dabei von "Solo"- und "Backround"-Sound zu unterscheiden. Aber wenn alle Sounds bei +/- 0 dB liegen müsste doch live alles gut sein?
Nein! Unterschiedliche Sounds brauchen unterschiedliche Pegel - gerade die schon erwähnten Klaviersounds können u.U. sehr hohe Spitzenpegel erfordern, damit man sie noch wahrnimmt (der Durchschnittspegel ist trotzdem niedrig) - ein sägender Synthsound kann bei viel geringerem Spitzenpegel schon wesentlich zu laut sein. Diese "technische" Herangehensweise ist zum Scheitern verurteilt, selbst dann, wenn man einen Stamm-Mischer hat, der nach Partitur die Fader fährt...
Der einzige Moment, in dem es beim Vorbereiten um technische Pegel in dB geht ist: Finde heraus, wo der höchste Signalpegel vorkommt und biete genau den Sound dem Mischer zum Pegeln an. Alles andere entscheidet nur das Gehör.

Dass die Sounds so programmiert werden dass der Mischer gar nicht mehr eingreifen muss ist natürlich das Ziel.
Wie man am besten dahin kommt würde mich auch interessieren.
Ein Patentrezept gibt es kaum. Was aber hilft, ist eine im Proberaum immer gleich eingestellte PA. Soll heißen: eingepegelt mit großzügig Headroom ("Luft" nach oben), und dann sind sowohl Masterfader des Mischpults (und des Submischers/ des Synths), als auch Kanalfader als auch Endstufe immer gleich eingestellt. So. Wenn man dann noch seine Bandkollegen davon überzeugen kann, dass sie sich ebenfalls die Einstellungen ihrer Amps (zumindest den Master-Volume) merken und bei jeder Probe wieder reproduzieren, dann kann man sich von Probe zu Probe an die optimale Programmierung herantasten (Voraussetzung dafür ist eben, dass neben dem immer gleich eingestellten Pult auch der Rest der Band jede Probe in vergleichbarer Gesamtlautstärke probt).

Das allein ist es nicht, Rückmeldungen von Mischern / Publikum / Bandkollegen, das Hinhören auf den eigenen Monitor, und ggf. das Auswerten von Mitschnitten mit Blick auf die Synthsounds helfen dann von Gig zu Gig, die Einstellungen zu verfeinern...
 
Hey Jens,
vielen Dank für die ausführliche Beschreibung. Okay, also technischer Unsinn von mir. Schade aber auch gut zu wissen.

Die übliche Vorgehensweise mit Band Proben, Live das ganze Set einpegeln etc. ist ja klar. Dachte da eben nur an ein kleines Tool zur Vorarbeit zu Hause.

Nein! Unterschiedliche Sounds brauchen unterschiedliche Pegel - gerade die schon erwähnten Klaviersounds können u.U. sehr hohe Spitzenpegel erfordern, damit man sie noch wahrnimmt (der Durchschnittspegel ist trotzdem niedrig) - ein sägender Synthsound kann bei viel geringerem Spitzenpegel schon wesentlich zu laut sein. Diese "technische" Herangehensweise ist zum Scheitern verurteilt, selbst dann, wenn man einen Stamm-Mischer hat, der nach Partitur die Fader fährt...

Es ist schon klar das sich z.B. ein Sägezahn-Synthie mehr durchsetzt und dadurch zu laut WIRKT, aber eben nicht lauter ist (ich versuche meine Sounds von Haus aus schon so zu programmieren dass sie nicht komplett von der Gitarre zugedeckt werden, lässt sich ab und zu eh nicht ganz vermeiden).
Für mich würde das bedeuten dass ich das Klavier so hinbiege, dass es sich durchsetzt wie der besagte Synthie-Sound auch, bei fast den gleichen Pegel.
Aber das bekommt man laut deiner Aussage ja eh nicht hin. Na dann arbeiten wir mal weiter wie gehabt, funktioniert ja auch :)
 
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Lautstärken zu Hause programmieren hat noch nie wirklich funktioniert. Es sind einfach zu viele Parameter die da mit einwirken. Spätestens im Proberaum kommt die erste Ernüchterung, wenn die anderen Instrumente, vorsorglich Gitarren dazukommen. Und live ist dann wieder alles anders, weil die Gitarren plötzlich ne andere Lautstärke fahren, anders klingen, die PA, die Monitore anders klingen als im Proberaum. Weil ich nie die optimale Lösung gefunden hab, ist hinter jedem Keyboard ein Volumenpedal, wo ich immer adhoc eingreifen und justieren kann.
Natürlich bewahrt mich das nicht vor der Lautstärkeprogrammierung, denn gerade bei Setups/Combis/Performances, wo man mit Splits und Layers arbeitet, muss man seine Sounds schon passend einstellen, denn das Volumenpedal ändert nur die gesamte Lautstärke. Ich bin mehr oder weniger ständig am Korrigieren.
Wie auch immer, ich kann nur sagen, je mehr Erfahrung man hat, je besser man sein Equipment klingt, umso schneller bekommt man die Anpassungen hin, umso eher passt die Vorab-Einstellung von zu Hause. Und das hat weniger mit der Abhöre zu tun. Was allerdings sehr gut helfen kann, wenn man mit In-Ear spielt, und auch zu Hause über das selbe In-Ear-System, das man auch auf der Bühne nutzt, seine Sounds baut.
 
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Voreinstellen zu Hause kann man aus einigen Gründen vergessen. Nicht nur, weil der Rest der Band fehlt, der einem in die Frequenzsuppe spuckt, sondern auch, weil es verdammt schwierig bis unmöglich ist, zu Hause die Soundverhältnisse des Probemraums oder einer Bühne nachzustellen. Dabei ist es egal, ob du zu Hause über eine Hifi-Anlage, Edirols für 200 € das Paar, Adams für einige Tausender das Stück oder tatsächlich Monitorwedges abhörst. Selbst wenn du einen Soloauftritt machen würdest, würde sich eine Straßenfest-PA ganz anders anhören und die mulmigen, abgerockten, nikotinüberzogenen Boxen in der Musikkneipe wieder anders. Live kann man sich nicht mal auf die Monitore verlassen, denn ich habe noch nie erlebt, daß ein Toni es geschafft hätte, auf einen Monitorweg dieselben Lautstärkeverhältnisse zu legen wie auf die PA. Kann also sein, daß du dich im Bandgefüge gut hörst, das Publikum dich aber entweder viel zu laut oder überhaupt nicht hört.

Je mehr Sounds man pro Song und insgesamt hat, desto schwieriger wird das Nachregeln. Zwei Keyboards, zwei Sounds, zwei Expressionpedale, keine MIDI-Verbindung, das ist noch zu handhaben, aber auch da kann man sich nur auf die eigenen Ohren verlassen, da würde einem auch ein grafischer Spectrum Analyzer nicht helfen, geschweige denn die Aussteuerungs-LEDs in der Submixer-Summe.

In dem Augenblick aber, wo man aus einem Klangerzeuger mehr als einen Sound pro Song holt, womöglich gleichzeitig (mir fällt da ein Song bei uns ein, in dem ich innerhalb von kaum mehr als zehn Sekunden sechs Sounds abfeuere, davon fünf aus einem Gerät), hat man mit Nachregeln ein Problem. Da ist der einfachste Weg tatsächlich das Editieren der Lautstärken im Multimode. Ich meine, was will man sonst machen? Ein Expressionpedal pro Sound ist bei wenigen Sounds ein Riesenaufwand und bei vielen Sounds unmöglich. Rausführen auf separaten Wegen in den Submixer geht auch nur bis zu einer bestimmten Anzahl, selbst Profi-Workstations haben häufig nur 4 Ausgänge (jeweils mono, also 2 Stereopaare). Klar, man könnte mit so Sachen arbeiten wie Kurzweil K2600 (10 Ausgänge), großen Studiosamplern (16 Ausgänge) oder für Elektronik Access Virus (6 Ausgänge), aber dann kann man nur noch mit einer Hand spielen, weil die andere ständig am Submixer nachregelt, oder man muß im Sitzen spielen, weil man die Füße für die vielen in die Signalwege geschalteten Volumenpedale braucht. Vom Platzbedarf und Aufbauaufwand ganz zu schweigen. Und das sind noch Hobbydimensionen, denn in einer vollprofessionellen Top40-Band wirst du solche Mengen an Sounds abfahren, daß selbst ein eigener Toni an einer 48kanaligen Digitalkonsole als Submixer und ein mannshoher Rackschrank voller Sampler nicht reicht.

Software könnte die Chancen verbessern. Ich könnte mir vorstellen, daß man ein multitimbrales Setup mit Software-Klangerzeugern grundlegend mit so etwas wie Behringer BCR2000 mischen kann. Man hätte pro Controller acht dynamisch beschriftete und somit je nach Song frei belegbare "Kanäle" mit Lautstärke und z. B. einem rudimentären Dreiband-EQ. Ist zwar auch wieder mit intensiver Regelei verbunden, aber einfacher zu realisieren.


Martman
 
Jetzt muss ich mich mal einmischen - ich kann euch nicht ganz folgen, bzw. sehe einiges anders.

Ich erstelle an Korg M3 multitimbrale Combis, genauso am MoX6 meine Performances. Beide spiele ich auch (natürich) oft gleichzeitig.

Eine optische Kontrolle halte ich schon alleine deshalb für sinnvoll, wenn ich zu Hause die Combinations und Perormances "einpegle".
Heisst, ich gehe vom Set mit dem höchsten und dem mit dem niedrigsten Pegel aus und nehme sie als Referenz für meinen Maximalpegel - die anderen gleiche ich dementsprechend an.
Geht bei Korg und Yamaha wunderbar. Natürlich auch mit dem Hintergrund, dass ich bei einigen Setups "leiser" sein muss, bei anderen aber "lauter".

Somit habe ich schon mal gewährleistet, dass ich keine Pegel-Ausreisser habe., vor allem deshalb wichtig, weil wir komplett mit InEar spielen.
Das ganze wird entweder über meine Monitore abgehört, oder im Idealfall über meine In-Ears - somit habe ich auf jeden Fall den gleichen Sound wie auf der Bühne.
Vom Probraum mal abgesehen - hier klingt eh alles anders als Live. Damit kann ich aber leben.

Die EQ-Geschichte hat unser Tontechniker super im Griff, bei Soli achte ich aber darauf, dass sich gerade dieser eine Sound besser durchsetzt (Sei es ein Lead-Sound, oder aber prägnante Intros wie Jump oder ähnliches).

Nachregeln muss ich live am Mischpult fast gar nicht bzw. äußerst selten.

An den Keys sieht die Sache dann so aus:

Ich nutze an beiden Keys Expression-Pedale, meiner Ansicht nach habe ich hier mehr Möglichkeiten und eine bessere Kontrolle als mit reinen Volumen - Pedalen.
Nehmen wir gerade mal "Jump" - hier fahre ich im Intro und Solo Maximalpegel. Zu Hause habe ich mir den Sound ja eingepegelt, am Mischpult bleibt das Lautstärke-Verhältnis beider Keys unverändert, alleine beim Soundcheck wird der Main-Out meines Mischers angepasst.

Nochmal zu Jump - im Intro habe ich also den vorher eingestellten Maximal-Pegel, genauso im Solo - während des Songs regle ich am Expression - Pedal ein Stück zurück,
da rückt der Rest der Band und der Gesang in den Vordergrund. Per InEar lässt sich das super nachvollziehen, wie ich im Verhältnis zur Band stehe.

Theoretisch sollte das der Tontechniker machen - was er bei den Gitarren auch macht. Wir beide haben uns aber so verständigt, dass ich das bei meinen Soli selbst mache.

Ich muss also, wenn ich zu Hause alles sorgfältig eingepegelt und angeglichen habe, Live in den seltensten Fällen korrigieren - falls mal ein Ausreisser dabei sein sollte, weißt mich unser Tontechniker darauf hin, dann wird überarbeitet und beim nächsten mal passt es.
Manchmal ist es aber in der Tat auch so, dass ich im Proberaum nacharbeite, was ich zu Hause aber nochmal kontrolliere, um eben Ausreisser oder zu heftige Mitten ausschließen zu können, kommt aber extrem selten vor.

Bisher war die Resonanz von Bandkollegen und Tontechniker durchweg positiv - ich denke also, dass ich damit auf dem FÜR MICH richtigen Weg bin. Bis hierher hat es aber einige Jahre gedauert - vor allem auch bis zur Zusammenarbeit mit unserem jetzigen Tontechniker. Seither läuft alles völlig problemlos.

Just my 2 cent.

Cheers,
Stefan
 
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Die optische Kontrolle hat bei mir noch nie hingehauen, kann auch nicht, wenn man z.B. von einer LED-Kette ausgeht. Für die Wahrnehmung des Sounds, also die gefühlte Lautstärke, ist das gesamte Soundspektrum verantwortlich. So kann es sein, dass ein Sound im grünen Bereich der LED Kette sich noch super durchsetzt, während ein anderer bereits in's Rote peakt und immer noch untergeht.
Das größte Problem sind dabei Bassbetonte Sounds so wie sägende Lead-Sounds oder Brass. Ich hab es schon erlebt, dass ich auf meinem Bühnenmonitor ein super homogenes Soundbild hatte, alle Sounds von der Abstimmung hervorragend waren, aber unten über die PA die Sounds völlig unterschiedlich rüberkamen. Manche PAs sind halt nun mal basslastiger, manche haben extrem ungünstige Mitten. Klar ist es von Vorteil, wenn man mit eigenem Techniker unterwegs ist, der einen zum einen kontinuierlich Feedback gibt, so dass man ständig seine SoundSets optimiert, und auch bei bestimmten PAs kurze Anweisungen weiterreicht, wie "pass heute auf die Orgeln auf, die kommen draußen sehr stark".
Ist halt ein Anfängerproblem, zu heftige Sounds zu basteln, oder wenn man eine dieser effektüberladenen Presetschleudern von Korg und Yamaha nutzt, wo dermaßen fette Sounds drin sind, die alles zuballern, was sich zugegebenermaßen über Kopfhörer oder über die kleinen Abhören zu Hause geil anhört, live aber absolut unbrauchbar ist.
 
Kann ich so schon auch nachvollziehen, ging mir früher ja auch genau so.
Deshalb pegle ich nicht nur rein optisch ein, sondern auch mit InEar oder über meine Abhöre daheim - die sind zwar nichts besonderes, tun ihren Dienst aber für mich hervorragend.

Auf was ich mich verlassen kann ist das Feedback vom Techniker genauso wie auf meine InEars, die ich Live ja einsetze. Wenn ich hier merke, dass ein Sound heftig ausreißt, kann ich zu 90% davon ausgehen, dass es live genauso ist.

Wenn ein Sound sich nicht durchsetzt, obwohl er schon "ins Rote peakt" tut er seinen Dienst für mich nicht und wird anders gestaltet, bzw. editiert. Ich hätte jetzt aber speziell keinen im Kopf, wo es genau so ist...?

Was die Anlage angeht ist sie, wie so vieles andere auch, nur so gut, wie der, der sie bedient. Unser Techniker kennt seine Anlage mit allen Macken und versteht sich hervorragend darauf, eventuelle Defizite auszugleichen. Und die haben bekanntermaßen nicht immer mit der Anlage zu tun, sondern auch mit dem Umfeld, in dem man spielt.
Eine große Turnhalle hat eine andere Akustik wie eine Veranstaltungshalle mit Betonboden oder gar ein Festzelt mit Rasen als Untergrund.

Was aber ZUM FOH geht, von meinem Sub-Mix ausgehend, ist immer das Gleiche. Der Rest liegt dann an denen, die den Sound nach draußen steuern. Ich kann für mich und meine Kollegen, die ja auch InEar tragen, nur dafür sorgen, dass es homogen klingt, sich durchsetzt, aber nicht zu drastisch ausreißt oder gar alles zu müllt.
Und das ist, was ich zu Hause oder manchmal auch im Proberaum (wie oben geschrieben) vorbereiten und "basteln" kann.

Was aber manchmal nicht einfach ist, weil Gitarristen oft ein recht großes Ego haben :D

Cheers,
Stefan
 
..du hast vollkommen recht
deine arbeitsweise deckt sich mit meiner..

ich erstelle meine sounds an einem teuren linearen halb offenen studio kopfhörer..nutze auf der bühne teure in ear ohne bassüberbetonung
und ich pegele mit hilfe von optischer kontrolle ein
zugegeben nutze ich dafür wavelab - wodurch ich das gesamte frequenzspektrum sehen kann

naja und DANN kommt die arbeit mit dem mischer
und es werden hier und da lautstärken nochmal korrigiert, weil ein solo-sound doch noch nicht genug rauskommt etc..

einen satz wie "pass auf heute kommen die orgeln gut durch" habe ich noch nie gehört
was ich aber durchaus auch gar nicht hören will
ich habe gar nicht die möglichkeit alle orgeln mal eben runterzuregeln..
auch fasse ich auf der bühne nichts an was mit lautstärke zu tun hat
unser mischer mischt jede woche auf einer anderen anlage
natürlich hat er einen referenzsong (von cd) den er VOR unserem soundcheck abspielt um die anlage einzustellen
und dann gibt es noch einen check für jedes instrument wo jeder immer IMMER das gleiche tut
und schlussendlich unseren referenzsong

naja und wenn der laden dann voll ist kann man ohnehin von vorne anfangen ;-) :-D

naja was ich eigentlich sagen will

solange ich nicht vor der anlage am foh mein instrument aufgebaut habe werde ich wohl eher nicht live von der bühne aus beurteilen wollen, ob mein sound vorne passt oder nicht
 
ich erstelle meine sounds an einem teuren linearen halb offenen studio kopfhörer..nutze auf der bühne teure in ear ohne bassüberbetonung
Gerade wenn Dein Hörer in den Bässen nicht kräftig genug kommt, ist die Gefahr groß, dass Deine Sounds schnell zu basslastig werden, weil es Dir nicht auffällt. Spätestens, wenn Du dann über eine große PA mit reichlich Bassfundament spielst, rennst Du in das von mir beschriebene Problem.

und ich pegele mit hilfe von optischer kontrolle ein
zugegeben nutze ich dafür wavelab - wodurch ich das gesamte frequenzspektrum sehen kann
Ich habe gestern auf der Probe mal wieder bewusst auf die Pegel an meinem Pult geachtet, und da ist mir aufgefallen, dass sich z.B. Streicher, sogar Bläser erst im oberen Bereich im Bandgefüge durchgesetzt haben, während bei Piano und Orgel 2-3 LEDs weniger gut waren. Insofern bleibe ich dabei, dass eine Pegelanzeige alleine nicht ausreicht. Beim nächsten Gig werde ich mal die Spektrumanzeige bei der CueMixFX Software für mein MOTU einblenden und beobachten.

einen satz wie "pass auf heute kommen die orgeln gut durch" habe ich noch nie gehört
was ich aber durchaus auch gar nicht hören will
ich habe gar nicht die möglichkeit alle Orgeln mal eben runterzuregeln..
Hab ich schon mal, und dann ist mir diese Ansage lieber, als wenn der Key-Gesamtsound vorne an den Orgelsounds festgemacht wird, dabei alle anderen Keys untergehen. Ich muss in solchen auch ja auch nicht die Orgeln "runterregeln", sondern spiele sie einfach nur verhaltener, also leiser, als ich denken würde, dass es richtig wäre. Dadurch, dass ich bei Orgelsounds eh immer einen separaten Schweller habe, egal ob als Einzelsound oder in Setups, hab ich damit kein Problem.
 
das mit dem bass macht dann letztendlich die erfahrung - in diesem fall meine eigene
und wenn dann eine anlage doch überproportional bassig ist habe ich den mischer meines vertrauens

meine beschriebene optische kontrolle ist ja keine einfache led anzeige ... die würde mir wie geschrieben wurde auch nicht unbedingt weiterhelfen

ich spiele die orgeln derzeit ohne schweller, weil es in dem kontext, indem ich gerade spiele bei orgeln auf diese spielart nicht ankommt
und wie gesagt
falls eine anlage mal ausgerechnet die orgelsounds überbetonen sollte muss der mischer das in den frequenzen seines eq regeln
dann sind nämlich auch andere instrumente in diesem bereich problematisch
 
Ich glaube, wir sollten hier langsam auch differenzieren, in welcher Größenordnung die Gigs stattfinden und wie groß der Aufwand, oder eben auch die "Produktion" ist.

Meine Erzählungen beziehen sich auf Gigs in der Größenordnung ab 300 Personen bis etwa 1500 Personen oder gar Stadtfeste mit ganz großen Bühnen (Open Air) mit mehreren tausend Besuchern....

Kleine Gigs, wie Kneipengigs sind eher selten und private Feste wie Hochzeiten spielen wir so gut wie nie.
Bei diesen verhält es sich natürlich alles anders, kleine Räume, kleine Anlagen, die sowieso meist recht mittig ausgelegt sind,
(im Volksmund gerne "Gesangsanlage" genannt :D).

Wobei meine Arbeit bei der Vorbereitung eigentlich die gleiche ist, nur wird bei kleinen Gigs und den Soundchecks davor etwas mehr geschraubt und gedreht - allerdings verändere ich dann nur die EQs am Submix, nicht an den Keys. Die Lautstärkeverhältnisse bleiben ja schließlich gleich.

Cheers,
Stefan
 
Ich würde da keinen so großen Unterschied sehen. Ich spiele Gigs für 50 bis 5000 Leute, und das hat keinen Einfluss auf meine Lautstärkeanpassungen. In allen Fällen schicke ich einen Stereo-Submix meiner Key-Signale an FOH.
  • Bei kleineren Gigs haben wir keinen Techniker, da mischen wir direkt von der Bühne, und ich kontrolliere das Gesamtsignal draußen, indem ich das Mastersignal auf dem In-Ear habe, was ein wenig Gewöhnung bedeutet, aber gut funktioniert. Wir nehmen auch hier alles ab, und da der Direktschall von Amps und auch den Drums sich mit dem was aus den PA-Boxen kommt summiert, müssen meine Keys auf dem In-Ear für mich lauter sein, als der Rest der Instrumente, weil ich als einziger - abgesehen von den Vocals - keinen Direktschall auf der Bühne erzeuge. Also sogar optimal für mich. Natürlich ist auch hier das Gefühl für das richtige Verhältnisse aller Instrumente (nicht nur der Keys selbst) eine erfahrungssache, die wir immer wieder kontrollieren, indem entweder der Gitarrist oder der Bassist, die beide mit sender spielen von der Bühne gehen, und mir entsprechendes Feedback geben.
  • Bei Gigs mit Techniker mische ich mein In-Ear Monitorsignal an meinem Submixer, indem ich mir nochmal zusätzlich ein Gesamtsignal ohne Keys dazumische.
  • Ab 1000 Leute wäre sogar ein separater Monitormixer mit Techniker auf der Bühne, was für mich, da ich mir meinen eigenen In-Ear Mix erstelle, weniger relevant ist, denn auch hier lasse ich mir nur ein Gesamtsignal mit allem außer Keys geben.
Warum sollte ich in einem der drei Fälle Die Lautstärken meiner einzelnen Keys anders gestalten, solange ich immer nur einen Stereo-Submix schicke? Ich gehe immer davon aus, dass die anlagen über die wir fahren, einigermaßen linear wiedergeben. sogar unsere kleinen Anlagen für Clubgigs oder Privatfeiern tun das. Von den ganz großen PAs erwarte ich das im Prinzip auch.
 
Hallo,
kurz vorweg, ich bin kein Keyboarder sondern Gitarrist. Aber die Lautstärkefrage stellt sich ja bei beiden Instrumenten ähnlich.
Ich finde es am einfachsten, wenn der Instrumentalist für sein Instrument einen eigenen Verstärker hat und sich im Bandkontext ohne Hilfe von weiteren Monitoren selber hören kann.
Und damit sollte er auch gut einschätzen können, wie die relative Lautstärke der Sounds untereinander sind und ggf. anpassen.
Immer daran denken - früher haben es die Keyboarder auch hinbekommen auch ohne Hilfe von Außen ihre Sounds passend zu machen.
Gruß
N.
 
rollo eben widersprichst du dir
zuvor erklärst du mir, dass große anlagen gerne mal im bass überbetonen und ich deshalb mit meiner linearen herangehensweise "ein ein problem renne"
und jetzt sagst du "warum sollte ich einen unterschied machen ob kleine anlage oder große etc"

was im grunde ja MEINE rede ist.
ich gehe davon aus, dass die anlage einfach gut eingestellt ist und fertig..denn ich schicke immer das gleiche signal

so und wenns nun um den background geht:
im moment ist clubsaison also keine großen anlagen
ab mai wieder open air - also die großen bühnen
ändern muss ich da an meinem keysignal nichts

*edit*
nasi_goreng: was ist das denn für ein blödsinn?
deine aussage bedeutet also " in einem rocknroll kontext ist das ergebnis nach draußen dann am besten wenn jeder sich selbst gut über seine eigene tonerzeugung hören kann" ?

immer dran denken - früher gab es noch keine PAs , geschweige denn tontechniker, huch verstärker gabs da ja auch nicht, und auch keine e-gitarren
moment wie ging das nochmal? hmm da gabs so leute mit nem zu kleinen gehstöckchen in der hand...aber die spielen ja gar kein instrument - keine ahnung was die machen..
sorry
aber meiner erfahrung nach haben gerade gitarristen ein völlig absurdes verständnis von "sich selbst gut hören " und " ich bin auf keinen fall zu laut für den rest der band"
 
Freundchen,
jetzt geh mal runter vom Gas!
So wird das nix!
 

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