Meinung zu Gitarrenbox mit EV EVM 12L Classic Speaker?

HD600
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Hat jemand Erfahrung mit dem EV EVM 12L Classic Speaker und möchte dazu etwas erzählen?

Überlege ob doch nochmal eine 12er-Box ins Haus soll, eventuell mit diesem Speaker.
 
. . . die fegen den stärksten Buddah von der Tischplatte. ^^
 
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Ein super Speaker; tight, laut ; aber teuer und sackschwer. Eigentlich ist das ein PA Speaker, der als Gitarrenspeaker einfach unkaputtbar und daher extrem zuverlässig ist.
 
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In den frühen '80ern fing der Hype um diesen Speaker an und ich habe daran aktiv teilgenommen.

Als professioneller Sideman und Studiomusiker (und hier meine ich Jobs bei CBS, EMI, Teldec und Co.) entschied auch die Equipment-Liste darüber, ob man seinen Kühlschrank füllen konnte oder nicht.

Hier mein knapp 20-jähriger "Leidensweg", der aber viel Spass gemacht hat:

1. *77er Fender Pro Reverb mit 2x EVM 12L plus Flightcase = 55 kg.

Sound: nicht besser als die Original-Speaker, sondern "anders" & lauter, dem '80er-Zeitgeist und den Hör-/Sounderwartungen der Produzenten entsprechend.
(die Zeit der 19"-Gitarren-Kühlschränke begann parallel...)


2. Gallien-Krueger 250 RL mit einer Stereo 2x12er EVM 12L = 38kg.

Sound: großartig, Clean und Mega-Gain vom Feinsten (plus Mega-Rauschen vom GK im Gain-Kanal...). Die 2x12er war allerdings ein Schleppmonster ohne Ende.


3. Gallien-Krueger 250 RL mit zwei 1x12er EVM 12L = 42kg, aber leichter zu tragen und zu verladen.

Sound: noch besser als bei 2. da man mit größerem Abstand einen größeren Abstrahlwinkel hat und Stereo (für den Gitarristen) dann erst richtig Spass macht.


4. Mit Fender- und Marshall-Amps je über eine EVM 12L - Thielebox:

Sound: alles nur noch Mono, aber auch bei hohen Lautstärken sehr gute F- & M-Sounds.

Ein identischer Marshall mit einer 4x12er hatte keine Chance gegen die 1x12er Thiele.

Problem: eine 1x12er Thiele auf der Bühne und der FOH ist nicht mehr dein Freund...


5. noch weitere Erfahrungen mit anderen Tubeamps in Verbindung mit 1x12er EVM 12L (geschlossen, halboffen und Thiele)

Sound: auf der Bühne immer cool, aber ein Horror für die FOHler und Mitmusiker.


mein Fazit: (und nun endlich die Antwort auf deine Frage...)

1. Wer heute eine Thiele einsetzen will, entscheidet sich für einen besseren Speaker.

2. EVM 12L-Boxen - egal in welcher Form - klingen nur sehr/zu laut gut = totaler Anachronismus

3. das Gewicht des Speakers und damit der Box steht in keinem Verhältnis zum "Soundgewinn"

4. in den '80ern hat ein EVM 12 L DM 300,00 / $300,00 gekostet, was sauviel Geld war.
Heute kostet der Speaker immer noch 300,00 aber in Euro !!! (und das hat nichts mit der Inflation zu tun... ;))

5. Leicht, "leise" und gut sind heute - 40 Jahre später - die Vorgaben und das ist gut so.

Bin ein großer Fan von 1x12er-Boxen (bei Bedarf auch durchaus mehr als nur eine), aber als Speaker würde ich auf keinen Fall mehr einen EVM nehmen, sonder etwas leichtes (Neodym etc.), was auch besser klingt und dazu auch noch wesentlich preiswerter ist.

Gruß
RJJC
 
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Klingt nach dem idealen Wohnzimmer-Speaker... :evil:

Gewicht wäre mir egal aber die Lautstärke will ich nicht noch höher fahren im Wohnzimmer. Bin da sowieso schon gut unterwegs.

Dachte mir halt nur, wenn schon eine externe 12er dann auch mit einem besonderen Speaker. Sonst stehe ich auf Greenback aber hier wollte ich bewußt was anderes. Muss das ganze wohl nochmal überdenken..
 
Bei einer 1x12“ Box ist das Gehäuse wichtig! Meine geschlossene Bogner 1x12 Cube mit V30 hat alles an 1x12ern, die es noch im Laden gab (Mesa, Marshall, Engl, Orange,…) in den Schatten gestellt!
 
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Hatte mal einige Jahre einen Palmer Mark I (das waren die Amps die von Martin Schmitz von Hand gebaut wurden )und dieser Amp hatte den EV 12 L drin, ein super Speaker, der war laut und leise klasse. Aber der Amp war Sackschwer !Wir wohnten damals im dritten Stock und ich hatte nach der Probe eine Les Paul Custom , eine sperrige Firebird und den Amp hochzuwuchten. Getestet habe ich auch mal eine Boogie 2x12 half &half mit Celestion oben und EV unten, die war der Hammer
 
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...das Gehäuse ist prinzipiell sehr wichtig...60 Prozent Minimum des Sounds kommt vom Gehäuse!
Oft macht der Speaker aber die Feinheiten - Attack im Mittenbereich, Färbung der oberen Frequenzen, Direktheit und "Antritt" sind deutlich vom Speaker bestimmt...die letzten beiden Punkte aber wieder stark im Zusammenhang mit dem Gehäuse.

So`n EV12er will angetrieben werden und er braucht genug Volumen. In vielen Edel (Hartholz-) Combo- Gehäusen der End-Siebziger und 80er (war damals in) klang er schon eher "speziell"...Mitten in die Fresse, wenn man direkt davor stand eher unangenehm, auf größeren Bühnen aber deutlich hörbarer als Celestion und Co (was wohl auch der Grund war sowas zu bauen)...Mesa in Edelholz, Acoustik in Eiche und Kitty Hawk in Wölckchenahorn sind dafür Beispiele.

Freund von mir hatte nen Acoustik Combo aus Eiche mit E-Voice...aua, das Teil war echt nicht zu überhören...
So viel zum Kult - ob`s gefällt muss jeder selbst für sich entscheiden.

Legendär wurden Combos und Boxen mit E-Voice Speakern auch durch deren Qualitäten im Studio - mit Mikro abgenommen klingen diese Speaker wohl sehr amtlich. Das dürfte auch daher kommen, dass sie als PA Speaker deutlich sauberer schwingen und phasentreuer sind als andere "schlabbrige" Gitarrenlautsprecher, die deutlich mehr Interferenzen und "Phasensauereien" produzieren und dadurch zwar weicher, saftiger und charaktervoller klingen aber eben auch mehr "Matsch" im Gesamtmix verursachen.

Gruß,
Bernie
 
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Überlege ob doch nochmal eine 12er-Box ins Haus soll, eventuell mit diesem Speaker.
Wenn dann wären für dich vll laboga Mr Hector oder gleich eine BR Custom interessant.
Ich bin die ganze Zeit am überlegen mir die BR Custom zu holen. Aber einen evm für zuhause ist schon mutig.

Ich habe einiges an Erfahrung mit evm15l's. Meist mit PA, habe aber auch schon Gitarre dadurch gespielt mit meinem Rockerverb.
Eins steht fest, der spieker will richtig geprügelt werden. Dann blühen seine Mitten und Höhen erst richtig auf.
Bei niedriger Lautstärke habe ich meist eine hesu mit demon speaker dazu geschaltet die für die obertöne gesorgt hatte, der Sound war mega. Ohne Unterstützung bei "niedriger" Lautstärke ist der Lautsprecher sehr basslastig. Der Sound hat mir trotzdem gefallen und man konnte damit sicherlich was produzieren, ist aber bei weitem nicht das was man gewohnt ist. Richtung Stoner.

Ich kann aber nur von den 15 zöller reden. Die waren ja glaube ich nie für Gitarre ausgelegt und sind wegen der Membranfläche doch viel basslastiger als 12 zöller.
 
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Ich hab mir selber eine Thiele gebaut mit einem normalen EVM12L drinne.
Ist eigentlich der "Testbau" ohne Verzahnung, sondern nur mit Dübel, ohne Überzug oder Mesh ... einfach nur schwarz mit Dose angesprüht. Klingt so schon sehr gut und der Bau der eigentlichen Box steht seit über einem Jahr noch an, aber wie man so schön sagt: Nix hält so lang wie ein Provisorium :sneaky: Und es gibt da ja mittlerweile das Video von Jim Lill, dass das Cab scheinbar doch nicht sooo wichtig ist. :cool:

Den Plan dafür findet man leicht im Internet, wer sie aber scheinbar recht häufig für Kunden baut ist Zilla Cabs.
Mein Kumpel hat die Black Label Version vom EVM in einer normalen 1x12er drin. Die hat einen anderen Charakter, wärmer, sahniger, ... und der Preis ist ... stolz.
Über Sackschwer brauchen wir nicht mehr schreiben. Alles andere wie eine 1x12er möchte ich nicht tragen müssen.

Aber es ist mein GoTo Speaker wenn du hören willst was ein Amp kann und wie er klingt. Der Speaker ist sehr neutral, aufgeräumt, sehr klar, man hört die Zerrstruktur des Amps sehr gut, zeigt recht schonungslos was Sache ist ... auch an deinem Spiel.
Er klingt leise schon auch gut, allerdings sind die Höhen dann ein bissl überbetont, man muss also am Amp bissl gegensteuern. So richtig aufblühen tut er natürlich laut, aber ehrlichgesagt ... das gilt für alle Amp/Cabs.
Der in den Zilla Videos und was man sonst so findet, sitzen oder stehen meist auch vor oder neben dem Amp ... soooo laut können die Aufnahmen nicht gemacht sein, weil wenn du den an einen potenten Amp ranhängst und aufdrehst ist das bestialisch. Zum Test haben wir mal den D-Moll ziemlich aufgedreht - die Lautstärke ist dann brutalst und war für mich selbst mit -24dB Stöpseln nicht aushaltbar und da wäre noch was gegangen.
Vor allem an diversen Marshalls gefällt mir der Speaker sehr gut. Die meisten Marshall Amp-Cab Kombis mumpfen, mampfen und sind dumpf, mit dem Speaker zeigen viele Marshalls was sie können ohne ihren Charakter zu verlieren.

Klar, wenn du auf zB Celestions stehst, wird dir der Speaker nicht gefallen, aber die Speaker die ähnliches bieten und besser sind muss man suchen. Live würde ich den nicht spielen wollen, da würde ich auch auf was leichteres verzeihenderes gehen.
Thiele Cab
EVM12L vs. Black Label
EVM12L vs GreenBack an JMP
High Power Cabs Shootout
 
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Ich besitze seit Ende der 80er Jahre eine 1x12 Musik Produktiv Box mit dem EVM.
Ist eine ganz normale halboffene Konstruktion, allerdings gebaut wie eine PA Box.

Wenn man auf Headroom und stabilste Bässe steht, und man keine Celestion
Einfärbung z.B. a la Greenback möchte, klingt sie wirklich geil. Silvester Party
ohne Abnahme und mit einem für R&B eher lauten Drummer, waren in einer
großen Hotellobby, mit einem 50 Watt Amp kein Problem. Leiser z.B. in
einem Club ging aber auch gut. Und ja je detailreicher der Amp klingen kann,
desdo mehr blüht der EVM auf. Gerade im Bereich zwischen nicht mehr clean
aber noch nicht zu heftig verzerrt.
 
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Voll die interessanten Berichte hier, Leute, weiter so! :great:
 
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Ich habe seit mehreren Jahren zwei EVM12L Classic in meiner geschlossenen Tonehunter 2x12 Oversized Box, seit einigen Monaten übrigens mit TT-Beamblockern davor.

Fast alles was hier geschrieben wurde, kann ich so bestätigen: Die Speaker würde ich eher als neutral und ehrlich bezeichnen. Eine klassische Färbung, wie man sie von den meisten Gitarrenspeakern kennt, wird man hier vergeblich suchen. Das macht die EVM12L aber für meine Ohren und Finger zum optimalen Speaker: Ich habe einfach das Gefühl, dass beim Spielen nichts auf der Strecke bleibt und mein Sound stets klar und detailiert wiedergegeben wird. Heißt natürlich im Umkehrschluss, dass die EVMs jeden Fehler gnadenlos übertragen, das muss einem klar sein. Klangmäßig bin ich meistens im Clean bis Crunch-Bereich unterwegs, hin und wieder nutze ich aber auch HiGain-Sounds und auch hier kann ich sagen, dass die Lautsprecher in jeder Hinsicht eine runde Klangstruktur liefern - entsprechende Anpassungen am Amp-EQ natürlich vorausgesetzt. Im Grunde hängt es aber wie immer von der eigenen Spieltechnik, dem dazugehörigen Amp + Box und dem Geschmack ab. Wie hier auch schon mehrfach erwähnt wurde sind die EVMs extrem schwere Speaker, das solltest du bedenken, wenn du viele Gigs spielst. Günstig sind sie mit einem Neupreis von 300 € pro Stück auch nicht gerade, aber dass muss jeder für sich entscheiden.

Als Alternative möchte ich noch die Celestion Neo 250 Copperback in den Raum stellen, die sollen klanglich in die Richtung eines EVM gehen, sind dabei aber günstiger und deutlich (!) leichter. Vergleichen konnte ich beide Speaker aber leider noch nicht.
 
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Und da möchte ich einhaken. Ich habe sie nämlich vergleichen können und mich letztlich für einen Celestion Neo Copperback entschieden. Der Soundunterschied war marginal, das Gewicht aber umso mehr.
 
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Wenn du was Besonderes willst, schau dich doch mal bei Alnico Lautsprechern um. Bei Celestion zB Cream oder Gold, gibt's aber natürlich auch von diversen anderen Herstellern. Eine Thiele-Box wäre nicht unbedingt meine 1. Wahl für's Wohnzimmer. Die kann so anschieben dass dir alles im Raum zum Wackeln, Schwingen und Dröhnen anfängt :ROFLMAO:

Ich hatte lange Zeit eine Marshall 1936 Box mit 2 EVMs drin. Weil die tollen Gitarristen den ja auch spielen (damals zB Bonamassa). Ich fand's damals cool, aber jetzt rückblickend ... meh. Komischerweise waren bei den Gigs beim Auf- und Abbau meine Bandkollegen immer verschwunden (...keine Rollen an der Box...) :LOL: In der Zeit nach den Gigs habe ich zu Hause dann eine Phase gehabt und mega viele Lautsprecher getestet - zwar nicht Bühnenlautstärke, aber doch recht laut im Musikkeller. Da war dann mein Fazit, dass er (für mich) nichts richtig gut macht. Insgesamt sind mir Lautsprecher mit Charakter (Färbung) lieber, wenn ich einen wirklich fein auflösenden habe möchte bevorzuge ich einen JBL um Längen. Also abgesehen vom Anwendungsfall "nahezu unkaputtbar auch für stärkere Röhrenamps, genug Dampf auf einer großen Bühne" fällt mir kein Grund ein, einen zu besitzen. Daher hab ich auch keinen mehr :p

Dass soll jetzt nicht heißen dass es ein schlechter Lautsprecher ist, aber ob er für den Einsatzzweck die beste Wahl ist sollte man sich halt echt überlegen... Mittlerweile gibt es doch so viele tolle Speaker!
 
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