Leise singen schädlich für den Stimmumfang?

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JessePinkman
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Hi Leute ;)

Also ich singe ca seit ich 12 bin (mittlerweile 19) und das auch bis ich 16 war immer relativ laut. Hatte dann eine Zeit lang Stress mit meinen Eltern und kaum Gitarre gespielt/gesungen aus was für Gründen auch immer. Lösung war dann quasi immer ganz leise zu spielen und zu singen und nur laut zu spielen wenn meine Eltern mal weg waren. Hat auch damals ganz gut funktioniert. Bin jetzt vor ein paar Monaten ausgezogen und wohne jetzt in so einer Art Studentenhaus mit 1 Zimmer Appartments was extrem hellhörig ist. Deswegen habe ich das laut Singen irgendwie komplett aufgegeben. Warum weiß ich selbst nicht. Wahrscheinlich so traurig es klingt.. Angst davor das meine Nachbarn mich schlecht finden es sie nervt oder was auch immer.

Langsam nervt es mich aber selbst. Es hört sich zwar auf einer Aufnahme immer noch so an als ob ich laut singen würde aber mach ich ja nunmal nicht. Schlimm ist das ich nicht mal mehr weiß ob ich laut singen kann.. Verringert leise singen denn den Stimmumfang oder ist es schädlich für die Stimme? Und wird durchs leise Singen auch meine "laute" Stimme trainiert?
 
Eigenschaft
 
Zwar ist eine ausgebildete Stimme auch tragfähig, wenn man leise singt, aber bis dahin ist es ein weiter Weg - und was Du zur Zeit machst, ist, die Stimme künstlich "klein" zu machen. Das ist auf Dauer nicht gut. Der Stimmapparat, die Muskeln verkümmern.
Hast du denn keine Möglichkeit,irgendwo laut zu singen ? Proberaum-Mitbeteiligung ? Auto ? Uni ?
Es kommt des öfteren der Vorschlag, im Wald laut zu singen - ich könnte das nicht. Aber vielleicht findet sich eine andere Möglichkeit, wenn du dich umhörst...
 
Auto habe ich nicht werde mir aber in den nächsten Wochen eins anschaffen.. Proberaum ist definitiv mal eine Überlegung wert. Im Wald zu singen hätte ich jetzt nicht so lust zu :D. Evtl versuch ich's auch mal mit Gesangsunterricht. Die Stimme künstlich "klein" zu machen - Was bedeutet das spezifisch? Wird dadurch echt der Stimmumfang verkleinert oder nur das Volumen?
 
Auto habe ich nicht werde mir aber in den nächsten Wochen eins anschaffen.. Proberaum ist definitiv mal eine Überlegung wert. Im Wald zu singen hätte ich jetzt nicht so lust zu :D. Evtl versuch ich's auch mal mit Gesangsunterricht. Die Stimme künstlich "klein" zu machen - Was bedeutet das spezifisch? Wird dadurch echt der Stimmumfang verkleinert oder nur das Volumen?

eine nicht gemachte gesangsübung ist besser als eine verkrampfte gesangsübungen glaub das war gemeint

wenn du absichtlich die lauttärke drosselst benutzt du nicht
alle dir verfügbaren muskeln- resonanzräume- und schränkst dich ein
und dein körper merkt sich das .
mit einer gut trainierten stimme denke kein problem wenn man die lautstärke durch zwerchfell reguliert nur wenn mans durch das verkrampfen des stimmapparats macht dann wirds auf dauer schädlich

bin echt bei weiten kein profi aber glaub sowas war gemeint
 
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Ja, das kommt schon hin.
Ich nehme mich mal selbst als Beispiel: je mehr ich singe - beim Unterrichten singe ich viel vor, außerdem stehen gerade viele gigs an - umso belastbarer ist die Stimme, umso länger kann ich auch laut singen, ohne daß die Stimme ermüdet.
Würde ich hingegen drei Wochen pausieren und müßte dann plötzlich Gas geben, z.B. es stünde plötzlich ein langer gig an - ich glaube, ich müßte ziemlich kämpfen.
Eine trainierte Stimme funktioniert zuverlässig,man kann gerade hinsichtlich der Lautstärke souverän dosieren und variieren. Ich würde mich furchtbar verkrampfen, wenn ich mich ständig zu leisem Gesang zwingen müsste.
 
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Danke für die Antworten :)

Ich tendiere momentan echt zum Gesangsunterricht. Wenn ich jetzt 200€ zu Verfügung hätte könntet ihr mir da etwas in Richtung Mikrofon etc empfehlen; Was man halt alles so braucht um mal ein bisschen professioneller Musik aufzunehmen

Danke im voraus!
 
Es ist nicht zwangsläufig schlecht leise zu singen, es kommt darauf an wie du es machst. Wenn du leise singst indem du "in dich reinsingst" oder die Stimme "klein machst", wie Bell schrieb, führt das in der Tat zu Verkrampfungen und Problemen. Wichtig ist halt, dass du technisch genauso singst, wie wenn du laut singen würdest, mit dem einzigen Unterschied, dass der Atemdruck geringer ist.

Gerade für männliche Sänger ist singen üben im "pianissimo-Modus" mMn sehr zu empfehlen, denn Männer tendieren natürlicherweise dazu, den Übergang zwischen den Registern durch Belting zu überbrücken, d.h. durch Erhöhen der Lautstärke. Bei permanentem Üben auf hoher Lautstärke wird das schnell zur Gewohnheit. Durch Belting wird so sehr leicht eine nicht optimale Gesangstechnik verschleiert, weil die Range schnell relativ groß wird, aber in Wirklichkeit ist die beim Singen so wichtige Ausgeglichenheit der Register noch nicht da. Ein weiterer Vorteil des leisen Singens ist, dass die Stütze dadurch trainiert wird, denn um wirklich leise zu singen musst du weniger Atemluft rauslassen als beim normalen Sprechen.

Mach dir also erstmal keine Sorgen. Leises singen ist nicht schlechter als lautes Singen. Die Probleme sind einfach andere. Beim leisen Singen verkrampft man bei suboptimaler Technik oder wird hauchig, beim lauten singen presst man bei supoptimaler Gesangstechnik.
 
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Danke für die Antworten :)

Ich tendiere momentan echt zum Gesangsunterricht. Wenn ich jetzt 200€ zu Verfügung hätte könntet ihr mir da etwas in Richtung Mikrofon etc empfehlen; Was man halt alles so braucht um mal ein bisschen professioneller Musik aufzunehmen

Danke im voraus!
Ja, google mal nach folgenden:

Sennheiser Mk2
Sontronics STC-2

Das sind super Gesangsmikros für den Homerecording-Bereich. Liegen auch ungefähr in deinem Preisrahmen.
 
Bin jetzt vor ein paar Monaten ausgezogen und wohne jetzt in so einer Art Studentenhaus mit 1 Zimmer Appartments was extrem hellhörig ist. Deswegen habe ich das laut Singen irgendwie komplett aufgegeben. Warum weiß ich selbst nicht. Wahrscheinlich so traurig es klingt.. Angst davor das meine Nachbarn mich schlecht finden es sie nervt oder was auch immer.

Bezüglich dem dauerhaften Nur-leise-Singen bin ich der gleichen Meinung wie Bell und Alexiel: ist für eine noch nicht ganz weit fortgeschrittene Stimme gefährlich! Eine ganz ausgebildete Stimme, bei der Sich-öffnen, körperbetontes Singen etc. völlig automatisiert haben, kann das schon mal eine gewisse Zeit lang machen, wobei es aber auch dort gut tut, dynamisch zu varieren.

Aber zu deinem Grund-Problem: weshalb sprichst du nicht als allererstes mal mit deinen Nachbarn? Vielleicht stört sie ja dein Gesang gar nicht, ev. gefällt er ihnen sogar :) Ansonsten: Sich zum voraus schon mal für den einen oder anderen schiefen Ton oder etwas lautstarkeres Singen zu entschuldigen nimmt immer viel Druck weg ;) Ev. könnt ihr euch auch auf gewisse Zeiten einigen zu denen du übst, oder du bietest an, sie sollen sich bei dir melden, wenn es ihnen wirklich mal zu bunt wird. Habe ich mit einer Nachbarin von mir auch so vereinbart. Sie hat zwar noch nie davon Gebrauch gemacht, aber das gibt mir die Sicherheit auch mal voll aufdrehen zu können oder gewisse Übungen bis in die höchsten Höhen hinauf zu treiben ;)
 
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Ich finde, wie broeschies, dass man vom leisen Singen durchaus stimmlich profitieren kann - wenn man es "richtig" macht. Die Gefahr ist aber, wie Bell richtig schreibt, dass man die Stimme künstlich "klein" macht.

Ich persönlich verstehe unter diesem "klein Machen", dass etwas in der Koordination nicht stimmt. Meist arbeitet die Atmung nämlich immer noch so, als sänge man laut und die Lautstärke wird dann im Hals und im Ansatzrohr "gedrosselt - und das ist definitiv eine ziemliche Belastung für die Stimme.


Ein anderer Ansatz: als ich in Barcelona vier Monate in einer WG gelebt habe und das Vor-mich-hin-Singen nicht sein lassen konnte, hab ich mich auf's Falsett verlagert. Das kann man ganz entspannt leise machen. Und es hatte sogar den schönen Nebeneffekt, dass mein Falsett dadurch deutlich trainierter wurde, was im Übrigen auch positiv auf die Vollstimme "rückkoppelt". :)
 
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Du kannst das mit allen anderen Muskeln in deinem Körper vergleichen, jemand der nie läuft oder nur mal grad zum Bäcker nebenan, wird niemals einen Marathon schaffen...
Gesangsunterricht ist sowieso was was ich jedem empfehlen würde... nicht nur um dort mal laut singen zu können sondern auch um den gesunden Umgang mit dem Stimmapparat zu erlernen.
Flüstern und leise hauchig singen ist sogar recht schädlich für die Stimme... wenn man weiß wie man leise singen kann macht das ab und an aber auch nichts...
Und ob die Nachbarn dich gut oder schlecht finden sollte dir egal sein. Ich mache hier manchmal übungen die sich für jedes Ohr grausam anhören müssten.. da darf man keine Hemmungen haben. Du übst ja keine Schlagzeugspielen oder sonstwas. Und eine Stunde am Tag sollte zu den passenden Uhrzeiten in der Toleranz der Nachbarn liegen...

Und ich sag mir immer: lieber einen Ton mit Überzeugung versemmelt als gehemmt singen und immer blöd klingen...
 
Ich persönlich verstehe unter diesem "klein Machen", dass etwas in der Koordination nicht stimmt. Meist arbeitet die Atmung nämlich immer noch so, als sänge man laut und die Lautstärke wird dann im Hals und im Ansatzrohr "gedrosselt - und das ist definitiv eine ziemliche Belastung für die Stimme.
Ja, genau das meine ich mit "in sich reinsingen", man tendiert dann dazu irgendwie den Gesang in der Kehle "einzusperren", weil man ja leise sein will. Letztendlich entspricht das irgendwo dem ungestützen Singen beim laut sein, wo man auch irgendwie am Kehlkopf die Atemluft zurückhält. Ich glaube nicht, dass leise singen schädlicher ist als laut singen. Es gibt halt wie gesagt andere Probleme, die entstehen können bzw. man bemerkt sie nicht sofort durch Schmerzen oder Kratzen, weil man eben nicht so viel Druck aufbaut.

Ein anderer Ansatz: als ich in Barcelona vier Monate in einer WG gelebt habe und das Vor-mich-hin-Singen nicht sein lassen konnte, hab ich mich auf's Falsett verlagert. Das kann man ganz entspannt leise machen. Und es hatte sogar den schönen Nebeneffekt, dass mein Falsett dadurch deutlich trainierter wurde, was im Übrigen auch positiv auf die Vollstimme "rückkoppelt". :)
Ja, genau sowas passiert mir auch oft. Und genau das ist beim leise singen sehr wichtig, nämlich dass man frühzeitig in die Randstimme geht. Sobald es in irgendeiner Weise eng oder krampfig wird, ist es eigentlich schon zu spät, der Wechsel muss vorher kommen. Gerade beim sehr leise singen singt man halt einen ganz erheblichen Teil seiner Range in der Randstimme, was genau wie du sagst sich positiv auf die Vollstimme auswirkt (man singt dann meist "schlanker" und "brillianter" in der Vollstimme).
 
Was ist denn genau die Randstimme? Ich weiß ehrlich gesagt nicht ob ich mich verkrampfe. Ich spanne natürlich an Stellen wo es höher geht bzw eine generell lautere Stelle kommt meine Muskeln mehr an. Ob das jetzt automatisch bedeutet dass ich mich verkrampfe weiß ich nicht.
 
Was ist denn genau die Randstimme?

Mit dieser Frage dürftest du wieder erbitterte Diskussionen lostreten ;)
Meine Definition: Randstimme = Kopfstimme, bei Männern auch Falsett.
Wenn ich leise singen will oder muß, gehe ich auch in die Kopfstimme; z.B. am Tag nach einem anstrengenden gig, d.h. ich "verschlanke" die Stimme und setze sehr weich ein, um zu checken, ob sie klar ist und ob die hohen Töne da sind (ich habe des öfteren einen ziemlich expressiven Gesangsstil und gebe auch gerne Gas, bzw. vergesse gerne mal das "gesunde" Singen, deswegen). Tragfähig ist sie dann zwar immer noch, aber eben piano.

Ich weiß ehrlich gesagt nicht ob ich mich verkrampfe. Ich spanne natürlich an Stellen wo es höher geht bzw eine generell lautere Stelle kommt meine Muskeln mehr an. Ob das jetzt automatisch bedeutet dass ich mich verkrampfe weiß ich nicht.

Du mußt auf deinen Körper hören lernen, der ja gleichzeitig dein Instrument ist. Ein eindeutiges Indiz ist ein Gefühl der Enge im Hals, auch im Mundraum. Oder gar Halsschmerzen und/oder Heiserkeit. Dann läuft definitiv etwas falsch.
 
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Also ich wohne auch in so nem studentischen "Wohnklo", wie es meine Ma so schön umschrieben hat. :D 17qm inklusive Bad und Küchenzeile, Wand an Wand mit den Nachbarn. Aber ehrlich? Wenn ich was ausprobiere, dann sing ich auch mal voll aus.

Prinzipiell sehe ich dieses ständige Dahinsäuseln aufgrund Angst vor den Nachbarn aber ebenfalls kritisch... hab ich auch mal ne Zeit lang gemacht und irgendwann war's dann schwer, wieder voll auszusingen. Man gewöhnt sich ne verstockte Atmung an und verlernt Resonanzräume zu nutzen. Plöt. Und das, obwohl ich mal behaupte, schon zu wissen, wie ich mit meiner Stimme eingermaßen umgehen kann. Ich kann dir also nur davon abraten. Dann lieber "nur" 1-2 Stunden während der Tagesstunden und das vielleicht auch nicht jeden Tag, aber dafür richtig, statt immer mit Handbremse. Macht irgendwann das Getriebe kaputt. ;)

Und falls sich die Nachbarn dochmal beschweren sollten (was ich in nem Studentenwohnheim eher für unwahrscheinlich halte, es sei denn, du schreist während der Prüfungsphasen die Nächte durch): man kann sich ja arrangieren. Außerhalb der Ruhezeiten kannst du nämlich rein theoretisch so viel und so laut singen, wie du magst. ;)
 
Also ich wohne auch in so nem studentischen "Wohnklo", wie es meine Ma so schön umschrieben hat. :D 17qm inklusive Bad und Küchenzeile, Wand an Wand mit den Nachbarn. Aber ehrlich? Wenn ich was ausprobiere, dann sing ich auch mal voll aus.

Prinzipiell sehe ich dieses ständige Dahinsäuseln aufgrund Angst vor den Nachbarn aber ebenfalls kritisch... hab ich auch mal ne Zeit lang gemacht und irgendwann war's dann schwer, wieder voll auszusingen. Man gewöhnt sich ne verstockte Atmung an und verlernt Resonanzräume zu nutzen. Plöt. Und das, obwohl ich mal behaupte, schon zu wissen, wie ich mit meiner Stimme eingermaßen umgehen kann. Ich kann dir also nur davon abraten. Dann lieber "nur" 1-2 Stunden während der Tagesstunden und das vielleicht auch nicht jeden Tag, aber dafür richtig, statt immer mit Handbremse. Macht irgendwann das Getriebe kaputt. ;)

Und falls sich die Nachbarn dochmal beschweren sollten (was ich in nem Studentenwohnheim eher für unwahrscheinlich halte, es sei denn, du schreist während der Prüfungsphasen die Nächte durch): man kann sich ja arrangieren. Außerhalb der Ruhezeiten kannst du nämlich rein theoretisch so viel und so laut singen, wie du magst. ;)

Das mit der verstockten Atmung und geringeren Resonanzräumen passiert genau dann, wenn du beim leise singen eben nicht frühzeitig in die Randstimme (bei Frauen von mir aus auch Kopfstimme) gehst. Das entscheidende ist ja, das man die Resonanzräume gleich lässt, der Stimmmodus darf sich ruhig ändern. Allerdings gehen viele beim leise singen den umgekehrten Weg und bleiben genauso lange in der Vollstimme wie eben beim lauten singen. Das geht zwangsläufig schief.
 
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Das mit der verstockten Atmung und geringeren Resonanzräumen passiert genau dann, wenn du beim leise singen eben nicht frühzeitig in die Randstimme (bei Frauen von mir aus auch Kopfstimme) gehst.

Glaube aber nicht broeschies, dass das nur daran liegt. D.h. kann sein, dass das bei Pop/Rock mit eine Rolle spielt - kann ich nicht beurteilen - aber solche Probleme können genau so auch bei Klassik-Sopranen auftreten und die befinden sich ohnehin meist in der Kopfresonanz oder um es physiologisch etwas korrekter auszudrücken, die singen praktisch nie mit Vollstimme.
 
Glaube aber nicht broeschies, dass das nur daran liegt. D.h. kann sein, dass das bei Pop/Rock mit eine Rolle spielt - kann ich nicht beurteilen - aber solche Probleme können genau so auch bei Klassik-Sopranen auftreten und die befinden sich ohnehin meist in der Kopfresonanz oder um es physiologisch etwas korrekter auszudrücken, die singen praktisch nie mit Vollstimme.

Ich kenn mich jetzt mit Frauen nicht so aus, aber soweit ich weiß singen Frauen auch in der Klassik den unteren Teil der kopfresonanten Stimme (nicht = klassische Kopfstimme) in der sogenannten Mischstimme, die physiologisch gesehen auch noch Vollstimme ist. Bei sehr leisem singen muss man diesen Teil aber schon in der reinen Randstimme singen.

Wenn das Problem in der reinen Randstimme besteht, dann ist es nicht das Problem, das ich meine, sondern irgendwie anders geartet. Der Bereich den ich jetzt meine, geht so etwa von c' bis d'' und viel höher singen glaub ich im Pop/Rock selbst die Frauen nicht (zumindest nicht leise). Wenn man wirklich sehr leise singt, muss man den kompletten Bereich, der kopfresonant ist, also so etwa ab c'-e' (auch bei Frauen) in der reinen Randstimme singen.

- - - Aktualisiert - - -

Ich hab hier mal nochwas zum Anhören aufgenommen:

Hier erstmal das Original des Songs: http://www.youtube.com/watch?v=V-KAipArPsY

Ich singe die Stelle ab etwa 2:15 (eine Strophe, ein Refrain, C-Part) a capella nach, und zwar sehr leise, ich denke der wesentlich frühere Wechsel in die Randstimme ist klar zu hören. Der Original-Sänger ist zwar minimal höher als ich (etwa ein Ganzton schätze ich), aber das macht glaub ich nicht so einen großen Unterschied:



Das bezieht sich jetzt vielleicht stärker auf Männer, aber in einem anderen Thread hatten wir gerade, dass Singen lernen bei Männern in großem Maße bedeutet, den Bereich zu "kultivieren", der in der Klassik "männliche Kopfstimme" genannt wird, und in etwa vergleichbar mit der Mischstimme der Damen ist.

Dieser Bereich wird halt vor allem dadurch kultiviert, dass man ihn in der Randstimme singt und darauffolgend lernt, Randstimmenanteile in die Vollstimme bis in die untersten Lagen "mitzunehmen". Das Problem, gerade bei Männern ist, dass viele in der Lage sind, den kompletten Bereich der männlichen Kopfstimme zu "überbelten". Das heißt, bei höherer Lautstärke werden sie in diesem Bereich gar nicht in die reine Randstimme gehen. Das Singen in dem Bereich, in dem die Randstimme physiologisch zwingend erforderlich ist (in der Klassik "Falsett" genannt), ist nicht gleichermaßen effektiv, weil der Sinn ja gerade ist Randstimme in einem Bereich zu verwenden, den man eigentlich auch in der Vollstimme singen könnte.

Allgemein habe ich den Eindruck, dass das laut singen (= höherer Atemdruck) viele Probleme kaschiert, die erst beim leise singen wirklich hervortreten. Wenn man z.B. beim leise singen ins Falsett abdriftet, also die Stütze verliert, ist das ein Zeichen dafür, dass auch beim laut singen zu wenig Stütze eingesetzt wird. Das kommt beim lauten singen aber nicht so hervor, da durch Belting sozusagen reflexartig eine gewisse Stütze aktiviert wird. Der "margin for error" ist beim leise Singen einfach viel geringer, weshalb sich leise singen mMn zum Üben und auch zur Beurteilung einer vorhandenen oder nicht vorhandenen Gesangstechnik besser eignet. Solche Ansätze wie SLS, die das "leise" singen sogar schon im Namen tragen, sind ja auch nicht umsonst entstanden.
 
Ich kenn mich jetzt mit Frauen nicht so aus

:D

aber soweit ich weiß singen Frauen auch in der Klassik den unteren Teil der kopfresonanten Stimme (nicht = klassische Kopfstimme) in der sogenannten Mischstimme, die physiologisch gesehen auch noch Vollstimme ist.

Ah klar, bei der Mischstimme - bei uns Voix mixte - schwingen nicht nur die Ränder, da hast du recht. Ich habe vorhin schlampigerweise einfach Vollstimme mit "Bruststimme" übersetzt. Kommt von dem ewigen Begriffe-Salat. Respektive dass ich mir halt nie im Detail überlege, was da gerade schwingt, sondern einfach fröhlich drauf los singe :redface:


Wobei sehe gerade, Wiki sagt auch so was:

"Das Bruststimmregister wird auch als Vollstimme oder als Modalstimme bezeichnet und ist beim Mann das Hauptregister der mittleren Tonlage, bei der Frau das tiefste Register. Bei der Frau wird die Bruststimme im modernen europäischen Kunstgesang zumeist vermieden oder als besonderes Ausdrucksmittel in der tiefsten Lage verwandt. Vielfacher Gebrauch im Popbereich."

Ach, ist ja wurst, hauptsache es klingt schön :)
 

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