Moll- und Durkadenz schließen sich aus

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Hi,

ich habe gelesen, dass sich Moll- und Durkadenz gegenseitig ausschließen. Betrachtet man Die Durkadenz in Eb, so erhält man die Mollkadenz indem man einfach bei der VI. Stufe der Durkadenz anfängt zu spielen und die dritte Stufe abändert zu einem sebtakkord mit Durterz.
Das sieht dann folgendermaßen aus, wenn das untere die Mollkadenz ist:

Bildschirmfoto 2014-09-03 um 14.58.53.png


Nun wird hier folgendes geschrieben:

" Schaut man genauer hin, so wird deutlich, dass sich Dur- und Mollkadenz gegenseitig ausschließen. Erscheint der Leitton in Moll, (hiermint ist wohl maj7 gemeint), dann wird automatisch der Bewegungsdrang (aufwärts) in Richtung Molltonika ausgelöst (maj7-1). Erscheint dagegen die V. Stufe in Dur (V7), dann zieht die Stimmführung ebenso zwingend abwärts in die Terz (4-3) der Durtonika:

Bildschirmfoto 2014-09-03 um 16.05.58.png
"

Ich glaub ich verstehe nun nicht wirklich warum die beiden Kadenzen sich ausschließen. Klar ist es so, dass maj7 in 1 und 4 in 3 aufgelöst werden will, doch auch bei der Moll Kadenz ist ja in G7 die 4 enthalten (von C aus gesehen) und könnt auch hier in die 3 aufgelöst werden, gesetzt der Fall man weiß nicht in welcher Tonart man sich befindet. Umgekehrt könnte man der Durkadenz auch so vorgehen. Gibts da noch was was ich übersehe?

Mit freundlichen Grüßen Nickel
 
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..."ich habe gelesen, dass sich Moll- und Durkadenz gegenseitig ausschließen"

Nein. Da schließt sich garnix aus.

Du kannst problemlos in Dur - also gegeben I : die diatonische IIIm in eine III wandeln. Du erhältst damit eine (elliptische) Klangerwartung einer VIm. Aber die musst du nicht spielen; du spielst einen anderen Akkord und III wird einfach als Gegenklang zu I gehört.
 
Was ist denn dann mit diesem Absatz aus der Harmonielehre von Frank Sikora gemeint:

Bildschirmfoto 2014-09-04 um 15.08.53.png
 
Nigel, es hat keinen Zweck, hier Sikora-Bildchen zu posten. Es mangelt dir eher an einem Grundverständnis , das ist dein Problem.

Ich hatte geschrieben: "Du erhältst damit eine (elliptische) Klangerwartung einer VIm. " . Nachzutragen wäre noch, um genau zu sein: III sollte im tonalen Umfeld "ihre" b9 vorfinden. (In C-Dur wäre die III E-Dur und deren b9 Ton f).

Und Sikora schreibt: "Erscheint der Leitton in Moll, dann wird automatisch der Bewegungsdrang in Richtung Moll ausgelöst". Und da gehe ich noch ein bisschen weiter und sage: III(b9) bringt die Klangerwartung einer VIm elliptisch hervor : Dh. man hört VIm schon, obwohl sie (noch) gar nicht da ist.
 

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