Musikjournalismus

Batwes
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Guten Abend liebe Musiker-Board Community,
Schon lange habe ich den Wunsch Musikjournalist zu werden. Auf die Idee bin ich gekommen, da mein Vater Motorrad Journalist ist (sogar in dem Verlag, der auch Drums und Percussion veröffentlicht), und ich habe festgestellt, dass er einen wirklich schönen Beruf hat: Er bekommt neue Motorräder zum testen, Reist viel, lernt viele Leute kennen und verdient dabei auch nicht zuletzt auch ganz gut.
Seit gut Sieben Jahren spiele ich nun Schlagzeug und es ist mittlerweile eine Leidenschaft geworden die ich unglaublich gerne zu meinem Beruf machen möchte. Mir ist bewusst, dass der Beruf des Journalisten auf keinen Fall einfach ist, aber ich bin bereit alles dafür zu tuen was in meiner Macht steht, um irgendwann mal bei Drumheads, Sticks o.Ä. zu arbeiten. Ich besuche die Zehnte Klasse eines Gymnasiums, und habe also noch etwas Zeit bevor es mit Studium und Arbeit losgeht.
Meine frage an euch ist folgende:
Wie schaffe ich es in diese Branche zu kommen??
Also was denkt ihr sollte ich studieren? Ich habe mir gedacht Germanistik und Musiktheorie oder so etwas in der Richtung wären sinnvoll...
Kennt ihr vielleicht Journalisten, die für Kultur oder Kunst Zeitungen schreiben und die eventuelle bereit wären mir zu helfen?
Leider habe ich niemanden der mir weiterhelfen kann. Auch mein Vater kennt niemanden... Bei D&P sind wohl alle irgendwie so in die Branche reingerutscht.

Ich hoffe ich konnte meine Frage klar genug Formulieren :)

Schönen Abend noch

Batwes
 
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Also eine richtige Expertise kann ich dir nicht geben, nur ein paar "Vermutungen".

Musikjournalisten kenne ich auch keine persönlich. Aber bei mir an der Uni gibt es z. B. den Studiengang "Kulturwissenschaften" auch im Bereich Musik. Einige der Dozenten dort (und wohl auch Abgänger) sind nebenbei oder hauptberuflich als Journalisten tätig. Es gibt ja nicht nur Festangestellte sondern auch einen Haufen Freelancer. Ich meine, dass man hier auch Kulturjournalismus studieren kann.

Ansonsten versuche an Praktikumsstellen zu kommen, auch gerne für die Sommerferien. Du musst ja auch nicht gleich zu einer Drumzeitschrift gehen. Interessieren dich vielleicht auch allgemeine Musikblätter? Zumindest mal zum Reinschnuppern?

Eine ehemalige Kommilitonin von mir (Master als Übersetzerin und zusätzlich Bachelor in Archeologie) macht gerade ein Voluntariat in einem Buchverlag, bei dem sie auch journalistische Aufgaben übernimmt. Das hat jetzt auch nicht viel mit ihren verschiedenen Studienabschlüssen zu tun.

Eventuell würde dir auch ein Praktikum in der Firma deines Vaters gelfen, immerhin hast du dann schonmal irgendwelche Referenzen. Das macht sich immer gut und Vitamin B sollte man ohne Scham auch nutzen :) Und als Schüler kann man ja auch gut noch etwas rumprobieren.
 
Als erstes: kannst Du überhaupt "schreiben"?

Verfasse doch mal einen 3 Seitigen Artikel über dein Aktuelles Schlagzeug und dann eine 2 Seitige Kritik über das Album auf den der Titel ist, den Du zu letzt gespielt hast.
Gibt Dir ab jetzt wo Du diese Zeilen hier liest 3 Tage Zeit und schau mal was dabei raus kommt. Mit eigenen Bildern, Absätzen mit "Unterüberschriften" (oder auch nicht?) usw...
... und dann, wenn Du dein eigenes Ergebnis fertig gestellt hast (wenn Du kannst auch mit Layout), vergleichst Du es.
Vergleiche ganz nüchtern und technokratisch mit einem professionellen Artikel:
Wieviel Worte verwendet der Autor pro Seite? Sind seine Absätze kürzer als meine? Sind seine Sätze viel länger als meine (Schachtelsätze). Drückt er sich gepflegter aus? Ist beim Profiartikel Platz für Wortwitz oder nicht? Wie ist überhaupt meine Rechtschreibung? - Das kann grade in Bezug auf Kommasetzung am besten jemand anders kontrollieren (dein-e Deutschlehrer-in macht das bestimmt gerne).
=> Wie strukturiert der Profi den Artikel? Schreib mal auf in Stichpunkten, was in jedem Absatz steht. Findest Du ein Muster, eine Logik? Wieviel Platz nehmen Bilder ein? Was wird überhaupt gezeigt.
=> schreib Dir alle deine Erkentnisse auf (aufschreiben heißt es auch wirklich zu tun, nicht nur "jaja ich habs im Kopf" => AUFSCHREIBEN!).

Und dann schaust Du - was von den Punkten, die Du rausgekriegt hast, kannst Du in Deinem Artikel wieder finden.

Und dann schreibst Du Deinen Artikel neu, mit dem was Du herausgefunden hast.

Das gibst Du dann mal Deiner Deutschlehrer-in, die freut sich bestimmt, wenn ihr Schüler solche Interessen hat.


Das ist eine ÜBUNG - genauso wie Du 3erverschieber auf dem Drumset übst oder Timingübungen machst. So kann man auch das Schreiben üben. Wichtig ist, es wirklich auch zu machen - immer wieder neu an dem gleichen Text arbeiten können.



Noch zum thema Musikjournalist: mein Lehrer hat mal für ein sehr bekanntes Musiker-Blatt geschrieben. Der ist aber auch ein ausgebuchter Profi - keine Ahnung ob man das sein muss. Kann nicht ausschließen, dass man einen "Musikernamen" haben muss um da reinzukommen. Oder Du kannst einfach gut schreiben und hast Fachwissen. Noch bist Du Schüler, hast Zeit, in 3-4 Jahren kannst Du viel lernen.
 
Wie schaffe ich es in diese Branche zu kommen?
1. Fange an, öffentlich zu schreiben und das möglichst gut und viel.
Ideen: ein paar qualifizierte Drum Reviews im Board wären schon mal ein Einstieg. :)
Mache deutsche Schlagzeug- und Percussionhersteller ausfindig und frage an, ob Du sie einmal besuchen und darüber schreiben kannst (Kamera nicht vergessen).
Deiner lokalen Zeitung könntest Du auch Konzertkritikenoder einen Bericht über einen lokalen Musikladen anbieten (vermultich nicht honoriert).
Hauptsache immer und überall Erfahurngen sammeln und Konktakte knüpfen.

2. Dein Vater könnte dir doch zu einem Praktikumsplatz verhelfen. Das heißt: im Verlag Kaffee kochen, Besorgungen machen und überall reinschnuppern/mithelfen. Für ein journalistisches Volontariat muss man möglicherweise schon etwas Erfahrung vorweisen können, aber das weiß ich nicht genauer.

3. Wenn schon studieren, dann Journalistik/Kommunikationswissenschaft und das möglichst mit Master und Promotion.
Wenn Du Arzt werden willst, fängst Du ja auch nicht mit einem Biologiestudium an.
http://www.studienwahl.de/studieren...nst-und-gestaltu/publizistik-journalistik.htm

Bei D&P sind wohl alle irgendwie so in die Branche reingerutscht.
Das ist der Schlüssel: man fragt bei Firmen in seiner Branche an und fängt an, engagiert mitzuarbeiten.
Viel Glück dabei. :great:

Gruß Claus
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Batwes,

schön, dass Du eine konkrete Berufsvorstellung hast. Zu Deiner konkreten Frage kann ich Dir leider nicht helfen. Für mich bei einem Journalisten unerlässlich, in den letzten Jahren aber quer durch alle Medien und Themengebiete stark vernachlässigt, ist aber unbedingt eine gute Grammatik, Zeichensetzung und Rechtschreibung! Leider bin ich hier selber, dank der ganzen Reformen nach meiner Schulzeit, nicht mehr auf dem Laufenden bzw. sogar oft relativ unsicher. Aber in der zehnten Klasse kann man ja diesbezüglich noch eine ganze Menge mitnehmen, und in Forenbeiträgen gleich mal üben... ;-)

Viel Erfolg,
glombi
 
Erstmal danke für die vielen Rückmeldungen.
Entschuldigt bitte, das ich nicht sofort antworten konnte. Leider war ich den ganzen Tag unterwegs :c.
Dein Vater könnte dir doch zu einem Praktikumsplatz verhelfe
Das hat er bereits getan, nur habe ich es versäumt zu erwähnen. Aber ich habe ein Praktikum bei der Zeitung "FONO FORUM", die über Klassische Musik und Jazz berichtet. Das sind zwar nicht ganz meine Genres, aber das sollte kein Problem sein.
Als erstes: kannst Du überhaupt "schreiben"?
Ich denke, das das mit Erfahrung kommt. Aber seit ca. einem Jahr lese ich beispielsweise Bücher die einem vermitteln wollen, wie man gut schreibt. Ich weiß das klingt nach nicht viel, aber Da es an meiner Schule keine Schülerzeitung gibt, habe ich nicht wirklich eine Möglichkeit viel zu veröffentlichen. Aber ich halte immer Ausschau nach Möglichkeiten Artikel zu schreiben.
Ideen: ein paar qualifizierte Drum Reviews im Board wären schon mal ein Einstieg. :)
Das ist tatsächlich eine sehr gute Idee, die ich mir mal durch den Kopf gehen lassen werde!! Allerdings weiß ich nicht, ob ich momentan das benötigte Wissen habe um ein Review in einer guten Qualität zu schreiben.
Verfasse doch mal einen 3 Seitigen Artikel über dein Aktuelles Schlagzeug und dann eine 2 Seitige Kritik über das Album auf den der Titel ist, den Du zu letzt gespielt hast.
Gibt Dir ab jetzt wo Du diese Zeilen hier liest 3 Tage Zeit und schau mal was dabei raus kommt. Mit eigenen Bildern, Absätzen mit "Unterüberschriften" (oder auch nicht?) usw...
... und dann, wenn Du dein eigenes Ergebnis fertig gestellt hast (wenn Du kannst auch mit Layout), vergleichst Du es.
Vergleiche ganz nüchtern und technokratisch mit einem professionellen Artikel:
Wieviel Worte verwendet der Autor pro Seite? Sind seine Absätze kürzer als meine? Sind seine Sätze viel länger als meine (Schachtelsätze). Drückt er sich gepflegter aus? Ist beim Profiartikel Platz für Wortwitz oder nicht? Wie ist überhaupt meine Rechtschreibung? - Das kann grade in Bezug auf Kommasetzung am besten jemand anders kontrollieren (dein-e Deutschlehrer-in macht das bestimmt gerne).
=> Wie strukturiert der Profi den Artikel? Schreib mal auf in Stichpunkten, was in jedem Absatz steht. Findest Du ein Muster, eine Logik? Wieviel Platz nehmen Bilder ein? Was wird überhaupt gezeigt.
=> schreib Dir alle deine Erkentnisse auf (aufschreiben heißt es auch wirklich zu tun, nicht nur "jaja ich habs im Kopf" => AUFSCHREIBEN!).

Und dann schaust Du - was von den Punkten, die Du rausgekriegt hast, kannst Du in Deinem Artikel wieder finden.

Und dann schreibst Du Deinen Artikel neu, mit dem was Du herausgefunden hast.

Das gibst Du dann mal Deiner Deutschlehrer-in, die freut sich bestimmt, wenn ihr Schüler solche Interessen hat.

Das ist eine super Idee! Vielen Dank dafür. Vielleicht kann mir mein Vater ja auch beim vergleichen und analysieren helfen, und eventuell sogar Korrektur lesen... :)
Alles Liebe

Batwes
 
Ein Tipp wäre der Studiengang Populäre Musik und Medien an der Universität, den ich selbst studiert habe. Die meisten meiner Kommilitonen waren sehr interessiert an Musikjournalismus und sind entweder in dem Bereich oder bei Musiklabels untergekommen. Das lässt sich auch gut kombinieren und ist auch erforderlich, weil ich niemanden kenne, der von der journalistischen Tätigkeit leben kann. Falls dich die Möglichkeit grundsätzlich interessiert, frag gerne Genaueres nach.
 

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