Militärröhren und ihre Geschichte

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Guitarfreak95
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Hey Forum,


ich habe jetzt schon öfters Verstärkerröhren gesehen, die entweder direkt als Militärröhren beschrieben wurden, oder eine Kennzeichnung hatten die darauf hinwies.
Nun habe ich schon Google bemüht und bin dennoch nicht wirklich schlau geworden (ich weiß jetzt dass dieses haltbarer sind etc.)

Zu welchem Zwecke hat das Militär früher / immernoch (?) Röhren benutzt? Für den Funkverkehr?

Ich hoffe jemand weiß da was näheres zu, da es mich schon interessiert was es damit auf sich hat.

Beste Grüße
GuitarFreak
 
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Röhren sind unempfindlicher gegen EMP - ein sehr starker elektromagnetischer Impuls, der bei der Explosion von Atombomben entsteht und Transistorschaltungen zerstört. Dürfte mittlerweile auch machbar sein, die Transistorschaltungen unempfindlich zu machen, war aber ein Grund für die Verwendung von Röhren.
 
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Geh ich Recht in der Annahme das also mein Amp nach nem Atombombenabwurf..Also mal angenommen meine Wenigkeit Überlebt das ganze :gruebel: ..Gerockt werden kann...?!:rolleyes:

Spaß beiseite..!
Auch ich habe mich das des öfteren mal gefragt,sehr interessante Info..
 
Da "brauchbare" Transistoren erst in den 50er Jahren auf den Markt kamen und die Mächtigen aber schon vorher Krieg spielen mussten, wurden zwangsläufig "früher" die "Vorläufer" der Transistoren, eben die Röhren, verwendet.
 
Röhren die für das Militär hergestellt werden/wurden, sind nach engeren Toleranzvorgaben gefertigt. Zudem sind im Gegensatz zur zivilen Version, die Militärröhren robuster ausgelegt.

Eingesetzt überall wo Signalverstärkung angesagt war. Funk, Radar usw. Auch Steuerungstechnik.
 
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Ja Röhren wurden z.B. beim Militär fast überall benutzt. Von komplizierter Steuerungstechnik über Funk und und und. Bedenkt man das z.B. auch Torpedos mit Röhren zur Steuerung ausgestattet waren, selbst Panzer, Flugzeuge, ganze Radarsektionen ect....Schaut euch mal einen Querschnitt eines Leopard an (ich kenne ihn habe ihn ja gefahren über Jahre) da ist selbst der Unterbrecher der Batterie komplett befreit von Halbleitern!
 
Geh ich Recht in der Annahme das also mein Amp nach nem Atombombenabwurf..Also mal angenommen meine Wenigkeit Überlebt das ganze :gruebel: ..Gerockt werden kann...?!:rolleyes:

So sieht's aus, Marshall vs Kemper 1:0 :D

Es gibt auch die Vermutung, dass es ohne Militär keine Röhrenhersteller mehr gäbe, weil es sich für die Gitarrenamps und spezielle HiFi Verstärker alleine nicht lohnen würde.
 
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Allein SAGE, das Luftverteidigungssystem auf Röhrenrechnerbasis, benötigte 55.000 Röhren. Vor dem Transinstor haben also auch Computersysteme massig Röhren geschluckt.
 
Allein SAGE, das Luftverteidigungssystem auf Röhrenrechnerbasis, benötigte 55.000 Röhren. Vor dem Transinstor haben also auch Computersysteme massig Röhren geschluckt.

Ich sage nur das Roland System, etwas kompackter, auf einem Unimog hinten transportabel und Raketenbatterie auf dem Anhänger. Im Endeffekt kann man sagen das nahezu alles bis weit in die 90s hinein echt komplett beröhrt war beim Militär. Die ehemaligen Ostblockstaaten nutzen dies seither ja noch weiter.
 
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Die Eloka und High Frequenz Funker, nutzen das heutzutage auch noch teilweise! In den Ostblock Staaten mehr, aber denke selbst bei uns gibts noch das eine oder andere beröhrte!

Gruss

AP
 
Geh ich Recht in der Annahme das also mein Amp nach nem Atombombenabwurf..Also mal angenommen meine Wenigkeit Überlebt das ganze :gruebel: ..Gerockt werden kann...?!:rolleyes:
Na klar. Vielleicht mutierst du sogar und kannst dann deswegen schneller spielen. Aber ich glaub in so einer Situation hätte ich eher Bock auf Doom Metal. Problematisch ist dabei, dass mein MXR Distortion+ (das voll aufgedreht auch als Fuzz taugt) auf Transistorbasis arbeitet. Oder ich würde eine Motorradgang gründen und der 'Ruler Of The Wasteland' werden. Vielleicht bringt sogar die unausweichliche Strahlung aus Fukushima die gewünschte Wirkung, wer weiß. Und selbst wenn nicht, ein kalter Krieg ist nicht allein dadurch beendet, dass man nicht mehr zugibt sich gegenseitig zu hassen. Das spricht allerdings wiederum für das von mir angestrebte 80's Revival.
 
Man vergesse die Mondmissionen nicht, die Röhren nutzten,weil sie gegen die Weltraumstrahlung unempfindlicher waren/sind
 
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Danke euch allen für die Antworten :)

da denkt man immer man weiß schon viel und dann sowas :D
 
Man vergesse die Mondmissionen nicht, die Röhren nutzten,weil sie gegen die Weltraumstrahlung unempfindlicher waren/sind

Eben vor allem wenn man da noch bedenkt das die Computer dieser Zeit nichtmals die Rechenleistung von heutigen Taschenrechnern haben.
 
sehr interessant!

"...Colossus bestand zunächst (1943) aus 1.500 Röhren, später aus 2.500. Bei einer Leistungsaufnahme von 4500 W..." Na da sind doch unsere Röhrenamps noch richtige Stromsparer!^^
 
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Stich! *Karte zück*

Da kann der SAGE aber mehr:
Der AN/FSQ-7 (Whirlwind II)-Röhrenrechner bestand aus 55.000 Elektronenröhren und hatte einen Ferrit-Kernspeicher. Bei einem Gewicht von 275 Tonnen belegte er eine Fläche von über 2000 m² und hatte eine Leistungsaufnahme von bis zu 3 Megawatt. Damit war der Supercomputer von seinen räumlichen Dimensionen größer als jedes andere Computersystem.
Wahrscheinlich hat jeder 299€ Aldi-Rechner heute ein vielfaches an Rechnerleistung... :D
 
Deshalb waren auch die ersten Röhrenverstärker nicht programmierbar.
Weil sie sehrwahrscheinlich auch 200 Tonnen gewogen hätten und den Platz eines Fußballfeldes
eingenommen hätten. :)
 
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Als Rechenmaschinen waren Röhren aufgrund Größe, Wärme und weiten Toleranzen schon immer im Nachteil.
In der Nachrichtentechnik, also Funk und SIgnalübertragung aber immer noch im Einsatz, durchaus vergleichbar mit unseren Amps ;)

Ich schätze das da noch sehr viel im Einsatz ist in so manchem Bunker...
 

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