Morino III M in der Bucht

Hallo Berthold,

die Morino III M gab es wohl tatsächlich recht selten. Es handelt sich wirklich nur um eine kleinere IV M: Weniger Tasten, weniger Baßknöpfe (die komische Zahl 99 rührt daher, daß die Knöpfe nicht wie üblich rautenförmig angeordnet sind, sondern an beiden Seiten "gerade abgeschnitten").
Klanglich und technisch völlig mit der Morino IV M zu vergleichen, nur eben kleiner (weniger Tasten) und super leicht.
Hat die bei der M-Serie übliche ziemlich laute Tastatur - aber eben auch nicht besser oder schlechter als ihre größeren Schwestern.
Der größte klangliche Unterschied zum IV M dürfte darin bestehen, daß sie aus Platzgründen zwei Register weniger hat: Die Kombinationen LMM (genannt "ACCORD") und MH (genannt "OBOE") fehlen.

Wie üblich wird es vor allem auf den Zustand und die Wartungsbedürftigkeit des Instruments ankommen, aber an und für sich klein schlechter Kauf, wenn man eine leichte und handliche Morino möchte.
Aber wie gesagt: der Zustand kann von hervorragend bis Schrott alles sein.

Viele Grüße
Torsten
 
Hallo Berthold,

ich habe aus dieser Serie ja die VM (bild links) und kenne noch weitere Instrumente aus der Serie ( eben die mit den rechteckig angeordneten Bassknöpfen). Die Streuung innerhalb der Serie sind recht groß. Bei meiner klappert es in der Bassmechanik recht wenig, bei anderen mitunter recht heftig. Auch klanglich sind die Instrumente sehr verschieden.

Ich habe in den alten Katalogen gewühlt, aber dieses Instrument habe ich nicht gefunden.

Es stellt sich noch die frage, was alles abgespeckt wurde. Der Bass ist nur 4-chörig, was aber auch völlig reicht. Cassotto ist drin.

Was kann man aus den Bildern im Angebot herauslesen:
Im Diskant sind Holzklappen verbaut, Diese Bauart kenne ich aus einem Instrument im AkkordeonMuseum, bei meiner sind Metallklappen verbaut, ich denke, dass meine von daher jünger ist.
Der Anbieter schreibt nichts über den KLang und die Stimmung, nach dem Motto: ich kenne mich da nicht aus.

Das ist meist schlecht, aber sonst sind verschiedene Infos da, die sonst nur Insidern bekannt sind... :gruebel:
Von daher ist davon auszugehen, dass das Instrument überholungsbedürftig ist, also vorher unbedingt anschauen.

Vielleicht geht es ja auch günstig über den tisch, dass sich die Grundinstandsetzung lohnen kann.
Nachdem, was ich beim letzten Stammtisch von dir gehört habe, gebe ich noch zu bedenken, ob dir die geringe Tastenanzahl - vor allem nach unten dauerhaft reicht.

Ergo: tolles Instrument, Zustand überprüfen.:great:

Grüße
morigol
 
Na ja,
ich bin nun nicht unbedingt auf der Suche nach einem neuen Instrument.
Aber, wenn es vom Preis und Zustand her interessant wäre, könnte ich mir vorstellen, dass es zum " Rumziehen",
soll heißen, vor allem auf Reisen, im Bus, auf der Hütte, eine Alternative darstellt. Vor allem, weil es leichter ist.

Grüße
Berthold
 
hi Berthold,

ja genau, dafür hatte ich bisher eine concerto 3 die ich jetzt aber durch eine tango IV t ersetzt habe. Der große Unterschied ist, dass die concerto unten nur bis zum 'g' geht und die tango aber bis zum 'f'

Beim spielen greifen dann die Finger unten öfter ins Leere, was mitunter nur schwer durch die Schrecksekunde zu meistern ist.

Die Morino geht jetzt sogar nur bis zum 'A'. Spiele mal deine Stücke durch, ob dich das behindert. Testen kannst du das auf deiner Dallape, indem du einen PostitZettel o.ä. quer über die dann nicht mehr vorhandenen weissen Tasten klebst. Dann merkst du direkt, wann du diese Töne spielst und hast auch gleich die 'Schrecksekunde'

Ganz klar ist, wenn du noch kein kleines Instrument hast, brauchst du unbedingt eines ;-)

Einerseits würde mich freuen, wenn du die Morino ersteigerst, das Instrument interessiert MICH nämlich ungemein.:D

Grüße
Wolfgang
 
Hi Wolfgang,

dazu muß ich mich zuerst mal mit meiner Regierung abstimmen.
Reizen würde mich das Instrument schon. Vielleicht fahre ich in den nächsten Tagen mal zu meinem Sohn,
der in Schwabing studiert.
Vom Spielen her habe ich schon so manche Kleinere, unter anderem auch eine Tango P, dreichörig mit Oktavstimmung gehabt.
Bin mit dem Tonumfang recht gut zurechtgekommen, nur fehlte mir das Tremelo.
Na mal sehen, ich denke, die wird so manchen Sammler reizen,

L. G. Berthold
 
Hallo,

hat das gute Stück nur weniger Tasten,
oder sind diese auch schmaler ?

Dank+Gruss,

Ludger
 
Hallo Ludger,
diese FRage kann ich nicht beantworten, da ich diese Morino nicht kenne. Vie lleicht die Kollegen
im Forum!
Untenstehende Konversation mit dem Anbieter für alle Interessierten zur Kenntnis!

Hallo annage1204.2008,
können sie eine Information über den allgemeinen Zustand geben:
Klang- , was und wann wurde das Instrument gerichtet, gestimmt etc.?
Oder ist das Instrument noch im Original-Zustand?
Ist es verstimmt?
Vielen Dank und
mit freundlichen Grüßen

Hallo !!!

Das Akkordeon ist von meinem Opa der im Februar mit 97 Jahren verstorben ist.
Er war die letzten 10 Jahre dement und wir konnten keine Auskunft mehr darüber erhalten, ob er es selbst spielte oder meine Oma.
Es tut mir leid, das ich Ihnen nicht mehr darüber sagen kann, aber es schaut aus, als wäre es der Originalzustand.
Viele Grüße

V. G. Berthold
 
Zuletzt bearbeitet:
ich habe jetzt mal die Tastenbreite abgeschätzt mit einer Morino VID (Knopf) aus der Zeit, die ich rumstehen habe. Die hat die gleichen Registerdrücker. Nach optischer Abschätzung und Pi mal Daumen scheinen mir die tasten nicht schmaler zu sein als bei der IV M und V M.

Falls die Tasten etwas schmaler wären, würden sie dann eher dem heutigen Standard entsprechen, denn bei der alten M serie waren die Tasten breiter als heute.

Ich habe leider die alte Katalogseite der III M nicht, aber die Preise und Kerndaten von 1953
III M 35 Tasten 99 Bässe 8,5 kg 1250 DM
IV M 41 Tasten 123 Bässe 10,9 kg 1600 DM
V M 41 Tasten 127 Bässe 11,7 kg 2100 DM
 
Mittlerweile ist das Gerät bei 818.--€ und läuft noch bis Sonntag.
Ich denke, das wird für mich zu teuer, mal sehen, was die Fachleute sagen.
Vielleicht sehe ich sie mir trotzdem mal an.
Grüße

Berthold
 
Die IIIM hat sich offenbar nicht gut verkauft und wurde deshalb nicht länger produziert. Eigentlich schade, denn kleine, leichte Cassotto Instrumente haben schon was für sich.

Ich schätze, das Teil wird teurer als jede andere Morino M verkauft werden, da es so selten ist.

Ein ähnlich kleines Modell hat Brandoni http://www.brandoni-accordions.com/index.php?option=com_content&view=article&id=18&Itemid=98&lang=en allerdings nicht ganz billig; die Morino ist sicher noch ein gutes Stück leichter.
 
Ich hab das Ding für mich abgehakt. Wenn es im Urzustand ist, kommen noch mindestens 1.000.- € für´s Richten dazu, wenn´s reicht.
Also nichts für mich!

Grüße
Berthold
 
Ja, selten sind die Geräte - die findet man nicht oft!

Aber der Preis schwankt doch wohl stärker - je nach Wetterlager etc. Ich hab schon solche Angebote gesehen, die recht günstig waren und welche, die entsprechend teuer über den Tresen liefen.

Aber für den , der die Teile wirklich benutzen will, wird das nie unter "sehr günstig " ablaufen, da die Instrumente aufgrund ihres Alters eigentlich immer noch komplett überholt werden müssen. Deswegen machen die Teile nur Sinn, wenn man für sich selber ein gutes "Reiseakkordeon" haben will und den Wiederverkauf nicht plant. Den Preis sollte man dan nicht mit einer Tango oder ähnlichem vergleichen, sondern mit vergleichbaren Neuinstrumenten.

... Dann aber hat man ein handliches, leichtes und gutes Instrument. - Das einzige Manko dieser "kleinen " Morinos ist, dass der Tonumfang in den tiefen Tönen halt nicht wie meist bei diesen Baugrößen zum G runtergeht. Das ist mitunter schon lästig.

Gruß, maxito
 
hallo berthold,

ich gebe meinen senf dazu, da es mich stutzig macht, dass akkordeonverkäufer/innen ihre instrumente stets von den grosseltern erben. vielen dieser anbieter ist ebenso gemein, dass sie von akkordeon absolut nichts verstehen und sich damit den heiligenschein des unwissenden und ehrlichen geben. in diesem fall stört mich zum einen sehr, dass hier die demenzgeschichte herhalten muss. an welchen krankheiten hatten wohl die vorbesitzer der etwa zehn anderen akkordeons gelitten, die der/die verkäufer/in in den vergangenen jahren über ebay verkauft hat? dreist finde ich es auch, per kopieren/ einsetzen artikelbeschreibungen wie hier die morinohistorie von aumüller/piginiseite zu benutzen. keine ahnung haben, aber sich in der materie bestens auskennen? dies wären für mich gründe genug, solche zeitgenossen zu meiden, auch wenn die sehnsucht nach der vermeintlichen rarität riesig ist....

freundliche grüsse

roger
 
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dies wären für mich gründe genug, solche zeitgenossen zu meiden,

Na das stört mich erst mal noch nicht, denn für mich gilt bei solcherlei Auktions"häusern": traue niemandem und gar nichts, was du nicht vorher selber genau angeschaut und ausprobiert hast. Im Gegenteil wenn solche künstlich (leicht erkennbaren) Expertisen zusammengebastelt werden, die offensichtlich dazu verwendet werden um ein sonnigeres Verkaufsumfeld zu erzeugen, dann weiß ich wenigstens gleich von vornherein, woran ich bin und kann mich drauf einstellen.

Ich habe auch schon Instrumente aus Internetinseraten gekauft - allerdings erst nachdem ich im Vorfeld mehrfach mit dem poteniellen Verkäufer Kontakt aufgenommen hatte und den Kauf habe ich grundsätzlich erst abgeschlossen, nachdem ich persönlich das Instrument begutachtet hatte - und ddann auch persönlich gegen bares abgeholt. Von daher war das Risiko meinerseits dann recht gering. Macht man das aber nicht, dann ist s wie Lotto spielen. Das muss einfach jedem klar sein.


Genauso hätte ich das auch hier bei dieser Morino gemacht:
  • Schauen, wo der Artikel steht
  • mit dem Verkäufer Kontakt aufnehmen und hübsch plaudern um mal einen ersten Eindruck des Verkäufers zu bekommen - das aber nicht, um das zu glauben, was er mir sagt, sondern einfach nur um zu schauen, wie plausibel die ganze Geschichte ist, die mir erzählt wird um die Vertrauenswürdigkeit des Verkäufers n bissl genauer einschätzen zu können. (ab und zu erbt ja tatsächlich jemand n gutes Akkordeon)
  • Nochmal drüber nachdenken, was alles wortreich NICHT gesagt wurde
  • Das Instrument besichtigen
  • -> und wenn dann alles innerhalb meines Toleranzrahmens ist, zuschlagen

Bei dieser Morino kommt natürlich ganz klar dazu, dass Morino M-Serie halt einfach ein zugkräftiger Namen ist, mit dem auch gerne mal n bissl Schmuh gemacht wird. Andererseits ist das Instrument an sich aber ein gutes Instrument (Wenns dann mal wieder hergerichtet ist). Und hätte ich nicht schon ein recht gutes "Reiseakkordeon" , dann könnt s gut sein, dass ich mich bei dieser Morino auch mit dahintergeklemmt hätte, um die zu erwerben ( und dann noch hätte richtig herrichten lassen)

Gruß, maxito
 
Hallo Roger,
so ähnlich hab ich auch gedacht und deshalb den noch nicht fest vereinbarten Besichtigungstermin abgesagt.
Der Kommentar von ihm dazu: "Schade für Sie!"

Grüße
Berthold
 
hallo berthold,

es freut mich, dass du deine entscheidung so gefällt hast. ich persönlich finde es wichtig, bei geschäften ein gegenüber zu haben, bei dem man nicht ständig das gefühl hat, man wird belogen. was ist das für eine verkaufskultur, wo nur ob des "guten" erlöses auf grundsätzliche dinge wie ehrlichkeit und glaubwürdigkeit verzichtet wird?

freundliche grüsse

roger
 
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ich habe meine einschätzung bzgl der qualität ja schon oben abgegeben.

einfach aus spass habe ich schon diverse ebay-instrumente in meiner näheren Umgebung besichtigt. kaum eines hat bzgl. der stimmung dem entsprochen, was inseriert war. Meist klingt das dann so 'hört sich nach meinem ohr ganz gut an'

was würdet ihr denn tun, wenn ihr keine Ahnung von Instrumenten habt? natürlich in den nächsten musikalienhandel rennen und dort das stück begutachten lassen und zum kauf anbieten. Das kostet ja nix. Wenn dann die entsprechenden Aussagen kommen liegt es nahe, das Ding in der Bucht zu versenken.

und in der ebay Beschreibung wird sich dann ganz unwissend gestellt.

ich kenne das aus der Modelleisenbahnszene in ebay. Wenn es dann dort heisst 'funktion ungeprüft' bedeutet das, dass das teil kaputt ist, denn nix ist einfacher als so ein teil mal kurz auf die schiene zu stellen.

Und ganz toll ist, wenn dann ein akki versandt wird und völlig zerstört ankommt nach dem Motto, das hat die Post kaputtgemacht. Dabei ist das Teil schon vor dem Versand heruntergefallen. Es ist doch heute ein leichtes, sich die entsprechenden Bilder aus dem web zu besorgen...
Diese Methode funzt auch ganz hervorragend bei Glas und Porzellan. Ich rede da aus leidhafter Erfahrung.

Gut geht es dann, wenn -wie schon maxito schrieb- man das teil im Vorfeld besichtigen kann. Dabei hilft dann nur die eigene Fachkenntnis. Meine rote Morino VM (links auf dem Bild) ist auch aus ebay. Die war erst zu einem Festpreis inseriert, ist durchgefallen, war dann wieder zu einem reduzierten Preis drin, dann bin ich hingefahren, habe das teil auseinender genommen, alles geprüft.
Was der Verkäufer dann alles zu berichten wusste ist eigentlich völlig irrelevant, wir haben uns auf einen Preis geeinigt, der noch mal deutlich unter dem Startpreis lag und der deal war gemacht.
So macht ebay dann Spass ;-)

grüßle
morigol
 
Hallo,

ich kann mich da sehr maxitos Meinung anschließen,
es ist wie bei einem Gebrauchtwagenkauf.
Da kauft man das gute Stück lieber auch direkt bei einem freundlichen Opa,
als auf einem schmierigen Gewerbehinterhof.
Also , am besten gleich Hinfahren und selbst Testen.
So mache ich es in der Regel auch.

Oft aber geht das zeitlich oder räumlich nicht:
Ich habe in den letzten zwei Jahren an die 20 Akkordeons bei ebay gekauft
und fast so viele auch wieder verkauft ( da ich nicht unbedingt ein Hohner Fan bin,
die deutschen Ebayer aber fast nur Hohner kaufen, gibt es da mal das ein oder andere Schätzchen,
dem ich nicht widerstehen kann...)

Es ist wirklich viel Schrott gekommen,
andere Instrumente waren fast neu.
So oder so hatten aber die Leute wirklich keine Ahnung,
was sie da hatten.

Deshalb würde ich auch morigol wiedersprechen:

"was würdet ihr denn tun, wenn ihr keine Ahnung von Instrumenten habt? natürlich in den nächsten musikalienhandel rennen und dort das stück begutachten lassen und zum kauf anbieten. Das kostet ja nix. "

Das kostet schon:
Da passt wieder der Vergleich mit dem Gebrauchtwagen.
Als Selbstversuch würde ich mal mit der top überholten Morino zum Händler gehen
"hab ich von Opa geerbt" .
Mal sehen, vielleicht gibt der ja 300€ ?

Bei dem kleinen Musikalienladen um die Ecke, werden oft die Verkäufer selbst keine Ahnung haben,
oder wenn ja, nicht den realen Preis nennen.
Hier in Berlin würde mir nur das Akkordeonzentrum Brusch einfallen,
wo ich ein ehrliches Urteil erwarten würde, doch was mache ich in dünn besiedeltem Raum ?


Das größte Risiko beim ebay Kauf ist jedoch nicht der Ist-Zustand des Instruments,
sondern das, was die Post dann bei einem abgibt.
Viele Instrumente waren so eingepackt, wie man ein Kleinmöbel verschicken würde:
Karton drum und ab damit.
Das was hier kaputt ankam, hätte wahrscheinlich noch funktioniert...

Wenn ich also was Gutes&Teures bei ebay gekauft habe,
schicke ich immer selbst einen fertig gepolsterten Karton leer zu Verkäufer,
schon für den Rückweg frankiert . Das kostet dann etwas mehr Porto,
ich kann aber einen Transportschaden fast ausschließen !

Dank+Gruss,

Ludger
 
Zuletzt bearbeitet:
so: das teil steht jetzt bei 1500 euronen, da sind wohl sammler am werk, die das teil wegen seiner seltenheit haben wollen...

heute enden noch eine IV M und eine VM. Mal sehen wie das alles ausgeht.

Nachtrag um 17:30
die auktion wurde gerade beendet bei 2010 €
 
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