Muss den tieferen Stimmenbereich verbessern (Bass)

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ZabZon
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Hallo Leute :)
Ich habe ein kleinen Problem.
Ich bin ein Bass und habe bisher immer Stimmen eines Baritons übernommen.
Nun muss ich jedoch eine sehr tiefe Stimme einnehmen die von C bis c reicht. Normalerweise ging es nie tiefer als F.
Also klingt es beim C auch dem entsprechend untrainiert und nicht wirklich gut.(ich kann die Töne erreichen)
Zusätzlich ist das was ich machen soll Acapella bei dem ich alleine im Bass bin.

Somit ist meine Frage: Wie kann ich meine Stimme in dem tiefen Bereich verbessern?
Meine Musiklehrerin in der Schule macht leider nie Übungen in dem Stimmenbereich, da ich der einzige Bass im Schulchor bin ... die Anderen sind Baritöne und naja daher machen wir auch Lieder die höher sind als es mir es manchmal lieb ist xD

Nebeninformationen: Ich bin 18 und habe kein Geld für einen Gesangslehrer.

Ich bedanke mich jetzt schon für eure Hilfe :)
 
Eigenschaft
 
Ich würde mir nicht die Mühe machen, für ein Stück auf solche Tiefen hinzutrainieren. In den Tiefen sind die Möglichkeiten ohnehin begrenzt und einfache Rezepte gibt es auch nicht.

Ein C ist m.W. auch im klassischen Bereich ungewöhnlich. Erzeugen kann ich ein C auch, aber - wie die meisten Männer - nicht musikalisch nutzen. Nichtmal im Chor (als tiefer Bass), geschweige denn allein.

Was für ein Stück ist denn das? Hat dir jemand mit einem gewissen Fachwissen gesagt, dass diese Lage für dich überhaupt im Rahmen des Möglichen ist?
 
Huch, C ist aber auch supertief. Sofern ich weiß, geht es in der klassischen Literatur höchstens bis zum E. Für ein klingendes C müsstest du schon ein Basso profondo sein und das sind nicht viele. Singt ihr russische Chorliteratur, weswegen es so tief geht?
Ansonsten hilft es bei supertiefen Tönen auch mal sich den Ton höher vorzustellen und vom Stimmsitz her den Ton nach vorne zu projizieren (stellst dir z.B. vor du hättest ein Gummi zwischen den Zähnen und dehnst den nach vorne oben; oder du singst einen Punkt hoch in der Ferne an). Wenn es dir nur darum geht, den Ton zu kriegen, auch wenn der nicht mehr rein klingt, dann hilft auch mal Knarzen (Vocal Fry). Da könntest du z.B. eine knarzende Tür nachahmen um ne Idee zu bekommen wie sich das anfühlt.
 
Weiß nicht genau, was für dich bedeutet, dass der Ton da ist. Aber wenn das der Fall ist hilft Valis Vorschlag, nämlich den Ton nach vorne zu projizieren. Du kannst ihn auch etwas in die Nase singen. (aber nicht übertreiben)

Außerdem kannst du versuchen den Kehlkopf an den tiefen Tönen ein klein wenig nach oben zu verlegen. Voraussetzung ist aber, dass du schon mit tiefer Kehlkopfstellung singst, wie es im klassischen Gesang der Fall ist.
 
Bist du denn sicher, dass du ein Bass bist? Ich würde von mir selber nichtmal sagen, dass ich ein echter Bass bin (eher ein Bassbariton) und trotzdem habe ich auch völlig ohne Gesangsübung immer ein tiefes E gehabt. Zur Klangqualität muss man sagen, dass Töne unterhalb von etwa 80 Hz (das ist in etwa das große D) IMMER als "knarzig" wahrgenommen werden, weil das menschliche Gehör dazu tendiert die Pulse der Stimmlippen nicht mehr als gleichmäßigen Ton wahrzunehmen. Wenn man Aufnahmen von Bässen auf z.B: YT hört in diesem Bereich sind die so gut wie immer extrem stark mit dem EQ bearbeitet, damit sie weniger knarzig klingen. In der Klassik wird auch von profunden Bässen ab etwa D mit etwas Knarzen im Ton gesungen. Von daher könnte es auch nur deine Wahrnehmung sein, dass es nicht richtig "klingt".

Ähnlich wie es beim Wechsel von Brust- in Kopfstimme zu einer Änderung der Klangqualität in heller/luftiger kommt wird es beim Eintritt in die richtig tiefe Lage dunkler/knarziger. Wie bei der Kopfstimme muss man sich auf diese Veränderung einlassen und sollte nicht versuchen, das Timbre der Bruststimme zu "erzwingen". Diese Veränderung kommt dir evtl. "falsch" vor, aber genau dasselbe ist bei der Kopfstimme ja auch der Fall, wenn man sie vorher nicht/kaum benutzt hat.

Die Kehlkopfposition ist dabei mMn eher Geschmacksfrage, natürlich innerhalb der physiologischen Grenzen. Mit tieferem Kehlkopf wird es tendenziell luftiger und leiser klingt aber "runder", mit hohem Kehlkopf bleibt es lauter, aber wird auch knarziger.

Würde mich ja auch mal interessieren, was ihr da singt. Wie Vali schon schrieb sind Töne unterhalb von E recht selten in Basslinien. Im slawischen Bereich kommt es häufiger vor, da geht es schonmal bis G' runter, aber das wird natürlich alles im Fry gesungen. Das tiefste klassische Stück, das es gibt, geht runter bis E'. Dafür mussten sie ein weltweites "Casting" machen, um jemanden zu finden, der diesen Ton überhaupt in brauchbarer Lautstärke und Qualität hinbekommt.

EDIT: Zum Üben der Tiefe eignet sich der Vokal "EH" sehr gut, weil man da den Kehlkopf schön zwischen hoch (Awandeln Richtung "ÄH") und tief (Abwandeln Richtung "ÖH") variieren kann. Ich übe dann immer so:



Durchgehende Glissandi in dieser Tiefe sind schwer, weil man, sobald die Stimme in die Pulsfunktion geht, die Tonhöhe mit der Atemzufuhr regulieren muss, deshalb sind Skalen in der Regel besser. In dem Beispiel ist der Kehlkopf eher tief (EH Richtung ÖH) und du hörst auch gut das Umschlagen der Klangqualität.
 
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Hallo, ZabZon,

...da steht für mich einmal eure Lehrerin in der Kritik - sie sollte sich da bessere Gedanken um die Stück-Auswahl machen. Es bringt nichts, Stücke ohne Rücksicht auf Verluste auszuwählen, wenn der Chor insgesamt die gewünschte Klangbalance nicht liefern kann.
Oder sie transponiert die Nummer einfach mal eine Terz höher (sofern das für die Soprane dann noch machbar ist, ich weiß ja nicht, um welches Stück es geht).

Auf die Schnelle geht in dieser Tiefe ohnehin nichts... und wenn Du nicht von der Veranlagung her ein tiefer Baß oder eben ein "profondo" bist, quälst Du Dich sinnlos ab.
Die Vorstellung von "nach vorne projizieren", die schon Vali äußerte, kann Dir aber immerhin hilfreich sein. Mir hilft in richtig deftiger Tiefe auch schon mal die Vorstellung vom Gähnen oder extremer Weite im Brustkorb ("Faß").
Wobei ich allerdings ein ziemlich tiefer Baß bin...

Viele Grüße
Klaus
 
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