Mehr Kanäle oder mehr Bodentreter?

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Hallo Leute,
Weihnachten naht und es wird Zeit das ich endlich einen guten Verstärker zulege. Spiele momentan nur über ein Behringer Effekt-Gerät und das wird der Gitarre nicht gerecht :)
Ich habe dazu ein paar Fragen zum Thema Kanäle vom Amp und Kombination mit Effektgeräten.

Ich nutze beim spielen nicht wirklich viele Effekte, möchte aber ab und zu mal etwas mehr Gain zuschalten oder vielleicht etwas mit Delay arbeiten. Lohnt es sich da dann einen Amp mit zwei Kanälen und Fußschalter zu holen oder sollte ich lieber schauen das mit der Amp clean gut gefällt und ich mir Bodentreter dazu hole?
Hatte schon überlegt mir zum üben den "Toaster" von Yamaha zu holen. Der kommt auch mit vielen Effekten und Einstellungen aber es nervt mich wenn ich für die Effekte immer am Amp rumfummeln muss. Möchte gerne beim spielen umschalten können.


Grüße
 
Eigenschaft
 
Hm... das ist prinzipiell eine reine Geschmacksfrage... Manche machen alles mit Pedalen vor dem cleanen Verstärker, andere schwören auf die Verzerrung des Verstärkers (oder nutzen gar Modelling-Verstärker bspw. aber nichtnur für Top-40 Sachen)...

Hast du schon Verstärker angespielt? Für welchen Einsatzweck (Band oder nicht?) und welche Musikrichtung? Welches Budget?
 
Prinzipiell würde ich immer eine Gute Zerre vom Amp selber im Bandraum vorziehen. Im Wohnzimmer sind Fußtreter für die Abweschlung sicherlich spannender...
 
1. Delay: wenn Du keine und nicht viele andere Effekte brauchst, dann investiere ruhig so viel Geld wie möglich/nötig in ein einzelnes, gutes Pedal. Es gibt Delays wie Sand am Meer, aber welches z.B. enorm viel kann ist der TC Electronic Nova Repeater, der mittlerweile nur noch 130 Euro kostet. Nicht unbedingt wenig Geld, aber für ein Delay mit dermaßen vielen Optionen ein sehr guter Preis. Gebraucht derzeit etwa 90 Euro, meiner Meinung nach spottbillig!

2. Ich neige auch schnell sagen, dass die Zerre aus dem Verstärker kommen sollte. Das ist aber keine Regel und es gibt Overdrive / Distortion / Pre-Amp Pedale in Hülle und Fülle, die wirklich was können. Ich spiele seit kurzem hauptsächlich über ein ISP Theta Pedal mit Endstufe dran und bin wahnsinnig zufrieden, allerdings handelt es sich dabei auch nicht nur um ein einfaches Distortion-Pedal.

Wenn Du beides getrennt kaufst, kommst Du am ehesten an ein perfektes Ergebnis.
 
Wenn die Zerre vom Amp kommen soll, nimm einfach einen Bosster. Der verstärkt das Signal nur und verzerrt selbst nicht. Mit dem verstärkten Signal wird aber der Amp in die Sättigung getrieben, dann zerrt der Amp, nicht das Pedal.

Du könntest auch ein Volumenpedal nehmen. das ist eigentlich nichts anderes als das Volumenpoti an der Klampfe, nur eben zwischen Gitarre und Amp und in Pedalform. Dann stellst du die Zerre am Amp ein und kannst das Signal mit dem Pedal etwas ausbremsen, damit der Amp cleaner wird.

Du kannst auch beides kombinieren, also den Amp auf leichten Crunch einstellen. Dann kannst du ihn mit dem Bosster in die Zerre treiben oder mit dem Volumenpedal in den cleanen Bereich. Die Zerre kommt dann immer noch vom Amp, du hast aber ein Setup das du vor jeden Amp klemmen kannst, also auch zur Probe mit nehmen könntest.
 
Hallo,
in Deinem Fall für mich ganz klar - Bodentreter.

Du machst hier mit Deiner Frage ein Fass auf, welches auch für erfahrene Gitarristen ein lebenslanges Thema ist, Du brauchst nur hier ins Forum zu schauen. Einen Amp mit guter Ampzerre bei jeder abrufbarer Lautstärke und der gewünschten Flexibilität zu finden ist für viele eine Lebensaufgabe.

Mit guten Bodentretern kommt man recht schnell zu seinem Wunschsound und behält sie oft ein Leben lang.
Gruß
 
Hi,

ich find des is auch so n bisschen ne Glaubensfrage.
Die einen mögens so lieber, die anderen so!
Ich hab seit ca. 1 Jahr n Volumenpedal im Dauerbetrieb, da bei nem Röhrenamp mehr die Zerre als die Lautstärke weggenommen wird, was mir (wie ich finde) Wahnsinns Möglichkeiten gibt!
Wenn du ne abartig vielseitige Kiste willst schau dir mal den neuen Grandmeister von Hughes & Kettner an, der hat auch paar Effekte an Board und ist trotzdem ne Vollröhre!
Ansonsten geh in den Laden deines Vertrauens und probier dich durch bis du sagst SO WILL ICHS!
Funktioniert meist am besten.. ;)

Lg und viel Erfolg bei der Suche!
 
Ja das es in diesem Bereich viele Glaubensfragen gibt habe ich mitbekommen ;-)
Ich habe viel rum überlegt ob ich einen großen mit viel Power für den Probenraum oder kleinen zum üben brauche. Habe mich erst mal für einen etwas kleineren entschieden, da ich im Probenraum einen Amp habe den ich leihweise spielen kann.
Mein "Problem" mit den Effekten vom Amp ist halt das ich das Gefühl habe die bringen mir nichts wenn ich die nicht beim spielen ein uns ausschalten kann. Bei Bodentretern hätte ich ja viel mehr Möglichkeiten als nur zwei Kanäle.

Die Zerre über die Lautstärke zu regeln, wie funktioniert das? Geht das nur bei Röhren? Wird das dann nicht zu Laut? Arbeite auch viel mit Volumenpedal im Probenraum (die Potis meiner Gitarre sind nicht so praktisch angeordnet ;-) ) habe aber nicht wirklich Unterschiede bei der Zerre wahrgenommen.
 
...Mein "Problem" mit den Effekten vom Amp ist halt das ich das Gefühl habe die bringen mir nichts wenn ich die nicht beim spielen ein uns ausschalten kann. Bei Bodentretern hätte ich ja viel mehr Möglichkeiten als nur zwei Kanäle.

Bei den Verstärkern, die das bieten, machen spezielle Fußschalter natürlich Sinn... Bei den besseren der Kategorie werden sie aber mitgeliefert ;)

Die Zerre über die Lautstärke zu regeln, wie funktioniert das? Geht das nur bei Röhren? Wird das dann nicht zu Laut? Arbeite auch viel mit Volumenpedal im Probenraum (die Potis meiner Gitarre sind nicht so praktisch angeordnet ;-) ) habe aber nicht wirklich Unterschiede bei der Zerre wahrgenommen.

Lautstärke ist dabei auch das "Problem"... am Besten geht es wenn du den Verstärker am sog. "Sweet Spot" einregelst (mit Vol. und Gain), so dass du an dieser Grenze mit dem Vol.-Poti der Gitarre (oder halt einem Volumen-Pedal) die Übergänge zwischen Clean, Crunch und Leadsound abdecken kannst. Verstärker mit geringerer Ausgangsleistung sind da ggf. im Vorteil, wenn es nicht fürchterlich und gehörschädigend laut werden soll.

Das funktioniert, weil das Signal irgendwann nicht mehr lauter werden kann und nur noch die Verzerrung (und damit die Kompression) des Signals zunimmt. Klassischerweise wird das Verhalten den (alten) Röhrenverstärkern zugordnet. Das hängt aber heutzutage v. a. von der Schaltung des Verstärkers ab, ob er so ein Verhalten "zulässt" bzw. "begünstigt" (Ich will jetzt nicht in die technischen Details einsteigen, daher nur so grob und vereinfacht). Viele moderne Verstärker machen ihren Sound in der Vorstufe und reagieren da nicht automatisch so wie die alten Verstärker, die man damals einfach komplett aufgerissen hat (und dabei "aus Versehen" das Phänomen entdeckt hat ;) ).
 
Also kann ich vorher nicht wirklich wissen mit welchem Verstärker das gut geht ohne das ich es ausprobiere? Aber tendenzielle eher Röhren-Amps?

Ich habe mal in der Gitarre und Bass vor längerer Zeit einen Artikel über Amp-Geschichte gelesen. Da wurde die Erfindung/Einführung des Master-Volume-Reglers als besonders hervorgehoben. Hat das damit zu tun, dass man somit den Crunsh-Effekt herbeiführen kann ohne das einem die Ohren wegfliegen?

Grüße
 
Die verzerrung kommt zu Stande, wenn das Eingangssignal so groß ist, dass der Verstärker übersteuert. Dazu hat man den Amp früher einfach voll aufgerissen.
Der Verstärker hat eine Vor- und eine Endstufe. Bei heute üblichen Verstärkern kann man den Verstärkungsfaktor der Vor- und Endstufe getrennt einstellen. Man kann also die Vorstufe übersteuern und die Endstufe leise drehen. Sie verstärkt dann das verzerrte Signal nur noch auf den gewünschten Pegel und zerrt erst selbst mit, wenn es richtig laut wird. Das Spielchen kann man auch anders herum machen. Ich habe dazu einen Booster in den Effektweg geschaltet, die Vorstufe clean eingestellt und das Signal mittels Booster so stark angehoben, dass die Endstufe zerrt. Das wird natürlich auch laut, je nach Leistung des Verstärkers.
 
Noch ein Punkt, der zu bedenken ist:
Manchmal klingen der cleane und der verzerrte Kanal eines Amps so unterschiedlich, dass du sie nicht in einem Song verwenden kannst. Ich hatte mal einen günstigen Fame, der klang im Clean-Kanal richtig gut und im Distortion-Kanal extrem flach, sodas ein Umschalten klanglich sehr gewöhnungsbedürftig war.
 
Ok das mit der Vor- und Endstufe macht Sinn.
Werde dann wohl mal in den Laden gehen und ein paar Amps ausprobieren. Vielleicht verliebe ich mich ja in einen und dann hat mein Verstand ja eh nichts mehr zu sagen ;)

Gut das gerade der neue JustMusic Flagstore in Berlin aufgemacht hat. Hatte sowieso vor da mal durch zu stöbern :D

Grüße
 

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