Lieder mit unterschiedlichem Tuning: Wie geht ihr damit um?

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Nightcrawler86
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Hallo an alle Forenmitglieder!

Vor 1,5 Jahren habe ich angefangen, hobbymäßig E-Gitarre zu spielen. Meine aktuellen Kenntnisse umfassen ca. 15 Lieder aus dem Bereich Rock/Metal. Leider kommen bereits in dieser Auswahl 5 unterschiedliche Gitarrentunings vor (Standard, E-Flat Tuning, D Standard, Drop Cis, Open G). Da würde mich interessieren, was dafür eine sinnvolle Lösung ist.

Aktuell besitze ich eine Gitarre, die ich bei den entsprechenden Liedern umstimme. Allerdings bin ich mit dem laufenden Umstimmen und Umdenken zwischen den Tunings nicht 100% glücklich. Zudem merke ich, dass meine 0.010er Saiten bei D-Standard bereits einige Kompromisse im Klang bedeuten.

Deswegen würde mich interessieren, wie ihr damit umgeht. Nutzt ihr für alles ein Tuning oder wählt ihr das abhängig vom Lied? Falls ihr mehrere Tunings verwendet: Nutzt ihr unterschiedliche Gitarren dafür? Theoretisch könnte man natürlich transponieren, aber dann lässt sich die Originalaufnahme nicht mehr als Backing-Track verwenden. Gibt es weitere Lösungen, die ich bisher noch nicht auf dem Schirm habe?

Danke vorab für eure Antworten!
 
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Ich Pflege mein Repertoire außerhalb von Songs im E- und C# Standardtuning nur rudimentär. Ich hab den Luxus 2 Gitarren zu haben, die unterschiedlich gestimmt sind. Die paar Male wo ich wo anders unterwegs bin, stimme ich die Gitarre entweder um, oder nutze die Pitch-Shifting Funktion meines Multieffekts. Wobei ich dabei nur mit stark schalldämmenden Kopfhörern spielen kann. Sonst hört sich das echt grauenvoll an wenn irgendeinen Song im D-Tuning spielt und die in E gestimmte Gitarre reinstreut.
 
Viele arbeiten mittlerweile mit digitalen Downtunings, z.B. Digitech The Drop. Nach meiner Erfahrung hört sich das im Bereich von 1-2 Halbtönen ganz gut an. Das erweitert schon mal die Flexibilität erheblich.
Bei komplexeren Tunings bleibt nur Umstimmen und je nach Grad der Verstimmung eben unterschiedliche Gitarren, Saitenstärken und Mensuren nutzen.
 
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Hey Nightcrawler,

Aufwand und Nutzen müssen natürlich stimmen. Hier meine Ideen:
- Versuche, alles auf das Standard-Tuning oder wenigstens 2 Tunings zurückzuführen, auch wenn du Kompromisse im Sound eingehen musst, weil nicht alles sound-mäßig umsetzbar ist. Vielleicht fummelst du dir selber einige Alternativgriffe zurecht oder findest Hilfe im WWW. Es gibt so viele Alternativen in exakt derselben Tonart ...
- Leg dir auf lange Sicht eine Paula mit Stimmautomatik 'Etune' zu und wähle etwas dickere Saiten (11-er). - Ich weiß, dass die Stimmautomatik im Netz divergent besprochen wird, verstehe aber nicht, was die Leute falsch machen, um so kritisch zu sein: Du wählst das Tuning, schlägst die Saiten ohne Hektik nacheinander an und hast in 30 Sekunden eine perfekt gestimmte Gitarre im neuen Tuning
- Ein MIDI-Pickup-System wie mein altes Roland GR-55 generiert Alternativstimmungen, ohne die Gitarre tatsächlich umstimmen zu müssen. Ich weiß nicht, ob das Nachfolgermodell das auch kann, aber es wäre ein paar Suchmaschinen-Clicks wert. Vielleicht gibt es auch das Original gebraucht bei Ebay und Co. Was mich allerdings daran nervt: Man muss sehr exakt greifen, sonst gibt es unangenehme Störgeräusche. Außerdem muss der Amp wenigstens so laut eigestellt sein, das man den Klang der normal-gestimmten Saiten nicht hört, was komplett irritiert.
Gruß
Matthias
 
Mal gefragt, wäre denn eine weitere (oder mehr) Gitarre(n) für Dich ein Problem?

Abhängig von den eigenen Ansprüchen sind Gitarren ja jetzt nicht unbedingt so exquisit teuer.
Obwohl ich z.B. kaum Gitarre spiele und noch blutiger Anfängerstatus herrscht, weil andere Instrumente derzeit Vorrang haben, haben sich bei mir seit 2019 inzwischen 4 Thomann Hausmarke Harley Benton Gitarren eingeschlichen. (Telecaster, Heavy Brett, Semi-Hollow, DC) Kostenpunkt zw. 79,- und 205,- Euro, da teils B-Stock. Alle machen mir Spaß, keine ist irgendwie schlecht verarbeitet. Die Tele sollte eigentlich ein Geschenk werden... aber ich vermute die bleibt bei mir.

Naja, jedenfalls, wäre es nicht eine Option sich für die meisten in einer anderen Stimmung gespielten Songs eine zweite, passend gestimmte dazu zu stellen?
 
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Das Problem ist ganz eindeutig, dass du zu wenig Gitarren besitzt. Das ist übrigends auch mein Problem ;-)

Die tiefen Drop-Tunings des Modernen Metal spiele ich einfach nicht, das ist nicht meine Welt. Drop-D ist ja kein Problem bei einer Gitarre ohne Tremolo.
Wenn ich mal was auf Eb spiele, dann stimme ich vorher um, das geht ja auch schnell. Auch meine Akustik-Gitarren stimme ich ggf einfach um.

Ich habe lediglich mein Dobro immer in Open D oder G, sowie eine günstige elektrische in Open G oder D/E fürs Slide-Spielen.

In der Coverband handhabe ich das so, dass ich mit Capo transponiere oder versuche den Song ohne umstimmen umzusetzen um nicht ständig die Gitarre wechseln zu müssen und den Flow des Programms nicht zu unterbrechen. Aktuell ist da aber nur ein Song wo ich Drop-D zwangsläufig brauche und dafür die Backup Gitarre verwende.

grüße B.B
 
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Es gibt doch auch so Pitch Shift Tools, mit denen du die Original-Lieder in einer anderen Tonhöhe abspielen kannst. Bin jetzt nicht erfahren damit, weiß nicht, ob das fürchterlich klingt. Nutzt sowas jemand dafür?
 
Gitarre wechseln oder Umstimmen bedeutet beides eine kleine Unterbrechung. Ob es für Tuning wechsel gleich eine weitere Gitarre braucht stelle ich in Frage, ich empfinde das eher als dekadent. :D
 
Ob es für Tuning wechsel gleich eine weitere Gitarre braucht stelle ich in Frage, ich empfinde das eher als dekadent. :D
Ein wenig dekadent ist das, aber je nach Tunings und Reihenfolge doch die angenehmste Option :ugly:
Ich würde das u.U. auch von der vorhandenen Gitarre abhängig machen. Hat sie ein schwebendes Locking System ala FloydRose, würde ich jede Umstimmorgie schnell vergessen. Da kann man max. über einen Drop-D D-Tuna o.ä nachdenken. Mit einer festen Bridge dagegen ist das Umstimmen mal eben kein Thema - das übt dann auch ;), aber man kann wie schon bemerkt auch keine auf extreme Tunings optimierte Saitenstärken verwenden bzw. das Setup darauf optimieren.
So betrachtet sehe ich die eine oder andere Gitarre extra durchaus etwas mehr, als nur Luxus, auch zuhause. In Livesituationen würde ich darauf kaum verzichten.
 
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Also auf meiner Gitarre sind alle Töne drauf
:nix:

Aber ernsthaft: Da Umstimmen mit Zeitaufwand verbunden ist und der Sound mit den selben Saiten sicher auch nicht durch alle Tunings optimal sein wird, würd ich mir zumindest mal überlegen, was passiert wenn Du's (natürlich mit angepassten Griffen) mit der Standardstimmung spielst.

Klar, drop D kann man noch machen, aber komplett Umstimmen käme mir bei nem Gig sicher nicht in den Sinn.
 
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Auf meinen Gitarren sind zwar auch alle Töne drauf, aber es gibt ettliche Songs mit Leersaitenlicks und Riffs die man nunmal nur mit einer Gitarre im jeweiligen Tuning machen kann.
Ich habe in jeder STimmung eine Gitarre, meide aber alle speziellen Tunings wie OpenD, OpenG. Drop D usw. ist ja schnell gemacht.

In der Probe nutze ich wie bereits erwähnt das Dititech The Drop. Ja, es zieht minimal Höhen, hat eine kleine Verzögerung, aber es ist alles verkraftbar und man gewöhnt sich an die Verzögerung.
Das The Drop hat auch den Vorteil, dass wenn der Sänger/Sängerin mal eben meint "können wir mal 1 Tiefer?" das alles wie gewohnt für dich ist.
Vor allem Songs in Open G findet man oft auch How To Plays im E Tuning, was ich zB bei Stones Sachen mach, sind dann meist nicht ganz 1:1, aber den Unterschied hört keiner.

Solange du nicht mit anderen spielst kannst du aber auch die Songs selber mit einem Programm ändern zB Transcribe. Bei dem Programm ist der Vorteil, dass die Info der Änderungen in einer gesonderten Datei gespeichter wird, du kannst also mit immer der gleichen mp3 mehrere Versionen speichern. Daher gibts bei mir viele Playbacks in E, Eb oder D, damit ich beim üben nicht permanent Gitarre wechseln muss.
Oder oft findet man auch Cover und Playbacks auf Youtube die einen Halbton oder Ganzton höher sind.
 
Line 6 Variax …

Line6 Variax Standard WH


11 Tunings - frei programmierbar … Tolle „Dienstleister Gitarre“ mit der man quer durch den Gemüsegarten in allen Genre (inkl. Akustisch) bestehen kann.

Gruß
Martin

P.S. Ich habe für unsere Songs Normalstimmung (für 2 Songs mit Capo) und Open G für Slide mit auf der Bühne. (meist 3 Gitarren)
 
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Bei den Songs unserer Coverband ist zunächst die Gitarre zweitrangig. An erster Stelle steht immer, in welcher Tonart unser Sänger den Song singen kann. Alles andere hat sich danach zu richten. So spiele ich alles mit Standard-E, unser zweiter Gitarrist meist auch. Nur einen Song will er unbedingt mit seiner auf Standard D gestimmten zweiten Gitarre spielen, weil er sagt, es klingt besser. Tatsache ist... sch..ssegal, ob man einen F-Dur auf dem ersten Bund in Standard-E oder auf dem dritten Bund in Standard-D spielt. Beides klingt in meinen Ohren gleich. Soll er machen. Stört aber bei Auftritten, weil der Wechsel der Gitarre Zeit kostet und zu unerwünschten Pausen führt.
 
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Wenn's um "mitspielen" zu Aufnahmen geht - alles, was "standardnah" ist (also selbe Intervalle wie Standard, aber halt tiefer gestimmt) wird mit einer simplen Software-Lösung entsprechend hoch gepitched so dass man mit dem Song spielen kann, ohne umzustimmen. Bei Drop-Tunings würde ich genauso verfahren - vom Standard aus die tiefe E-Saite halt runterschrauben, dann per Software den Song zum Mitspielen hoch.

Wenn's um "Band" geht - da muss man Kompromisse machen, der erste Kompromiss kommt eh wenn Sänger:in sagt "boah das ist mir zu tief/hoch für meine Stimmlage, lass mal anderthalb Töne nach oben/unten gehen". Das gehört dazu, so lernt man. Und genauso muss man schauen, inwieweit man Arrangements 1:1 wie "das Original" spielt, oder wo man den Song umbaut/anpasst/anders spielt, so dass der Charakter erhalten bleibt aber man spielen kann.

Ich habe drei Gitarrenstimmungen "fest" am Start - Standard, Open D, Open G - aber in meinen Band-Projekten max. 2 davon im Gepäck gehabt.
 
Hey,
wenn du in einer Band spielst die tatsächlich drei (wirklich!) sehr unterschiedliche Tunings benutzt ist Umstimmen nicht möglich, wobei unter "wirklich" anderem Tuning nicht zB. Drob D gemeint ist - das ist nur ein Dreh an der E-saiten Mechanik und danach etwas Korrektur...
Ich bin zB gerade in der Situation in der einen (tourenden) Band alles mit E-flat Tuning zu spielen, in der anderen (noch nicht tourend) mit Standard Tuning und dessen Drob-D Variante.
So, für die erste Band habe ich zwei Gitarren mit 010er Satz bestückt (mit nur einer Gitarre am Start gehen Gigs nicht-bei mir zumindest) und eine für die andere Band mit 009-046er Satz (was ungefähr das gleiche Saitenzug-Gefühl ergibt).
Sollte nun die zweite Band auch Gigs bekommen, werde ich wohl nicht drumrum kommen mir dafür zumindest ne Ersatzgitarre noch zu zulegen...that`s life!:rolleyes:...

Für Gear-Heads mit genügend Kohle ist sowas sicher n Fest - mir ist`s eher lästig - naja, was soll`s, Werkzeug muss halt sein.

Für zuhause Übereien würde ich für verschiedene Tunings eher mit 2 Gitarren arbeiten, deren jeweiligen Tuning Ranges dann mit deren jeweiligen Besaitungen Rechnung getragen wird...

Bedenke auch, dass wenn du eine Gitarre längere Zeit auf ein Tuning mit deutlich weniger oder mehr Saitenzug umstimmst sich die Halswölbung verändert!

Gruß,
Bernie
 
Für Live sollte mAn sowieso immer min zwei Gitarren dabei haben, auch ohne verschiedene Tunings. Saiten reißen auch mal und wer will schon auf der Bühne mitten im Set eine neue Saite drauffummeln?
 
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Klassischer Fall: Versuch so nah wie möglich ranzukommen und bleib dann locker! :great:

In diesem Fall...
Standard, E-Flat Tuning, D Standard, Drop Cis, Open G
...würde ich so vorgehen:
Eine Gitarre Standard, umstimmen für Open G.
Weitere Gitarre D, Kapo für Eb, Kapo + umstimmen für Drop Db.
 
Ich hatte bis vor ein paar Monaten jeweils eine Gitarre in E, Eb, Drop D, Drop C#, Drop C und Drop B. Also 6 E-Gitarren griffbereit für jede "geläufige" Stimmung im Rock- und Metalbereich. Letztenendes habe ich auf alle wieder 10-46 Saiten aufgezogen und habe noch 1 oder 2 in Eb, falls ich doch mal was von zB Guns n Roses spielen will. Lohnt sich für mich nicht, aber die Erfahrung war cool.

Also ne 2. Gitarre für Standard-D oder anderes wäre sinnvoll. Außerdem sind Gitarren wunderschön, da muss man mehr als eine besitzen ;-)

Vom digitalen Runterstimmen bin ich so gemischter Fan. Ich benutze den Simple Pitch in meinem Helix Floor oft um mal einen Halb- oder Ganzton runterzustimmen, letztenendes würde ich aber so nicht aufnehmen, da es Artefakte gibt, wenn man genau hinhört. Zumindest bei schnellen Sachen. Ich weiß natürlich nicht wie das mit externen Pedalen wie dem Digitech Drop aussieht. Aber Pedale für's Runterstimmen bleiben für mich letztenendes immer nur ein Kompromiss.
 
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Den Digitech the Drop kann ich auch wirklich empfehlen. Obwohl das Gerät schon eine ganze Weile existiert, finde ich die kleine Latenz akzeptabel. Wie ein Vorredner schon sagte wird es allerdings ab 3-4 Steps schon grenzwertig. Aber bis dahin funktioniert es prima.
Für alles andere, was sich nicht einheitlich gleichförmig für alle Saiten droppen lässt, würde ich auch zur Zweit- oder Drittgitarre raten. Letztlich lässt sich dann auch die Saitenwahl und die Einstellung der Gitarre zu einem runderen Ergebnis bringen.
 

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