ob du Kunststoffventile mit oder ohne Loch verwendest und ob das deiner Erfahrung nach einen Unterschied macht?
Bei den meisten meiner Akkordeons lasse ich das machen... und mein Fachmann verwendet bei Kunststoffventilen meist welche mit Loch und bei den ganz kleinen Ventilen ohne Loch.
ich selber verwende die Ventile von Hohner - und da haben die meisten ein Loch um den Nietkopf auszusparen.
Unterschiede habe ich wie oben schon geschrieben nicht festgestellt - es hängt nach meiner Erfahrung eher davon ab wie weit man die Ventile über den Plattenspalt aufklebt (Habe ich auch schon mal ausfühlicher in dem Stimmzungenfaden beschrieben.
Wie kommt das zustande?
Ich wundere mich, weil meine Guerrini genau entgegengesetzt ventiliert ist.
Das hat sich folgendermaßen ergeben:
Ein paar Ventile höherer Töne haben Geräusche gemacht und die Mehrheit vom tiefsten Chor.
Also wurden die paar Ventile der hohen Töne durch neue Lederventile (wie zuvor) ersetzt und der tiefste Chor hat komplett Vileda-Ventile bekommen wegen vorraussichtlich geringerer Geräuschentwicklung.
Viele Wege führen nach Rom!
Die Kunststoffventile sind leichter als Leder und können damit schneller und dynamischer öffnen und schließen. Machen allerdings ab einer gewissen Größe Klatschgeräusche beim Schließen, weshalb da dann in der Regel Leder oder Kunstleder (Vileda) verwendet wird. Dass die kleinen Ventile auch Geräusche machen - kann sein- ist bei mir noch nie aufgetreten, aber unmöglich ist s nicht.
Es ist aber nicht pauschal so dass Kunststoffventile Geräusche machen... sonst wären die garantiert nicht mehr bei hochwertigen Akkordeons im Gebrauch. Und es ist auch nicht so dass Lederventile pauschal besser sind, denn sonst wären die allgemein überall drin.
Warum hast du jetzt (wieder) Lederventile für die tiefen Lagen?
Haben alle meine Akkordeons schon immer so gehabt - allerdings habe ich keine "edlen" Italiener, sondern nur Hohner Akkordeons, bzw. aus Trossinger Manufaktur
Und noch ein Nachtrag bzw. nochmal zurück zum eigentlichen Thema:
Mit Lederventilen, die nicht mehr richtig funktionieren, die wieder sauber zum laufen zu bringen, hab ich auch ab und zu zu tun gehabt - hat meist ein paar unangenehme Nebeneffekte nach sich gezogen.
Lederventile die sich aufgebogen haben, kann man über einen dünnen runden Stab ziehen, dann biegen die sich in die andere Richtung - hilft.. zumindest kurzfristig.
Verhärtete Ventile habe ich auch schon mal abgemacht , zusammengerollt und wieder geglättet und eingebaut - auch das würd ich eher unter dem Stichwort "Notreparatur unterwegs" einsortieren. Der Effekt hielt nicht allzulange
Dann gibts noch diese Lederventile mit Stahlfederrückgrat - klingt erstmal super, weil man da die Feder entsprechend vorbiegen oder auch nachbiegen kann, so dass dann die Ventilspitze wieder sauber anliegt.. nur leider liegt dann meist die Feder nicht mehr auf ganzer Länge am Ventil an, was mitunter dazuführen kann, dass das Ventil in der Ventilmitte zuerst öffnet, weil da die Feder nicht richtig anliegt.. klingt dann auch nicht besonders gut...
Mit Tinkturen, Ballistol etc. habe ich wie gesagt noch keine Erfahrungen gesammelt - kann ich also auch nix dazu sagen. Rein gefühlsmäßig bin ich da eher kein Fan davon, weil ich nicht sicher weiß wo denn das Öl überall hinwandert und ob das auch wirklich nur im Ventil bleibt ( Stichwort "Klebe-Klappenbeläge...)
Für Lederventile gibts auch heute noch diverse Anbieter und drum würde ich , wenn s denn ein Lederventil sein soll, eher das Ding rausschmeißen und ein neues reinmachen - macht den wenigsten Ärger und hat die längste Funktionzeitserwartung. Wie gesagt - wenn s Leder sein soll - ich pesönlich würde außer in den tiefen Lagen hier,wie schon oben geschrieben, Kunststoffventile nehmen - wie gesagt: persönliche Geschmackssache!