Marktsackpfeife Pflege?

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DoodleZacK
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Hey Leute!
Mein neuer Marktsack is angekommen und auf den Zetteln die dabei standen stand drauf, dass ich das Holz hin und wieder einölen solle ab und an den Sack desinfizieren etc.
Aber es steht nich dabei, wann ich besagte schritte machen soll, wie und was ich nicht machen soll außer dass ich den Lederbalg nicht mit Öl in berührung bringen soll.
Könnt ihr mir da vielleicht ein wenig helfen und vielleicht Klarheit schaffen?
Oder falls ihr noch weiter Tipps habt, diese hier posten?
Danke schonmal im vorraus.
 
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Hallo,
ich öle meine Säcke und Schalmeien immer mit Leinenöl (kaltgepresst) aus dem Revormhaus.
Einmal im Quartal, mehr muss eigentlich nicht sein, es sei denn du bemerkst dass es irgendwie seltsam klingt und es nicht am Reed liegt. Geölt wird bei mir mit 2-3 Tropfen Öl auf einem Baumwolltuch (altes Geschirrtuch:)).
Die Bordune, Anblasrohr und Stocks öle ich auch immer gleich mit, dannach hänge ich den Sack kopfüber von der Decke über mein Bett (falls er doch fallten sollte, fällt er weich, vergiss nicht eine Zeitung drunnter zulegen, damit das Öl dir nicht dein Bett einsaut).

Desinfizieren tue ich meine Säcke nicht, da ich kein Nassspieler bin, ich bau nach dem spielen nur das Anblasrohr aus, und lass den Sack an der Luft einige Stunden trocknen, bevor er wieder in meine ITasche verschwindet.

Mein Tip, lass um gotteswillen die Schalmei und die Bordune drann, die sind nicht dafür gebaut worden ständig raus und rein gebaut zu werden, weder Wicklung noch, besser gesagt überhaupt gar nicht freut sich dabei das empfindliche Reed (Rohrblatt). Das Rohrblatt ist hochempfindlich, und sollte wirklich nur dann herausgenommen werden wenn du es wirklich mal reinigen musst. Dass geht das am besten indem du die Lippen des Reed GANZ VORISICHTIG zwischen ein sehr dünnes Blatt Papier schiebst und auch wieder ganz vorsichtig das Reed am Papier lang ziehst.

Das Abdichten des Sackes (sollte es nötig sein) lass am besten von deinem IBauer machen, ich gehe jetzt mal davon aus, dass du einen Rindsledersack hast und kein Elchleder, (Elchledersäcke brauchen eigentlich keine Wartung), willst du das Abdichten doch selber machen, dann rate ich dir dringend gleich das richtige Mittel zu nehmen und die Finger von Rezepten aus dem Internet zu lassen.

Gutes Mittel zur Abdichtung gibts hier:

http://bagpipe.de/wbc.php?sid=23646fb75d&tpl=produktdetail.html&pid=337&rid=79&recno=18

Zuletzt sei noch gesagt, dass die Wicklungen sich manchmal auch noch über etwas Melkfett freuen (das hält sie griffig).


Bei weiteren Fragen z.B. zum Thema Wicklungen erneuern einfach mal bei mir per PM meiden.

Ich hoffe dir erstmal geholfen zu haben,

LG Aschenrabe
 
Danke, hat mir sehr geholfen :)
 
Hallöchen,
ich weiß der Thread ist etwas älter, aber ich bin neu hier und erst darauf gestoßen.
Es geht um Folgendes: Irgendwer meinte mal, man solle doch gleich alle Holzteile komplett in das Leinenöl einlegen, wie ist die Meinung dazu? Bringt das wirklich was oder kann ich mir das sparen?

Danke erstmal,
schöne Grüße,
Benny der Schnitter
 
Hi,

ich hab das auch gemacht, habe eigentlich gute Erfahrungen damit. Die Kunst dabei ist aber, ALLES RESTLOS danach wieder freizumachen, da darf in den Bohrungen nichts mehr sein. Wenns innen klebt, isses eigentlich schon zu spät.
Würde ich für den Marktsack aber eigentlich nicht empfehlen.. hier sind Bordune, Spielpfeife o.ä. ja so ausladend, dass man riesige Kanister/Eimer braucht, natürlich mit entsprechenden Mengen Leinöl(firnis). Ganz tauchen würde ich eher bei Franzosen oder Hümmelchen.


Die nächsten Male würde ich auch eher mit einem geölten Lappen arbeiten, da kann das nicht passieren.

Zu den anderen Tipps oben möchte ich der Vollständigkeit halber dazufügen, dass ich es am sinnvollsten finde, das Dichtmittel direkt vom Hersteller des Sackes zu beziehen. So kann man sich absolut sicher sein, dass hier nix anderes drin ist und irgendwas unerwünschtes passiert.

Das verschmieren der Wicklungen mit Melkfett finde ich auch höchst(!) fragwürdig. Entweder gewachste Wicklungen oder ungewachste... aber gefettete?!
Hirschtalg wäre eine Option, aber NUR bei Kork-Wicklungen!
Auch, dass jemand sein Rohrblatt reinigen muss, kann ich nicht nachvollziehen, hier sollte eigentlich nix rein.

Allgemein sollte man keine große Hexerei um die Rohrblätter machen. Man sollte immer, auch beim 100sten mal vorsichtig sein, aber hin und wieder muss man einfach ran, ob man will oder nicht.


Gruß,
Marcel
 
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@Aschenrabe: Was meinst du mit 'kein Nassspieler'? Wie kriegt man das hin? Ist schließlich für alle Blasinstrumente ein Thema, wenn sich Kondenswasser im Rohr sammelt...
 
Moin,

ein paar Gedanken von einem Instrumentenbauer zu der Thematik...

1. Bitte beim Hantieren mit Leinöl benutzte Lappen entweder GRÜNDLICH auswaschen oder einfach kontrolliert verbrennen. Mit Leinöl getränkte Lappen neigen zur Selbstentzündung, so manchen Kollegen hat das schon die Werkstatt gekostet. Das ist jetzt kein Scherz, ich meine das ernst und es kann wirklich passieren. Also aufpassen.

2. Instrumente in Leinöl einlegen halte ich für Unsinn. Man kann da als Endkunde zu viel falsch machen und wenn ein Kollege das empfiehlt, würde ich ernsthaft seine Kompetenz anzweifeln. Dass Instrumente(nteile) bei der Herstellung irgendwann mal ein Leinölbad kriegen ist in Ordnung, das mache ich auch so, und speziell bei porösen Hölzern wie Ahorn, aber auch Zwetschge, Birne, Apfel usw. macht das absolut Sinn - speziell unter Einsatz einer Vakuumkammer, die die Luft aus den Poren zieht und durch Öl ersetzt. Die so behandelten Teile müssen dann viele Monate trocknen, sind dafür aber dann dauerhaft dicht. Als Endkunde ist es aber Unsinn, diese Behandlung durchzuführen - da reicht Ölen mit Lappen von außen und mit Ölbürste von innen vollkommen aus.

3. Leinöl neigt zur Tropfenbildung, daher nicht zu viel Öl einbringen - in der Innenbohrung festgetrocknete Ölnasen zu entfernen ist sehr aufwändig und für den Laien i.d.R. nicht zu bewerkstelligen. Speziell wer seine Instrumente einlegt muss besonders darauf achten. Aber wie gesagt, fertige Instrumente ins Ölbad legen ist Unsinn.

Grüße,
shib
 

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