Leitung: Litze oder Draht bei einem 18 Watt Nachbau

Goran
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eine Frage an alle die sich auskennen: ich bin zur Zeit dabei Materialien für einen 18W Klon zu bestellen, was mir aber unklar ist, welcher Draht wird bei Gitarrenverstärkerprojekten verwendet, z.B. bei der Verbindung von z.B. Vorstufenröhren zu Turretboard?

Bei diversen Händlern sehe ich hauptsächlich Silikonlitzen und diverse andere Litzen im Angebot, und selten wird als Leitung ein Kabel angeboten welches aus einem Einzeldraht besteht? Ich stelle mir Litze, da ja aus vielen Einzeldrähten bestehend, zu kompliziert vor um damit etwa als Beispiel die Vorstufenröhren mit dem Turretboard zu verbinden. Täusche ich mich hier etwa und Litze ist Standard beim Löten bzgl. dem Innenleben eines Verstärkers?
Und welche Stärke bzw. Dicke ist normal? Ich lese, daß manche sagen AWG 22 bzw. 22 gauge ist ausreichend, andere wiederum sagen, daß sie dickere Leitungen verwenden alá AWG 20 bzw. 20 gauge oder gar AWG 18?
Zu guter Letzt hierbzgl.: was ist "besser" Silikon-, PVC-, oder Vintagestoffummantelung? Was wird im Normalfall benutzt?

Dann zu der Heizung bzw. "heater": welchen Draht bzw. Litze soll man hier verwenden, bzw. welche Dicke, Stärke? Wieder lese ich daß hier AWG 22 verwendet werden soll, manche raten auch zu AWG 20? Ist eine Stärke von 22 gauge ausreichend?


Was macht man generell falsch, wenn man z.B. dickeren Draht (egal jetzt ob Litze oder Einzeldraht) beim Löten verwendet? Also anstatt gauge 22 etwa gauge 18?



Gruß
Goran

P.S.

Gauge 20 entspricht 0,80 mm in Deutschland? Ist das richtig?
 
Eigenschaft
 
Hallo Goran,

Draht hat den Vorteil, das die Verbindungen sehr sauber aufgebaut werden können. Das erhöht die Übersicht. Wenn du mal alte Röhrenverstärker geöffnet hast, kannst du sehen wie sorgfältig die verarbeitet wurden. Alles schön verdrillt und die einzelnen Drähte von den Röhrensockeln in reihe und Glied zu den Turrets. Mit Litze geht das nicht ganz so schön, dafür kann man Litze öfter mal umbauen, also in der Entwicklungsphase von Vorteil.
Silikon ist natürlich der Mercedes unter den Isoliermaterialien, PVC geht auch(Normalfall), sollte man aber wegen des Chlors nicht zu häufig verbrennen. Vintagestoffummantelung nur zur Restauration.

Die Dicke des Drahtes richtet sich immer nach dem Strom, der bei Röhrenschaltungen nicht sehr hoch ist. Allerdings kann man bei roadtauglichen Amps wegen der mechanischen Belastung ruhig eine Schaufel drauf packen und lieber etwas dickere Drähte verwenden.
0,5-0,8mmø für Vorstufen
0,8mmø für Endstufen und Heizung
Die Ausnahme macht die Verbindung zu den Heizungen, die sollten mindestens 0,8mmø haben, wenn nicht gar mehr zu den Endstufenheizungen.
 
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Hallo Njutn,

Danke für die Erklärung! Was ich aber jetzt nicht finden kann, zumindest bei den Händlern bei denen ich gesucht habe (etwa TT), die meisten haben Litze im Angebot, sei es PVC oder Silikon mit allen möglichen Durchmessern etc., und wenn Einzeldraht, dann nur Stoffummantelt.
Wo finde ich z.B. Silikondraht in Deutschland bei einem Händler, der ins Ausland versendet? Falls Du so einen Internethändler parat haben solltest, natürlich!

Wenn man also "mehr drauf packt" , also dickeren Draht bei den Vorstufenleitungen benutzt, kann man also nichts falsch machen? (Weil dann mMn gleich lieber 0,8mm und für die Heizung sogar 1mm.)

Danke!

Gruß
Goran
 
Hier sollte man allerdings anmerken , dass dickere Leitungen auch einen stärkeren Lötkolben verlangen.Die Hitze könnte sich aber wiederum negativ auf die anzulötenden Bauteile auswirken .Meines Wissens sind dicke Leitungen immer da nötig , wo Strom über lange Strecken fliesst , bei den Zentimetern im Verstärkergehäuse würde ich es nicht übertreiben.Die Verdrahtungsweise von serienmässigen Amps zu kopieren , hier schliesse ich mich Njutn an, ist sicher der beste Weg zum Ziel.
 
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Hi,

ich würde dir die Silikon-Litze von TT empfehlen. Der Querschnitt von 0,5mm² reicht fast für den gesamten Amp, beim 18W ist die Heizleistung ja nicht so hoch.
Die Silikon-Litze lässt sich prima verarbeiten, leicht abisolieren (zur Not tuts ein Fingernagel), gut verdrillen und bleibt auch einigermaßen dort liegen wo man sie hinlegt. Starren Draht würde ich nur bei authentischen Restaurationen nehmen, sonst ist Litze der Standard bei der Amp-Verdrahtung.
Bei Querschnitten über 0,5mm² bekommst du Probleme, die Litze in die Lötösen der Fassungen einzuführen.

Für den Schutzleiter würde ich 1mm² nehmen (grün-gelb!!), für die 230V AC Leitungen 0,75mm².
Noch ein Tipp: Kauf dir nicht nur eine Farbe, sondern überlege dir vorher ein Farbschema, das macht die eventuelle Fehlerbehebung einfacher!

Grüße,
Mathias

BTW: Für einen Marshall ist Litze auch authentischer!
 
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draht müsste gegenüber litze theoretisch etwas höhen klauen.
glaube aber nicht das sich dieser effekt bei den frequenzen in einem gitarrenverstärker schon hörbar bemerkbar macht^^
 
draht müsste gegenüber litze theoretisch etwas höhen klauen.
glaube aber nicht das sich dieser effekt bei den frequenzen in einem gitarrenverstärker schon hörbar bemerkbar macht^^
Definitiv nein.

Ich rate von starren Drähten dringend ab, da der Verstärker ein ortsveränderliches Gerät ist, welches größeren Erschütterungen ausgesetzt ist.
Hier läuft man mit einem Draht die Gefahr, dass Lötstellen durch die Vibrationen brechen.

Grüße,
Schinkn
 
Ich rate von starren Drähten dringend ab, da der Verstärker ein ortsveränderliches Gerät ist, welches größeren Erschütterungen ausgesetzt ist.
Hier läuft man mit einem Draht die Gefahr, dass Lötstellen durch die Vibrationen brechen.
Das halte ich für übertrieben. Wenn dem so wäre, würden Röhren nichts in einem Gitarrenverstärker zu suchen haben. Genauso besitzen die meisten Bauteile starre Bedrahtungen und werden dadurch nicht zum Problem, ob bei Turrets oder Platine. Zum Problem wird es erst, wenn die Lötverbindung schlecht ist, oder eine wirkliche mechanische Belastung vorliegt, wie zB. bei Steckverbindungen.
 
Hi,

der Draht darf halt dann nicht Schwingen.
Das trifft für Bauteile genauso zu. Ist das Bauteil schwer oder hat lange Anschlussbeinchen kann es leicht Schwingen, dann muss es zusätzlich befestigt werden, damit die Vibrationen nicht die Lötstellen mürbe wackeln.
Bei längeren Leitungen ist das mMn ein definitives Problem.

Grüße,
Schinkn
 

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