Mehrere Bands = Tonartenchaos - Transpose Ja/Nein?

  • Ersteller Soundbastler
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Hab den Thread mal umbenannt, dann ist auch alles klar On Topic. ;)
 
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Ich hab eichfach Probleme, wenn ich nicht die klingende Tonart spiele - da passt gehörtes nicht zum Gespielten - mich macht das kirre.
Ich bin da relativ schmerzfrei - ich weiß ja, warum das so ist ;) In welchem Bereich macht dich das kirre? Nur wenn es eine Terz oder Quinte daneben ist (wie müssen sich da Bläser erst mit Bb-, F- und manchmal C-Instrumenten fühlen?) oder schon bei einem Halbton (wenn ja, wie gehst du dann mit anderem Kammerton um? Ist ja im Extremfall auch beinahe ein Halbton...)?

Mich irritiert das auch, die Frage ist nur, ob mich die Irritation um so viel schlechter spielen lässt als wenn ich ohne mein motorisches und visuelles Gedächtnis auskommen muss, wenn ich die gewohnte Tonart verlasse...

Ich stelle mir das nur recht schwierig vor - ich habe z.B. vor vielen Jahren in einer Oberkrainer-Formation Akkordeon gespielt: da beginnt ein Stück in C, über F nach b - wie geht das dann auf den Keys mit Transpose? Jedesmal Taste drücken und dann in C weiterspielen?
Du missverstehst glaube ich, wie die Transposefunktion verwendet wird (zumindest bei den meisten hier im Thread). Es geht keineswegs darum, dass man immer nur in der einfachsten Tonart (vermeintlich C-Dur) spielen will und jeden Tonartwechsel durch Transpose hervorruft. Nein, so wie das hier im Thread gemeint ist, hat man ein Stück z.B. in F#m drauf und der Sänger sagt "Jungs, ich hab ne leichte Erkältung, heute bitte in Em". Oder der Sub hat ne andere Range und hätte den Song gerne in Ebm... Dann drückt man EINMAL vor Beginn des Songs die Transposetaste und spielt den kompletten Song inklusive aller Modulationen so wie die Finger es gewohnt sind.

Slightly OT: bei einer Oberkrainer-Formation brauche ich den Transpose-Knopf wohl am allerwenigsten. Die Akkordwechsel sind m.E. so vorhersehbar und (meist) simpel gestrickt, dass jeder, der schonmal Kadenzen durch alle 12 Tonarten geübt hat, das auch mit 3 atü noch in jeder Tonart (notfalls nach Gehör) hinkriegt - jedenfalls als Begleitmusiker, die nur Akkorde schrammeln muss... :D

Ich hab manchmal das Gefühl, dass bei einigen die Angst vor schwarzen Tasten sehr tief sitzt....
s.o. Völlig falsche Vorstellung vom Sinn und Zweck der Transposefunktion im Kontext dieser Diskussion. Es geht da beileibe nicht um "ich kann 'Alle Meine Entchen' nur in C". Es geht um Licks, die z.B. in Bb-Tonarten gut funktionieren und in #-Tonarten besch... zu greifen sind und dann auch so klingen. Oder um ausgefuchste Sololinien, die einfach (motorische) Übung erfordern, bis das sitzt - die kann man nicht mal eben in einer anderen Tonart spielen (greifen).
Ich gehe auch nicht davon aus, dass z.B. Lang Lang jedes Stück aus seinem Repertoire mal eben "on the fly" in einer anderen Tonart spielen könnte.

Wer den Transpose-Knopf für unter seiner Würde hält, der sollte sich fragen, welcher Song ihn gerade aktuell an die Grenze seiner Leistungsfähigkeit bringt (JEDER hat so einen Song - egal auf welchem Niveau). Und ob er diesen Song gerne auf Zuruf vor einem drei- bis vierstelligen Auditorium mal eben spielen möchte - in einer anderen Tonart, die eine halbe Stunde vorher festgelegt wird. Da setze ich mich in die erste Reihe... ;)

als bandkeyboarder am synthi mit melodielinien, soundfx, einzelnen streichertönen, tiefbass usw
wäre es für mich schwachsinnig den transposeknopf nicht zu verwenden.
zum einen , weil dann in gefüllteren soundsetups nichts mehr im motorischen gedächtnis wäre
zum anderen, weil ich die splits grundsätzlich auf kante nähe. da ist kein platz für nen halbton mehr oder weniger.

So sieht es aus. Selbst wenn es keine unüberwindbaren Schwierigkeiten bereitet, den Song in einer anderen Tonart zu spielen, stimmen in so einem komplexen Setup die gewohnten Abläufe nicht mehr. Das mag ein "nur-Pianist" oder "nur-Orgler" nicht nachvollziehen können, aber wenn der Keyboarder (wie so häufig) Pianist UND Orgler (auf zwei Manualen) UND Bläsersektion, Orchester, Percussionist und Soundeffekte-Lieferant ist (und zwar im selben Song), dann gibt es mehr Grenzen als nur das tiefste A und das höchste C auf einer Klaviertastatur (die BTW auch eine "manuelle" Transponierung ggf. scheitern lassen können...)

Wenn ich auch nach 2h Gig noch für das Bläser-Riff auf der Tastatur über Eck innerhalb einer Achtelzählzeit blind (weil ich nach vorne ins Mikro singe) einen Akkord treffen muss, dann geht das nur, wenn das motorische Gedächtnis das unterstützt. Das ist was anderes als wenn die Finger immer auf der gleichen Tastatur bleiben und dort ihre Referenzpunkte immer wieder erneuern...

Capo und Transpose-Button kann man deshalb aus meiner Sicht nicht wirklich vergleichen, weil der Capo im Gegensatz zum Transposebutton klangliche Änderungern hervorruft.
Eben nicht. So, wie in deinem Beispiel macht er das. In 95% aller Fälle, in denen ich Gitarristen ein Capo benutzen sehe, ist das nichts weiter als eine Transposition, damit die schönen Voicings mit Leersaiten auch noch erhalten bleiben, wenn der Song in einer anderen Tonart gesungen werden soll... Eine Transponierung OHNE Capo sorgt hier für klangliche Änderungen, weil ich entweder andere Griffe (also andere Terzschichtungen) brauche als vorher oder eben Barree-Griffe, die nicht so viel Sustain haben... Gerade das Capo macht es erst möglich, die schönen Voicings und Leersaiten "mitzunehmen".
 
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Völlig falsche Vorstellung vom Sinn und Zweck der Transposefunktion
Ich verstehe das schon richtig - nur was hilft mir das, wenn ich das Voicing in Bb besser spielen kann, wenn weder meine B3, meine HX3 noch meine Xk-3 einen Transpose-Button haben?
Zum Thema capo: ich spiele auf der Gitarre in erster Linie New Country und muss dazu sagen, dass eine Tonart mit Capo ganz anders klingt, als gegriffen. Das beste Beispiel ist Hotel California - das Intro offen gespielt klingt ganz anders als mit Capo im 7. Bund. Oder ein Stück mit Capo im 2. Bund in E-Dur - das klingt GANZ anders.
Anyway - da wo es passt, kann man das machen.

n welchem Bereich macht dich das kirre? Nur wenn es eine Terz oder Quinte daneben ist (wie müssen sich da Bläser erst mit Bb-, F- und manchmal C-Instrumenten fühlen?)
Was mich kirre macht: ich greife einen Akkord, ein Voicing, Lick und höre etwas anderes. Eben weil ich auch Gitarre spiele und die Tonart höre die ich spiele....

Mit einem Bläsersatz habe ich keine Probleme - Ich spiele selbst auch B-Trompete - habe aber Jahrelang im Posaunenchor "im Kopf" transponieren müssen.

Wie ich oben geschrieben habe: es kommt für mich nicht in Frage.
Das soll nicht heißen, dass jemand anders den Transpose-Knopf exzessiv nutzen darf. Jeder muss - vor allem auf der Bühne - in seiner "Comfort-Zone" sein, da gehört für mich das Gesamtpaket dazu. Sonst würde ich kein Leslie schleppen, keine Orgel und auch keinen Fender Deluxe Reverb usw. schleppen. Es muss einfach alles passen...
Aus dem Alter "Musik machen um jeden Preis" bin ich raus - ich geh auf die Bühne, weil es mir Spass macht.


Nicht ganz so ernst gemeint:


amateur-profi.jpg
 
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Ich verstehe das schon richtig - nur was hilft mir das, wenn ich das Voicing in Bb besser spielen kann, wenn weder meine B3, meine HX3 noch meine Xk-3 einen Transpose-Button haben?
Na, dann bringt DIR das an der Stelle nichts, dann musst du da durch... ;) Da hast du aber wahrscheinlich auch keine 5 Splitzonen :D

Zum Thema capo: ich spiele auf der Gitarre in erster Linie New Country und muss dazu sagen, dass eine Tonart mit Capo ganz anders klingt, als gegriffen.
Wenn du von der gleichen Tonart ausgehst, dann ja. Aber das ist doch gerade der Witz: Wenn der Song im Original (mit offenen Saiten, ohne Capo) in A ist und nun in B gespielt werden soll, dann nimmt man ein Capo statt anders zu greifen, eben WEIL es sonst ganz anders klingt. Warum soll das nun dem Keyboarder verboten sein (mal abgesehen davon, dass er bei akustischem Klavier oder Orgel sein Capo halt einfach "nicht dabei hat")?

Was mich kirre macht: ich greife einen Akkord, ein Voicing, Lick und höre etwas anderes. Eben weil ich auch Gitarre spiele und die Tonart höre die ich spiele....
Mit "in welchem Bereich" meinte ich tonal: macht es dich schon kirre, wenn der Stimmton 10Hz höher ist? Oder geht das noch? Ein Halbton - in dieser Hinsicht noch tolerabel für dich? Ab wann merkst du das - quantitativ? Also wenn du es NICHT vorher weißt?
 
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Einen Halbton bemerke ich.
10Hz beim C1 ja, beim C5 nicht mehr.
dann nimmt man ein Capo statt anders zu greifen, eben WEIL es sonst ganz anders klingt
Es klingt auch mit Capo anders - genauso wie es mit Barré anders klingt.
Ein offenes E-Dur klingt anders als ein E-Dur-Griff mit Capo im 3.Bund (=>G-Dur). Wenn mir jemand sagt, er KANN kein Barré greifen aktzeptiere ich das, dann mag der Capo die Lösung sein.
Wobei mir die Begründung "pro" Capo (ich lass den Button jetzt mal weg) noch nicht ganz schlüssig ist: Wie würdest du denn das Problem "Original in C, der Sänger möchte es in B haben" mit dem gleichen Griff aber mit Capo lösen?
 
Da kann ich Jens nur beipflichten. Wenn du nicht das absolute Gehör hast (und das haben nur wenige, also einen beliebigen Ton als solchen exakt zu erkennen und zu benennen), dann ist das Unsinn, dass du sagst du spielst einen Akkord, ein Voicing, Lick und hörst etwas anderes.
Ich behaupte, wenn du in einen Raum geführt wirst, in dem nur ein Keyboard steht, und du sollst z.B. einen fismoll Akkord spielen, dann hörst du nicht, wenn es in Wirklichkeit fmoll oder gmoll ist, weil einer vorher den Transpose Taster einmal nach oben oder unten gedrückt hatte.
Das kommt dann erst heraus wenn noch andere Instrumente mit spielen und es dann erkennbar falsch klingt.
 
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...ich würde gar nicht in frage stellen, ob man es hört, dass man (in deinem bsp) fis spielt oder eben nicht

ich stelle eher die frage, ob es nun besonders musikalisch ist, wenn man sich von einem aktiven transpose "kirre" machen lässt.

besonders widersprüchlich finde ich , dass dabei in der argumentation immer wieder die gitarre mit ins spiel gebracht wird.
gerade bei gitarristen ist es doch usus, dass die stimmung verändert wird.
drop d
alles nen halben tiefer
offene stimmung
etc.
das sollte doch dann alles ganz furchtbar sein, weil ja nicht das gewohnte erklingt

..und weil ich gerade schon mal warm bin:
auch beim klavier-klang spielen hab ich beim transpose drücken keine schmerzen
warum?
weil ich es als fertiger pianist,
der an allen möglichen verschiedenen akustischen instrumenten zu spielen hat,
gewohnt bin mich auf das jeweilige instrument einzulassen.
es ist mitnichten so, dass ein enger akkord in tieferer lage immer scheiße klingt.
es gibt flügel, die das ganz gut darstellen können. am schimmel schulklavier wird's da eng.
manchmal sind einzelne töne kollabiert oder tun dies während des gigs - dann heißt es anders greifen.


ein teil des musizierens ist für mich jedenfalls, dass man sich auf sein jeweiliges instrument einstellen kann und zwar ad hoc.
man reagiert also auf das was man gerade hört und fühlt
dazu gehören auch raumklang und sogar das publikum

jens hat recht treffend gefragt was denn passiert, wenn der kammerton geändert wird - durchaus üblich.
oder was ist wenn auf dem weihnachtsmarkt alle bläser mal eben absacken. ich kann auf meinem digipiano dann die stimmung anpassen
in beiden fällen macht mich das nicht kirre.
 
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Eben nicht. So, wie in deinem Beispiel macht er das. In 95% aller Fälle, in denen ich Gitarristen ein Capo benutzen sehe, ist das nichts weiter als eine Transposition, damit die schönen Voicings mit Leersaiten auch noch erhalten bleiben, wenn der Song in einer anderen Tonart gesungen werden soll... Eine Transponierung OHNE Capo sorgt hier für klangliche Änderungen, weil ich entweder andere Griffe (also andere Terzschichtungen) brauche als vorher oder eben Barree-Griffe, die nicht so viel Sustain haben... Gerade das Capo macht es erst möglich, die schönen Voicings und Leersaiten "mitzunehmen".

Zum Thema capo: ich spiele auf der Gitarre in erster Linie New Country und muss dazu sagen, dass eine Tonart mit Capo ganz anders klingt, als gegriffen. Das beste Beispiel ist Hotel California - das Intro offen gespielt klingt ganz anders als mit Capo im 7. Bund. Oder ein Stück mit Capo im 2. Bund in E-Dur - das klingt GANZ anders.
Anyway - da wo es passt, kann man das machen.

Ihr zwei und McCoy seid doch hier der selben Meinung, wenn ich es richtig verstehe. Capo kann einen klanglichen Unterschied machen. Transpose macht das nicht, mal abgesehen von der Tonhöhe.
 
Zur Frage original C, saenger moechte B (toll dass der zwei Vorzeichen singen kann ;-)):

Fuer mich ganz klar bei Gitarre dann G im dritten Bund, spiel ich eh super gern)

Bei vielen Coverbands klingt es fuer mich wie gewollt und nicht gekonnt. Wenn es keine originelle Neuinterpreatation ist, aber der Saenger von der Sorte ist dass man ihm eine begrenzte Range anhoert und deshalb staendig Tonartwechsl erforderlich sind, finde ich das irgendwie nicht so gut.

Wenn andere Tonart mit sowas einhergeht mag ich meist die Band nicht gern hoeren geschweige denn mitspielen.

Wenn es ein Saenger ist dessen Stimme einfach fasziniert und die Tonart daher egal ist, ist es was anderes. Erleb ich eher selten.
 
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Bei vielen Coverbands klingt es fuer mich wie gewollt und nicht gekonnt. Wenn es keine originelle Neuinterpreatation ist, aber der Saenger von der Sorte ist dass man ihm eine begrenzte Range anhoert und deshalb staendig Tonartwechsl erforderlich sind, finde ich das irgendwie nicht so gut.
Nunmal nicht ganz so hart im Urteil, lieber Stuckl. Wir reden hier nicht immer nur von Krautern, die bei Rockin all over the World nicht aus ihrer Komfortzone rauswollen. Wie gesagt, selbst die Originalinterpreten singen ihre eigenen(!) Songs an schlechten Tagen oder im Alter tiefer. Selbst absolute Topleute, über deren Range wir sicher nicht lästern sollten. Gerade neulich noch festgestellt bei z.B. Bad Religion, Mother's Finest oder Skunk Anansie. Würdest du denen auch ein "wie gewollt und nicht gekonnt" entgegenhalten, wenn sie mal ein oder zwei Halbtöne runtergehen? Erstmal besser machen, würde ich sagen...

Ich arbeite mit Leuten zusammen, von denen spielen einige Leute Hauptrollen am Broadway (jetzt in Deutschland), andere haben mit Chaka Khan gespielt, andere haben wochenlang Metallica von der 1 der Albumcharts verdrängt etc. Und in dieser Liga kommt es dennoch regelmäßig vor, dass mal ein Sänger sagt "lasst uns den lieber in XY spielen, wenn das für euch ok ist".
 
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Fuer mich ganz klar bei Gitarre dann G im dritten Bund, spiel ich eh super gern)
"G im dritten Bund" heißt dann also mit Capo. Wenn das für Gitarristen "erlaubt" sein soll, warum dann nicht auch für Keyboarder?
 
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Hab vor vielen vielen vielen Jahren mal ein Interview gelesen. Genesis mit Phil Collins
auf Welttournee.......

"Wir spielen die Tour nen Halbton tiefer, sonst hält das meine Stimme
auf die Dauer nicht durch..." - sinngemäss zitiert....

Und da war er noch relativ gut beinander...
 
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"G im dritten Bund" heißt dann also mit Capo. Wenn das für Gitarristen "erlaubt" sein soll, warum dann nicht auch für Keyboarder?


Wie gesagt - nix dagegen (transpose)

Man muss auch sehen, dass im Studio die Stimme oft gedoppelt ist oder autotune in minimaler Einstellung (fuer metallischen Effekt) verwendet wird.

nix dagegen, sowas im Zuge der Digitalisierung auf der Buehne wo Software mitlaeuft auch einzusetzen.

Meine Argumentation zusamnengefasst: transpose button ist voellig okay, erst recht da hier ja zig Gruende fuer Tonartwechsel genannt werden die fuer die meisten eben auch voellig ok sind.

meine Bedenken gegen allzu leichtfertigen Tonartwechsel sind nur (da hat mir .jens auf die Sprünge geholfen es besser auf den Punkt zu bringen):

Wenn leichtfertiger Tonartwechsel in der Tendenz dazu fuehrt, dass sich mehr "Krauter" auf die Buehne trauen (koennte ein guter tocotronic titel sein).



und wenn man ne ganze Tour einen halbton tiefer spielt ist das eine elegante Loesung und moege - wo es geht - ueber transpose bzw runterstimmen gelöst werden und nicht im umlernen von zb G auf Ges.
 
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Ihr zwei und McCoy seid doch hier der selben Meinung, wenn ich es richtig verstehe. Capo kann einen klanglichen Unterschied machen. Transpose macht das nicht, mal abgesehen von der Tonhöhe.
So isses, dann muß ich es nicht selber schreiben. :great:

Kleine Anekdote zur allgemeinen Erheiterung:

Lousiana Red Mitte 80er in einem kleinen Club:
Er wollte einem Song mit Capo spielen und versuchte das Ding an der Gitarre zu befestigen. Aber irgendetwas ging immer nicht: Es hielt nicht, Saiten schepperten, die Stimmung war weg etc. Er wurschtelte mehrere Minuten lang mit dem Ding herum und versuchte dabei immer wieder, den Song zu starten, brach aber immer wieder ab. Dann machte er es wieder ab, pfefferte es fluchend in hohem Bogen in die gegenüberliegende Ecke des Raumes und spielte den Song ohne Capo. :D

Edit:

Noch eine Anekdote von letzter Woche:
Ich habe mit dem Rhodes und einem Bassisten eine Sängerin begleitet, für die ursprünglich ein anderer Pianist vorgesehen war. Wir hatten seine Leadsheets in der Probe. Da stand dann immer: Tonart F-Dur -6 oder Tonart G-Dur +4.

Die Probe war dann etwas umständlich ... :ugly:


Viele Grüße,
McCoy
 
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F minus 6 (H-Dur)
G plus 4 (H- Dur):ugly:
 
Die meisten Bläser (z. B. Trompete, Saxophon) spielen übrigens immer im Transpose-Modus. ;)
 
Die meisten Bläser (z. B. Trompete, Saxophon) spielen übrigens immer im Transpose-Modus. ;)
Das ist richtig. Ganz viele von denen wissen das aber gar nicht, da muss dann der Keyboarder die transponierten Noten aufschreiben :)

Wie oft habe ich schon um ein C gebeten (sogar mit dem Zusatz "klingend C") und hörte eine geschlossene Front von Fs und Bbs :D
 
Hab vor vielen vielen vielen Jahren mal ein Interview gelesen. Genesis mit Phil Collins
auf Welttournee.......

"Wir spielen die Tour nen Halbton tiefer, sonst hält das meine Stimme
auf die Dauer nicht durch..." - sinngemäss zitiert....

Und da war er noch relativ gut beinander...

2007 haben sie das nicht "nur" einen Halbton tiefer gespielt ;) Genesis haben das schon immer gemacht, dass sie Live die Songs tiefer gelegt haben. (Steht so teilweise auch im Genesis-Songbook) Auch ist der gute Tony Banks himself sich nicht zu schade, die "böse" Transpose-Funktion zu nutzen. Wer das "Firth of fifth"-Solo auf zuruf transponieren kann und in gleicher Qualität spielt, dem gebe ich einen aus. :prost:

Ich halte das für mich immer so: Ich lerne Songs in der Tonart, in der sie auch als Studio-Version eingespielt wurden. Ich spiele fast alles nach Gehör und schreibe mir dann die nötigen Parts raus. In "meiner" Coverband versuchen wir auch erst die Nummern in der Original-Tonart und schauen dann, wie Sängerinnen und Sänger damit zurecht kommen. Da geht´s dann nicht um...hat nicht die Range dafür...sondern schlicht und ergreifend danach, ob der jeweilige Sänger nach drei Stunden in den Stimmbändern den Song unfallfrei auf die Bühne bekommt.

Es kann auch durchaus sein, dass wir einen Song später noch transponieren, weil man erst nach ein paar Gigs gemerkt hat, dass es schon kritisch wird. Ich habe nun keine Lust und Zeit mir dann jedes Mal die Tastatur-Zonen anzupassen und Hooklines neu zu lernen. Da nutze ich dann auch selbstverständlich die Transpose-Funktion, genauso wenn ich Aushilfe in anderen Bands spiele.

Übrigens: In Zeiten eines Kemper-Amps gibt es jetzt die "Transpose"-Funktion für die Saitenfraktion...klingt in gewissen Grenzen sogar ganz brauchbar ;)

Ich wünschte mir sogar häufiger, dass einige aktuelle Künstler ihre Songs live ihrem tatsächlichen Stimm-Vermögen anpassen würden. Viele Songs sind in der Studio-Version so eingesungen, dass sie die äusserste Range des Künstlers ankratzen. Wenns nicht zu hundert Prozent passt...egal Autotune und Melodyne bekommen das schon hin. Ein gutes Beispiel ist Katy Perry, damit sie diesen leicht jammernden Tonfall mit hohem Wiedererkennungswert hinbekommt, muss die Arme bei vielen Songs immer ans Limit gehen (Fireworks z.B.). Live klingt das furchtbar....trotz Autotune. :fear:

Um den Kreis wieder zurück zu finden...Mama von Genesis ist auch so ein Song der im Studio "ans Limit" eingesungen wurde. Damit hat sich der gute Phil auf der damaligen Mama-Tour (noch in Original-Tonart) dann tatsächlich die Stimmbänder zerschossen und der Song musste aus dem Programm genommen werden. Auf folgenden Touren haben sie, wenn überhaupt, den Song nur noch transponiert gespielt.
 
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Hab den Thread mal umbenannt, dann ist auch alles klar On Topic. ;)

Puh...da habe ich ja eine Diskussion angestoßen! Hätte nicht gedacht, dass allein diese Transpose ja/nein Frage so umstritten ist. Für mich ist das eine reine Frage der Effizienz - warum sollte ich einen Song in einer Cover / Tanzband nochmal in einer anderen Tonart üben und ggf. neu notieren, wenn ich das auf "Knopfdruck" schnell und fehlerfrei bewerkstelligen kann? Okay, ich habe mich zu Studienzeiten eher mit den Maxwell-Gleichungen als mit üben von Skalen beschäftigt und spiele ausschließlich auf elektronischen Instrumenten, sonst würde ich das vielleicht anders sehen. Dennoch finde ich es am einfachsten Songs in Originaltonart zu notieren und auch zu üben und dann bei Bedarf den Gewohnheiten in den entsprechenden Bands bzw. den SängerInnen anzupassen.

Die Sache der Tonartänderungen bei Sängern ist aus meiner Sicht eine allgegenwärtige Sache. Hat auch nichts mit Amateur vs. Profi zu tun - bei ersteren transponiert man, weils ggf. vom Tonumfang nicht reicht, bei zweiteren damit die Stimmbänder etwas geschont werden.

Frohe Weihnachten Euch allen! :)
 
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