Hey Colorido,
ich hätte mehrere Ansätze in petto, möchte aber einen herausgreifen, der...
1...deinen Anforderungen nach möglichst vielen Schichtungen, die sich auch in der Tiefe noch heraus- und wieder hereinnehmen lassen, gerecht wird,
2...von der Investition hinsichtlich gebotenem sehr attraktiv ist,
3...auch bei weiterem Ausbau von Loop-Hardware noch zu integrieren ist.
Ableton Live ist dir als DAW insbesondere als realtime-performer/looper vielleicht ein Begriff. Die Lite Version stellt 8 Spuren zur Verfügung - du hast also 8 synchronisierte Loop-Tracks, die sich auch noch umfangreich variieren lassen. Obwohl ein Clip auch overdubbed werden kann, besteht so die eigentliche Möglichkeit die Loop-Layer eben nicht zu verschmelzen. So sind sie für die weitere Performance weiter im Zugriff. Der große Vorteil meiner Ansicht nach ist, dass diese Ableton Lite Version Bestandteil der speziellen APC Controller von AKAI ist, die es bereits ab 79 Euro im Handel gibt...und mit einer kleinen Tastatur für 99 Euro, wie der hier:
So startest du die Software und kannst ab dann mit dem Controller Clips aufnehmen, starten, stoppen, kombinieren. Ableton Live ist ein mächtiges Werkzeug, aber für deine Loop-Geschichten einfach in der Anwendung. Wie heißt es so schön: easy to learn, hard to master. PC und DAW setzt natürlich auch ein Audio-Interface voraus...
Mein Setup besteht aus Boomerang III und Ableton Live mit APC Key Controller - und über Midi habe ich die synchronisiert. So habe ich mehrere Varianten für unterschiedliche Settings: Nur PC, nur Pedal...oder beides synchronisiert. Das nur als Ausblick für weitere Möglichkeiten.
Ich würde dir auch gerne den Boomerang III empfehlen: Das ist eine Performance-Bombe mit bis zu 4 Loop-Tracks, ohne Effekt-Tralala - konzentriert auf's Wesentliche. Er hält Mono-L/R-Ein- und Ausgänge vor, so dass du schon mal zwei unterschiedliche Monoquellen einspeisen kannst. Mehr geht über ein Mischpult. Allerdings ist der Preis 7-fach höher als die günstigere Ableton-Einstiegs-Lösung. Und: Nur der letzte Overdub lässt sich herausnehmen. Das ist derzeit bei allen mir bekannten Hardware-Loopern die Sache.
Lass' mal hören, wie deine Tendenzen und dein finanzieller Wille aussehen, um weiter zu vertiefen.
Der Vollständigkeit halber sei noch gesagt: Eine iPad-Anschaffung ist auch gar nicht so verkehrt. Habe Loopy HD mit Audiobus auf meinem iPhone. Da auf dem kleinen Telefon natürlich keine Wunderwerke zu performen sind, fehlt mir einfach die Tiefenerfahrung. Aber das, was ich auf dem kleinen Display so gebacken kriege, macht einen vielversprechenden Eindruck...
Mein unverbindliches Fazit: Zwischen 79 und 99 Euro gibt's eine Software-Loop-Lösung mit großem Potenzial innerhalb der Software. Für einen erschwinglichen Preis hast du eine Plattform, auf der du Erfahrungen machen kannst. Und das ist ein wichtiger Aspekt: Auch wenn du jetzt schon deine grundsätzlichen Anforderungen formulieren kannst, werden sie sich erst richtig etablieren, wenn du mit Live-Looping arbeitest. Und konkret erfährst, was dir gefällt und was du vermisst. Und wenn das am Start ist, kannst du dich selbst für eine weitere Variante entscheiden...und Ableton (ein Looper mit Midi - oder zumindest BPM-Eingabe vorausgesetzt) trotzdem weiter einbinden.