LP flexibler machen - Freeway-Toggle Switch Verdrahtung

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eurojo
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Guten Tach und ein frohes und gesundes Neues Jahr 2021 an die Community.

Durch den Kollegen Darrell Braun bin ich vom Freeway-Switch angefixt worden. Tele und Strat sind bereits 3B3-01 bzw. 5B5-01 Switch ausgestattet und beide haben damit deutlich an Flexibilität gewonnen und finden damit öfter den Weg in meine Hand =). Gerade die "Half-out-of-Phase" - Stellungen an der Tele (Schaltplan Seite 1) und die Reihenschaltungen der PU's an der Strat
machen richtig Spaß und geben den Gitarren deutlich mehr Flexibilität ohne die Optik zu verändern.

Jetzt hatte ich die Idee, auch die LP mit einem Freeway- Toggle zu flexiblisieren. Warum?, kann man sich fragen. Um im Stile von Wilhelm Busch's "Max und Moritz" zu antworten:

"
Einesteils der Humbucker-Sounds wegen,
welche diesen Gitarren besonders liegen.

Zweitens weil man dann und wann,
einen SingleCoil Sound brauchen kann.

Drittens nimmt aber auch
parallel geschaltete Humbucker zum Entmatschen in Gebrauch.

Viertens soll bei alle dem,
die Optik so original wie möglich bestehen.
"

Ich habe in einem ersten Schritt die Standard-Potis mit 4 PP-Potis ausgestauscht, die mir für jeden Pickup den "Dual-Switch-Quad-Sound" (hier unter Kapitel 3 zu finden, vielen Dank an DerOnkel an dieser Stelle) liefern können. Damit ist schonmal eine Menge Flexibilität geschaffen.

Aufgrund der Erfahrung mit dem 3B3-01 in der Tele dachte ich in meinem jugendlichen Leichtsinn, ich könnte die Flexibilität noch erhöhen, in dem über die zweite Schalterebene die beiden Pickups "in Reihe" (Pos 4), "in Reihe HooP" (Pos 5) und "parallel HooP" (Pos 6) geschaltet werden können, um hin und wieder ein bisschen mehr Power im HH - Modus und vielleicht doch ein bisschen Strat-Klingeln im Single-Coil - Modus erzeugen zu können...

Jetzt habe ich das Problem, dass die Schematics für den Freeway-Toggle 3x3-05 (hier) alle einen Master-Volume haben und ich das Belegungs-Schema des 3x3-05 nicht so richtig raffe. Ich würde gerne die Standard-LP Schaltung mit der Kill-Option in der Mitte behalten.
Ich frage mich, ob das mit dem 3B3-01 Switch möglich wäre, da es dort ja nur die Pins für "Neck Hot", "Level A", "Neck Ground", "Output", "Level B", "Bridge Hot" und "Ground" gibt. Sowas in der Art habe ich mit für den Toggle auch vorgestellt.

Kann mir da jemand weiterhelfen, ob, und wenn ja, welcher der Freeway-Toggles geeignet wäre und wie der zu verbasteln ist für die folgenden Schaltungsoptionen?:

- Freeway-Toggle:
- Position 1 : Neck
- Position 2 : Beide parallel
- Position 3 : Bridge
- Position 4 : Beide in Reihe
- Position 5 : Beide in Reihe "Half-out-of-Phase"
- Position 6 : Beide Parallel "Half-out-of-Phase"
- Standard LP Verschaltung der Potis (Kill-Option in Mittelstellung, 50's Tone-Wiring)
- "Dual-Switch-Quad-Sound" pro Tonabnehmer über PP-Potis

Vielen Dank schonmal und beste Grüße,

Johannes
 
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Ich kenne "parallel half-out-of-phase", da wird bei der gegenphasigen Schaltung bei einem der beiden Tonabnehmer ein Kondensator in Reihe geschaltet, wodurch in Summe mehr Bässe übrig bleiben. Aber was ist "seriell half-out-of-phase"? Wird hier ein Kondensator parallel geschaltet? In Reihe wird es ja nicht funktionieren.
 
Ich habe noch n bisschen herumgesucht und bin dabei auf dieses Schematic (Seite 1) gestoßen.

Meint Ihr, dass es sinnvoll wäre, diese Schaltung einfach mit den Volume-Potis aus der Standard-LP-Schaltung vor dem Switch zu übernehmen und den "Neck-Cold" von der "Dual-Switch-Quad Sound"- Schaltung entsprechend der orangen Kabelführung zu verdrahten?
Oder gibt das dann irgendwo Problem mit kurzgeschlossenen Spulen durch das Splitting?
Und ich muss ehrlich sagen, dass ich keine Ahnung habe, wo für die HooP-Schaltung der Kondensator eingesetzt werden müsste. Hat da jemand den Durchblick?

Ich kenne "parallel half-out-of-phase", da wird bei der gegenphasigen Schaltung bei einem der beiden Tonabnehmer ein Kondensator in Reihe geschaltet, wodurch in Summe mehr Bässe übrig bleiben. Aber was ist "seriell half-out-of-phase"? Wird hier ein Kondensator parallel geschaltet? In Reihe wird es ja nicht funktionieren.

Meines bescheindenen Wissens nach fungiert bei der HooP-Schaltung der Kondensator als Phasenschieber (siehe Wiki, Abschnitt "Elektrotecknik"). Bei der Standard "Out of Phase" - Schaltung wird die Phase um 180° gedreht, durch das Vertauschen von "Hot" und "Cold". Wenn ich einen Kondensator in Reihe mit dem Signal schalte, dann verschiebt sich das Signal "nur" um 90°. Das funktioniert sowohl bei einer Parallelschaltung der Pickups als auch bei der Reihenschaltung, da ich das Signal von nur einem Pickup mit dem Kondensator "schiebe". Mit diesen unterschiedlichen Phasenverschiebung ergeben sich dann im Zusammenspiel der Pickups unterschiedlichen Überhöhungen und Auslöschungen.

VG,
Johannes
 
Vorab: ich bin kein Elektroniker, und meine Kenntnisse gehen über Variationen der Gitarrenelektrik nicht hinaus. Ich habe in meiner Stratkopie ein bisschen mit seriell / parallel und out of phase herumexperimentiert (siehe hier: https://www.musiker-board.de/thread...-verstaendnisfrage.500344/page-2#post-6133858). Auch "parallel half-out-of-phase" habe ich mal realisiert, finde den Sound aber nur mäßig interessant, was sich allerdings vielleicht mit anderen C-Werten optimieren ließe.

"Seriell out-of-phase" leuchtet mir immer noch nicht ein. In einer Wechselspannungsumgebung müsste doch die Reihenfolge der Elemente PU, PU, Kondensator vollkommen unerheblich sein? D.h. ein seriell installierter Kondensator wirkt unabhängig von seiner Position in der Schaltung nie auf einen PU alleine (wie in der Parallel-Variante), sondern immer auf beide, und damit immer als ein einfacher Hochpassfilter. Oder ich verstehe das Prinzip falsch. Auf jeden Fall wäre ich sehr an Deinem Ergebnis interessiert; zur Schaltung selber kann ich leider aus Zeitgründen nichts beitragen.
 
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In einer Wechselspannungsumgebung müsste doch die Reihenfolge der Elemente PU, PU, Kondensator vollkommen unerheblich sein? D.h. ein seriell installierter Kondensator wirkt unabhängig von seiner Position in der Schaltung nie auf einen PU alleine (wie in der Parallel-Variante), sondern immer auf beide,

Woher hast Du diese Info?


und damit immer als ein einfacher Tiefpassfilter.

Ich glaube, hier müssen wir nochmal ins Physikbuch (oder auch Wikipedia) gucken :

Hochpass

Tiefpass

Dass bei den parallel HooP- Schaltungen mehr Bässe übrig bleiben, hat recht wenig mit dem Kondensator als "was-auch immer"-Pass zu tun, sondern mit der Tatsache, dass die beiden Signale der Pickups ca. 90° phasenverschoben sind. Damit treffen eben bestimmte Wellenberge und-Wellentäler nicht mehr zusammen (der Oberbegriff lautet Interferenz) wie bei "voll" out-of-Phase. ooP ist übrigens der Grund, warum symmetrische Kabelführung (XLR) funktioniert, nur dass bei unseren Pickups die Stellen der Signalgenerierung aufgrund der Pickup-Positionen nochmal leicht phasenverschoben ist.


Jedenfalls funktioniert seriell HooP, denn ich habe für die Telecaster diese Schaltung auf Seite 1 verwendet und die Option, die Verbindung zwischen A und NG mit einem Kondensator zu ersetzten, gewählt, und dabei ist ein deutlicher Unterschied zwischen "seriell" und Seriell HooP" zu hören. Zweiteres klingt deutlich nasaler, aber nicht so klirrig, wie ooP.

VG
Johannes
 
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...sorry für die Verwechslung Hoch-/Tiefpass, meine Korrektur hatte sich mit deiner Antwort überschnitten...
 

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Wow, vielen Dank! Das ist sehr interessant - der Kondensator hat anscheinend relativ wenig Einfluss bei seriell, was ich so nicht erwartet hätte, dafür einen sehr großen in der Parallelschaltung. Meine eigene Schaltung hatte ich mal mit 10 nF für den oop-Kondensator versehen, das fand ich nicht so überzeugend, aber das bringt mich jetzt dazu, doch noch mal mit höheren C-Werten zu probieren.
 
Tachchen,

ich habe jetzt einfach mal einen 3x3-05 Freeway-Toogle-switch gekauft und in meine LP eingebaut. Als Basis habe das Schaltbild hier her genommen und etwas abgewandelt:

freeway-3x3-05.png


Jeder Pickup hat sein eigenes Volume und Tone-Poti. Ich habe dazu die Standard-Verkabelung mit "Dual-Split-Quad-Sound" realisiert und den 'Hot' des jeweiligen PU's vom Schleifer des Volume-Poti aus auf den Switch geführt. 'Cold' vom Neck-PU geht direkt auf den Switch.

Der Neck-Hot geht bei mir nicht auf den Pin 6B, sondern auf den Pin 4A. Das hat den Hintergrund, dass ich ja eine "Half-out-of-Phase"-Schaltung haben wollte für die Positionen 5 und 6. Dazu, bin ich der Meinung, sollte der Kondensator zwischen 4A und 5B gesetzt werden, damit die Phase für den Neck-PU bei Stellung 5 und 6 90° geschoben wird. Das hat aber nicht funktioniert =(.

Weiterhin tauchen ein paar merkwürdige Phänomene auf:
Die Postionen 1-3 funktionieren wie gehabt. Aber:
# Bei Position 4 (beide PU seriell) wirkt das Neck-Volume-Poti als Master.
# In Position 5 (beide seriell, out-of-Phase), wird der Neck 1:1 durchgeschleift. Das Neck-Volume-Poti hat praktisch keine Wirkung, der Bridge-PU ist nur zumischbar.
# In Position 6 (beide parallel out-of-Phase), wirkt das Bridge-Volume-Poti als Master.

Alles in allem bin ich etwas enttäuscht vom Ergebnis:
1.) Der Switch ist echt fummelig zu verlöten.
2.) Ich kann anhand des Schaltbildes nicht nachvollziehen, wie der Singalfluss ist und wo ein Kondensator für die HooP-Schaltung eingesetzt werden muss.
3.) Die Positionen 4-6 funktionieren zwar mit allen Potis auf 10, aber die Wechselwirkung der PU's sind für mich unpraktisch.

Ich denke, wenn ich nochmal Lust habe, eine LP flexibler zu machen, werde ich den 3x3-03 verwenden und dieses Schematic verwenden:
Freeway-3x3-03.png


Dort kommt noch ein zweites PP-Poti als (Neck-Tone) dazu, was mir den HooP-Sound liefert und gut.


Soweit erstmal die Presseschau,

Schönen Sonntag und Viele Grüße,

Johannes
 
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Liest hier noch wer mit?

Es geht mir um eine Detailfrage zu den Switches und im speziellen deren Verkabelungshardware.

Die 3x3 Switches benötigen ja ein etwas komplexeres Kabel.
Nun gibt es ja bereits fertg verkabelte Varianten beim großen T wo sich das Problem nicht stellt, aber bei den "blanken" Switches benötigt man ja also auch noch das Kabel. Wo bekomme ich so was her?
Kann ich dafür ein altes Netzwerkkabel missbrauchen? Wenn nein wieso nicht?
Geschirmt wäre es und die Litzen müssten für Pickups ausreichen.
Die Gesamtdicke des Kabels sollte, so meine ich, auch durch einen standard Kabelkanal einer Les Paul durchgehen.

Ich bekomme morgen 2 splittbare Humbucker (Roswell AlNiCo5 LAF) und möchte die in meine Les Paul einbauen wo derzeit Roswell LGA90 werkeln. Ich hätte dann auch gern die "exotischeren" Schaltungsvarianten.
Vor allem -->Neck Pickup out of phase. Das würde mit der Standardverkabelung sofort klappen.

Ich bin aber auch am überlegen ob ich nur einen Humbucker einbaue und so aus der Gitarre eine P90/Humbucker Variante baue. Dafür wäre es natürlich besser einen unverkabelten Switch zu nehmen und die Verkabelung sehr individuell auszulegen.
 
grundsätzlich ja, hängt aber von der Qualität des Kabels CatX und dessen Abschirmung ab ... mit nem Billig-China-Kabel könnte es Nebengeräusche geben.
Könnte zudem sehr frickelig werden.
 
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