Masterkeyboard für Orgel und Synth

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Die Vorgeschichte: Ich habe vor ein paar Monaten wieder mit dem Klavierspielen angefangen, nach Jahrzehnten Abstinenz. Zur Zeit spiele ich auf einem Doepfer LMK3, was ok ist, aber nicht toll; die vielen Jahre unter dem Bett haben es nicht besser gemacht. Als Verbesserung habe ich das Kawai MP11 ins Auge gefasst. Bei einem ersten Antasten fand ich das zwar besser als die anderen (Nord Piano 2, Kawai VPC1, Yamaha CP4), aber nicht so toll, wie ich gehofft hatte, gerade auch beim Blick auf den Preis. Der akute GAS-Reflex ist jedenfalls ausgeblieben. Da ich allerdings nicht erwarte, eine bessere Alternative zu finden, wird es über kurz oder lang wohl trotzdem das MP11.

Inzwischen kann ich absehen, dass ich es nicht beim Klavier lassen will, sondern dass ich auch Orgeln und Synthetisieren möchte. Nicht sofort, aber irgendwann. Nach dem, was ich mir so angelesen habe, sind Klavier-ähnliche Tastaturen dafür eher nicht das Mittel der Wahl.

Weil ich nur selten zu diesen riesigen Musikalientempel komme, möchte ich bei der nächsten Gelegenheit nicht nur Klaviere ertasten, sondern außerdem schon mal einen Eindruck von Orgel/Synthesizer-Masterkeyboard bekommen. Bei meinen Trockenübungen habe ich ein paar Kandidaten gefunden
  • Akai MPK261
  • Arturia KeyLab 61
  • Doepfer D3M
  • Novation Impulse 61
  • Orla JamKey (falls jemand für mich im Lotto gewinnt)
Wären die für meinen Zweck geeignet? Was wäre noch empfehlenswert?
 
Eigenschaft
 
Das von Akai, Arturia und Novation sind schon mit die besten. Dann kommt noch das Axiom Air und dann lange erstmal nix.

Eigentlich enttäuschend, wie viel Schrott da draußen zu finden ist...

Auf der anderen Seite hat man sich so schneller entschieden ;) sind ja alles keine Gehaltsfresser.
 
Danke, das Axiom habe ich meiner (privaten) Liste hinzugefügt.
 
Kleiner Einwurf:
Wenn du deinen Fokus auf "Orgel" setzt, bedenke:

Alle drei - Arturia, Akai, Novation - haben eine 'Lippe' ...da ist nix mit 'Waterfall'... In dem Falle wärst du beim D3M (so teuer es auch ist) wohl besser aufgehoben.


HTH
:hat:
 
Ja, das war mir schon aufgefallen. Gibt es da noch andere Unterschiede außer der Tastenform? Ich meine, ich habe irgendwo was über die "Schaltpunkte" gelesen, also das Orgeltastaturen schon bei einer sehr kleinen Bewegung auslösen.

Allgemein frage ich mich, warum nicht alle Tastaturen Wasserfall-artig sind. Warum haben Klaviere diesen kleinen Vorsprung? Und Synthesizer oft nur klapprige "Sprungbretter"?
 
Das ist ein Missverständnis, aber ich übernehme 50% der Schuld dafür ;-)

Ich suche zunächst ein Stage Piano mit einer Tastatur, die möglichst nah an ein mechanisches Klavier heran kommt. Wenn ich nicht noch etwas besseres entdecke, was unwahrscheinlich ist, wird es das MP11. Dessen Tastatur war die beste, die ich gefunden habe, aber nicht so toll, wie ich gehofft hatte. Das VPC1 ist dagegen so stark abgefallen, wie ich mir gar nicht hatte vorstellen können. Aber darum geht es hier gar nicht. Meine Ausgangsfrage bezog sich auf die Zweittastatur nach dem Piano, mit dem besonderen Einsatzzweck Orgel und Synth.

Das MP11 wird den Füllstand meiner Schatztruhe dramatisch verringern, da wird auf absehbare Zeit kein JamKey dransitzen. Allerdings werde ich mir auch mit der Entscheidung noch sehr viel Zeit lassen. Dass ich überhaupt jetzt frage, liegt daran, dass ich abschätzen will, ob meine Piano-Entscheidung noch andere Auswirkungen hat.

Warum kein komplettes Instrument? Weil ich eher in Richtung Software-Orgel/Synth tendiere.
 
Das VPC1 ist dagegen so stark abgefallen, wie ich mir gar nicht hatte vorstellen können.

Das überrascht mich jetzt aber...
Rein mechanisch gibt es ja nur relativ kleine Unterschiede, meiner Meinung nach liegt der große Vorteil des MP11 darin, daß die integrierte Tonerzeugung optimal auf die Tastatur abgestimmt ist, während im reinen "Fernsteuerungs-Betrieb" die Velocity-Kurven des VPC1 erst einmal auf die Sounderzeugung angepaßt werden müssen.
Diese Anpassung zwischen Tastatur und Sound-Engine macht meiner Meinung nach einen wesentlichen Teil des "Spielgefühls" aus und ist eines der Hauptprobleme, wenn man sich eine Software-Lösung baut.


Ich meine, ich habe irgendwo was über die "Schaltpunkte" gelesen, also das Orgeltastaturen schon bei einer sehr kleinen Bewegung auslösen.

Der obere und untere Kontakt, der üblicherweise zur Berechnung der Anschlagstärke (Velocity) benutzt wird, kann in speziellen Orgel-Clones (Orgeln haben ja keine Anschlagdynamik) "mißbraucht" werden, um die schnelle/frühe Auslösung einer Original-Hammond nachzuempfinden.
In diesem Fall wird der Note-On-Befehl schon erzeugt, sobald der obere Kontakt geschlossen ist ("hight trigger point"), wähend im Normalfall, schon alleine, um die Velocity berechnen zu können, auf das Schließen des unteren Kontaktes gewartet werden muß.


Allgemein frage ich mich, warum nicht alle Tastaturen Wasserfall-artig sind. Warum haben Klaviere diesen kleinen Vorsprung? Und Synthesizer oft nur klapprige "Sprungbretter"?

Klaviertasten
Die Tasten in "Klavier-Optik" sind echten Klaviertasten nachempfunden. Und früher waren Klaviertasten natürlich nicht aus Plastik gegossen, sondern aus Holz und mit Elfenbein belegt. An der Kante ließ man die Elfenbeinplättchen ein wenig überstehen und voilà - schon hat man den kleinen Vorsprung.

Synthesizer-/Orgeltasten
Die "Sprungbrettasten" stammen vom Design her (nicht von der Klapprigkeit) vom Vorbild der Pfeifenorgel.
Hier ist es so (und auch erwünscht), daß die oft zahlreichen Manuale nicht allzuweit nach hinten verschoben werden, sondern möglichst nahe und gut erreichbar beim Organisten bleiben. Aus diesem Grund bietet das Sprungbrettdesign die Möglichkeit, Manuale sich erstens leicht "überlappen" zu lassen und zweitens besteht oft die spieltechnische Anforderung, mit einer (!) Hand gleichzeitig Töne in einem Manual zu halten, aber gleichzeitig auf dem Manual darunter zu spielen. Das geht dank der Sprungbrett-Überlappung besser als mit dem Hammond-Waterfall-Design.
Dafür sind Waterfall-Tasten eben besser für Palm-Glissandi und allerlei Schweinereien geeignet, weil man nicht so leicht an vorstehenden Kanten und Sprungbrettern hängen bleibt.

Viele Grüße
Torsten
 
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Das überrascht mich jetzt aber...
Rein mechanisch gibt es ja nur relativ kleine Unterschiede, meiner Meinung nach liegt der große Vorteil des MP11 darin, daß die integrierte Tonerzeugung optimal auf die Tastatur abgestimmt ist, während im reinen "Fernsteuerungs-Betrieb" die Velocity-Kurven des VPC1 erst einmal auf die Sounderzeugung angepaßt werden müssen.

Wie gesagt, es hat mich selbst sehr überrascht. Vielleicht ist in das VPC1 seit es im Laden steht der Staub gerieselt.


Klaviertasten
Die Tasten in "Klavier-Optik" sind echten Klaviertasten nachempfunden. Und früher waren Klaviertasten natürlich nicht aus Plastik gegossen, sondern aus Holz und mit Elfenbein belegt. An der Kante ließ man die Elfenbeinplättchen ein wenig überstehen und voilà - schon hat man den kleinen Vorsprung.

Synthesizer-/Orgeltasten
Die "Sprungbrettasten" stammen vom Design her (nicht von der Klapprigkeit) vom Vorbild der Pfeifenorgel.

Aha, danke für die Erklärung. Ich wusste, dass die Klaviertasten mit Elfenbein belegt waren, hatte aber nicht gedacht, dass das ein Grund sein könnte. Aber vielleicht lässt es sich mit dem Vorsprung besser verarbeiten. Oder einer hat damit angefangen und alle anderen haben es nachgemacht.

Ich habe in der letzten Zeit zwei Bücher über die Geschichte des Klavierbaus gelesen, zugegeben nicht sehr gründlich. Ich kann mich nicht erinnern, dass darin etwas zur Tastenform stand. Falls es jemand interessiert:
Siehe auch diesen Thread.
 
uups, übersehen, er will sie aber eh nicht mehr :D
 
Von Studiologic gibt es mit dem VMK-161 einen 61er-Waterfall-Controller





...auch CME hatte mit der "Z-Key" mal einen sochen im Sortiment. - Leider soll die Qualität nicht sonderlich berauschend gewesen sein...


HTH
 
Zuletzt bearbeitet:
Zu Orgel Tastatur kann ich nichts sagen, aber zu Piano.

Da du einen LMK3 besitzt nehme an das externe Tonerzeuger hast.

Vor kurzem war ich auch noch auf der Suche.
MP11 fand ich von den sonst üblichen Kandidaten auch noch fürs beste.

Es geht aber noch ein Tick besser, allerdings ist der Preis heftig. Die Tastatur aber wohl das beste was es z.Z gibt. Ich habe es bis heute nicht bereut.
Lese dich mal hier durch:
https://www.musiker-board.de/threads/lachnit-mk-22-studio-masterkeyboard.602633/
http://flkeys.at
 
Ja, ich habe zum LMK3 noch ein Kurzweil MicroPiano aus der selben Generation, also > 20 Jahre alt. Beim Piano geht es mir aber vor allem um die möglichst Klavier-ähnliche Tastatur, was den Klang angeht, bin ich sogar mit dem MicroPiano im Augenblick zufrieden.

Die Lachnit-Tastaturen sind mir allerdings deutlich zu teuer, bei den Preisen ist es keine Frage mehr von wollen, sondern können. Leicht oberhalb vom MP11, das wäre noch drin gewesen, aber nicht 3.500+EUR. Wie dem auch sei, mich hat das nochmal auf das Numa Concert gebracht, wegen TP/40W. Das muss ich doch nochmal mit dem MP11 vergleichen.
 
Der TP40 Wood wird auch noch in andere Keys verbaut. Wenn der TP40Wood dir gefällt schau dich noch mal um!!!

Kann zwar adhoc keine Marke nennen aber weis dass im Rockshop noch welche gesichtet habe.

MP11 fand ich aber einen Tick besser..... nur das Gewicht nicht.
 
Der TP40 Wood wird auch noch in andere Keys verbaut. Wenn der TP40Wood dir gefällt schau dich noch mal um!!!

Falls die TP/40Wood mir gefällt, was ich ja noch nicht weiß. Das Numa Concert wäre dann anscheinend die preisgünstigste Variante mit eigener Tonerzeugung. Es sieht aber so aus, als hätte es ein paar andere Macken.

Das hat aber nichts mit dem Thread-Thema zu tun. Weitere Empfehlungen bitte in einem passenden Thread, etwa hier.
 

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