mir unverständliche TOM-Modifikation... Erklärung?

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HCA-Gitarrenbau
HCA
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Hi,


gestern besuchte mich Jemand mit einer wunderschönen 70er Jahre Gibson Standard - alles original...

Nun wechselte er von seinem Stamm-Gitarrenbauer zu mir und zeigte mir folgende Brücke, die sein Ex-Dienstleister für ihn so "modifiziert" hat... die Erklärung hatte er leider vergessen, aber es gab wohl eine dazu um im Gesamten die Saitenlage zu minimieren.

image.jpg

In alle Reiter und die Brücke selbst, sind tiefe Kerben eingefeilt.... in eine originale Brücke...

Zwar ist die Saitenlage mit 1,3mm im 12. Bund schon wirklicht gut, aber die Brücke könnte auch problemlos über die Studs tiefer geschraubt werden und in den Lagen ab 14. Bund liegt die Saite in diesen Kerben auf. Hinzu kommt, dass die Saiten bei stärkerem Anschlagen in den Kerben der Brücke rasseln.

Hat das schonmal einer gesehen, hat das tatsächlich einen Sinn den ich noch nicht kenne oder ists einfach nur Unfug (und eine Schandtat an alten Originalteilen)?

Grüße
 
Eigenschaft
 
sicher, dass da ein gitarrenbauer am werk war? kann ich mir bei bestem willen nicht vorstellen. nicht mal einem hobby gitarrenbastler würde ich sowas zutrauen...

edit: ist das auch wirklich gefeilt? sieht eher eingedrückt aus wobei ein unfall sowas auch nicht verursachen könnte...
 
Boah, das ist echt hart... da könnte man fast :weep:
 
Ja, war ein Gitarrenbauer.... :D

Ich muss zugeben, dass das nicht der Erste war, der von ihm zu mir kam.... die allgemeinen handwerklichen Fertigkeiten sind halt nicht erste Sahne was die Sorgfalt angeht. Das hatte jedoch bisher keine technischen Nachteile, sondern eher was die Optik angeht. Hier zum Beispiel, dass die Nuten nicht ganz mittig sind und auch nicht ganz parallel....sowas kenne ich häufiger von dem Kollegen, aber das ist rein technisch ja kein Problem.

Das hier ist aber nun absichtlich eingefeilt - daher fragte ich ja, ob das vielleicht ein Geheimtipp ist, den ich nicht kenne. Ich versteh es nicht, aber ich bin ja grundsätzlich interessiert an Erkenntnissen.
 
Krass, Leute gibts ... Bei den Bundstäbchen hat er es aber nicht auch so gemacht, oder? :D
 
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Lass dir doch mal die Nummer geben und frag nach. Sieht zumindest nach fachmännischer Ausführung aus!
 
Fachmännisch wäre es, wenn die Kanten zumindest entgratet wären.
 
Fachmännisch wäre es, wenn die Kanten zumindest entgratet wären.

ja naja....das sind so klassische Kleinigkeiten, die er nicht so drauf hat.... aber aus technischer Sicht konnte ich bisher nicht meckern.
 
Lagen die Saiten denn auch auf der Bridge selber auf (und nicht nur auf den Saitenreitern)? Dann passte die Oktavreinheit ja sicher total gut... :D
 
bei Leersaiten nicht, aber so ab 14. Bund ging das Schnarren los und ab 16. Bund war vorbei mit Ton....dann lagen sie auf.

Deshalb hätte ich (sofern es sich tatsächlich um eine interessante Technik handelt) ja die Brücke in dem Bereich großzügig freigefräst um das vollkommen auszuschließen. Aber man sieht im Bereich der E-Saiten ja sogar Kerben vom Saitenwicklungs-Draht. D.h. also die Saite lag mindestens vollständig auf und damit wäre natürlich die gesamte Mensur dahin.

Aber ich sehe schon, es zeichnet sich bisher kein wirklich relevanter Hintergrund ab :rolleyes:
 
Hm, mache Sache sind echt strange.. Vor Allem 1,3 mm sind ja bei ner Les Paul nicht so der Knaller, dass das wenigstens irgendwie gerechtfertigt würde.. Nicht dass es dann mehr bringen würde als die Stud-Rädelchen zu drehen..--Einfach unlogisch
 
ach naja.... 1,3 is schon recht gut... wenn die jetzt abgerichtet wäre, sind 1,2 drin. Aber darüber will ich garnicht streiten, denn Saitenlage ist auch abhängig vom Spieler. Nen "Saitenstreichler" kann auch mit 0,5 spielen ;)
 
ja klar ist das gut, aber eben so auch erreichbar.(also ohne die Bridge zu zerstören..) Das meinte ich! Bei mir ging so tief nicht*g*
 
Wenn du erlösung suchst, ich nehme mich dieser TOM gerne an ;)
Sicher dass das "gefeilt" wurde und nicht einfach mit einem Fäustling eingetrieben?
Zumindestens die E-Saite sieht eher nach roher Gewallt aus, als nach allem anderen
 
das sieht ja wirklich gräßlich aus, kann ich nicht anders sagen. Die Kerben auch noch in der Brücke selbst... autschn
 
Hi,

die einzige logische Erklärung wäre für mich die, dass er versucht hat, den Radius des Griffbrettes nachzuvollziehen. Ich kann mir nur nicht vorstellen, dass der bei einer Gibson so klein sein könnte. Wie man sieht, ist der Reiter für die H-Saite nicht tiefer gekerbt, als das viele eh tun. Offensichtlich gelang es aber nicht, die tiefen Saiten relativ zu dieser Kerbe tief genug zu bekommen, also wurde in die Bridge gefräst. Mindestens den überwiegenden Teil des Ausgleichs hätte man aber eigentlich durch eine unterschiedliche Einstellung der beiden Höhenverstellschrauben bewerkstelligen können:gruebel:.

Ganz früher mal hat man sowas (als man noch schwer an Original-Ersatzteile kam) gelegentlich als Notlösung gesehen, wenn sich die Bridge durchgebogen hatte, wie das bei älteren Gibsons ab und an vorkommt. Dann konnte man den normalen Radius wieder herstellen, indem man außen reinfräst. Abgesehen davon, dass das die Bridge weiter destabilisiert, sehe ich hier aber auch keine "Hängebrücke", die das notwendig gemacht hätte - mal abgesehen davon, dass ein Austausch heutzutage problemlos möglich ist. So oder so würde ich den Herrn gerne mal fragen, was dahinter stand.

Gruß, bagotrix
 
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Ganz früher mal hat man sowas (als man noch schwer an Original-Ersatzteile kam) gelegentlich als Notlösung gesehen, wenn sich die Bridge durchgebogen hatte, wie das bei älteren Gibsons ab und an vorkommt. Dann konnte man den normalen Radiius wieder herstellen, indem man außen reinfräst. Abgesehen davon, dass das die Bridge weiter destabilisiert, sehe ich hier aber auch kein "Hängebrücke", die das notwendig gemacht hätte - mal abgesehen davon, dass ein Austausch heutzutage problemlos möglich ist. So oder so würde ich den Herrn gerne mal fragen, was dahinter stand.


AH! Ich glaube das ist es! Die Brücke IST leicht durchgebogen! :great:

Okay.... ich wusste doch, dass der sich was dabei gedacht hat :D

Die Umsetzung ist schrecklich, keine Frage.... zumal es heute zur Not noch neue Reiter gäbe, die man entsprechend nachkerben kann.
 

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