"Musik stirbt im Laden" - HR-Doku

also hat rein rechnerisch jeder Einwohner Deutschlands ungefähr einen Zwanziger für Musikalien im Jahr verbraten - Säuglinge und Greise eingerechnet.

Fast die Hälfte der Kids hat alleinerziehende Eltern, die maximal in Teilzeit arbeiten und froh sind, wenn am Ende des Monats überhaupt Geld übrig ist.

Ja, die wirtschaftlichen Verhältnisse in Deutschland sind sehr weit gestreut, dementsprechend werden bei den Ausgaben Prioritäten gesetzt.

Jahr 2024:
So gaben die Deutschen zuletzt insgesamt rund 34,11 Milliarden Euro für alkoholische Getränke aus. Die Konsumausgaben für alkoholfreie Getränke fielen mit rund 27,5 Milliarden Euro noch etwas geringer aus.
(Quelle: https://de.statista.com)

Das sind jährlich 400 € für Alkohol pro Kopf vom Säugling bis zum Greis.

Dafür gäbe es beim lokalen Händler bestimmt eine brauchbare Gitarre. Oder?

Gruß, Bjoern
 
  • Interessant
Reaktionen: 1 Benutzer
Und wenn wir hier noch so viel diskutieren werden wir die Zeit nicht mehr zurückdrehen können. Das Internetzeitalter hat den Handel mit Waren jeglicher Art mächtig umgekrempelt und wird es auch noch weiter machen. Früher oder später werden wir das Haus kaum noch verlassen müssen um auch tägliche Dinge des Lebens zu kaufen/erledigen. Jetzt trifft es scheinbar gerade die armen, kleinen Musikalienhändler, aber genauso hat es schon Tante Emma Läden mit den Supermärkten getroffen und selbst die wird über kurz oder lang erwischen. Wenn sie denn nicht rechtzeitig auf Onlinehandel und Lieferservice aufspringen, sehr viel stärker als Lidl und Konsorten es jetzt schon machen. Machen sie es nicht, macht es ein Anderer.
Schuld daran ist doch, wie so oft, unsere eigene Bequemlichkeit. Zumindest zu einem nicht unerheblichen Teil.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Tja, kann man mal drüber nachdenken.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
1,8 Milliarden Euro Branchenumsatz, […] geteilt durch 80 Millionen ist 22,5 - also hat rein rechnerisch jeder Einwohner Deutschlands ungefähr einen Zwanziger für Musikalien im Jahr verbraten …]
Rechnen wir diesen (durchschnittlichen) Wert einmal in andere Lebensbereiche um, entspricht das nicht einmal einem Haarschnitt, keinem Abendessen, keinem Paar Sneakers, geschweige denn, einer Tankfüllung fürs Auto.
interessant ist dieser Vergleich ja nur, wenn man berücksichtigt, dass es deutlich weniger Musikgeschäfte gibt als Friseuren, Tankstellen und Restaurants. Relevanter wäre der Umsatz pro Laden.
 
Wie Newton schon sagte: Der Apfel fällt nicht leicht vom Stamm.
Ich mein er hätte gesagt: "Der Apfel fällt nicht weit vom Pferd."
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Was die Umsätze betrifft: schmeißt man da nicht was durcheinander, wenn man über den deutschen Einzelhandel spricht dabei aber den weltweiten Umsatz vom T mit einrechnet.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Aber sei es drum, mein Humor kommt schon in Alltagssituationen oft nicht so richtig an.
Mach Dir nichts draus. Ich denke, es war der irische Philosoph Blaise Pascal, der sagte "Nichts ist unmöglich!". Eventuell war es aber auch Kierkegaard.
 
Ist schon schade, daß die Läden kaputtgehen, aber wenn ich bedenke, was mein lokaler Händler hier vor Ort für Preise verlangt wird's einem übel. Da braucht man sich auch nicht wundern. Grad in der heutigen Zeit, wo einem das Geld von allen Seiten aus der Tasche gezogen wird, überlegt man sich 2 mal ob man doch lieber beim großen T oder M online bestellt.

Der letzte richtige Laden im LK Cham hat keine Internet-Präsenz.

Haben die meine Saiten/Stative/Plektren/Noten? Keine Ahnung. Jedes Mal ne Überraschung

Für mich ist das jedes Mal 30min einfach zu fahren. Wenn wir nicht sowieso in der Stadt sind (und der Laden liegt am Bahnhof, wo es kaum Parkplätze gibt und ausser dem Musikladen, ner Apotheke und 2 Cafés keinen Grund gibt dort zu 'shoppen') bleibt der halt links liegen.

Die Läden schimpfen ALLE über Thomann und Co, hatten aber jeder die gleiche Möglichkeit online zu gehen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
.....Kunde betritt kleinen Musikladen , es gibt sogar F und G , Kunde findet
nach längerem Anspielen eine Gitarre für Summe X . Er spricht den Ladeninhaber
, nach dem er den TH Preis auf dem Handy aufgerufen hat , an " guck beim Th kostet
die Strat aber nur soviel , krieg ich sie dann auch bei dir für den gleichen Preis?"
Was will der Händler machen , sagt er nein ,ist der Kunde weg, sagt er ja ,behält
er den Kunden , seine Gewinn Marge hat sich verkleinert und der Kunde treibt
beim nächsten Mal das gleiche Spiel.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Die Läden schimpfen ALLE über Thomann und Co, hatten aber jeder die gleiche Möglichkeit online zu gehen.
Und jeder hat die Möglichkeit, sich Gedanken zu Geschäftskonzept und Kundenkommunikation zu machen und etwas dazu Nachlesen.

Mein Kawai ES920 habe ich übrigens bei Musikhaus Steiner gekauft. Beim gesamten Kaufvorgang samt (generischer) Nachfrage nach einem halben Jahr machten die alles richtig und wie man anhand der Fotos bei Google Maps sehen kann, passt dort auch das drum und dran.
Ebenfalls lokal habe ich mein Roland FP90X bei DJ-Technik gekauft und wegen regionaler Nähe auch abgeholt. Der Händler scheint derzeit keine Digitalpianos zu führen, war aber beim Kauf letztes Jahr da noch auf ausgewählte Produkte zu Top-Konditionen konzentriert (hauptsächlich Roland).

Gruß Claus
 
1750244077793.png

Die machen es dem lokelen Kunden aber auch nicht soo leicht.....

Das ist meiner Meinung nach auch noch ein Punkt, der Online-Handel kennt halt weder Feiertage noch Krankheit oder Mittagspause, während sich Vor-ort Händler - oft mangels Fachpersonal - da doch sehr einschränken müssen...
 
, während sich Vor-ort Händler - oft mangels Fachpersonal - da doch sehr einschränken müssen...
vor allem, weil für (Rock)musiker der Tag bekanntermaßen nicht vor 18Uhr beginnt:).
 
  • Haha
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Die machen es dem lokelen Kunden aber auch nicht soo leicht.....
Der Geschäftsführer wird vemutlich wissen, was für seinen Laden am besten passt.
Du argumentierst selbst im nächsten Satz mit dem Vorteil des Onlinehandels bei der Erreichbarkeit, Onlineumsatz wahrscheinlich auch hier das wesentliche Standbein, so kam ich auch zu der Adresse.

Thomann schließt um 18:30 und am Samstag um 16:00, dem Anschein nach sehe ich dort trotzdem bei jedem Besuch auch Rockmusiker.

Gruß Claus
 
Meine letzte Gitarre hat über 6500€ gekostet und ich würde schätzen, dass sich das nichtmal 1% der Familien der Kinder an meiner Gesamtschule leisten könnte.

Wenn sich Leute etwas nicht leisten können, machen sie Schulden - und das wird ihnen sehr leicht, geradezu verführerisch schmackhaft gemacht (die Zahlen kann jeder bei den Schuldnerberatungsstellen nachschlagen). Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes lag das volkswirtschaftliche Schuldenvolumen in Deutschland im Jahr 2023 bei rund 178 Milliarden Euro. Die individuelle Schuldensumme lag 2023 im Mittel bei ca. 31.600 Euro.

Eine Ausgabe von 6.500 € wäre für viele Menschen problemlos auch ohne Schulden aus dem Stand (bar) zu leisten, aber ich schätze, daß nicht mal 1 Promille der Familien in unserem Wohnort bereit wäre, so viel Geld für eine Gitarre auszugeben, wohl aber für zusätzliche Komfortkomponenten im Auto oder einen Urlaub im Ausland.

Die machen es dem lokelen Kunden aber auch nicht soo leicht.....

Über solche lokalen Händler, die es mit den Kunden nicht so freundlich gemeint hatten, kann ich nicht berichten, weil sie seit Jahren nicht mehr da sind. Mancherorts sind die Mieten noch bezahlbar, so daß man dort bei lokalen Händlern auch schlechte Erfahrungen machen kann, bei uns muß man ordentlich ackern, um erstmal die Miete zu bezahlen.
Die Öffnungszeiten sind nicht so wichtig. Ein Musikinstrumente-Händler ist kein Bäcker. Wer eine kundenfreundliche Web-Präsentation mit Kontaktdaten und flexibler Terminabsprache hat, der wird von seinen Kunden angesprochen.

Gruß, Bjoern
 

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben