MP3 besser als CD - der Untergang des Abendlandes?

Zu dem Thema fällt mir noch ein Ausstellungsstück im Deutschen Museum in München ein.
Dort gibt es einen Hörvergleich bei dem man aus 3 Audio Dateien (4 Genres zur Auswahl) die Unkomprimierte erkennen muss.
Eine in "Telefonleitungsqualität", eine MP3 und unkomprimierte WAV. Bei der MP3 Datei kann man auswählen wie stark komprimiert werden soll (stark: ??(64?)kbps; mittel: 128kbps; schwach: 192kbps)
Während ich bei stark und mittel keine Problem hatte die richtige zu erkennen wählte ich bei 192kbps bei 9 meiner 10 Versuche die MP3 als vermeintlich unkomprimierte aus.
Erschreckenderweise konnte mein Bandkollege der um einiges schlechter auf sein Gehör achtet als ich (zwar auch bei Bandprobe Gehörschutz, jedoch nie bei Konzerten & und sehr laut mit Kopfhörer hörend) bei nahezu allen Versuchen auch bei 192kpbs die unkomprimierte identifizieren.
 
Laut ist bei mir kein Thema ich bin meistens eher zu leise,aber sehr spitz im Sound weil ich die Höhen zu sehr betone,da ich das aber weiss halte ich mich da zurück,oder lasse einen jungen dynamischen unverbrauchten drüber hören.;):eek::D
14 kHz dann ist aber auch wirklich Schluss bei mir.
Was vielleicht auch manchmal besser ist.;):eek:
Ich denke solange man weiß wie es um das eigene Gehör steht kann man das alles ausgleichen. Man kann ja auch über Monitore mischen die nicht besonders linear sind, wenn man nur alle Eigenschaften sehr gut kennt.
Und oberhalb von 10-12 Kilo ist es live in den meisten Situationen sowieso wurscht ob da noch was kommt.


Während ich bei stark und mittel keine Problem hatte die richtige zu erkennen wählte ich bei 192kbps bei 9 meiner 10 Versuche die MP3 als vermeintlich unkomprimierte aus.
Erschreckenderweise konnte mein Bandkollege der um einiges schlechter auf sein Gehör achtet als ich (zwar auch bei Bandprobe Gehörschutz, jedoch nie bei Konzerten & und sehr laut mit Kopfhörer hörend) bei nahezu allen Versuchen auch bei 192kpbs die unkomprimierte identifizieren.
Das ist eine Sache die man oft in diesen Tests beobachtet. Leute mit kaputtem oder abnormalem Gehör erkennen MP3s zuverlässiger als andere, eben weil MP3 auf ein normales Gehör zugeschnitten ist und bei Leuten mit Hörschädigung das Gehirn die physische Behinderung durch eine unnormale Signalverarbeitung ausgleicht.

Soweit ich das in Erinnerung hatte war bei einem sehr großen Test der ct jemand der auf nur einem Ohr seeeehr eingeschränkt hören konnte ganz vorne mit dabei.
 
Soweit ich das in Erinnerung hatte war bei einem sehr großen Test der ct jemand der auf nur einem Ohr seeeehr eingeschränkt hören konnte ganz vorne mit dabei.
Na dann brauch ich mich ja nicht zu wundern,das erklärt schon einiges.
 
Na dann brauch ich mich ja nicht zu wundern,das erklärt schon einiges.

Es ist eigentlich eine nahe liegende Sache. Wir nehmen nur einen Bruchteil von dem Wahr was wir hören. Sagen wir der Einfachheit halber mal ein Prozent (wird wohl noch weniger sein). Komprimierte Dateien basieren jetzt auf der Idee alle Informationen die man unter Umständen zwar hört, aber nicht wahrnimmt gar nicht erst zu übertragen. Die Menschen haben eine Klangwahrnehmung die ähnlich genug ist damit es funktioniert und nur so erreicht man die unglaublich großen Datenreduktionsfaktor.

Wenn jemand aufgrund eines Hörschadens von diesen einem wahrgenommenen Prozent die Hälfte nicht ankommt versucht das Gehirn das zu kompensieren indem es anders oder wenig filtert.
Dann kann es durchaus sein dass man MP3s erkennt wo bei anderen das System noch super funktioniert.


Wobei das bei höher kodierten MP3s auch egal sein sollte, denn so viele Informationen werden da gar nicht weg gelassen. Eine gut 50%ige Datenreduktion ist verlustfrei möglich, da braucht es gar nicht mehr so viel weniger um bei der 320 kb/s Datei anzukommen.
 
Wenn ich all dese vielen Meinungen lese, fühle ich mich dazu berufen, auch meinen Senf mal wieder dazuzugeben.

Ich bin einer von den alten Säcken. Ich höre so gut oder schlecht, wie es für meine Altersklasse gedacht ist. Mann, das artet ja richtig aus mit dem Hören. Jeder will der Beste sein, jeder unterstreicht seine Kompetenz dadurch, indem er zumindest im Nebensatz mal eben erwähnt, dass er Ohren wie eine Fledermaus hat.

Vielleicht sollten wir mal nur die theoretische Möglichkeit in Erwägung ziehen, dass es ein Nachteil sein kann, wenn man hohe Frequenzen zu gut wahrnimmt. Das Fledermauspektrum ist für Menschen nicht gedacht, warum es also anstreben? Zumindest aber sollte man die Fähigkeit, höchste Töne hören zu können, auf gar keinen Fall zum alleinigen Maßstab für ein gutes Gehör machen. Die Musik spielt sich ganz woanders ab!

Stichwort alte Säcke: wir sind zu einer Zeit groß geworden, als Gehör noch einen ganz anderen Stellenwert hatte als heute. Unser Gehör ist fast zwangsläufig geschult. Von den Kiddies heute kann man das leider nicht behaupten. Geht mal in einen Kindergarten oder eine Grundschulklasse, wo ja ganz zweifelsfrei die Kompetenzträger mit den besten Ohren sitzen, und lasst sie mal „Alle meine Entchen singen“. Alten Säcken mit Durchschnittsgehör werden da die Haare zu Berge stehen. Führte man diesen Test vor 30 Jahren durch, wäre man heute erstaunt, dass sich das damals wirklich nach Musik anhörte.

Soviel also zur naturgegebenen Kompetenz der jungen Generation. Meine Meinung: dumm Zeuch!

Klartext: Nicht jeder, der höhere Töne hören kann, hat ein gutes oder gar besseres Gehör. Wichtig ist, das Gehör zu schulen, wobei man lernen kann, auf verschiedene Aspekte zu fokussieren.

Was das Medium angeht, so möchte ich es mit einem Eimer Wasser vergleichen. Um 20 Liter Wasser zu transportieren, ist ein 20-Liter-Eimer sicher besser geeignet als ein 10-Liter-Eimer. Wer würde darüber diskutieren? Um Musik zu transportieren, ist eine CD sicher besser geeignet als eine Schallplatte oder ein MP3. Das bedeutet aber nicht, dass Platte oder MP3 gänzlich ungeeignet sind. Zurück zum Beispiel. Auch in einen 10-Liter-Eimer passt eine ganze Menge Wasser hinein, und vielleicht reicht diese Menge sogar, um seinen Durst zu stillen.

So einfach.
 
Vielleicht sollten wir mal nur die theoretische Möglichkeit in Erwägung ziehen, dass es ein Nachteil sein kann, wenn man hohe Frequenzen zu gut wahrnimmt.
Auf jeden Fall. Vor allem da ich mal ganz stark bezweifel dass so weit oben noch irgendeine Form von musikalischer Information zu hören ist. Abgesehen von der Tatsache dass die allermeisten Mics den Bereich auch gar nicht mehr aufnehmen.


Stichwort alte Säcke: wir sind zu einer Zeit groß geworden, als Gehör noch einen ganz anderen Stellenwert hatte als heute. Unser Gehör ist fast zwangsläufig geschult. Von den Kiddies heute kann man das leider nicht behaupten. Geht mal in einen Kindergarten oder eine Grundschulklasse, wo ja ganz zweifelsfrei die Kompetenzträger mit den besten Ohren sitzen, und lasst sie mal "Alle meine Entchen singen". Alten Säcken mit Durchschnittsgehör werden da die Haare zu Berge stehen. Führte man diesen Test vor 30 Jahren durch, wäre man heute erstaunt, dass sich das damals wirklich nach Musik anhörte.
Wobei das so Geschichten sind die ich nicht mehr hören kann. Ich denke da ist auch eine Menge Verklärung dabei ist.

Genau wie die Storys dass doch früher alle so dolle Anlagen hatten und jeder drei Monatslöhne darin investiert hat und heute jeder auschließlich über sein Handy Musik hört. Die allermeisten Anlagen aus der Zeit die bis heute überlebt haben und die ich mal gehört hab (und das werden schon die besseren sein) waren scheiße. Gerade wenn man mal die ganzen Selbstbauten hört mag man das dolle Gehör doch bezweifeln. Oder zumindest die Kenntnis der Thiele Small Parameter...

Soviel also zur naturgegebenen Kompetenz der jungen Generation. Meine Meinung: dumm Zeuch!
Naturgegeben ist sie nicht, aber genau so wenig gibt es das pauschal durchtrainierte Gehör der alten Säcke.
 
Warum müssen ständig noch ernsthafte Diskussionen in solchen Diffamierungen ausachten?

Ich als Jugendlicher :)rolleyes:) bin der Meinung, dass ein gutes Gehör weder die Frequenzbänder noch alleine gute Schulung ausmacht. Beides spielt eine wichtige Rolle, aber lassen wir mal festhalten: Musik spielt sich bei uns im KOPF ab, sonst nirgendwo! Dazu zählen dann subjektive, alsauch objektive Werte eine Rolle.

Und zudem halten wir mal fest: Gute Musik gab es früher genauso wie heute, aber auch schlechte. Die Medien heute sind, so denke ich, etwas ausgereifter (das widerspricht auch nicht dem Fortschritt), und ich denke, es gibt viele ältere Leute, die das so gar nicht wahr haben wollen. Umgekehrt wird heute auch alles als Gottesschöpfung angesehen, was irgendwie Musik macht.

Dass jetzt die Tatsache, dass manche subjektiv die MP3 als besser erachten nun der Untergang des Abendlandes sein soll, mag ich zu bezweifeln. Mir wird immer noch nicht klar, wer an dieser Studie teilgenommen hat. Es gibt und gab zu jeder Zeit Menschen, die mit Musik nichts anfangen können oder sie zur reinen Unterhaltung gebrauchen. Andere machen selbst welche oder trainieren ihr Gehör bewusst, weil sie Musikliebhaber sind.

Ich würde mich zum Musiker zählen, der auch viel Wert auf guten Klang legt, aber ich bin nicht der Meinung, dass man dafür tausende Euros an Anlagen investieren muss. Ich selbst bin eher ein Fan von Kopfhörern und benutze einen BD.

Versucht endlich mal, nicht ständig provozieren zu wollen.
Grüße
 
Diffamierung- das ist ein großes Wort für große Schmähungen. Ich glaube nicht, dass wir uns bereits auf dem Level befinden.

Wobei das so Geschichten sind die ich nicht mehr hören kann. Ich denke da ist auch eine Menge Verklärung dabei ist.
Dann versuch es mal selbst zu objektivieren. Geh mal auf eine Geburtstagsparty mit 40/50-jährigen und lass sie "Happy Birthday" singen. Mach dasselbe auf einer Party mit 15/25-jährigen. Jede Wette: die ältere Fraktion trifft die Töne und singt im am Ende des Liedes zweistimmig, ohne dass es schmerzt. Die jüngeren treffen keinen einzigen Ton und schaffen es nicht einmal, in derselben Tonart zu singen.
Das sind einfach Fakten, die jeder - musikalisches Gehör vorausgesetzt - in seinem persönlichen Bekanntenkreis jederzeit nachvollziehen kann. Nicht von ungefähr sehen Politiker da mittlerweile Handlungsbedarf und stellen durchaus zurecht Initiativen wie JEKI (jedes Kind ein Instrument) auf die Beine.
 
Diffamierung- das ist ein großes Wort für große Schmähungen. Ich glaube nicht, dass wir uns bereits auf dem Level befinden.
Denke auch nicht. Bis jetzt ist das doch nicht mehr als mal eine freundliche Stichellei.

Dann versuch es mal selbst zu objektivieren. Geh mal auf eine Geburtstagsparty mit 40/50-jährigen und lass sie "Happy Birthday" singen. Mach dasselbe auf einer Party mit 15/25-jährigen. Jede Wette: die ältere Fraktion trifft die Töne und singt im am Ende des Liedes zweistimmig, ohne dass es schmerzt. Die jüngeren treffen keinen einzigen Ton und schaffen es nicht einmal, in derselben Tonart zu singen.
Das sind einfach Fakten, die jeder - musikalisches Gehör vorausgesetzt - in seinem persönlichen Bekanntenkreis jederzeit nachvollziehen kann.
Vielleicht ist das wirklich eine Erfahrungssache. Ich bin zwar selber ein grausamer Sänger (auch wenn ich seit sehr langer Zeit diverse Instrumente spiele), aber der beste Chor bei uns setzt sich aus fast nur jungen Menschen zusammen.

Und singene 40/50 jährige auf Geburtstagspartys sind für mich eher ein kindliches Trauma. Eine Horde feierwütiger Schnurbartträger und notgeilen Frauen in den Wechseljahren die hackedicht zum 10 mal in der Schleife Mona Lisa möglichst schief intonieren während ein Korn nach dem anderen reingetafelt wird. Zweistimmig wars, aber auch nur weil dann irgendwann die eine Hälfte bei Er gehört zu mir wie der Name an die Tür angelangt waren.
Brhhhh. Unschön. Hab seitdem eine knallharte Schlagerallergie und hab mir damals mit 15 geschworen mir die Kugel zu geben bevor ich 40 werde. Ersteres ist geblieben, das Letztere lass ich glaub ich sein. :p


Natürlich, ist nicht bei allen so, mich stören nur die Pauschalurteile weil sie einfach nicht stimmen. Es ist vielleicht richtig dass genau in deinem Umfeld viele mit gutem Gehör und Sangeskünsten sind. Ich umgebe mich in meinem Alter auch mit musikalischen Leuten, das hat ja schon mit dem Hobbys zu tun.


Aber um den Bogen zum Thema zu schlagen: Laut eigener Erfahrung und allen Statistiken und Versuchen (wirklich allen, es gibt keine seriöse die dagegen spricht) reichen höher kodierte MP3s voll aus und niedriger kodierte bei denen man so gerade einen Unterschied hört werden im Direktvergleich öfter als besser empfunden, wohl weil sie ein wenig angenehmer klingen.
Sprich, MP3 und Konsorten wie Ogg Vorbis sind bei sachgemäßer Anwendung voll ausreichend. Da gibt es tausend Sachen die den Musikgenuss mehr schmälern. Zum Beispiel wenn ich den Kopf um 5° drehe.

Die allgemeine Musikqualität wäre es eher zuträglich wenn man über das sachgemäße Aufstellen seines Stereodreiecks anstatt über die minderwertige Qualität von MP3s aufklären würde. Das ist zumindest meine Meinung.
 

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