Marshall JCM 800, altes vs. neues Modell ? Entscheidungshilfe !

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Hallo Forum,
ich überlege mir schon länger, einen JCM 800 ( 100 Watt Version ) anzuschaffen. Da mein Divided by 13 (9/15) von VOX bis Fender alles abdeckt, hätte ich noch gerne den Klassiker in meiner Sammlung.
Auf YT gibt es einige Vergleiche zwischen alten und den neuen Modellen. Und, wie immer, sind die meisten Vergleiche für mich wenig aussagekräftig.
Hier im Forum sind ja viele JCM 800 Fans und daher würde mich interessieren welche Erfahrungen ihr gemacht habt sowohl mit den alten Modellen als auch mit den Reissues ? Tendieren würde ich eher auf die Reissues, da viele alte Modelle oft verbastelt wurden, aber da müsste ich sowieso vor Ort testen.
Danke mal im voraus !
BTW: an den kleineren SC Modellen bin ich nicht interessiert, ich will den Goßen ;)
 
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Ich glaub die grundsätzliche Frage für dich ist dann ob du einen 2203 oder einen 2210 willst.
2210 (und 2205 als 50W Version) haben die Clipping Diode in der Vorstufe, Da hast du tatsächlich etwas, was konkret den Sound verändert im Vergleich zum "klassischen" 2203/2204. Dafür hast du im 2210 einen Channel-Bleed der es die erlaubt klanglich wieder mehr in Richtung Plexi zu kommen.
Der Re-Issue basiert auf dem klassischen 2203 (keine Diode, kein Bleed).
Wenn du also wirklich old-school klassischen JCM800 Sound willst und auch gerne einen neuen, unverbastelten Amp möchtest wäre der Re-Issue wohl das Gerät der Wahl.
Da auch alle JCM800 immer PCB waren (soweit ich weiß) gibt es auch keinen Grund einen alten Amp in Point-to-Point Aufbau zu suchen der in Sachen Wartbarkeit attraktiver wäre.
Von den Schaltungen her sind der Original 2203 und der reissue so identisch, dass da unterschiede nur in Streuung der Komponenten zu begründen sein dürften - ich habe sie aber nie Side-By-Side verglichen nur früher einen 2204 gespielt (those were the days :) ) - wenn ich das wieder machen wollen würde, würde ich einfach zum Reissue greifen.
 
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Ich hatte meinen 2204 (von 1982) mal mit einem Reissue sideBySide vergleichen können (als ich meine UAD OX Box gekauft habe) und konnte keinen hörbaren Unterschied feststellen.
 
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Hallo,

ich habe einen alten Marshall JMP100 2203 (Baujahr 1980, unverbastelt) den ich mit einem neuen JCM800-2203 beim großen T. direkt verglichen habe.
Der Unterschied war gering, aber trotzdem deutlich hörbar. Der alte JMP klang runder, der Sound war "wie aus einem Guß"; im direkten Vergleich (und nur da!) klang der neue 2203er etwas unrund... schwer zu beschreiben. Vermutlich würde der neue 2203er nach 50 Spielstunden auch so klingen... am Anfang klingen frische Röhren immer etwas hart.

Ein Kumpel von mir hat auch einen alten JMP100 gekauft (Baujahr 1978, auch unverbastelt) und auch zwischen unseren beiden Amps gibt es deutlich hörbare Unterschiede (also zwischen Bj.1978 und Bj.1980). Geil klingen beide; meiner ist etwas "gutmütiger", runder, schmatziger; seiner sehr aggressiv, bissig...

Wenn ich heute vor der Entscheidung stünde, würde ich mir für einen neuen JCM800-2203 holen. Der Amp klingt hervorragend und hat einen Effektweg, was mein alter JMP leider nicht hat.


Viele Grüße,
Bowhunter
 
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@Bowhunter es ist mMn super schwer alte Amps miteinander zu vergleichen, da man nie weiß wie "frisch" sie gewartet wurden.
Also vA ob (und wann) es schon einen Cap-Job gab und wie alt (und welche) Röhren drin werkeln.
 
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Man muss auch bedenken, dass die Bauteile einer Streuung unterliegen. Bei Kondensatoren sind da +/- 10% - 20% üblich. Man darf also auch beim Vergleich nicht die extreme vergleichen, oder die genau gleichen Einstellungen, sondern sollte schauen, ob man sie so einstellen kann, dass sie gleich klingen. Das zwei Amps bei genau gleichen Einstellungen genau gleich klingen ist eben aufgrund der Bauteiltoleranzen eher unrealistisch.
Am ehesten könnte ich mir noch vorstellen, dass der Ausgangsübertrager im alten Amp eine andere Klangfärbung verursacht. Da wird im Reissue bestimmt ein anderes Teil stecken und da ist dann auch wieder jedes exemplar anders (bei den alten wahrscheinlich noch mehr Streuung). Unterhalb von 120 Hz und so ab 10 kHz sind die (je nach Modell und Qualität) auch nicht mehr so wirklich linear. Und das macht halt Unterschiede im Klang.
 
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Moin,
ich habe einen alten 2203 aus 1983, der aber gemodded mit zusätzlichem Clean und Brat-Kanal. Der "Crunch" ist aber unbeeinflusst. Es gibt nur einen High-Eingang. Und ich würde heute einen SC20 kaufen.

Ich durfte jetzt drei alte JCM 800 aus den 80ern spielen und direkt vergleichen und würde, wenn ich nicht vor Ort testen könnte, eher zu einem Reissue greifen. Denn es gibt schon Streuungen zwischen den Modellen.
Ob ein Silver Jubilee da die richtige Empfehlung ist, wage ich mal zu bezweifeln. Ich habe nen alten Combo aus 1989. Die können echt zickig sein. Die 800er ruhen irgendwie in sich und sind leichter im EQ zu bedienen.
 
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Ich durfte jetzt drei alte JCM 800 aus den 80ern spielen und direkt vergleichen und würde, wenn ich nicht vor Ort testen könnte, eher zu einem Reissue greifen. Denn es gibt schon Streuungen zwischen den Modellen.
Es gibt sogar große Abweichungen!
Wir haben beide JMPs aufgeschraubt (Bj.1978 und 1980) und das Innenleben beider Amps miteinander verglichen. Beide Marshalls sind weitestgehend gleich aufgebaut, aber die Bauteile hat Marshall von unterschiedlichen Herstellern bezogen; z.B. in meinem Amp werkeln ausschließlich zylinderförmige Kondensatoren; in seinem sind, neben den zylinderförmigen, auch viereckige Kondensatoren zu finden - vermutlich hat Marshall damals genommen, was verfügbar und am billigsten war.
Ich selbst bin kein Elektroprofi, dafür aber der Besitzer des 1978er JMPs; derjenige ist Elektroingenieur.
 
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Mit Sicherheit wird es alte Originale geben, die magisch klingen und die RIs da nicht rankommen. Gründe dafür sind eher in den Bauteilen und weniger in der Schaltung zu finden. Problem ist, diese magischen Amps zu finden. Das könnte eine lange und aufwändige Suche werden. Ich hab mit alten JMI Vox Amps diese Erfahrung machen müssen. Die meisten Amps klangen ganz gut. Aber von 20 Amps hatten vielleicht 2 den magischen Tone. sehr frustrierend! Ich habe es aufgegeben.
 
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ich würde sogar noch ein Stück weitergehen und sage:
Es gibt nicht den JCM 800
 
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Da auch alle JCM800 immer PCB waren (soweit ich weiß) gibt es auch keinen Grund einen alten Amp in Point-to-Point Aufbau zu suchen der in Sachen Wartbarkeit attraktiver wäre.
Oder gleich Linnemann anschreiben
http://linnemann-amplifiers.de/cms/linnemann/front_content.php?idcat=5&idart=13

Seit ich meinen Linne habe, weiß ich, warum die so hoch gelobt werden.
Ich schätze, er würde den auch mit 100w bauen - wenn davon das Lebensglück abhängt (Disclaimer: Ich glaube nicht)
 
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Zuerst mal vielen Dank für eure Antworten ! Da sind schon interessante Informationen dabei.
Mein Fazit: es geht für mich in Richtung Reissue. Den "Magischen" JCM 800 zu finden ( @ Spanish Tony ) wäre mir sicher zu aufwändig und in meinem Renten-Alter sowieso zu spät :biggrinB:
 
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Ich habe in früher Jugend noch ein ganz klein wenig "Basic" für den C64 gelernt. Ich kam nie weiter als bis zu IF THEN Befehlen, aber
10 IF
Den "Magischen" JCM 800 zu finden ( @ Spanish Tony ) wäre mir sicher zu aufwändig und in meinem Renten-Alter sowieso zu spät
GO TO 20
20
Linnemann anschreiben
http://linnemann-amplifiers.de/cms/linnemann/front_content.php?idcat=5&idart=13

Seit ich meinen Linne habe, weiß ich, warum die so hoch gelobt werden.


So irgendwie ging das doch, oder...?
 
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Eine pragmatische Entscheidung! Obwohl du dir den Linnemann durch den Kopf gehen lassen solltest. Hab ich auch so gemacht. Ich wollte den JTM45 Sound...und hab dafür den Linnemann gekauft. Beste Entscheidung!
 
Und PS
Der magische JCM800 heißt JMP Super Bass Mk2
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Eine pragmatische Entscheidung! Obwohl du dir den Linnemann durch den Kopf gehen lassen solltest. Hab ich auch so gemacht. Ich wollte den JTM45 Sound...und hab dafür den Linnemann gekauft. Beste Entscheidung!
Ja, aber der Linnemann hat nicht nur den Nachteil, dass er vermutlich besser ist und PTP aufgebaut, sondern auch den zweiten Nachteil, dass er vermutlich auch günstiger ist als der RI.
Da muss man schon überlegen...
 
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Mit Sicherheit wird es alte Originale geben, die magisch klingen und die RIs da nicht rankommen. Gründe dafür sind eher in den Bauteilen und weniger in der Schaltung zu finden.
Die Schaltung des 2203 ist bekannt aber die Bauteile gibt es heute tatsächlich nicht mehr. Das fängt schon beim Trafo an.

Beispiel: Soldano SLO100; die alten hatten DeYoung Trafos, die neuen O'netics. Der Unterschied ist minimal, aber trotzdem hörbar. So ähnlich wird es auch beim alten 2203er sein und beim RI. Die exakt gleiche Legierung für die Trafobleche gibt es heute nicht mehr.
Wobei ich den neuen JCM800-2203 RI für einen hervorragenden Amp halte!
 
Vermutlich
 
Ich persönlich würde auch mal zum Antesten des Silver Jubilee raten. Ich finde den deutlich flexibler. Ansonsten kann man auch mal den großen 2203 mit dem Studio Model vergleichen.
 
In alter MB Tradition werfe ich noch folgendes in den Raum: die alten JMPs bringen wahrscheinlich den wärmeren und runderen Sound. Und diese Amps sind als Combo deutlich günstiger.
 
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