Menderes - peinlich oder zu unrecht unterschätzt?

Ich finde Dylan als Sänger gerade auch deswegen gut, weil er nie versucht hat, gefälliger zu klingen. Er hatte etwas zu sagen und hat das auf seine ganz eigene Weise gemacht - das ist die Essenz des Künstlers.
Um den bescheuerten Vergleich noch einmal zu bemühen..... Menderes hat nichts zu sagen, da kann er singen, wie er will. Es ändert nichts daran.
 
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Er will ja auch nichts sagen. Er will berühmt werden, das ist seine Motivation. Ein Künstler macht das, was er macht, weil er es muß. Ob es jemandem gefällt, spielt da erstmal keine Rolle. Ich glaube nicht, daß Dylan oder Waits deshalb angefangen haben, weil sie berühmt werden wollten.
 
... wobei sich die Frage stellt, ob Menderes wirklich so berühmt werden will. Er ist ein Produkt. Und an diesem Produkt möchten die Hersteller möglichst viel verdienen. Zunächst einmal geht es nur darum, das Produkt gewinnbringend zu vermarkten.
Alles Dinge, die Dylan, Waits und Co. vollkommen am Allerwertesten vorbeigehen konnten.
 
Ich glaube nicht, daß Dylan oder Waits deshalb angefangen haben, weil sie berühmt werden wollten.

Lustigerweise hatte Waits seinen ersten Auftritt angeblich mit Dylan-Imitationen. ;)

Ich glaube, mal gelesen oder in einem Interview gehört zu haben, dass Waits ursprünglich Auftragssongschreiber werden wollte.
 
Auftragssongschreiber....

Da wimmelt es im Netz ja auch von. Hey, Hallo, ich schreib gerne Texte und würde gern mein Geld damit verdienen.

:ugly:


Dann doch lieber so'n Menderes. Der nervt nur den Dieter, und alleine dafür gebührt ihm mein Dank. :evil:
 
Wieso finden eigentlich viele Bob Dylans Gesang so schlecht? Er trifft doch die Töne. Und dieses "Nasale" kann man doch als Stilmittel akzeptieren. Außerdem ist sein Tonumfang auch nicht gerade mikrig.

Da bin ich voll und ganz Deiner Meinung!
Die Stimme von Dylan hat schon was, auf jedenfall ist sie alles andere als 0815 und genau darauf kommt es im Contemporary ja an, Stichwort Wiedererkennungswert.
Auch Stimmen die ich teils ähnlich finde wären Willie Nelson oder Hank Williams, beides absolute Größen im Musikgeschäft.

Ich war übrigens auch erstaunt, das Dylan teils ganz schön hoch singen kann für einen Bariton, sofern er denn einer ist.
 
Da wimmelt es im Netz ja auch von. Hey, Hallo, ich schreib gerne Texte und würde gern mein Geld damit verdienen.

Naja - im Netz wimmelt halt alles in inflationärer Menge.

Ich korrigiere gemäß Wiki: Waits wurde von Bizzare-Records (auch Zappa, Captian Beefheart) zunächst als Autor unter Vertrag genommen. Fand den Gedanken aber durchaus gut, für ein Gehalt auf Bestellung zu schreiben.

Da bin ich voll und ganz Deiner Meinung!
Die Stimme von Dylan hat schon was, auf jedenfall ist sie alles andere als 0815 und genau darauf kommt es im Contemporary ja an, Stichwort Wiedererkennungswert.

Ich würde das differenzieren. Dylan hat im Vergleich zu später am Anfang noch einigermaßen normal gesungen. Auch schon prägnant und "anders", aber eben noch moderater. Im Laufe der Jahre hat er seinen Stil aber immer mehr kultiviert und so stark übertrieben, dass er nicht ohne Grund auch gern parodiert wurde (Ich erinnere an Olli Dittrich bei RTL Samstag Nacht)
 
Als Gegenbeispiel, (dass mir überhaupt nicht gefällt), führe ich Michael Buble auf, der wahrscheinlich für viele ein guter Sänger ist. Ich finde seinen Gesang glattgebügelt und tot, kann mir das keine 3 Minuten anhören.

Technisch und klanglich ist Buble schon richtig gut, aber komischerweise mag ich das oft auch nicht hören. Sinatra hat da doch einen Klang, den ich oft in dieser Musikrichtung viel lieber höre.
Sinatra war eben wohl der Vorzeige-Bariton schlechthin, Buble hat für mich dagegen eher Tenorklang, der zur Swing-/Jazzmusik für meinen Geschmack manchmal nicht so gut paßt.
 
Ich würde das differenzieren. Dylan hat im Vergleich zu später am Anfang noch einigermaßen normal gesungen. Auch schon prägnant und "anders", aber eben noch moderater. Im Laufe der Jahre hat er seinen Stil aber immer mehr kultiviert und so stark übertrieben, dass er nicht ohne Grund auch gern parodiert wurde (Ich erinnere an Olli Dittrich bei RTL Samstag Nacht)

Ich finde immer noch, dass die beste Parodie diese hier ist (ab 1:22)

 
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Ich würde das differenzieren. Dylan hat im Vergleich zu später am Anfang noch einigermaßen normal gesungen

Da muss ich dir Recht geben. Ich hatte mich auch mehr auf die älteren Aufnahmen bezogen. Hab mir von jemanden der beim Konzert war sagen lassen, der Gesang wäre unerträglich. Es gibt aber die Auffassung Dylan würde das machen, um die Erwartungen des Publikums zu unterlaufen.
 
Ich finde immer noch, dass die beste Parodie diese hier ist (ab 1:22)

Haha - ja, geil. Ich hab die Platte selbst, aber die perfekte Dylan-Parodie völlig vergessen. Auch geil: die Mundharmonika.

BTW: Zappa selbst war übrigens eines meiner ersten Stimm-(und Gitarren-und-überhaupt)idole. Ich kann ihn immer noch ganz gut imitieren. Also stimmlich :)
 
Stimmt, antipasti, die Mundharmonika ist auch geil.
Als glühende Zappa-Verehrerin war das natürlich das erste, was mir beim Stichwort "Dylan-Parodie"eingefallen ist :)
 
was mir beim Stichwort "Dylan-Parodie"eingefallen ist

Ich musste jetzt mal googlen, wer die Parodie gesungen hat. Fündig geworden bin ich im Blog des ex-Rhythmusgitarristen Adrian Belew. Der hatte den Part gesungen und auch gleich erklärt, wie es dazu kam.

Er schreibt da etwa:

Frank spielt und singt auf der Bühne nie gleichzeitig.
Wenn er nämlich beides gleichzeitig macht, klingt er wie ein verwundeter Folkkünstler
Als er uns also den Part vorspielte und sich dabei anhörte wie ein verwundeter Folkkünstler, habe ich ganz automatisch mitgesungen wie Bob Dylan

Und er so: Hey, das ist es! So kommt das auf die Bühne.
 
Stimmt, antipasti, die Mundharmonika ist auch geil.

Ein Bischen gemein find ich es trotzdem, wenn ich Dylan mal hab Mundharmonika spielen hörte, klang das für mich deutlich besser als in dem Parodie-Video, ebenso der Gesang.
 
Ja lieber @Tim - Übertreibung ist nun mal das Wesen einer Parodie. Wenn es genauso klänge, wäre es ja eine Imitation.

@Bell

Das musst du gesehen haben. Der jüngste Zappa, den ich je gesehen habe. Er war den Einstürzenden Neubauten um Jahre voraus.

 
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Adrian Belew !! Da wär ich wirklich nie drauf gekommen.

Das Video mit dem jungen Zappa ist übrigens der Knaller :)
 
Watch out where the Huskies go! :D Tja, Zappas werden halt nicht mehr gebaut bzw. findet man sie nicht. Ein aktueller und bekannter musikalischer Freigeist, der mir da einfällt, ist Serj Tankian.
Die Frage ist halt auch, wenn Zappa heute wirken täte, würde es sich überhaupt wer anhören? Ich habe den Eindruck, das Interesse bzw. die Toleranz für neues, innovatives, chaotisches in der Musik hat deutlich nachgelassen. Irgendwie seltsam, daß da die Entwicklung eher rückläufig ist :gruebel:

Nun kommen wir aber endgültig von Menderes weg......wobei, er ist ja quasi ein Musterbeispiel für völlig kontur- und charakterloses Zeugs.
 
Nun kommen wir aber endgültig von Menderes weg..

Der Sprung von Dylan zu Zappa war aber nur kleiner Hopser im Vergleich zu dem von Menderez zu Dylan. :)

Irgendwie seltsam, daß da die Entwicklung eher rückläufig ist

Ich hoffe auf kommende Generationen. Gründe für gesellschaftliche Umordnungen gibt es ja zur Genüge. Und meist haben Veränderungen ja auch einen eigenen Soundtrack.
 
Pop ain´t dead, it just smells funny ;)
 
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BTW: Zappa selbst war übrigens eines meiner ersten Stimm-(und Gitarren-und-überhaupt)idole. Ich kann ihn immer noch ganz gut imitieren. Also stimmlich :)

Wo, wo, wo kann ich das hören ?
 

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