"Was uns Musiklehrer zu erzählen vergessen..."

Und genau da halte ich es für überaus sinnvoll, sich an eine Musikschule zu wenden weil man eben nicht selbst beurteilen kann, ob ein Lehrer was taugt oder nicht.
Auch das ist leider noch keine Qualitätsgarantie, weil sich die Arbeitssituation an Musikschulen in den letzten Jahrzehnten keinesfalls so entwickelt hat, dass qualifizierte Lehrende, die wissen, was sie können, dort nicht unbedingt tätig sind. Das führt wiederum zu bisweilen dünnen Personaldecken mit Lehrenden, die dann auch schon mal fachfremd unterrichten müssen und/oder von der Stundenzahl her hart an der Grenze zum burn out stehen.
Sich vor einer Anmeldung mal freundlich nach den Qualifikationsnachweisen einer Lehrkraft zu erkundigen, wäre ein erster Schritt in die richtige Richtung, aber letztlich auch nur ein kleines Teilchen im Puzzle.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Vielleicht ist das alles nicht die Aufregung wert. Immerhin wurde es ja nicht bei UTB oder CH Beck publiziert.
Da hast du im Prinzip recht, zumal ich mir auch nicht vorstellen kann, dass die genannten Verlage ein solch zusammengeschludertes Elaborat überhaupt angenommen hätten.
Aber der inzwischen vorsorglich auf Tauchstation gegangene Autor hat eben hier im Forum nach Meinungen gefragt.
 
Keine "Tauchstation" :)
War die letzten Tage aber nicht nur beruflich, sondern auch ehrenamtlich tätig, da blieb einfach keine Zeit für weitere Sachen.

Viele haben bisher ihre Einschätzung zu einzelnen Aussagen geschrieben. Und das ist gut so, jeder kann eine andere Meiung haben, das akzeptiere ich gerne.

Bei vielen Punkten sind wir (wenn man den ganzen Text zu Grunde legt) sogar gar nicht so weit auseinander.
Um nur ein Beispiel zu nennen, beschreibe ich auch, dass es nicht nur um Spaß geht, sondern manchmal durchaus mühsam sein kann, bis man etwas erreicht. Sich aber ständig zu zwingen, jeden Tag mehrere Stunden verbissen zu üben - und zu glauben, dass man so irgendwann automatisch alles lernt- ist meiner Ansicht nach kein gesunder Weg.

Und ich freue mich übrigens über alle Lehrer, die die Interessen ihrer Schüler berücksichtigen und sie durch ein breites Spektrum an Musik und Techniken wirklich begleiten! Denkt euch sonst bei dem Titel vielleicht einfach noch ein Wort dazu: "Was uns (manche) Musiklehrer zu erzählen vergessen..."
 
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Denkt euch sonst bei dem Titel vielleicht einfach noch ein Wort dazu: "Was uns (manche) Musiklehrer zu erzählen vergessen..."
Warum hast Du das Wort denn weg gelassen?

Und ich freue mich übrigens über alle Lehrer, die die Interessen ihrer Schüler berücksichtigen und sie durch ein breites Spektrum an Musik und Techniken wirklich begleiten!
Das war im Grunde das Mantra meines Lehrers, der uns immer und immer wieder im methodik-didaktik-Unterricht daran erinnert hat, wie wichtig es ist, auf die Bedürfnisse der Schüler einzugehen. Damit ist gemeint, dass man ihnen einen in jeder Hinsicht situationsgerechten Unterricht bietet, die Lernschritte so einteilt, dass sie bewältigt werden können (ohne die Latte zu tief zu hängen) und die Schüler mit den unterschiedlichsten "Tricks" dazu bringt, sich ins Zeug zu legen. Vor allem, wenn man mit Kindern im Vor- und Grundschulalter arbeitet, muß man sich diesbezüglich als Lehrer eine Menge einfallen lassen, sonst sind die Kids schneller weg, als man denkt. Ich bin nicht bereit, den Clown zu machen, aber es darf zwischen allen ernst gemeinten Erklärungen auch mal lustig sein und gelacht werden.
Das Altersspektrum meiner Schüler ist zur Zeit 6 bis 82. So eine Bandbreite kann man nicht mit Schema F bedienen und lustig und Spaß haben ist jedes Mal anders. Aber es gehört einfach dazu. Ohne fröhliche Atmosphäre kann ich nicht arbeiten.
Meine "dienstälteste" Schülerin ist mir seit ca. 30 Jahren treu. Es macht ihr einfach Freude, mich zu besuchen und mit mir gemeinsam zu musizieren.

Gruß
Lisa
 
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War die letzten Tage aber nicht nur beruflich, sondern auch ehrenamtlich tätig, da blieb einfach keine Zeit für weitere Sachen.

Viele haben bisher ihre Einschätzung zu einzelnen Aussagen geschrieben. Und das ist gut so, jeder kann eine andere Meiung haben, das akzeptiere ich gerne.

Bei vielen Punkten sind wir (wenn man den ganzen Text zu Grunde legt) sogar gar nicht so weit auseinander. (...)

Viele von uns sind berufstätig, haben Familien, um die sie sich kümmern, und andere Tätigkeiten, die ihre Zeit schlucken, und dennoch haben sie sich für Dich und Deinen Artikel die Zeit genommen und sind mit Dir ins Gespräch getreten. Es sind nicht nur andere Meinungen, wie Du mit einem halben Satz und nicht mal halbherzig kommentierst, es sind zum großen Teil themenbezogene und inhaltlich tiefsinnige Beiträge mit konstruktiven Vorschlägen und Einladungen zum ernsthaften Gespräch.

Im Gegensatz zu Dir sehe ich eine große Kluft zwischen Deinen Äußerungen und den Beiträgen vieler hier Beteiligten. Vor allem Deine Geringschätzung der Zeit, die sie Dir gewidmet haben, läßt mich staunen. Sicherlich sind hier auch viele Lehrer unterwegs, die in ihrer Freizeit "ehrenamtlich" mit ihrem Wissen und Können hilfesuchende Musiker und Musikschüler unterstützen, doch auch diese Musiklehrer waren früher Schüler im Musikunterricht - sie kennen beide Seiten, und ihre Beiträge dürften für Dich eine wahre Fundgrube sein.
Doch habe ich den Eindruck, daß Du die Inhalte ihrer Beiträge nicht wirklich ernst nimmst.

Gruß, Bert
 
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Hmm.´.. also die Rückmeldung auf einige konkrete Fragen sowie einem Haufen Richtigstellungen ist also "Danke für eure Rückmeldungen, jeder kann natürlich seine Meinung haben".

Ernsthaft?
Das "musikpädagogischer Populismus" so gut passt hätte ich nicht gedacht. Aber das ist ja wirklich wie wenn man einen Politiker im Nachrichtenstudio sitzen hat, der Journalist fragt genau das, was man wissen will und er sagt dazu einfach.... nix.

Hast du nichts zu sagen zu (ist nur eine Überflieger-Auswahl, ich les nicht alles noch mal):
Es gibt besseren Musikunterricht als den, den du erfahren hast, und meiner Einschätzung nach ist eine höhere Qualität durch mehr methodisch-didaktische Vielfalt und Sensibilität für Schülerbedürfnisse mittlerweile Standard. Vor 40+ Jahren wäre deine Kritik treffender gewesen.
Doch habe ich den Eindruck, daß Du die Inhalte ihrer Beiträge nicht wirklich ernst nimmst.
"Zielgruppe Musiker, bei denen nix weitergeht und nicht mal wissen, warum" - dass kann man auch übersetzen mit "Wenn man nicht weiterkommt kann man den Schinken des TO lesen anstatt nach individuellen Ursachen zu suchen"
Auch dass eigenes, bewusstes Ausprobieren und die eigene Erfahrung sehr tiefe Quellen des Wissens und des eignen Könnens sein können, ist unbestritten.
Aber dies als die effektivste - und vielleicht einzige - Methode des "wirklichen" Lernens zu postulieren ist schlicht Unsinn.
Man kann ja auch mal ganz nüchtern die Frage stellen - und da würde ich mich um eine konkrete Antwort sehr freuen:
Der TO meint, bei 7 Lehrern gewesen zu sein. Wie kommt er zu der Annahme, damit auf "alle" hochrechnen zu können? Die Worte, die mir einfallen um den Umstand zu klassifizieren sind allesamt nicht sonderlich positiv. Anmaßend wäre ein Beispiel.
Eine Forderung, dass irgendetwas im Leben immer Spaß zu machen hat, ist unrealistisch, lebensfern, ja ich würde sogar sagen unmenschlich. Denn sie setzt nur alle unter Druck, sozusagen "Spaßdruck" analog zu "Erfolgsdruck", auf die Spitze getrieben zu Ende gedacht.
So ein Denken kommt für mich aus dem, was gemeinhin - und durchaus kritisch gemeint - "Kuschelpädagogik" genannt wird
Vielleicht kann der TE ja hier etwas Info nachreichen, wie er seine Methode entwickelt hat, und wieso er davon ausgeht, dass diese wirklich für die große Breite bessere Ergebnisse erzielt, als die "klassischen" Lehrmethoden.
Musikpädagogisches Wissen, das längst in die Praxis eingeflossen ist, und über das seit Jahrzehnten ein weitgehender Konsens besteht, als "Resultat von über 25 Jahren Erfahrung", d.h. deiner Erfahrung zu verkaufen, ist einfach unredlich. Keiner deiner Ansätze ist innovativ, jedes deiner Konzepte ist bereits in dieser oder vergleichbarer Form, in jedem Fall aber fachlich fundierter abgehandelt worden. Worin also soll die "wertvolle Ergänzung" zu jedem Unterricht bestehen?

Sollte der Titel nicht besser heißen: "Was mir meine Musiklehrer zu erzählen vergaßen"?
 
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Ein ganz kleiner Fakten-Check zur Leseprobe im Beitrag 1, sozusagen als Stichprobe. Meine Zitate beziehen sich auf den Lehrplan Klavier vom Verband deutscher Musikschulen. Der umfasst die Beschreibung von Zielen, Methoden und Mitteln der Instumentalausbildung und kann hier nur sehr verkürzt zitiert werden.
Falls es Spaß macht und verregnete Tage anstehen kann man sicher viele Aussagen der Veröffentlichung mit Aussagen des Lehrplans vergleichen.
https://www.musikschulen.de/musikschulen/lehrplanwerk/index.html
Dieses selbstständige Entdecken, oder im ersten Schritt vielleicht nur vorsichtige Variieren, kommt im handels-üblichen Instrumentalunterricht normalerweise nicht vor...
Deutlich widersprechen dieser Annahme (hier kurze) Zitate aus dem Lehrplan, Abschnitt Üben, S. 40f:
"Stärkung der Identifikation der SchülerInnen mit ihrem Stück: Gefühle ansprechen, Phantasie anregen, zu Übertreibung ermutigen...
Gegenüberstellung unterschiedlicher Möglichkeiten der Interpretation...

Aufbau von Übekompetenz
...
Erfinden eigener Übungen zur Lösung spieltechnischer Probleme
vielseitige Zugangsweisen zu Unterrichtsstücken: auditiv, analytisch, mental, assoziativ, schrittweise nach Noten etc.
improvisatorische Erarbeitung, Erfinden von Varianten, Kompositionsübungen im Zusammenhang mit Spielstücken"

...Allerdings kann kein Programm oder Lehrer dir alle Antworten geben und dein ganzes Potential ausschöpfen. Das kannst nur du, indem du mehr und mehr Vertrauen in dich selbst aufbaust....
Logikproblem... und was geschieht mit den Antworten, wenn "du" ein Lehrer wird?
Möglicherweise genügt für den Leser auch einfach ein Blick auf zigtausend Fragen von Autodidakten im Musiker-Board.

Man kann in einem dem Lehrplan vergleichbar strukturierten Musikunterricht jedenfalls überprüfbare Fortschritte machen sowie in Abhängigkeit von Eignung und Fleiß sehr viele Antworten auf musikalische Fragen finden.
Mit der Zeit wird man auf diesem Weg dann auch den Umfang des eigenen musikalischen Potentials erfahren.

Ob das genügend viele von "alle Fragen" beantwortet bzw. genügend viel von "das ganze Potential" auschöpft, wird sich zeigen.

Gruß Claus
 
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D
  • Gelöscht von Claus
  • Grund: Gelöscht, persönlicher Angriff und off topic
Danke @Claus für diesen Beitrag! Gerade die Improvisation nimmt ja auch in neueren Lehrwerken immer mehr Raum ein.
 
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Möglicherweise genügt für den Leser auch einfach ein Blick auf zigtausend Fragen von Autodidakten im Musiker-Board.

Ich würde dem TO diesbezüglich nahe legen, mal im E-Git-Sub ein wenig herumzuschauen. Da findet er hunderte wenn nicht tausende Beispiele von Autodidakten, die anstehen, selbst sagen, dass sie sich nicht weiterentwickeln und eben in diese Richtung Hilfe bzw. Inputs suchen - und da ist das Problem dann idR. just umgekehrt; gelernt wurde von YT, Tabs sich eingeprägt und nur intuitiv (nach-)gespielt. Die kennen keine Noten, teils heißen die Akkorde einfach "Griffe" und viele haben nie einen Lehrer gehabt. Eben 1:1 umgekehrt - sozusagen "zuviel Freiheit", soll heißen gar keine "musikalische Struktur, in der man denken kann".

Womöglich hat zumindest einer der 7 Lehrer dem TO mehr mitgegeben, als er sich selbst eingestehen möchte? Weil mit einer derart Ich-zentrierten Herangehensweise, die den bescheidenen Rest der Welt gekonnt ignoriert ist man als Instrumentalist wenn man kein totales Wunderkind ist eigentlich zum scheitern verurteilt. So das so zutrifft (und eigentlich bin ich mir da relativ sicher) entzieht das dem literarischen Werk des TOs natürlich noch mehr an Relevanz. Von der grundlegenden Motivation übers "Fundament" bis hin zur Anwendbarkeit für Max Mustermusiker.
 
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@Palm Muter
Ich verstehe, dass man das anhand einzelner Passagen vermuten kann, aber tatsächlich habe nie gesagt oder geschrieben, dass eine autodidaktische Herangehensweise das einzig Wahre sei und man damit alles Lernen könne.
Ganz im Gegenteil, ich ermutige im Buch genau dazu, verschiedene Ansätze, Hilfsmittel und auch Unterstützung auszuprobieren. Sich nicht unbedingt auf eine einzige Methode und Unterrichtsform zu verlassen.
Das selbstständige, neugierige Ausprobieren ist dabei eine Möglichkeit zur Ergänzung eines Unterrichts, falls dieser sich z.B. rein auf das Lernen nach Noten konzentriert.
(ledier kann man nicht alles in eine kurze Texprobe, wie zu Beginn dieses Beitrags, packen)
 
Also du weißt was, was Lehrer "verheimlichen" und präsentierst deine eigene Lehrmethode, allrdings wandelt sich im Laufe von ein wenig Gegenwind das zu "eigentlich muss man einfach für alles (andere auch) offen sein".
Der Titel wandelt sich von "Was uns Musiklehrer zu erzählen vergessen" auf eigentlich meinte ich "Was uns manche Musiklehrer zu erzählen vergessen".

Zu konkreten Vorhaltungen hast du nach wie vor nichts inhaltliches zu sagen. Deine Worte:
Danach habe ich autodidaktisch weitergemacht. Über die letzten ca. 13-14 Jahre habe ich mich dadurch weg von den relativ starren, belehrenden Vorgaben (und Lernen nach Noten) im Unterricht wieder hin zu einem natürlichen Lern- und Entwicklungsprozess bei der Musik entwickelt
Jetzt redest du von:
Das selbstständige, neugierige Ausprobieren ist dabei eine Möglichkeit zur Ergänzung eines Unterrichts, falls dieser sich z.B. rein auf das Lernen nach Noten konzentriert.

Also was jetzt? Allgmeines Lehrkonzept oder spezielle Ergänzung für Sonderfälle?

Ich muss nochmals meinen Populismusvergleich überstrapazieren, du versuchst einfach jedem zu sagen, was er hören will ohne relevante Inhalte anbieten zu können bzw. um genau das offenbar zu verschleiern (kA. ob auch vor dir selbst....)
Wenn deiner Meinung nach an deinem Eingangsgedanken was dran ist, dann steh dazu und argumentiere ihn. Auch (und vor allem) gegen andere Ansichten, erst da trennt sich die Spreu vom Weizen. Mit dem meisten Usern hier kann man relativ gut "streiten" und wenn jemand zu persönlich wird verschwindet der Beitrag idR. sehr schnell. Aber die Riesenankündigug jetzt auf "diplomatisch" immer mehr Aufweichen mit "Versteh ich schon...., Verstehe ich schon....., Das sehe ich eh auch so (obwohl der ganze Eröffnungspost eindeutig das Gegenteil suggeriert), ist nur im Kontext der Leseprobe leider nicht wiedergegegeben....." aber dabei nach wie vor auf keine der vorgetragenen Argumente konkret eingehen riecht für mich nach einem puren Ablenkmanöver um sich genau das zu ersparen.

So, genúg Lebenszeit für diesen Thread aufgewandt.
Sollte es hier noch wirklich noch zu etwas, was man als konstruktive Diskussion bezeichnen kann kommen bin ich gern wieder dabei.

LG
 
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Von vorneherein abwertende Kommentare mit der Aussage "das ist ja alles Schwachsinn" oder "der hat keine Ahnung" sehe ich nicht als Start einer fruchtbaren Diskussion. Deshalb gehe ich darauf nicht ein.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Da es sehr viel Interpretation gab, versuche ich nochmal zu beschreiben, worum es geht:
Die Grundstruktur von Unterricht ist oftmals, zugespitzt gesagt, ein Notenblatt nach dem anderen zu lernen. Dabei zeigt oder erklärt einem der Lehrer sehr schnell wie es sein soll, wie man es genau macht. Die Kompetenz von Lehrern stelle ich nicht in Frage, doch wenn man immer sofort gesagt bekommt, wie etwas zu gehen hat, hat das Folgen. Man strengt sich an, diese Erwartungen zu erfüllen und hat dann keinen Rahmen mehr, Selbstständigkeit und Kreativität zu entwickeln. Über die Zeit kann so Interesse und die Freude am Musik machen ganz abhanden kommen.
Dazu beschreibe ich eine handvoll grundlegender Punkte (keine Methode), die ich nach und nach selbst ausprobiert habe (nicht Teil des Unterrichts waren, daher der Titel) und die mir halfen, wieder ein wirkliches Gefühl für Musik zu bekommen und sogar effizient zu lernen, auch mit Hilfsmitteln und Input.
Ich plädiere unter anderem dafür, Wissen (z.B. von Experten oder Lehrern) durch direkte eigene Erfahrung zu ergänzen. Denn erst kann man etwas wirklich verstehen. Es hat eine ganz andere Kraft auch mal was auszuprobieren und zu merken, dass es so vielleicht nicht funktioniert, als es von vorneherein erklärt zu bekommen...
 
Von vorneherein abwertende Kommentare mit der Aussage "das ist ja alles Schwachsinn" oder "der hat keine Ahnung" sehe ich nicht als Start einer fruchtbaren Diskussion. Deshalb gehe ich darauf nicht ein.
Da du auf keines der Kommentare und Aussagen eingehst waren die wohl deiner Meinung nach alle bloß diskreditierend und nichts davon konstruktiv?
Ich sehe hier etwa 10 Menschen, die nichts gegen eine fruchtbare Diskussion haben und einen, der dieser ziemlich offensichtlich ausweicht :whistle:
 
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Es hat eine ganz andere Kraft auch mal was auszuprobieren und zu merken, dass es so vielleicht nicht funktioniert, als es von vorneherein erklärt zu bekommen...
Aus genau diesem Grund "verpacke" ich meine Erklärungen in Fragen. Das regt zum Mitdenken an und die Schüler haben die Chance, logische Zusammenhänge selbst zu erkennen, oder Lösungen zu finden. In so einem Unterrichtsdialog gibt der Lehrer Denkanstöße, macht auf Denkfehler aufmerksam etc. Diesen Unterrichtsstil habe ich in meiner Schulzeit als besonders angenehm empfunden, weil solche Unterrichtsstunden einfach spannender sind. So ein Unterrichtsstil ist also nicht neu.
Ob man dann dem Schüler noch in derselben Unterrichtsstunde das Resultat "verrät", oder ihn zumindest auf den richtigen Weg schubst oder ihn damit beauftragt, bis zum nächsten Treffen die Lösung für eine Problemstellung zu finden, hängt von den individuellen Umständen ab. Wenn Du so etwas nicht erlebt hast, ist das bedauerlich. Aber kann man das dann als Regel betrachten?
 
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Da es sehr viel Interpretation gab, versuche ich nochmal zu beschreiben, worum es geht:
Die Grundstruktur von Unterricht ist oftmals, zugespitzt gesagt, ein Notenblatt nach dem anderen zu lernen. Dabei zeigt oder erklärt einem der Lehrer sehr schnell wie es sein soll, wie man es genau macht. Die Kompetenz von Lehrern stelle ich nicht in Frage, doch wenn man immer sofort gesagt bekommt, wie etwas zu gehen hat, hat das Folgen. Man strengt sich an, diese Erwartungen zu erfüllen und hat dann keinen Rahmen mehr, Selbstständigkeit und Kreativität zu entwickeln. Über die Zeit kann so Interesse und die Freude am Musik machen ganz abhanden kommen.

Woher weißt du das? Und woher weißt du, dass die Unterrichtsweise, die du vorschlägst, besser wäre?

Was du beschreibst und was du glaubst, wie der Unterricht besser wäre, hat aus meiner Sicht nur anekdotischen Wert. Musikpädagogik ist ein aktives Forschungsgebiet, schau dich dort vielleicht mal um.

Wenn du in deinem nächsten Buch wissenschaftlich gestützt und gleichzeitig für Laien verständlich beschreibst, wie der Musikunterricht besser sein könnte, dann wäre ich ein interessierter Leser.
 
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... Was meint ihr zu dem Thema?
Habt ihr vielleicht ähnliche Erfahrungen gemacht - also, dass der Unterricht, wie er klassischer Weise abläuft, nur bis zu einem gewissen Grad hilfreich ist? ...

Ich hatte bei drei verschiedenen Lehrern Gitarrenunterricht, davon bei zweien länger (aber alles im selben Muskgeschäft). Die haben alle die Improvisation als ganz wesentlichen Bestandteil des Unterrichts benutzt. Sogar verlangt. Teils gab es Vorgaben, aber teils auch ganz frei. Da musste man sich dann erstmal die Tonart suchen, die zur Begleitung passte. Ich habe das dann später als Gitarrenlehrer auch so gemacht - alle Schüler, die Ambitionen in puncto Sologitarre zeigten, haben bei mir das Improvisieren gelernt. Es gab aber auch welche - so ca. ein Drittel, würde ich aus der Erinnerung heraus sagen - die wollten einfach nur Liedbegleitung, Akkorde, Anschlagmuster, evtl. Zupfmuster.

Möglicherweise hattest Du einfach Pech mit Deinen Lehrern. Oder die waren halt eher "Klassiker" - da wird ja üblicherweise weniger improvisiert.
 
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Von vorneherein abwertende Kommentare (...) sehe ich nicht als Start einer fruchtbaren Diskussion. Deshalb gehe ich darauf nicht ein.
Um es mal klarzustellen: Fruchtbar kann eine Diskussion bestenfalls im Vorfeld einer Veröffentlichung sein, nicht aber, wenn die Frucht bereits abgeerntet und verpackt im Regal liegt. Dann steht nur noch das Endergebnis zur Diskussion, und dieses war im vorliegenden Fall offenkundig wenig schmackhaft.
Wenn der arg plumpe Versuch, über das Hintertürchen einer "Diskussion" ein Produkt zu bewerben, zum Schuss ins eigene Knie wird, dann muss man für sich gegebenenfalls auch die Erkenntnis zulassen, dass die eigene Sicht auf ein Thema sich als Tunnelblick herausgestellt hat.

Selbstorganisiertes und auf die gesamte Lebensspanne bezogenes Lernen und die Vermittlung musikalischer Kompetenzen mit dem Ziel der Befähigung zur musikalischen Teilhabe sind nicht erst seit gestern zu zentralen Inhalten kompetenten Musikunterrichts geworden. Einen solchen Unterricht hast du offensichtlich nicht erfahren dürfen, was bedauerlich ist, aber nicht ausschließt, dass Lehrer bei dir sehr schnell frustriert auf "Dienst nach Vorschrift" umgestiegen sind, weil du schlichtweg der Meinung warst, sowieso alles besser zu wissen und sich die Funktion von Unterrichtenden auf die schnelle Befriedigung deiner Bedürfnisse zu beschränken habe.

Ich bewerte Sachverhalte grundsätzlich nicht auf der Grundlage von Mutmaßungen, daher habe ich es mir angetan, dein Buch komplett zu lesen - was angesichts des dürftigen Umfangs von weniger als 60 Normseiten relativ schnell zu bewerkstelligen war. Ich habe nichts entdecken können, was nicht bereits in anderen Veröffentlichungen von weitaus kompetenteren Autoren weitaus fundierter, strukturierter und nachvollziehbarer abgehandelt worden wäre.

Fazit: Dein Text ist schlichtweg eine überflüssige Publikation, ein anmaßender und daher zum Scheitern verurteilter Versuch, die unzulänglich reflektierte und vorurteilbelastete Lernbiographie eines fachlichen Laien zur Richtschnur für andere Laien aufzublasen. Abgesehen davon, dass du dich z.B. mit deinen unqualifizierten Äußerungen zur Neuen Musik und zu anderen, dir nicht genehmen Genres als intoleranter Reaktionär outest: Hier will sich ein Blinder zum König der Einäugigen aufschwingen.

Im Kontext mit einer anderen deiner Veröffentlichungen, in der du die Chuzpe hast, "Dozenten und anderen Lehrkräften" erklären zu wollen, wie Forschung und Lehre an Hochschulen aus deiner Perspektive gefälligst zu gestalten seien, entsteht der Eindruck, dass es dir primär um Selbstbespiegelung geht. Dass dabei durchaus berechtigte Kritikpunkte, wie die bildungspolitisch fatale "Bologniasierung" der europäischen Hochschulen oder die nach wie vor unzulängliche Qualitätskontrolle von Musikschulen und Musiklehrern von dir überhaupt nicht thematisiert werden, läßt für mich nur den Schluss zu, dass du die gesellschaftliche Relevanz deiner Themen überhaupt nicht reflektierst.
Die Kriegskochbücher aus den Zeiten der Weltkriege waren Ratgeber zum Umgang mit Mangelsituationen, aber keines dieser Bücher hat den Mut gehabt, das schlichte Wort "Frieden" als grundlegende Rezeptzutat für eine gesunde Ernährung anzuführen. Hättest du ein Buch geschrieben, das Lernendenn einen verständnisvolleren Blick auf die teilweise gesellschaftlich bedingten Unzulänglichkeiten ihrer Unterrichtenden ermöglichen würde, was reflektiert, wie Subventionstreichungen, der Abbau langfristiger Anstellungsverhältnisse, Verödung der Provinz und allgemeines kulturpolitisches Versagen den Unterricht negativ beeinflussen, dann hättest du ein mutiges Buch geschrieben, dass ich wahrscheinlich mit Begeisterung gelesen hätte.
 
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Wenn Du so etwas nicht erlebt hast, ist das bedauerlich. Aber kann man das dann als Regel betrachten?
Woher weißt du das? Und woher weißt du, dass die Unterrichtsweise, die du vorschlägst, besser wäre?
Meine persönliche Wahrnehmung ist, dass es einige gibt, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben. Das wurde mir in vielen Gesprächen mit Menschen, die mal ein Instrument gelernt und es dann aufgegeben haben, bestätigt, ebenso wie durch einige Musiklehrer. Es ist keine wissenschaftliche Analyse, auch wenn ich mich auf ein paar Erkenntnisse stütze (z.B. von Hr. Hüther), wie und unter welchen Bedinungen Lernen gut funktioniert. Auf dieser Basis beschreibe ich meine Erfahrung (und benenne das auch so) und vielleicht hilft ja der ein oder andere Punkt jemandem, nochmal über was nachzudenken und was anderes auszuprobieren, statt einfach aufzugeben und hinzuschmeißen.

Wenn ich mich täusche, der Unterricht schon nahezu überall postiv verläuft und das Buch also überflüssig ist, finde ich das super!

Damit verabschiede ich mich jetzt mal in die Feiertage. Wünsche allen schöne Weihnachten und ein gutes neues Jahr!
VG Fabian
 
wie und unter welchen Bedinungen Lernen gut funktioniert

Und wieviel gelehrt hast du schon? Das ist doch keine Theologie, lehren ist eine aktive, >>praktische<< Tätigkeit. Wer das nie gemacht hat , aber darüber schreibt wie's geht ist schwer ernst zu nehmen - vor allem, wenn auf alle fundierten Einwürfe bezüglich des Lehrens nicht Eingegangen wird.

Ich habs mir bis jetzt verkniffen, aber so viele Lehrer, angeblich nichts gelernt und du brauchst dann nochmal ein Jahrzehnt, um auf derart grundlegende Aspekte draufzukommen, wie dass man selbst Sachen ausprobieren muss? Ist dir nie in denn Sinn gekommen, dass du womöglich einfach nur ein schlechter Schüler bist?? Wohl unmöglich, muss ja wer anderer Schuld sein. Gleichzeitig nur in der eigenen, subjektiven Blase, an der alle Einflüsse von außen abprallen, aber den eigenen Weg mit unpräzisen Verallgemeinerungen als nacheiferungswert preisen, Kritik wird konsequent ignoriert ..... ich sehe verdammt viele Parallelen zu Verschwörungstheoretikern.
 
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.. ich sehe verdammt viele Parallelen zu Verschwörungstheoretikern.
Der Rekurs auf Hüther und Gallwey als einzige greifbare Referenzen mag Unbehagen auslösen (andere mögliche Quellen, wie z.B. die Arbeiten von G. Mantel zur musikalischen Übungstechnik sind offensichtlich ignoriert oder angesichts gelegentlich feststellbarer Übereinstimmungen schlichtweg verschwiegen worden), für eine "Theorie der Verschwörung der Musiklehrenden gegen ihre Schülerschaft" ist das schmalbrüstige Büchlein allerdings zu schlampig recherchiert. Obwohl auch ich in den Reaktionen des Autors einen gewissen "Trumpismus" ausmachen kann, wie das Beharren auf alternativen Fakten, die Ignoranz gegenüber Kritik und eine grundsätzliche Teflonpfannen-Mentalität, an der alles abprallt, was nicht nicht ins Konzept passt.
Aber was soll der arme Kerl jetzt noch machen? Das Buch ist erschienen und damit ist das Kind in den Brunnen gefallen. Im Grunde outen wir uns alle hier als ziemliche Deppen, weil wir unsere wertvolle Lebenszeit an eine Marginalie verschwenden, die selbst im Kuriositätenkabinett selbstverlegter Weisheiten keine Rolle spielen wird.
 
Im Grunde outen wir uns alle hier als ziemliche Deppen, weil wir unsere wertvolle Lebenszeit an eine Marginalie verschwenden, die selbst im Kuriositätenkabinett selbstverlegter Weisheiten keine Rolle spielen wird.

Nicht ganz.
Dass das Werk wohl eher mäßig ernst zu nehmen ist (verdammt, am Ende lese ichs auch noch, Coronafadheit sei Dank... :rolleyes: ) dürfte für die meisten Musiker ja wohl schnell offenkundig werden. Nur, wir sind ja gar nicht die Zielgruppe. Die Zielgruppe sind - wie sollte es anders sein - Menschen, die genau das nicht beurteilen können. Menschen, die aus egal welchen Gründen auch immer am Instrumentalunterricht gescheitert sind oder aber sowieso auf der "Lehrer sind unnötig"-Schiene unterwegs sind. Im Zweifel tippe ich dann nebst dem Reiz der Diskussion eher für diejenigen, die sich aus so einer Situation heraus darüber informieren wollen als das ich ernsthaft glaube, vom TO noch irgendwas anderes als die stete Wiederholung der immer selben Selbstdarstellung zu vernehmen.

Was ich auch bezeichnend finde:
Veröffentlicht wurde das Buch am 10. Juni 2020. Also es ist seit so einem halben Jahr im Umlauf und der TO hat tatsächlich nichts anderes zu bieten als in pauschalen "Fast-Werbung-Sätzen" auszuführen, worüber er schreibt? Keine Leserbriefe? Keine Verweise auf irgendwelche Menschen, die meinen, dass ihnen das Buch geholfen hat? Nur weiter die Wiederholung von "Meiner Erfahrung nach .......". Warum nach einem halben Jahr eine Diskussion starten, über ein Buch, dass schon fertig und veröffentlicht ist, wenn ich ja offenbar eh alles super finde das drinnen steht? Und dann interessiert es den TO so wenig, dass er einmal die Woche ein knappes "Statement" abgibt, nach Möglichkeit es noch brav im Suggestionen unterfüttert (ich nehme die Verweise auf ehrenamtliche Tätigkeiten, die offenbar so fordernd sind, dass sich ein Autor nicht für die Rückmeldungen auf sein Buch interessiert und den Umstand, dass der TO gefühlt die andere Hälfte seiner Worte verwendet für "Seid doch lieb zu mir, ich wünsche mir nur eine fruchtbare Diskussion" und "Ich bedanke mich und wünschen allen schönes Wasauchimmer" jedenfalls hauptsächlich als Ausflüchte war, um zumindest irgendwas zu schreiben weil er einer fachlichen Diskussion niemals standhalten würde)?

Das ist einfach ein (Schleich-)werbethread.
Für dich wohl nichts, was man groß erklären müsste- aber womöglich für so manchen frustrierten Musikschüler, der sich über das Buch des TOs informieren will durchaus von Relevanz.

LG
 
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