Multieffektgerät, wozu Amp-Simulation?

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MattB
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Hallo,
spiele schon seit 10 Jahren Gitarre, aber meine Frage passt wohl trotzdem eher in die Anfänger-Kategorie.
Ich liebäugle momentan damit von Einzeleffekten auf ein Multieffektgerät umzusteigen.

Allerdings wundert mich, dass nahezu alle professionelleren Multieffekte eine Ampsimulation mit drin haben. Wozu dient das ganze, wenn ich doch nach wievor einen Verstärker benutze?

Ich dachte eigentlich, dass mein Multieffektgerät nur das machen soll, was bisher meine Pedale gemacht haben. D.h. Delay, Chorus, Flanger, Zerre, evtl. Wah, Hall, etc.

Ist die Amp-Simulation nur ein Feature, damit man auch mal über die PA spielen kann?


matthias
 
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Ist die Amp-Simulation nur ein Feature, damit man auch mal über die PA spielen kann?

Auch das, außerdem kannst du einen Kopfhörer anstecken, in den Computer reinspielen, verschiedene Amps und Boxen in einem Gerät haben...
 
Auch das, außerdem kannst du einen Kopfhörer anstecken, in den Computer reinspielen, verschiedene Amps und Boxen in einem Gerät haben...

Und ein weiterhin freundschaftliches Verhältnis mit deinen Wohnheim Kollegen (Nachbarn, Mitbewohnern etc) führen^^.
 
Hi,

der Begriff Amp-Simulation ist meist nicht klar festgelegt.

Es gibt nämlich einmal die Simulation des Verstärkers selber und einmal die Simulation der Lautsprecherbox. Letzteres nennt sich zwar eigentlich Boxen-/Speakersimulation - ist aber meistens automatisch auch gemeint, wenn von Amp-Simulation bei Effektgeräten die Rede ist.

Du musst daher ersteinmal schauen, worauf sich die Simulation genau bezieht. Es ist nämlich so, dass Lautsprecher und Amps verschiedener Bereiche kombinierbar sind und es sein kann, dass Amp-Simulation nicht notwendig ist, Boxensimulation allerdings schon.

Generell gilt aber:
-Möchtest Du über eine PA-, HiFi-, Karaoke-Anlage oder ein anderes Audiosystem mit Fullrange-Lautsprechern spielen, brauchst Du eine Boxensimulation (zwingend wegen den Hochtönen), Amp-Simulation ist optional dazu sinnvoll um dem Sound einen Charakter zu geben, den normalerweise nur ein Gitarrenverstärker besitzt.
-Niemals Simulation mit etwas "Echtem" verdoppeln. Also: Wenn Du eine Gitarrenbox nutzt, keine Speakersimulation / Wenn Du einen Gitarrenamp nutzt, keine Amp-Simulation.

Technisch gesehen sind Deiner Kreativität keine Grenzen gesetzt und Du kannst absolut alles so verschalten und einstellen wie Du möchtest. Will man aber brauchbare Ergebnisse, die wie ein konventionelles Setup klingen, solltest Du dich an die beiden Ratschläge halten.

In den letzten Jahren sind viele Kombigeräte auf den Markt gekommen, die einerseits Effektgeräte sind und einerseits Amp-Modeller. Da selbst echte Verstärker schwer zu vergleichen/beurteilen sind, ist es relativ kostspielig gute Modelings zu erhalten wenn man einen "Allrounder" hat. Wenn Du also mit Deinem Grundsound - geprägt durch Amp und Box - zufrieden bist, würde ich mir ein reines Multieffektgerät zulegen. Modeller sind eine vollkommen eigenständige Liga.

Grüße

Jens
 
(Ich weiß ist nicht ganz Deine Frage aber...):confused:
Teste doch mal das ME-70 von Boss. Das scheint gut zu Deinen Ansprüchen zu passen. Du kannst die Amp-, sowei dei Speaker-Simulation seperat an- bzw. ausstellen, die Effekte einzeln anwählen, etc.

Nebenbei klingt es auch super.
 
Ich kann Dir nur das Boss GT-10 empfehlen.
Jedlicher Effekt den Du Dir vorstellen kannst und nebenbei natürlich auch Amp, bzw Boxensimulation.
Du kannst direkt in die PA gehen.
Der Vorteil ist natürlich, das Du nicht festgelegt bist, mit welchem Amp - Modell Du spielst
 
Das ideale Gerät wäre die Amp Sim von Vox (die ist nämlich weit besser als die von BOSS) mit den restlichen Effekten und der freien Kombination von BOSS Geräten...
 
Um ehrlich zu sein dachte ich bisher auch immer, dass man mit solch einem Multieffektpedal aus einem "normalen" Verstärker einen modeling Amp machen kann. Natürlich ist hier im Vorfeld nichts aufeinander abgestimmt, was dann nur einen experimentellen Charakter besitzt.

Deshalb meine Frage: Seid ihr euch da sicher, dass diese Amp- bzw. Boxensimulationen nur für PA, Kopfhörer oder PC gedacht sind? Woher habt ihr diese Kenntnisse?

Persönlich nutzte ich schon das Zoom GA1, bei dem ich am damaligen Microcube die Ampsimulation immer ausschalten mußte. Jedoch dachte ich, es würde daran liegen, dass der Microcube als modeling Amp bereits in der Voreistellung eine Ampsimulation nutzt, die sich mit der Ampsimulation des Pedals nicht vertragen kann.

Gruß

Andreas
 
Deshalb meine Frage: Seid ihr euch da sicher, dass diese Amp- bzw. Boxensimulationen nur für PA, Kopfhörer oder PC gedacht sind? Woher habt ihr diese Kenntnisse?

Ein Verstärker besitzt mehrere Merkmale. Ein Effekt (Distortion/Overdrive oder Hall/Chorus/Flanger/...) kann nur eines dieser Merkmale ersetzen. Bedenke, dass eine Ampsimulation nichts mit Gain zutun hat. Man kann Amps auch clean simulieren.

Schaltest Du z.B. den Marshall Jackhammer (OD/Dist Effektgerät) direkt an die PA, dann hast Du eine Verzerrung. Jedoch nicht den Rest, der das Gesamtbild eines Gitarrenverstärkers ausmacht.

Aus diesem Grund sind Amp-Modeller ein heißes Thema, was immer wieder in einem Kleinkrieg zwischen den verschiedenen Parteien endet. Es wird das ergänzt, was man nicht direkt in Worte fassen kann und bei jedem echten Gitarrenverstärker unterschiedlich ist. Bei einem rein verzerrten Sound fehlt nämlich z.B. der Druck und das dynamische Verhalten, das bei dem Betrieb an einer PA aber auch durch irgendwas erzeugt werden muss, damit es "richtig" klingt.

Die E-Gitarre ist ein "Analog"-Hobby mit historisch bedingten Leitlinien: Es soll nicht digital klingen, es gibt britischen und amerikanischen Sound... möchte man sich nun an diese Leitlinien halten, darf man nicht doppelt moppeln.
Ist Dir der Sound egal, Du möchtest was neues ausprobieren oder bist ein moderner Künstler, kannst Du aber alles aufeinanderschalten was Du willst. Komplettes Amp-/Speakermodeling über Gitarrenverstärker und und und - es hat dann aber nichtsmehr mit den Wurzeln der E-Gitarre zutun.

mfg. Jens
 

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