Modifikation Hamer Slammer Series

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Hallo liebes Musiker-Board,

Ich habe mir vor einigen Monaten eine gebrauchte Hamer "Slammer Series" gekauft, die schon einige Jahre auf dem Buckel hat:

ganz.jpg

Bezüglich Bespielbarkeit, Saitenlage etc. bin ich mit der Gitarre äusserst zufrieden. Was mir allerdings immer wieder etwas Sorgen bereitet, ist die Elektronik. Erstens hat die Schaltung gewisse Wackler, so dass der Ton auf dem Bridge-PU öfters ausfällt. Zweitens ist mir der Ton zu wenig variabel, insbesondere vermisse ich Single Coil-Sounds.
Da ich die Gitarre zur Behebung des Wackelkontakts sowieso in den Service bringen muss, habe ich mir gedacht, ich könnte dabei gleich auch noch gewisse Modifikationen vornehmen, um die Gitarre besser meinen Wünschen anzupassen. Nun ist es so, dass ich schon beim Kauf der Gitarre im Geschäft gefragt habe, wie es aussieht bezüglich der Möglichkeit, die PUs zu splitten, worauf man mir nach einem kurzen Blick ins Elektronikfach beschied, das sei nicht möglich. Ich habe mich in der Folge gefragt, ob ein Blick allein ins E-Fach überhaupt ausreicht, um dies festzustellen? Müsste man dazu nicht die PUs ausbauen und deren Konstruktionsart betrachten? Soviel ich als Elektroniklaie verstanden habe, müssten die PUs ja "vieradrig" sein, um splitbar zu sein. Hier mal der Blick ins E-Fach mit der Bitte um ein Urteil eurerseits:

fach.jpg

Wenn ich jetzt mal davon ausgehe, dass die PUs nicht splitbar sind, dann würde das wohl bedeuten, dass ich neue PUs anschaffen müsste. Was wären denn so die typischen Modelle, die für eine solche Gitarre in Frage kämen? Ein Klassiker scheint ja z.B. das Set aus SH2 und SH4 von Seymour Duncan zu sein: http://www.rockinger.com/index.php?cat=WG096&product=S0030
Habt ihr andere Empfehlungen? Meine Vorstellungen sind relativ unspektakulär, d.h. wärmerer, mittenbetonter Sound für den Neck-PU, etwas aggressiverer Sound für den Bridge-PU. Musikalisch gehts in den Bereich Post Rock.

Eine weitere Frage wäre, wie die Schaltung zu modifizieren ist. Momentan ist die Schaltung wie folgt:

front.jpg
Poti 1 regelt Volumen des Hals-PUs. Poti 2 regelt Volumen des Bridge-PUs. Poti 3 regelt Tone beider PUs.
Mit dem 3-Weg-Schalter schalte ich zwischen Neck, Neck/Bridge und Bridge.

Eine erste Möglichkeit wäre der Einbau eines Push-Pull-Poti, mit dem gesplittet werden kann. Wie wäre das zu machen? Könnte man 1 Poti modifizieren, um damit beide PUs in den jeweiligen Positionen zu splitten? Oder müsste man beide Volume-Potis modifizieren, um auf allen Positionen Split-Möglichkeiten zu haben?

Eine andere, interessante Möglichkeit sehe ich im "Freeway-Switch", den Rockinger im Angebot hat: http://www.rockinger.com/index.php?...7-37008&sid3=d206f91a2451a397bf56096e100dbc91
Hiermit könnten wohl noch viele weitere Schaltmöglichkeiten realisiert werden. Nun gehen aber die Schaltpläne (http://www.rockinger.com/PublishedFiles/37007_Diagrams.pdf), die Rockinger für diesen Switch angibt, von 4 Potis aus. Könnte man das auch mit 3 Potis lösen?

Gibt es noch weitere Möglichkeiten, die ich übersehen habe?

Vielen Dank für eure Hilfe,
Gruss,
Michael
 
Eigenschaft
 
Ich bin tüftler und muss sagen: Ich habe schon viele Schaltversionen an meinen Gitarren ausprobiert, aber am Ende immer alles wieder auf ein simples Muster zurückgestutzt. Gerade direkt an der Gitarre finde ich einfache Bedienbarkeit sehr wichtig. Eigendlich nur da.
 
Simples Muster finde ich auch gut. Der Effekt verschiedene Coil-Kombinationen in verschiedenen Positionen zu schalten, ist mit wenig Stellungen der Sache gedient. Danach ähneln einander die Positionen.
Die Stellungen, die ich persönlich an einer H/H-Gitte favorisiere, ist das Wiring nach John Petrucci. Den Toggle, der bei DiMarzio oder Ibanez immer
mit 4 Ebenen geschaltet ist, kann man auf zwei Ebenen reduzieren, mit dem Double Toggle. Es ist Pos. Neck der Neck-HB, in Pos. Bridge der Bridge-HB, in der Zwischen-Position je ein Single-Coil aus Neck und Bridge in Serie zu einem Misch-HB geschaltet. Mit einem Master-Volumen lassen sich alle Pos. in der Lautstärke regeln.
Mit dem zweiten Poti könnte man eines der neuen Balance-Poti's "Mitte aktiv" einsetzen. Zur einen Seite wird ein Kondensator über eine HB-Coil geregelt, (klanglich vom HB zum P90) zur anderen Seite wird das Volume einer HB-Coil geregelt (klanglich vom HB zum SC)
Das dritte Poti könnte einen High-Cut oder Bass-Cut für den ganzen HB regeln. Oder beides kombiniert ebenfalls mit einem Balance-Regler "Mitte aktiv". Also, der Double-Toggle hat sechs Pin und einen Ground.
Recht bescheiden im Vergleich zum Freeway.
 
@gustavz Dankeschön, das war mir nicht bewusst das das auch geht. Aber in Eigenregie werde ich das wohl nicht machen...
das stimmt dass der Freeway-Switch wohl fummelig ist, aber Push-Pull ist mir beim mit der Band spielen eben oft auch etwas fummelig.

@DerThorsten Ja klar, ich möchte auch nicht allzu komplizierte Schaltungen. Eigentlich wollte ich ursprünglich nur zusätzlich Singlecoil-Sounds und habe mich gefragt, wie ich das am besten lösen könnte.;)

@halfcupsound verstehe ich das so richtig, dass ich dann 1 Poti für Volumen hätte, 1 Poti mit dem ich die Soundcharakteristik zu Singlecoil und P90 hin regeln könnte (wenn auch kein echter Split) und 1 Poti mit dem ich in herkömmlicher Art Tone regeln kann? Das tönt äusserst interessant. Hast du dazu einen Schaltplan?
 
Ich erwarte gerade eine Bestellung von Bourns-Poti's. Werde die einmal durchmessen, und prüfen ob sie das halten, was ich erwarte. Poste dir dann einen Vorschlag mit dem Double Toggle
 
Habe einmal eine erste Skizze vom Wiring fertig. Über den Double Toggle sind die vier Humbucker-Coils in Serie geschaltet. Der Double Toggle ist ein Drei-Weg-Schalter. In jeder Stellung werden zwei der vier Coils kurz geschlossen. Mit anderen Worten: Ein Auto-Split von zwei Coils pro Stellung.
1. Stellung Neck: die Bridge Coils sind kurzgeschlossen, Stellung Mitte: Die Neck-Sorth-Coil und die Bridge-North-Coil sind kurzgeschlossen, Neck-North und Bridge Sorth bilden einen neuen HB mit Hum-Cancelling.
3.Stellung: Die Neck-Coils sind kurz geschlossen.
Der Tonregler regelt jeweils nur von einem Split die Höhen weg. So wird die ungeregelte Coil in den hohen Frequenzen ein Single-Coil und in den tiefen Frequenzen ist sie wieder Seriell mit der geregelten Coil. Dies ergibt einen Ton, wie wir ihn vom P90 Single-Coil kennen. Hierbei kommt auch noch das Hum-Canelling im Bass-Bereich zum Tragen.
Der High-Cut und Bass-Cut besteht aus einem Tandem-Poti. Das besondere ist, das es in der Mitte eine Rast-Funktion hat, und dort den größten Durchlass hat,
also es werden die höchsten Werte gemessen. (Wir kennen die herkömmliche Version, bei der in der Mitte beide Poti's halb zugedreht sind).
Das Volume ist ein normales logarithmisches 500k Poti.
Hier die Schaltskizze:


Scan_20151013.png

Das Tadem-Poti ist hier erhältlich:http://www.tube-town.net/ttstore/Po...TR-182-Dual-500k-log-Knurled-Shaft::5422.html
Dort steht nichts von Mitte aktiv. Habe mir die Poti's bestellt, und kann nur sagen, es ist so.
Ich habe so den Eindruck, weder Verbraucher noch Vertrieb können damit etwas anfangen, Geschweige denn, beschreiben, was man damit alles realisieren kann.:nix:
PS: Was mir ferner aufgefallen ist, dass das Tandem nicht log wie in der Bezeichnung ist, sondern linear.
Macht bei einem halben Regelweg auch Sinn, beim Blend-Poti ohnehin. Die Poti-Bahnen sind zur Hälfte voll leitend (ohne messbaren Widerstand). Die Kohlebbahn beginnt ab Mitte zu einer End-Oehse. Die Bahnen
können kreuzweise oder in gleicher Richtung betrieben werden, je nach dem was man damit vorhat.
 
Grund: Nachtrag
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@mv: Auf deinem Bild mit dem E-Fach ist zu erkennen, daß die HB's nur eine Ader haben und der Minuspol am Masse-Kabel liegt. Für meinen Entwurf benötigt man alle vier Einzellitzen der Coils. Die Gitarre macht einen sehr wertigen Eindruck, die Slammer-Gitarren haben auch einen sehr guten Ruf, was Verarbeitung etc betrifft. Ich würde der Gitte 2 splittbare HB's von Seymour Duncan oder DiMarzio verpassen. Es gibt in der Bucht dutzendweise Angebote zum halben Preis. Bin ich bisher gut mit gefahren. Wenn du dich für diese Version "John Petrucci-Schaltung" entscheidest, würde ich alle Poti's erneuern und den Toggle, dann ist alles neu und das Problem mit dem Wackler ist vom Tisch.
Die Teile, die ich im Wiring habe, sind zudem extrem günstig. Für 30.00 € müßtest du inkl. Kondensatoren alles bekommen, die HB's, gebraucht dazu, kommst du insgesamt etwa auf einen Hunni, das ist die Gitte auf jeden Fall wert! :great:
 
Hi,

ich habe eine USA Hamer, der ich inzwischen einen Satz Häussel Vin A2 spendiert habe. Kann ich nur empfehlen. Das sollte für deine Soundvorstellungen auch sehr gut gut hinhauen. Auf das Splitting habe ich verzichtet, ist aber möglich. Häussel liefert auch gleich die richtige Belegung für die Potis mit. Ich würde übrigens zu einem Push/Push Poti raten. Einfach nur draufdrücken ist noch einfacher als ziehen, wenn man nebenbei im Song umschalten will. Meine Teile bezehe ich von ACYs Guitar Lounge. Der ist nett und gibt auch Tipps, wie man´s am besten macht und was sinnvoll ist.
 
@halfcupsound Vielen Dank für deinen ausführlichen Beitrag. Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich das in dieser Form realisieren werde, aber würde hier auf jeden Fall darüber berichten.;)

@Caliente Genau das Ziehen des Potis ist der Punkt, der mir bei Push/Pull auf die Nerven geht. Beim live spielen ziemlich stressig... von dem her wäre natürlich Push/Push auch eine Option. Hast du Erfahrung damit? Kann ich mir das etwa vorstellen wie beim Knopf eines Kugelschreibers (d.h. ich muss immer drücken, habe aber zwei unterschiedlich hohe Stellungen)?
 
@mv Der Vergleich mit dem Kulli trifft es in etwa. Seit ich auf Push/Push gewechselt bin, habe ich nur Vorteile wahrgenommen. Ungünstige oder glatte Knob-Formen machen es schwierig, (z.B. die Hutform welche du gerade drauf hast), unter die Knob-Kannte zu greifen zum Schalten.
Dazu kommt, dass man dann nicht exakt nach oben zieht, und die Achse immer seitlich belastet wird, dass die Knöbbe schon früh seitlich wackeln
und der Wiederstand beim Drehen noch leichtgängeiger wird. Besonders im gezogenem Zustand.
Beim Push/Push ist es einfacher, mittig auf die Achse zu drücken, es geht wesentlich schneller. Die knöpfe stehen ebenfalls unterschiedlich hoch.
Die Feder ist noch ein zusätzliches Element, welches den Schalter stabilisiert, das Schalten geht auch gedämpfter, das mikrofonische Schaltgeräusch ist auch geringer. Bei gleicher Qualität ist die Lebensdauer der Push/Push wesentlich höher.
Das Raufschieben der Knöbbe beim Push/Push geht, wenn die Achse runter gedrückt ist. Beim Abziehen würde ich die Achse lang stehen lasssen
und die Achse mit einer Flachzange festhalten, und dann den Knob abziehen. Alles dazu, damit man lange etwas davon hat.
;)
 
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