Leslie 925 Besonderheiten

  • Ersteller heinz102
  • Erstellt am
H
heinz102
Guest
Hallo Lesliefreunde,

da mein HL 822 schwächelt, habe ich mir wegen Schnäppchenalarm jetzt noch ein 925 gekauft.
(150 Euro incl. Preamp) :D

Ich möchte natürlich, das die Komponenten noch lange halten, wie kann ich die Lautsprecher (alles JBL), bzw. das
Horn, Hornmembran (Riesenmagnet von JBL) schützen, oder ist das Leslie für hohe Belastungen geeignet ?

Wir spielen Uriah Heep und Deep Purple relativ laut im Proberaum und auf der Bühne.

Was haltet Ihr generell vom 925, es ist ja das einzige komplett mit JBL Komponenten und war damals
das Größte. Der Verkäufer war Schlagermusikant und hat erzählt, er hat es damals neu gekauft für 6000 DM.

Danke für Eure Hilfe und Kommentare.

Matze
 
Eigenschaft
 
Hallo Matze,

das ist allerdings ein Schnäppchen. Das 925er ist wie Du schon schreibst ein sehr großes Leslie, es hat im Unterschied zum 760er im Tieftonbreich einen JBL Lautsprecher und im Hochton ebenfalls ein JBL 2" Horn. Dieses Leslie ist definitiv das lauteste Leslie, das gebaut wurde. Vielen war es nur zu groß, es ist quasi ein lauteres 760/770er.

Was kann man an den alten Leslies tun, um sie sicherer zu machen. Ich habe als Bespiel mein 770er von B. Davenport für einen sicheren Betrieb herrichten lassen. Dabei wurden am Netzteil angefangen die alten Elkos durch neue, "leistungsfähigere" ersetzt, es wurden ein ganze Reihe von Feinsicherungen zusätzlich eingebaut, sodass immer zuerst ,die Sicherung stirbt und nicht der Amp oder die Lautsprecher. Der Hochtöner wurde durch einen neuen 2" Hochtöner ersetzt. Die Transistoren wurden durch neue rauschärmere ersetzt und die Potis wurde erneuert. Die Hochtonendstufe wurde "getuned", d.h. sie hat jetzt mehr Leistung.
So alten Leslies tut auch ein richtiger Kundendienst, alles sauber machen (auch das Innere der Motoren), ölen und justieren, richtig gut. Die Trommel wurde ausgewuchtet, seitdem ist das Leslie auch bei schnellem Lauf wunderbar leise. Bei meinem Röhrenleslie wurde auch der Hochtöner gereinigt und neu justiert, da war etwas Öl reingeflossen, eine Kunststoffdichtung war dadurch etwas aufgequollen und hat den Schallaustritt behindert. Du siehst es gibt Menge Gründe für einen richtigen KD.
Ja es ist Aufwand und kostet Geld, nur wenn Du ein verlässliches Werkzeug haben möchtest, dann musst Du was dafür tun. Bei mir ist das jetzt 5 Jahre her und meine Leslies laufen alle wunderbar und verlässlich. Irgendwann werde ich aber wieder zu Bryan fahren und die Leslies ihm bringen.

Gruss Helmut
 
Hallo Helmut,

vielen Dank für Deine wertvollen Tipps zur Pflege, Wartung und Tuning.

Was kann man speziell für den Hochtönerschutz vorbeugend machen. Michaela100 meinte,
vielleicht eine Lampensicherung ?

Wie wäre es mit einem Limiter, den man dem Leslie vorschaltet ?

Vielen Dank für Eure Hilfe.

Matze :roll:
 
Hallo Matze,

das mit dem Vorschalten z.B. einer Soffittenlampe, da bin ich mir unsicher ob das den gewünschten Effekt hat. Anfang der 80er war ich/meine damalige Band einer der ersten Kunden bei der Fa. Zeck. Wir hatten uns 4 Boxen-Bausätze (15/3) gekauft und hatten die dort verwendeten Tweeter über Soffittenlampen geschützt. Den Tipp hatten wir von Zeck direkt bekommen. Das hat gut funktioniert, aber dieser Tweeter war nur für die hohen Frequenzen (ich weiss nicht mehr genau bei welcher Frequenz der einsetzte, evtl. ab 3 Khz) zuständig. Die 15/3 hatte ja einen zusätzlichen Mitteltöner, d.h. die Leistung im Hochtonzweig war entsprechend gering. Ganz anders sieht das beim Lesliehochtonbereich aus, der beginnt nämlich bereits im Mitteltonbereich bei 800 Hz. Ob da eine Soffittenlampe effektiv funktioniert weiss ich nicht, die max. Leistung bzw. der max. Strom muss ja passen, sonst brennt entweder die Lampe ständig durch oder im andern Fall schützt sie nicht.
Vielleicht hat jemand im Forum Erfahrungen damit ?

Bei einem Limiter wüsste ich gerade nicht wie der einzuschleifen wäre, wie die Soffittenlampe, das ist ja auch ein Stromlimiter?
Einen Limiter vor dem Leslie hast Du, nämlich den Lautstärkeregler, beim 760/770er gibt es Potis für Bass und Hochtonbereich, gleiches am 925er.
Was ich aber sagen kann, es lohnt immer das Netzteil mit neuen Kondensatoren und anderen Bauteilen auszustatten. Das schlimmste was Deinem Hochtöner passieren kann, ist wenn die Endstufe einen Gleichspannungsanteil ausgibt und dann noch richtig Signalpegel drauf gegeben wird. Die Folge ist fast immer der Tod des Hochtöners. Gleichspannungsanteile im Ausgangsignal können auch durch die hohe Last auf dem Netzteil verursacht werden.
Wenn Dir an einem zuverlässigen Leslie gelegen ist, dann lohnt sich wirklich ein Besuch bei einem Fachmann, der das Gerät für den Bandbetrieb fit macht.

Gruss Helmut
 
Hallo Matze,

eine Soffite ist ohnehin eher suboptimal - wird daher heute in der PA-Technik kaum noch verwendet.

Preiswert und sicher ist es, ein PTC-Element vor den Treiber schalten; z.B. den da:

http://www.conrad.de/ce/de/product/5005 ... archDetail

PTCs werden hochohmig wenn sie eine Zeitlang unter Nennlast laufen und reduzieren damit die Spannung am Treiber. Bei Reduktion der Leistung geht der Widerstand wieder zurück und alles ist wie vorher. Vorteil ist, dass der Lautsprecher nie ganz ausfällt, sondern bei Überlastung nur etwas leiser wird und dass sich die Sicherung automatisch zurückstellt.

Gegen Gleichspannung am Treiber hilft ein Kondensator vor dem Treiber: Tonfrequenz-Elko mit 47µF. Der beeinflusst den Frequenzgang nicht merklich, schützt aber sich vor Gleichspannungen.

Viele Grüße,
Harald
 
Danke Harald und Helmut für Eure Tipps.

Soffiten werden heute denke ich, nicht mehr so eingesetzt, weil meist aktiv gefahren wird und da ist der Limiter schon in
der Endstufe mit eingebaut.

Das Teil von Conrad ist auch gut, ich habe nur gelesen, das es in der Ansprache zu träge wäre (in einem Forum)

Dann muss ich nur noch genau ausrechnen, welche Bauteile ich benötige. In meinem Leslie 925 ist ein JBL 2482
Hochtöner verbaut, der hat 60 W RMS (16 Ohm) und bis zu 120 W in der Spitze, die Endstufe des Leslie für Hochton hat 50 Watt.

Es ist schon richtig, das eigentlich der Lautstärkeregler des Leslie ein Limiter darstellt, aber ich habe eben
vor dem Preamp einen Reussenzehn Organ and Groove, und der bläst das Signal sehr stark auf, ich passe zwar
schon immer auf, aber im Eifer des Gefechts drehe ich vielleicht zu viel am Output und fahre die Endstufe mit
zuviel Input an, deshalb meine Idee eines Limiters, wie in der PA, der kommt dann nach Organ and Groove vor
dem Leslie Preamp und begrenzt die Maximallautstärke, ist aber vielleicht auch zu träge.

We will see.

Ende der Woche habe ich Zeit das Leslie mal anzutesten, vielleicht hat es auch so große Lautstärkereserven,
das ich die Endstufen etwas zurückdrehen kann.

Danke

Matze
 
Hallo Maze,

wir reden hier von einem JBL-Treiber, der eine RMS-Belastbarkeit von 60W hat und nicht von einem mit 250W angegebenen NoName China Böller. Wenn da 60W steht, dann gilt das auch, bzw. der Treiber kann mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit wesentlich mehr vertragen ohne Schaden zu nehmen.
Viel gefährlicher als eine zu starke Endstufe ist eine zu schwache, da die entstehenden Verzerrungen zu einem hohen Gleichstromanteil im Signal führen - und das ist ganz schnell tödlich für jeden(!) Lautsprecher.
Auch wenn du bei kleineren Leistungen mit viel Zerre spielst, ist das für den Treiber viel gefährlicher als eine kurzzeitige Überlastung.

Gruß,
Harald
 
Hallo Lesliefreunde,

habe das 925 am Wochenende angetestet, leider liegt ein Defekt vor. Es kam nur ein leises dünnes, verzerrtes Signal heraus.
Außerdem ein Verbrennungsgeruch :?

Ein befreundeter Hobbyelektroniker hat es gestern mal aufgeschraubt und es ist aufgefallen, dass auf der Netzteilplatine
zwei Kondensatoren ausgelaufen waren und ein Widerstand beim Anschalten zu glühen begann (was den unangenehmen Geruch auslöste)
Er hat die offensichtlichen Teile gegen Neue getauscht, beim nächsten Anschalten brannte der Widerstand aber gleich wieder durch, dann
war mein Freund mit seinem Latein am Ende.

Was meint Ihr, lohnt es sich das Netzteil überholen zu lassen ?
(ob die Endstufeneinheit einen Defekt hat, weiß ich noch nicht so genau)
Die Motoren sind auch ziemlich verdreckt und die Riemen rissig.

Was kostest so eine komplette Überholung bei Davenport ?

Der Verkäufer war übrigens fair, er will mir den Kaufpreis komplett erstatten.

Ciao Matze
 
Maze":2s5x9t83 schrieb:
Was kostest so eine komplette Überholung bei Davenport ?
Bryan verlangte bei mir € 20,- in der Stunde.

Was alles gemacht werden muss. lässt sich so nicht genau sagen. Bei meinen Leslies waren jedesmal etliche Ersatzteile notwendig, Motor, Tieftöner, Hochtöner, etc., etc.
Deswegen kann ich das nur ganz grob schätzen. Bei all dem was Du schreibst, solltest Du Dich zwischen € 500 und 1.000 einstellen. Aber ich kann Dir garantieren, Bryan ist absolut seriös und seine Arbeit ist jeden Euro wert. Du hast hinterher ein technisch neuwertiges Gerät, eigentlich sogar noch mehr. Hier findest Du seine Telefonnummer http://hammondservice.org/
Auf Mails reagiert er nicht, also anrufen und einen Termin vereinbaren. Nur ob an Deinem Leslie ein Tag Arbeit ausreichend ist, wage ich zu bezweifeln. Denn das Leslie wird nicht nur repariert, sondern in so einem Fall auch vollkommen auseinander genommen und in allen Teilen gereinigt, repariert und eingestellt. Wie ich schrieb, es ist bis auf die Optik quasi wieder neuwertig.

Gruss Helmut
 

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben