Melodien vom Kopf auf das Instrument übertragen

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Spochtl
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Hi, ich spiele jetzt seit 4 Jahren Gitarre und habe immernoch ein Problem wenn ich eine Melodie im Kopf habe und diese Versuche auf die Gitarre zu übertragen. Am Anfang gehen die ersten Noten relativ schnell, aber dann ist die Melodie einfach aus dem Kopf wegen dem "probieren" das bisherige auf der Gitarre zu spielen. Habt Ihr auch solche Probleme gehabt? Ich überlege ob ich nicht einfach am Handy die Grundmelodie mit Summen aufnehme und dass dann wieder als Gedankenstütze nehmen kann. Würde mich interessieren wir Ihr das so macht. So long Spochtl
 
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...dann ist die Melodie einfach aus dem Kopf wegen dem "probieren" das bisherige auf der Gitarre zu spielen....

Das passiert leicht, wenn man viele Töne suchen muss.

Die einfachste Lösung wäre, melodische Einfälle zu singen und das dabei aufzunehmen.
Dafür kann man einen Digitalrecorder wie z.B. Zoom H2 (benutze ich) nehmen oder man nimmt einfach die Diktierfunktion vom Handy. Smartphones bieten durch entsprechende Apps eventuell noch viel mehr Möglichkeiten.

Wenn dir dabei auffallen sollte, dass deine gesungenen Töne öfter daneben liegen, hättest Du den eigentlichen Grund für dein Problem.
Langfristig hilft das (tägliche) Nachspielen von zunächst kleinen musikalischen Motiven und Phrasen, also meistens 1-4 Takten deiner Musik.

Das Vorgehen wäre im Detail:
Konzentriert anhören, stumm (nur im Kopf) mitsingen, dann laut mitsingen, dann ganz ohne Begleitung singen und aufnehmen.
Anschließend überlegen: ist die Phrase eher hoch oder tief, geht sie über einen weitern Bereich oder nicht, bestehen die ersten Töne aus einem Intervall größer als ein Ganztonschritt (später auch: welches Intervall), liegt vielleicht eine Akkordbrechung (später: welche Umkehrung) oder ein Tonleiterausschnitt vor (später: Dur-Modus, welches Moll, welche Pentatonik usw.), bewegt sich der Melodie-Ausschnitt komplett in eine Richtung oder wechselt es (durch Tonschritt oder durch Sprung?), wie werden wichtige Töne (Akkordtöne?) angezielt oder umspielt usw.

Mit solchen Übungen und Analyseschritten lernst Du, sowohl besser bewusst zu hören als auch intuitiver zu spielen.
Ich würde vermuten, Tonleitern und Griffe übst Du bisher mehr als Fingergymnastik anstatt als Hörtraining.

Je mehr das Hören, Singen und Nachspielen zusammengeht, desto leichter wird es, Stücke herauszuhören. Deine Solos werden dadurch zwangsläufig auch musikalischer, also deutlich besser.
 
Ja das mit der Diktierfunktion bzw. Audiorecorder daheim hab ich jetzt schonmal angefangen.
Wenn ich doch täglich Zeit hätte zu üben :) Bisher höre ich meine tägliche Musik immer etwas genauer an und achte einmal auf die verschiedenen Gitarren und versuche mir die Melodie auf der Gitarre vorzustellen. Klappt natürlich noch nicht so wie ich es gerne hätte, aber Übung macht den Meister ;)

Tonleitern, Akkorde, etc. dienen Teilweise zum Aufwärmen, ab und zu improvisiere ich ein Riff oder zwei, verschiebe das Pattern dann in ein anderen Key wenn mir die Melodie schoneinmal gefällt. Ansonsten ja, ist es Fingerübung UND Hirnübung: Ich mache dann einfach die Augen zu und Greife dann erst zur Gitarre und sage sage dann einfach ich will A Natural Minor (A B C D E F G) spielen oder, jetzt kommt die Sache mit dem Pattern verschieben, ich mache daraus einfach G Natural Minor und versuche nun Blind Bund 3 zu greifen und die Tonleiter zu spielen. Wenn ich daneben liege, und das höre ich mittlerweile doch recht gut, greife ich dann komplett neu bis ich es habe. Schnell spielt man dann nicht, muss eben nur richtig sein und sauber. Metronom ist natürlich vorteilhaft, gibt es ja überall Software Metronome.

Wenn ich Geschwindigkeit üben will, stelle ich das Metronom bis zum Punkt wo ich nicht mehr sauber in der Geschwindkeit spielen kann und Beschleunige das Metronom nochmal um 20 bps, das versuche ich dann eine Zeitlang zu spielen und gehe auf die Geschwindigkeit zurück die ich vorher nicht geschaft habe und empfinde die Geschwindkeit dann als Angenehmen und spiele es dann auch sauberer. Ist neben der Switch Methode die beste möglichkeit die ich kenne um seine Spieltechnik zu verbessern.

Jetzt wage ich mich eben wieder an Neuland mit Gehörbildung und Transkiption von fremder und eigener Musik. Das Thema ist allerdings so groß das ich da ein Stück brauchen werde. Da werde ich im Forum noch viel lesen müssen und vie üben :)
 
Hallo Spochtl,

das gleiche Problem habe ich auch nur dass anstatt Gittare Klavier spiele. Aber wie ich höre geht es fast allen Musikern so. Es ist nahezu unmöglich das was man im Kopf hat 1:1 auf´s Papier zu bringen.
Das mit dem Summen habe ich auch einige male versucht, jedoch klingt die Melodie meiner Erfahrung nach, weitaus schlechter und verschwimmt nach der Zeit wieder. Ich denke, dass es am sinnvollsten ist wenn du dir einen guten, möglichst kurzen Teil deiner Melodie merkst und ihn wennmöglich einspielst oder aufnimmst. Anschließend lässt du besagten Teil in einer Dauerschleife weiter nebenher laufen und überlegst dir weitere Teile deiner Melodie. So entsteht nach und nach eine ausgereifte Melodie.

Ich kann hierbei natürlich nur von mir ausgehen. Es funktioniert wunderbar!

Viele Grüße
Smartmusic
 
Hi,
ich mache es ähnlich wie zonquer: Dein Problem dürfte die Intonation sein. Mit dieser kleinen Übung trainiere ich sowhl mein Gehör, als auch meine Stimme: Zuerst auf der Gitarre einzelne Töne anspielen und danach mitsingen. Danach kannst du Tonleitern spielen oder kleine Melodien und immer wieder mitsingen. Anschließend genau anders rum: Zuerst singen, dann spielen. Das solltest du dann immer komplexer machen und den Abstand zwischen spielen und singen immer mehr verringern bis du gleichzeitig singen und spielen kannst.
Das hilft dir dabei die Töne auf deinem Griffbrett mit denen in deinem Kopf zusammen zu bringen.
 

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