[Leitfaden] für den Umgang mit einem Multieffektgerät am Bass (MEB)

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Hallo Community

Was für Gitarristen nahezu selbstverständlich ist trifft bei Bassisten häufig einen wunden Punkt: Effekte und Multieffekt Boards. Von Alleskönner bis Schund ist an Meinungen alles Vertreten. Tatsächlich erlebt man auf großen und kleinen Bühnen, sowie bei Studioarbeit tatsächlich die gesamte Bandbreite von völliger Sound-Überfrachtung bis hin zu perfekt eingesetzten Profitools alles. Dieser Leitfaden soll nun dazu dienen die Anschaffung oder auch den Einsatz eines Multieffektboards für die eigenen Bedürfnisse anzupassen.

Ich möchte an dieser Stelle meine Erfahrungen zu Multieffektgeräten und ähnlichen Dingen zusammenfassen um Leuten die Ihrerseits mit dem Gedanken an so ein Board spielen etwas in die Hand geben zu können. Ich will hier nicht den Anspruch erheben alle Multieffektboards zu kennen, dem ist nicht so. Vielmehr möchte ich über technische Aspekte und Einsatzmöglichkeiten sowie über Grenzen solcher Geräte sprechen.


  1. Technische Aspekte
  2. Was soll ein MEB bieten
  3. Einsatzgebiete
  4. Probleme
  5. Richtiger Umgang
  6. Was geht ohne Effekt
  7. Fazit
1. Einleitung zur Technik und zu den Problemen

Die einen sind da ganz strikt dagegen und sagen mehr als ein Kabel kommt mir nicht in den Signalweg. Selbst Boodentuner sind unter manchen Kreisen verpönt.
Auf der anderen „Saite“ sind da Bassisten, die aus dem Effekt-Repertoire Live wie im Studio ungeahnte Sounds aus ihrem Gerät herausholen.

Das Signal, welches von den Tonabnehmern von der schwingenden Saite abgegriffen wird, wird in Form eines elektrischen Stroms durch die Leiter (Kabel/Drähte jeglicher Art) an den Verstärker geschickt, welcher dann wiederum einen Lautsprecher in Schwingung versetzt und den Klang erzeugt. Der Weg dahin ist lang:

Saite->Tonabnehmer->Draht->Buchse->Kabel->Tuner->Effekt1->Effekt2->Amp->Signalweg->Endstufe->Kabel->Box->Ohr.

Wer sich nun an die Schuler erinnert, der wird evtl. in Physik oder im Werkunterricht gelötet haben und auch die Grundbegriffe der Elektrotechnik kennen. Da ist es denke ich gar nicht so unschwer zu erkennen, daß die oben genannte Kette eine wahre Fülle an Angriffspunkten für das Signal bereitstellt. Der Fokus hier soll nun darauf liegen was (unter anderem) zwischen Gitarrenkabel und Amp passiert. Subjektiv kann folgendes geschehen. Man steckt den Bass in sein Multieffektgerät, dreht den Amp auf. Klingt cool: Phaser, Chorus, Zerre leicht Komprimiert. Die Band spielt und plötzlich fehlt irgend etwas. Man möchte meinen der Bass hat „unten rum“ seinen Druck verloren und überhaupt hört man sich nicht mehr so gut. Irgendwie leise.

Neben falschen oder unglücklichen Einstellungen kann hier vor allem folgendes passiert sein: Viele Effektgeräte, besonders solche die nicht speziell für den Bass konzipiert sind schneiden das einkommende Signal bei 100Hz einfach ab. Auch kommt bei solchen Geräten eine Reduzierung (normalisierung/limitierung?) der höheren Frequenzen dazu. Als Resultat klingt der Bass weniger drückend und weniger brilliant. Die Gründe dafür können vielfältig sein und ich kenne Sie auch nicht alle, worauf es mir hier allerdings ankommt ist zu Protokoll zu geben, daß dies geschieht und daß es nahezu immer geschieht, wenn wir einen Effekt (Ausgeschaltet!) in die Signalkette einbauen. Was sich unterscheidet ist die Stärke dieses Effektes. Das „low-cut“ Problem ist bei speziellen Bass Effekten heutzutage nicht mehr so schlimm, auch wenn es noch auftritt. Viel häufiger, so meine Erfahrung, ist der Einschnitt in die Höhen.

Ich reite auf diesem Thema deshalb so stark herum, weil es für mich immer der entscheidende Grund ist, einen Effekt zu benutzen oder ihn nicht zu kaufen. Was ich möchte ist nämlich daß der Grundsound des Basses so gut wie möglich unverändert wird. Grunsätzlich kann man hier sagen, daß je teurer ein Effekt ist, desto besser ist sein Bypass, also das unbeeinflußte Signal. Ausnahmen bestätigen die Regel, auf beiden Seiten. Dieses „Problem“ ist für einige nun der absolute Sargnagel. Im Studio sowieso und Live wollen viele Bassisten, die über entsprechend teures Equipment verfügen auf keine Nuance ihres Sounds verzichten. Auf der anderen Seite muß man ehrlicherweise Zugeben, daß Live viele Probleme, wie z.B. Höhenklau kaum ins Gewicht fallen. Der Mischer hat immer die Möglichkeit dieses Manko für den Raum anzupassen und wird es auch tun. Am Bühnensound wird es auch nicht allzuviel Ändern da man selbst ja „nur“ den prägnanten Bass und mitten Sound hat und braucht. Der „low-cut“ einiger Effekte wäre hier allerdings schädlich und ist mit einem EQ nur schwer wieder auszugleichen.


2. Was sollte ein Multieffekt Bieten?


Die Auswahl hier ist schier Grenzenlos. Tausend Effekte, Knöppe ohne Ende, aber worauf sollte man achten? Das ist Selbstverständlich vom Einsatzgebiet abhängig aber ein MEB sollte einige Sachen beherrschen, die sich u.U. als äußerst wirkungsvoll und hilfreich erweisen können.


  • DI-Out: Der übliche weg einen Bass Verstärker abzunehmen ist der DI Out am Amp oder eine DI Box zwischen Bass und Amp. Hat man mit dem MEB einen entsprechend guten Grundsound oder bestimmte Effekte kann diese eine gute Alternative zu einem DI Out am Amp selber sein. Zudem ist ein MEB mit DI-Out der Retter in der Not wenn der gestellte Bassamp ein 15 Watt „Monster“ ist, daß ein junger Bassist mitgebracht hat. 2. Vorteil ist, daß man beim Home-Recording damit direkt in ein Mischpult oder USB Interface gehen kann und zwar mit einem schönen symmetrischen Signal. Wer das mal mit einem Line-In m Pult verglichen hat weiß was ich meine.
  • Stimmgerät: Eigentlich Standard aber gut wenn man so was hat. Besonders sollte das Stimmgerät per Fußschalter zugänglich sein und den Sound auch Stummschalten.

  • Fußtaster: Für den Live Einsatz sind Fußschalter unerläßlich! Zwei sind hier das absolute Minimum und das meist nur um Presets umzuschalten. Bei größeren Pults kann man auf verschiedene Fußtaster verschiedene Presets/Bänke legen oder die Fußtaster wie eine Effektkette einzelner Effekte nutzen. Ich persönlich würde in diesem Fall darauf achten, daß es keine Spielzeugtaster sind, sondern solche die im Zweifelsfall auch Springerstiefel Gr. 47 mit Stahlkappe aushalten.

  • Kompakte Geräte oder Rackeffekte benötigen Midi Floorboards die man dazukaufen muß. Kein Großes Problem, allerdings sollte man darauf achten, daß das Expression-Pedal nach Möglichkeit stufenlos oder eine hohe digit-Zahl hat. Sonst klingt das WahWah wie Cher mit Autotuner.

  • Effekte: Die Effekt unterscheiden sich meist nicht sehr. Jedes größere Board hat alle gängigen Effekte wie Kompessor/Limiter, Chorus, Phaser, Octaver, Zerrensortiment, Delay, Reverb, etc. Das ist nicht so sher der Springende Punkt. Die art und weise wie die effekte Kombiniert werden können ist von größerem Interesse. Liegen 3 bevorzugte Effekte auf einem Effektplatz lassen diese sich auch nicht Kombinieren. Meist sind Modulationseffekte zusammengefaßt, so daß Chorus und Phaser nicht gleichzeitig geht. Daher sollte man sich vorher mal das Manual aus dem Netz besorgen und schauen die Wunsch-Verschaltung möglich ist.

3. Einsatzgebiet



Hier gibt es vielfältige Möglichkeiten, die man individuell für sich finden muß. Ich denke aber daß man hier einige grundsätzliche Verfahren herausfiltern kann auf die es dann einzeln oder in Kombination Hinausläuft:


3.1. Effektkette


Der Klassiker: Verschiedene Effekte zusammengeschaltet, verbunden mit einem Kompressor und EQ, damit man bei verschiedenen Songs immer den richtigen Sound parat hat. Das stellte sich bei mir etwa so dar. Grundsound auf Preset 1. Slap/Pleck Sound auf Platz 2. Weicher Chorus auf Platz 3. Zerre auf Platz 4. Bank2: Song X mit verschiedenen Modulationen und Geschwindigkeiten (Delay, Chorus) für Strophe, Refrain Solo. usw. Wer Coversongs spielt, mehr als eine Band hat oder wirklich effektlastige Musik macht der wird damit gut arbeiten können. Sofern vernünftig programmiert und an die Gegebenheit angepaßt, läßt sich damit viel erreichen.


3.2. Preamp / Modeling und Ampersatz


Die meisten MEB wie etwa das GT-10B, der POD, die teuren Kollegen von TC oder auch die „Preiswerten“ von ZOOM oder Behringer haben alles eines gemeinsam. Sie können verschiedene Amps mehr oder minder glaubhaft simulieren. Die Charakteristika umfassen verschiedene Topteile sowie Boxen. Dabei sollte man sich aber daran erinnern, daß es hier um EQ /Comp/LM Modulationen geht, die dann so tun als wären Sie ein VT Classic. Das macht sie noch nicht dazu. Es kann aber je nach Modell gut genug sein um damit direkt eine Endstufe anzusteuern und sich seinen Sound zu basteln. Der Preamp hat dann noch den Vorteil, daß man dem Mischer (wie oben bereits erwähnt) ein sauberes Signal zukommen lassen kann, daß dann schon die einzelnen, extravaganten, Modulationen beinhaltet. Später mehr dazu in den Problemen.


3.3. Recording


Aus den gleichen Gründen wie beim Ampersatz kann man solche Geräte auch nutzen um beim Home Recording einen coolen Sound auf die CD zu bringen. Der POD z.B. ist das Tool mit dem Thomann.de seinen Soundbeispielen leben einhaucht. Mann kann auch davon ausgehen, daß viele prof. Recording Studios auf so ein Gerät (neben anderen Varianten, auch gleichzeitig!) zurückgreifen.


3.4. Schlechtes Equipment aufwerten


Meine Erste Erfahrung mit einem MEB war das ZOOM 506B. Damit habe ich meinen ersten Bass über meinen Peavy TKO 115 gespielt und wahnsinnig aufgewertet. Was man nicht an Geld in einen guten Bass/Saiten und den entsprechenden Amp stecken kann (oder nicht aus seinen Fingern herausholen kann), kann man sich so hinschummeln. Das ist nicht falsch (vielleicht nicht sauber) sondern dient zuallererst dem Spielgefühl und dem Sound der Band.


3.5. Mehrere Bässe


Genauso gut lassen sich natürlich auch verschiedene Bässe per Multieffekt betreiben. So lassen sich Pegelunterschiede, Grundsounds und andere Finessen für jedes Instrument speichern und schnell abrufen.



4. Probleme bei der Nutzung


MEB’s bieten viele Möglichkeiten den Sound aufzuwerten. Allerdings bieten Sie ebenso viele Möglichkeiten den Sound zu verschlimmbessern. Dazu hier einige kritische Punkte, derer man sich bewußt sein sollte.

Auf der Suche nach DEM Sound wird man meist zu Hause sitzen und an dem Gerät rumbasteln. Irgendwann hat man dann den Sound gefunden, der einem gefällt. Bassig unten rum. Crispe Höhen. Chorus klingt sahnig im Ohr. Delay paßt perfekt. Fast wie auf CD. Und genau da wird es schiefgehen. Kaum im Proberaum angekommen: „Hey hört mal hier“, alle finden es toll und spielen mit und plötzlich: „iiih... wo ist der Bass, was pfeift denn so... Klingt ja grottig!“. Was zuhause oder alleine gut klingt muß im Bandverband nicht automatisch so gut klingen. Dafür gibt es einige wesentliche Gründe, die grundsätzlich bei MEB wie auch bei allen anderen Effekten zu beachten sind.


  1. CD Sound ist Hi-Fi und gemastert. Im Proberaum oder Live hat aber jedes Instrument eine andere Charakteristik. Es gibt bestimmte Frequenzbereiche die den einzelnen Instrumenten zugeordnet sind und auch nur von diesen belegt werden sollten. Das schafft Definiertheit (Gegenteil von Matsch) und Hörbarkeit. Wenn man sich nun zu hause einen Sound einstellt, muß dieser nicht zwingend im Proberaum den gleichen Effekt erzeugen, sondern kann je nach Equipment und Raum anders klingen. Dies sollte beachtet werden und ich werde auch später dazu einen Lösungsansatz beschreiben. Ein weiteres Problem sind Modulationen, die manchmal sensibel auf das Spieltiming reagieren. Delays können furchtbar klingen wenn die Band plötzlich schneller oder langsamer als das Delay spielt. Das gibt es zwar die Möglichkeit bei einigen das Tempo in-situ anzupassen, aber das ist live im Streß auch nicht immer einfach.
  2. Live ist es unter Umständen möglich daß die eigenen Presets für den Mischer ungeeignet sind, insbesondere wenn man mit dem MEB direkt zum Mischer gehen will oder extreme Einstellungen, etwas am EQ ode der Zerre hat kann beim Mischer vielzuviel Bass oder zu viele Höhen ankommen. Slappt man dann gerne mittendrin rein oder schaltet auf einen anderen Preset und hat das beim Soundcheck nicht abgeklärt kann es ziemlich fies klingen und das Publikum wird es einem auch nicht danken.
  3. Man sollte (und das ist eigentlich sebstverständlich) in etwa wissen was die Effekte tun. Weiß man das nicht wird man sich unter Umständen wundern warum der Bass plötzlich leise wird oder nicht mehr gut klingt. Kompressoren beispielsweise senken den Pegel bei starker Kompression ab, was bei mir häufig dazu führt, daß der Tiefbassanteil gegen die Höhen gefühlt zu gering ist. Macht man lauter wird es ziemlich fies im ohr. Dies soll nur ein Beispiel dafür sein seine Effekte nicht nur nach Lust und Laune sondern auch mit (etwas) Background zu Basteln.
  4. Bei Aktiven Bässen ist Vorsicht geboten. Aktive Bässe reagieren anders auf Effekte als Passive. So ist ein Kompressor oft nicht geeignet, da aktive Elektroniken von sich aus schon etwas komprimieren. Es sollte also darauf geachtet werden, daß das MEB auch zum eigenen Bass paßt. Die Frage welches Glied der Kette das andere Bestimmt ist eine Grundsatzentscheidung die jeder für sich selbst treffen muß. Bei mir hat der Bass imemr Vorrang vor dem Effekt. Das muß aber nicht für jeden gelten und man kann auch seinen Bass nach dem MEB aussuchen, wenn man das möchte.

5. Richtiger Umgang mit dem MEB Live und im Proberaum



Richtig ist etwas Subjektiv, dennoch lassen sich einige Richtlinien anwenden um möglicht viel aus seinem Effekt herauszuholen:


  1. Wenn man ein MEB verwendet gibt es zwei Möglichkeiten: 1. Man läßt das MEB nur die puren Effekte machen und macht den Klang am Verstärker oder 2. man lässt den Klang und die Effekte durch das MEB erzeugen und kompensiert den Raum individuell am Amp nach, so daß der Effekt wieder das erzeugt, das er soll. Erste Möglichkeit ist gut wenn man immer über das selbe Equipment spielt, also sein eigenes. Die zweite Möglichkeit bietet gerade bei jungen Bands die Möglichkeit sich bei ständig wechselnder Backline einen konstanten Sound zu erhalten. Der Sound ist im MEB gespeichert und die Abweichung zum Eigenen Amp kann per EQ geregelt werden. Am Ende steht man wieder mit dem Eigene Sound da und freut sich.
  2. Freunde, wenn ihr ein MEB verwendet (oder auch andere Effekte), sprecht das VORHER bei einem Bier mit dem Mischer ab. Der weiß häufig damit umzugehen, wenn er sich vorweg darauf einstellen kann. Wie oben angesprochen kann es zu seltsamen Phänomenen kommen wenn man verschiedene Presets mit EQ und Effekten verwendet. Geht nach dem ersten Check mit dem Mischer Kurz die Effekte durch (auch so wie ihr sie Live benutzt) und fragt ob es OK ist oder ob ihr Irgendwo die Höhen, Bässe, Pegel etc. rausnehmen müßt. Wenn ihr das müßt, dann tut es auch! Ansonsten klingt es vor der Bühne doof.

6. Exkurs: Was geht ohne Effekte?


Um die Frage nach einem Multieffekt Ja/Nein zu beantworten sollte man sich kurz mal darüber Gedanken machen, as man damit tun will und ob es da eine alternative gibt, etwas Übung.

Viele Effekte lassen sich auf natürliche Weise erzeugen und dazu mal ein kleiner Denkanstoß:

  • Verzerrung: Verzerrung entsteht wenn das die Spannung des Eingangssignals über dem Oberen Schwellwert des Verstärkers liegt (viel Gain). Genauso kann man auch Verzerrung erzeugen in dem Na den Gain aufreist oder einen Amp mit Verzerrung hat. Das klingt meist sogar besser als aus einem Effekt. Besonders bei Röhrenverstärkern macht das echt was her,

  • Slapping, Harter Attack, Pling: Viele Sounds die ein Bass erzeugen kann kommen nicht durch den EQ sondern durch die Spieltechnik. Plektrum, Saitenlage, Fingerspiel und Slapping sind einige Vertreter dessen. Allein der Wechsel von Finger zu Pleck kann den Charakter des Basses gravieren ändern ohne auch nur den EQ anzuschauen. Die Variation der Tonabnehmer und das leichte Spiel mit den Blenden/den aktiven EQ bringt ungeahntes aus dem Bass hervor wofür andere wie Irre mit ihren Füßen trampeln müssen.

  • Modulationseffekte: An viele Modulatonseffekte wie Chorus oder Tremolo kann man sich auch analog heranwagen. Das Oktavieren nach oben mit 1/16 oder 1/8 Versatz kann ebenso gut klingen wie ein leichter Chorus. Sanftes Bending der Saite am Hals ist oft wirkungsvoller, weil dezenter und gezielter, als ein andauerndes Tremolo. Das gleichzeitige Spielen der Oktave nach unten macht genau das gleiche wie der Octaver.

Hier gibt es noch mehr zu sagen, aber ich Denke die Botschaft kommt an. Übung macht den Meister, nicht die Ausrüstung.
7. Fazit:

Der gezielte und geübte Einsatz von Multieffekten kann dem Bassisten das leben erleichtern, versüßen und zu Super Ergebnissen führen. Ist man sich BEWUSST was man tut kommt am Ende auch was bei heraus. Geht man leichtfertig oder allzu Laienhaft an das Thema heran, wird man am Ende nicht zufrieden Sein und viel Geld in den Sand gesetzt haben.

Fürs Home Recording will ich mein GT-6B nicht mehr missen. Auch hat es mir auf manchen Gigs das Leben gerettet als der Amp versagt hat und viele geile Sounds die einen Song lebendig gemacht haben kamen daraus. Ein beispiel war, daß ich bei einem Gig einen miesen Raumsound hatte, der bei einem Lied aber einen verdammt geilen Phaser erzeugt hat. Den habe ich mir dann nachprogrammiert und diesen tollen klang seither immer in diesem Lied gehabt.


Ich hoffe ich konnte hier einen Leitfaden zusammenstellen, der euch den Umgang oder die Anschaffung eines Multieffektgerätes erleichtert hat. Anmerkungen und Kommentare sind willkommen und können, so Denke ich, dieses Thema nur noch bereichern.

In diesem Sinne

Euer Raven am Bass :)
 
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Reaktionen: 10 Benutzer
Toller Leitfaden! :great:

Ich spiele ja schon seit geraumer Zeit mit dem Gedanken, mir ein MEB anzuschaffen, weil mir zurzeit die Basssounds von Tool nicht mehr aus dem Kopf gehen. ein Boss GT-10b wäre ja ideal, um daheim die Songs zu covern! Aber ich bezweifle, dass ich die ganzen Sounds sinnvoll in einer Metalband mit 2 Gitarristen einsetzen kann. für einige Parts wären spielerein wie Chorus, Flanger oder Delay ganz toll aber das macht etwa 15% unserer Songs aus. :gruebel:
 
Tool ist da was ganz Spezielles. Die Erzeugen alles "Analog" Die Verschalten diverse Amps und nutzen so Multiamping. Außerdem spielen die in recht moderaten Stimmungen.

Prinzipiell sollte es aber möglichsein sich auch in einer Metalband damit durchzusetzen. Hab ich auch alles schon live gesehen. Ich würde allerdings mal genau hinschauen was du brauchst und dann ggf. ein Auge euf Einzeleffekte werfen. Dann direkt vergleichen. Im Zweifelsfall bei thomann ordern und testen. wenns nicht gefällt gehts nach 30 tagen zurück ;)

Der Bassist nutzt wenn ich mich erinnere Chorus und Verzerrer. Ansonsten ist es auch "nur" der SVT. Schau mal hier. Das ist US Wikipedia Seite vom TOOL bassisten. Da ist das Equipment aufgezählt.

Viel Erfolg
 
Es zwingt einen ja niemand, das man alle Spielereien nutzen muss bei dem Board. 15% finde ich btw ziemlich viel, das sollte man abbilden können. Für mich ein riesen Vorteil bei MEB ist, das die Signalkette für einen Haufen Effekte nur durch ein Gerät "unterbrochen" wird. Ich hatte mal einen Haufen einzelne Pedale, von denen nun noch der Compressor und der Bodentuner übrig sind. Der Rest ist nun ein GT10B. Klingt für mich speziell bypassed viel besser, als vorher die ganzen Effekte in Reihe bypassed geklungen haben. Und es ist eine super Sache mit einem Knopfdruck den Sound direkt komplett ändern zu können. Das Expression Pedal kann auf Knopfdruck die Rolle ändern usw... die Effekte mögen einzeln für sich gesehen nicht die gleiche Qualität oder Vielseitigkeit bieten wie ein einzelnes Pedal, dafür ist man eben viel flexibler und hat weniger Kabelsalat ;) und mehr Kohle in der Tasche, und muss weniger tragen.

Was das "daheim zum spielen" vs. Bandprobe/Auftritt angeht: das ist ein ganz anderes Problem. Ob deine Band nämlich Platz für einen dermaßen präsenten Bass bietet, wie es bei Tool der Fall ist. Der Sound lebt auch sehr viel davon, das die Gitarre so viel Platz dafür lässt, auch mal die rhythmische Arbeit komplett übernimmt und der Drummer den Bass so stark in Szene setzt. Das ist in erster Linie eine Bandfrage. Wenn du volle Pulle Schranzmetal mit 2-3 Gitarren spielst ist so ein Sound total daneben. Da brauchst du in erster Linie einen guten EQ... Wenn du in einer 3-Mann Band spielst bzw. mit additivem Sänger dann kann das passen. Da muss der Bass normalerweise eh mehr machen als das Fundament.

Das der GT10B für den Tool Sound ne Menge hergibt hab ich dir ja "vorgespielt". Bezüglich Tool Sound / Equip: das hier ist die bisher beste und genaueste Erklärung:

http://sideeffect.cgclay.com/tooltabs/justinchancellor_rig.jpg

Und dieses Video hier:
http://www.youtube.com/watch?v=3Kat6WNUS-k

Da kann man sogar fast alle Effekt Settings sehen. Die hellen Punkte auf den Geräten sind die Markierungen für die Reglerposition.
 
yes, besten Dank für die Mühe Raven ... der Leitfaden kommt für mich genau zum falschen Zeitpunkt ... habe in den letzten Jahren einige Multieffekte (ART Nightbass, Boss SE-70, Boss ME50-B, TC Electronic G-Major, Lexicon MPX G2) durch und bin letztendlich (ganz aktuell) doch wieder bei WENIGEN Einzeleffekten gelandet ... klar, Einzeleffekte versus Multieffekt ist sicherlich wieder ein eigenständiges Diskussionsthema, mich reizen neuerdings die softwarebasierten Tools (Amplitube, Guitar Rig und Konsorten), die werden bei jedem Versionssprung immer besser und ernstzunehmender ... vielleicht animiert mich dieser Thread demnächst mal einen Leitfaden für Volldigital zu "übersetzen". :gruebel:
 
Im Moment spiele ich lieber Einzeleffekte, auch wenn so ein MEB durchaus günstiger und praktischer wäre.
Ich teste Hauptsächlich vorher mit Amplitube 3 was ich mir den so anschaffen würde, Live über Amplitube und Co wäre mir zu riskant.
Bei mir kann es bei niedrigen Latenzzeiten zu Tonstörungen kommen, besonders wenn das Wlan aktiviert ist.
Das wäre mir Live zu unsicher. zudem bekomme ich mit meinem Interface nur eine Latenz von ca 6 ms stabil hin.
 
Für mich persönlich ist es keine Frage ob MEB oder Einzeleffekte sondern eine Frage der Verschaltung. Einzeleffekte machen für mich nur Sinn wenn ich sie über einen Looper/Switcher ansteuern kann, so dass nur die Effekte gerade im Signalweg sind die ich auch brauche.
Bei Multieffekte habe ich die Erfahrung gemacht, dass billige Geräte idr nix taugen. Wirklich interessant wird es in der Gegend vom GT10-B
 

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