Nachlassen der Qualität von Akustikgitarren (Vergleich früher und heute)

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Mister Blues
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EDIT by Disgracer:
Ausgegliedert aus dem Martin-Userthread, weil sich die Diskussion in eine allgemeinere Richtung entwickelte.


(Martin hat sehr gute Saiten im Programm, ebenso Fender, hier jedoch eher für die E-Gitarre. Oft sind die Saiten "relativ" schlecht, die am häufigsten gekauft und in Tests hoch angepriesen werden.) Überbleibsel aus dem Ursprungsthread.

Das Thema dieses Threads startet hier:


Am Wochenende hatte ich mal wieder Besuch von zwei sehr bekannten Gitarristen (bekannt durch Funk- und Fernsehen). Wir unterhielten uns natürlich auch über Gitarren usw. Diese waren der Meinung, dass seit geraumer Zeit die Qualität von

A-Gitarren und E-Gitarren teils massiv nachgelassen hat, und "kaum" ein Instrument zu finden sei, was Profis gerecht würde. Darunter fiel auch die Marke MARTIN. Das deckt sich auch mit meinen Erfahrungen.
 
Eigenschaft
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich entnehme dem, dass du ein Profi bist und kaum ein Instrument findest, dass dir gerecht wird. Was genau macht dich denn jetzt zum Profi, inwiefern bist du jetzt professioneller als andere hier im Thread die sehr zufrieden mit ihren Instrumenten sind?

Und was muss denn ein Instrument leisten damit es einem Profi gerecht wird? Gute Verarbeitung? Guter Klang? Gute Bespielbarkeit? Guter Pickup für live? Gute Optik? Hübscher Koffer? Alles in einem? Was genau unterscheidet denn hier ein Profi Instrument von einem Instrument für Hobbyisten?

Die Rede der zwei unbekannten sehr bekannten Gitarristen ist übrigens auch so eine typische Stammtischphrase die man gerne mal bringt wenn man sein Instrument vor vielen Jahren gekauft hat. Da war das alles noch in Ordnung. Heutzutage sind die Gitarren ja nur noch aus gepressten asiatsichen Zeitungen. Aber wir, wir haben noch die WAHREN Instrumente.

Könntest du das auch ein wenig näher erläutern oder möchtest du das gern inhaltsleer im Raum stehen lassen?
 
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das ist alles relativ...
heute sind die Stückzahlen höher, der Grundpreis niedriger - das bleibt nicht ohne Folgen
bevor ich meine 'Serie-X' gekauft habe, wusste ich nicht mal, dass man Martin Gitarren für weniger als 2k € kaufen kann...
das Erste was ich angestaunt habe war der Stratabond Hals, das Zweite das Preisschild :p

cheers, Tom
 
das ist alles relativ...
heute sind die Stückzahlen höher, der Grundpreis niedriger - das bleibt nicht ohne Folgen
bevor ich meine 'Serie-X' gekauft habe, wusste ich nicht mal, dass man Martin Gitarren für weniger als 2k € kaufen kann...
das Erste was ich angestaunt habe war der Stratabond Hals, das Zweite das Preisschild :p

cheers, Tom

Deshalb auch in meiner Ausführung, "oft", das ist dann nicht immer so, und auch "relativ".--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Ich entnehme dem, dass du ein Profi bist und kaum ein Instrument findest, dass dir gerecht wird. Was genau macht dich denn jetzt zum Profi, inwiefern bist du jetzt professioneller als andere hier im Thread die sehr zufrieden mit ihren Instrumenten sind?

Und was muss denn ein Instrument leisten damit es einem Profi gerecht wird? Gute Verarbeitung? Guter Klang? Gute Bespielbarkeit? Guter Pickup für live? Gute Optik? Hübscher Koffer? Alles in einem? Was genau unterscheidet denn hier ein Profi Instrument von einem Instrument für Hobbyisten?

Die Rede der zwei unbekannten sehr bekannten Gitarristen ist übrigens auch so eine typische Stammtischphrase die man gerne mal bringt wenn man sein Instrument vor vielen Jahren gekauft hat. Da war das alles noch in Ordnung. Heutzutage sind die Gitarren ja nur noch aus gepressten asiatsichen Zeitungen. Aber wir, wir haben noch die WAHREN Instrumente.

Könntest du das auch ein wenig näher erläutern oder möchtest du das gern inhaltsleer im Raum stehen lassen?

Bitte richtig lesen, "ich" hatte zwei Profis bei mir, die sich in diese Richtung geäussert haben.
Ja, ich war auch Profi und in der Musikbranche viele Jahre tätig.
Natürlich finde ich für mich ein passendes Instrument und diese besagten Herren auch. Die Suche nach solch einem Instrument gestaltet sich HEUTE jedoch schwieriger als zu anderen Zeiten. Ja, auch in früheren Zeiten, da gab es teils schlechte Qualität.
Prozentual, so sei die schlechtere Qualität jedoch erheblich gestiegen. Dabei geht es weniger um einen schönen Koffer oder einer tollen Lackierung, sondern meist um die Feinheiten bei einem Instrument, die, wenn sie nicht richtig ausgeführt wurden, äusserst nachteilig wirken.
 
Zuletzt bearbeitet:
Komisch...
Ich gehe stramm auf die zweiten Fuenfzig zu und kann mich demnach noch sehr gut an das erinnern, was so vor 30-35 Jahren am Markt war. Und ganz offen: Damals haetten wir fuer das, was man heute fuer kleines Geld kaufen kann (sowohl eleggdrisch als auch akustisch) gemordet. Vieles von dem, was man teuer verkauft hat war unterhalb dessen, was heute im unteren Mittelfeld verorten wuerde und selbst Top-Marken wie Martin und Gibson waren damals bei weitem nicht so konstant in der Qualitaet (und im Mittel schlechter) als heute.
 
Bitte richtig lesen, "ich" hatte zwei Profis bei mir, die sich in diese Richtung geäussert haben.

ich habe durchaus richtig gelesen, daher ist mir ja dieser Satz aufgefallen:

Das deckt sich auch mit meinen Erfahrungen.

Vielleicht verstehe ich ja die Bedeutung des Satz miss, aber in meiner Welt kann es sich nur dann decken, wenn du ebenso ein Profi bist mit Schwierigkeiten, ein Instrument zu finden, das dir als Profi gerecht wird.

Die Suche nach solch einem Instrument gestaltet sich HEUTE jedoch schwieriger als zu anderen Zeiten.

da habe ich als Semiprofi andere Erfahrung gemacht. Ich habe so viele Instrumente gefunden dass ich garnicht entscheiden konnte welches ich nehme. liegt das jetzt daran dass ich das nicht vollprofessionell mache?
Das würde mich wundern, denn ich kenne eine Menge Profis, die von den Gigs und dem Gitarrenunterricht leben - und einige spielen extrem super auf Gitarren die ich im Laden sofort wieder weggelegt hätte. Und mehrere spielen extrem miserabel, haben aber eine Gitarre nach der ich mir die Finger lecken würde. Ob das jetzt also was mit profi oder nicht profi zu tun hat - ich weiß ja nicht.

sondern meist um die Feinheiten bei einem Instrument, die, wenn sie nicht richtig ausgeführt wurden, äusserst nachteilig wirken.

Du verlierst dich in recht vagen Äußerungen. Wie wäre es denn mal mit einem Beispiel? Was wäre denn so ein Detail das fürs spielen (beim Profi) extrem wichtig ist, aber heute selten gut gemacht wird?
 
Komisch...
Ich gehe stramm auf die zweiten Fuenfzig zu und kann mich demnach noch sehr gut an das erinnern, was so vor 30-35 Jahren am Markt war. Und ganz offen: Damals haetten wir fuer das, was man heute fuer kleines Geld kaufen kann (sowohl eleggdrisch als auch akustisch) gemordet. Vieles von dem, was man teuer verkauft hat war unterhalb dessen, was heute im unteren Mittelfeld verorten wuerde und selbst Top-Marken wie Martin und Gibson waren damals bei weitem nicht so konstant in der Qualitaet (und im Mittel schlechter) als heute.

Dann erinnere Dich bitte mal an meine erste HD28, wo es um eine falsche Trocknung des Lacks ging. Martin hatte mir dies so gar dann bestätigt. Ich hatte ja ausführlich hier darüber berichtet. Hinzu kam, dass sich dann noch herausstellte, dass es sich eben nicht um einen Einzelfall handelte. Klar, wird es früher auch mal gegeben haben.
Was mich betrifft, so kenne ich hier viele Hobbymusiker, die sich ihre Gitarren nach ihrem Wissen und Wünschen gekauft haben, A-Gitarren sowie E-Gitarren in allen Preisklassen. Ich bin mir sicher, keiner von Euch hätte eines dieser Instrumente gekauft, da immer irgendwo ein Fehler zu finden war, manchmal so gar mehrere Fehler.

Da ich in letzter Zeit, nach langer Zeit mal wieder, Musikgeschäfte aufgesucht hatte und auch Gitarren angetestet habe, so kann/konnte ich diese Aussage der Musiker voll nachvollziehen. Teure Vintagemodelle, wo einige Bundstäbchen falsch abgerichtet waren und auch scharfe Kanten hatten, schlechte Lagerung möglich. Schlechte Halsanfräsung am Body. Nicht korrekte Saitenführung vom Sattel zum Steg, Stockende Potis usw. usw.
 
ich habe durchaus richtig gelesen, daher ist mir ja dieser Satz aufgefallen:



Vielleicht verstehe ich ja die Bedeutung des Satz miss, aber in meiner Welt kann es sich nur dann decken, wenn du ebenso ein Profi bist mit Schwierigkeiten, ein Instrument zu finden, das dir als Profi gerecht wird.



da habe ich als Semiprofi andere Erfahrung gemacht. Ich habe so viele Instrumente gefunden dass ich garnicht entscheiden konnte welches ich nehme. liegt das jetzt daran dass ich das nicht vollprofessionell mache?
Das würde mich wundern, denn ich kenne eine Menge Profis, die von den Gigs und dem Gitarrenunterricht leben - und einige spielen extrem super auf Gitarren die ich im Laden sofort wieder weggelegt hätte. Und mehrere spielen extrem miserabel, haben aber eine Gitarre nach der ich mir die Finger lecken würde. Ob das jetzt also was mit profi oder nicht profi zu tun hat - ich weiß ja nicht.



Du verlierst dich in recht vagen Äußerungen. Wie wäre es denn mal mit einem Beispiel? Was wäre denn so ein Detail das fürs spielen (beim Profi) extrem wichtig ist, aber heute selten gut gemacht wird?
Meinst du jetzt Vintage Gitarren oder so Reissue-Geschichten?

Reissue=Neuauflagen früherer Modelle ! Bei einer richtigen Vintage, da wäre es fast schon normal !

Übrigens, wenn der Herr-Gott es gut mit mir meint, dann brauche auch keine volle 50 Jahre mehr, um 100 zu werden. Bin also schon sehr lange in dieser Materie drin und spielte bereits mit 10 Jahre meine erste F..... und hatte mit 14 Jahre schon eine gut ausgerüstete Band, was ich auch hier im Forum, anhand von Fotos, gezeigt habe.

Natürlich war das, was ich zur Qualität usw. hier geschrieben habe keine "grundsätzliche Pauschalaussage". Meine Erfahrungen decken sich lediglich damit, was ich in dieser Hinsicht immer mehr zu hören bekomme.
 
Übrigens, wenn der Herr-Gott es gut mit mir meint, dann brauche auch keine volle 50 Jahre mehr, um 100 zu werden. Bin also schon sehr lange in dieser Materie drin und spielte bereits mit 10 Jahre meine erste F..... und hatte mit 14 Jahre schon eine gut ausgerüstete Band, was ich auch hier im Forum, anhand von Fotos, gezeigt habe.

Das ist ja hochinteressant, aber findest du nicht dass das jetzt schon auch zum Schwanzvergleich ausartet, den du jetzt als Totschlagargument nutzen willst?
Ja, ich bin nicht so alt wie du, ich hatte nicht schon vor vierzig Jahren eine Band, sondern erst vor fünfzehn Jahren meine erste. Bedeutet das jetzt für mich dass ich nicht mitreden darf weil ich es nicht wissen kann oder warum genau erzählst du mir das?
 
Dann erinnere Dich bitte mal an meine erste HD28, wo es um eine falsche Trocknung des Lacks ging. Martin hatte mir dies so gar dann bestätigt. Ich hatte ja ausführlich hier darüber berichtet. Hinzu kam, dass sich dann noch herausstellte, dass es sich eben nicht um einen Einzelfall handelte. Klar, wird es früher auch mal gegeben haben.
Was mich betrifft, so kenne ich hier viele Hobbymusiker, die sich ihre Gitarren nach ihrem Wissen und Wünschen gekauft haben, A-Gitarren sowie E-Gitarren in allen Preisklassen. Ich bin mir sicher, keiner von Euch hätte eines dieser Instrumente gekauft, da immer irgendwo ein Fehler zu finden war, manchmal so gar mehrere Fehler.

Da ich in letzter Zeit, nach langer Zeit mal wieder, Musikgeschäfte aufgesucht hatte und auch Gitarren angetestet habe, so kann/konnte ich diese Aussage der Musiker voll nachvollziehen. Teure Vintagemodelle, wo einige Bundstäbchen falsch abgerichtet waren und auch scharfe Kanten hatten, schlechte Lagerung möglich. Schlechte Halsanfräsung am Body. Nicht korrekte Saitenführung vom Sattel zum Steg, Stockende Potis usw. usw.

Sowas kommt vor, keine Frage. Aber ich habe "damals" schon schlimmeres gesehen. Martin mit 5 mm falsch aufgeleimten Stegen zum Beispiel. Gibsons bei denen das Bracing von der Decke fiel. Fender, bei denen man keinen Jammerhaken brauchte, sondern nur einen Baree-Griff (Micro-Tilt System). Damals war das Zeug aber noch viel teurer und die Stueckzahlen viel niedriger, das ist der Unterschied.

Ich bleibe dabei: besser als heute ging es Musikern - insbesondere Gitarristen und Bassisten - noch nie.
 
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Das ist ja hochinteressant, aber findest du nicht dass das jetzt schon auch zum Schwanzvergleich ausartet, den du jetzt als Totschlagargument nutzen willst?
Ja, ich bin nicht so alt wie du, ich hatte nicht schon vor vierzig Jahren eine Band, sondern erst vor fünfzehn Jahren meine erste. Bedeutet das jetzt für mich dass ich nicht mitreden darf weil ich es nicht wissen kann oder warum genau erzählst du mir das?

Warum erzähle ich das ?

Nochmal, ich habe lediglich angeführt, dass man mir immer öfter erzählt, dass es immer schwieriger wird, ein gutes Profiinstrument "von der Stange" zu bekommen. Dazu habe ich erklärt, dass auch mir immer mehr Mängel aus den unterschiedlichen Serien auffallen, mehr nicht.

Bevor Du hier Leute angehst, da schau erst einmal selber nach, wer hier provoziert und bestimmte Fragen und Absichten usw. in den Raum stellt, vielleicht versteht Du dann auch meine Reaktion auf das, wie ich das mit "Herr-Gott" usw. gemeint habe, was keinesfalls böswillige Absicht war.

Ferner sind wir mit dieser Schreiberei und auch Thematik bereits vom allgemein gewollten Inhalt dieses Threads abgewichen, was den Moderatoren sauer aufstossen wird. So sollten wir eine Fortsetzung in dieser Form nicht fortsetzen.--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Sowas kommt vor, keine Frage. Aber ich habe "damals" schon schlimmeres gesehen. Martin mit 5 mm falsch aufgeleimten Stegen zum Beispiel. Gibsons bei denen das Bracing von der Decke fiel. Fender, bei denen man keinen Jammerhaken brauchte, sondern nur einen Baree-Griff (Micro-Tilt System). Damals war das Zeug aber noch viel teurer und die Stueckzahlen viel niedriger, das ist der Unterschied.

Ich bleibe dabei: besser als heute ging es Musikern - insbesondere Gitarristen und Bassisten - noch nie.

Dazu muss ich auch sagen dürfen, dass ich nirgendwo behauptet habe, dass es früher grundsätzlich besser war.

Da es HEUTE eben erheblich mehr an Auswahl gibt und auch die Möglichkeiten einer genaueren und somit besseren Fertigung, sind halt viele Musiker davon enttäuscht, dass sich dies wohl, in positiver Form, in den Musikgeschäften eben nicht wiederfindet.
 
Ich weiß was du angeführt hast. Ich verstehe deine Posts durchaus. Ihren Inhalt sowieso, aber ich glaube ich verstehe auch durchaus was du damit sagen willst. Und ich bin anderer Ansicht. Das ist normal.
Ich gehe hier niemanden an. Du hast etwas in den Raum geworfen und ich habe es kritisch hinterfragt. Ich habe dich gefragt wo für dich der Unterschied zwischen einem Profi Instrument und einem Hobby Instrument ist. Ich habe dich nach einem typischen Fehler gefragt der heute öfter vorkommt als früher und der einem Profi aufstoßen wird aber einem Anfänger nicht. Bzw. der dafür sorgen wird, dass gerade der (Begrifflich nicht weiter eingegrenzte) "Profi" nicht auf seine Kosten kommt mit dem Instrument. Ich habe dich gebeten, deine Aussagen näher zu erläutern. Ich habe dich um Beispiele geben. Ich bin durchaus an einer sachlichen, inspirierten Diskussion interessiert. Aber deine Antworten auf meine Fragen waren bisher "Bitte richtig lesen!", Dann eine Wiederholung deines ersten Posts, Dann eine vage Aussage die ich erneut hinterfragt habe, und danach hast du mir erzählt wie lange du schon in der Branche tätig bist. Und jetzt hast du wieder deinen ersten Post wiederholt. Und das obwohl ich deinen Post schon beim ersten Mal verstanden habe. Ich weiß nicht wie das Missverständnis zustande gekommen ist. Aber dass ich deinen Post hinterfrage heißt nicht dass ich ihn nicht verstehe, sondern dass mich die Hintergründe interessieren.

Da es sich durchaus auch spezifisch um Martin Gitarren dreht, die Marke wurde von dir ja genannt, wird das denk ich mal rein thematisch noch in den Martin Userthread passen. Das denke ich so lange bis ein Mod sich dazu meldet. Denn sollten wir hier zu stark abgewichen sein, werden die mods sicherlich von sich aus etwas sagen, ich bin mir sicher dass gerade die hier mitlesenden Mods kein Backseatmodding benötigen.
 
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Ich weiß was du angeführt hast. Ich verstehe deine Posts durchaus. Ihren Inhalt sowieso, aber ich glaube ich verstehe auch durchaus was du damit sagen willst. Und ich bin anderer Ansicht. Das ist normal.
Ich gehe hier niemanden an. Du hast etwas in den Raum geworfen und ich habe es kritisch hinterfragt. Ich habe dich gefragt wo für dich der Unterschied zwischen einem Profi Instrument und einem Hobby Instrument ist. Ich habe dich nach einem typischen Fehler gefragt der heute öfter vorkommt als früher und der einem Profi aufstoßen wird aber einem Anfänger nicht. Bzw. der dafür sorgen wird, dass gerade der (Begrifflich nicht weiter eingegrenzte) "Profi" nicht auf seine Kosten kommt mit dem Instrument. Ich habe dich gebeten, deine Aussagen näher zu erläutern. Ich habe dich um Beispiele geben. Ich bin durchaus an einer sachlichen, inspirierten Diskussion interessiert. Aber deine Antworten auf meine Fragen waren bisher "Bitte richtig lesen!", Dann eine Wiederholung deines ersten Posts, Dann eine vage Aussage die ich erneut hinterfragt habe, und danach hast du mir erzählt wie lange du schon in der Branche tätig bist. Und jetzt hast du wieder deinen ersten Post wiederholt. Und das obwohl ich deinen Post schon beim ersten Mal verstanden habe. Ich weiß nicht wie das Missverständnis zustande gekommen ist. Aber dass ich deinen Post hinterfrage heißt nicht dass ich ihn nicht verstehe, sondern dass mich die Hintergründe interessieren.

Da es sich durchaus auch spezifisch um Martin Gitarren dreht, die Marke wurde von dir ja genannt, wird das denk ich mal rein thematisch noch in den Martin Userthread passen. Das denke ich so lange bis ein Mod sich dazu meldet. Denn sollten wir hier zu stark abgewichen sein, werden die mods sicherlich von sich aus etwas sagen, ich bin mir sicher dass gerade die hier mitlesenden Mods kein Backseatmodding benötigen.

Ein Profiinstrument ist jenes, welches vorab erst einmal perfekt verarbeitet ist. Dann entscheidet der sogenannte Profi, ob dieses Instrument für ihn und seinen Ansprüchen geeignet ist, was immer individuell und rein persönlich zu sehen ist. Auch ein Instrument für Euro 500,-, statt für Euro 3000,-, kann ein Profiinstrument sein, meist jedoch nicht.

Zeigt solch ein Instrument jedoch schon Fertigungsmängel, dann wird sich diese Person wohl kaum weiter mit diesem Instrument beschäftigen. Da dies wohl in letzter Zeit häufiger auftritt, so wird es auch für diese Käuferschicht immer schwieriger, ein gutes Instrument zu finden, was natürlich auch für die Hobbyspieler gilt, die ja auch nicht blöde sind.


Vor zwei Monaten bestellte ich für einen Bekannten eine Martin D-18. Die Saitenführung war so desolat, dass die 1/E-Saite fast schon allein vom Griffbrett rutschte. Natürlich ging die Gitarre wieder zurück.
 
"Perfekte" Verarbeitung ist so gut wie unmoeglich. Gerade bei Musikinstrumenten liegt ein guter Teil des Ergebnisses in der Hand des Instrumentenbauers, der dann das Instrument auf die Anforderungen des Spielenden anpasst. Grobe Kardinalfehler sind natuerlich zu beanstanden, also das, was mit dem Lack der HD28 war, das war Schrott.

Vieles von dem, was wir als "Qualitaetsmaengel" ansehen, waere "damals" vom Musikinstrumentenhandel im Zuge der "normalen" Vor- und Nachbereitung der Ware abgefangen worden.
Aber heutzutage hat die Globalisierung das letzte bisschen Marge fuer den Handel herausgeschnitten und der Vergleich mit den "Internetpreisen" und hier natuerlich mit "Preisfindern" sorgt dafuer, dass viele Laeden diesen Service nicht mehr bieten koennen und so nicht optimal geschnittene Saettel oder Stegeinlagen halt den Weg zum Endanwender finden. Im Endeffekt sorgt das natuerlich dafuer, dass noch mehr Kunden dann "im Internet" kaufen, denn die Leistung ist dieselbe und der Preis evtl. niedriger.

Wir Musiker schneiden uns damit natuerlich zum Teil ins eigene Fleisch.

Dumm ist nur, dass selbst wenn ein Ladengeschaeft mal ein Instrument nicht zum "Internetpreis" verkaufen kann, die Dienstleistung dennoch gestorben ist, denn der hoehere erzielte Deckungsbeitrag wird dazu verwenndet den naechsten Preisangriff eines preisagressiven Mitbewerbers abzufangen.
 
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Wobei ich - rein subjektiv - aufgrund vieler Gespräche mit meinen örtlichen Musikerkollegen - noch das Gefühl habe, dass andere Branchen vom Internetboom schlimmer getroffen wurden. Bei den Instrumenten ist das Bewusstsein für die Problematik meiner Ansicht nach noch eher vorhanden. DAss es sich stark bemerkbar macht - keine Frage, das ist leider so. Ist eben ein zweischneidiges Schwert, die ganze Geschichte.
 
Ich glaube aber schon, dass es nicht allein an der Globalisierung liegt und somit an der Konkurrenz, viel mehr daran, dass man die Aktionäre zufrieden stellen will, was ein bestimmtes handeln im/am Markt erfordert.

Ferner gehe ich immer noch davon aus, dass sich Qualität immer noch am Ende durchsetzt. Dafür gibt es auch in dieser Branche Beispiele.

Kaufe ich ein Instrument für relativ viel Geld, dann will ich auch einen entsprechenden Gegenwert.
 
Mister Blues
  • Gelöscht von Vester
  • Grund: bitte wieder mehr zu Martin-Gitarren
Corkonian
  • Gelöscht von Vester
  • Grund: bitte wieder mehr zu Martin-Gitarren
wieviele Martin gitarren hast du in deinem langen "Profi" leben schon angespielt ? Deine beiden "Spezialisten" aus Funk und Fernsehen (schau ich seit 8 jahren zum glück keines mehr;)) scheinen ja den TOTALEN durchblick zu haben :redface:
Ich habe über die Jahre bestimmt 15 verschiedene Martins in den Händen gehabt und die waren ALLE Excellent Insbesondere Meine 000-28 ec , Würde ich NIE wieder hergeben .
Und wenn man Hier die ALLERGRÖSSTE mehrheit der User fragt wird sich das Urteil bestimmt nicht mit der meinung von zwei TV Klimperern , äh sorry "Pro`s" ;)decken .
Soweit ich Weiss ist das doch ein User - Thread ? Also Benutzer tauschen ihre Erfahrungen etc. aus und nicht Spekulatiuskuchen :rolleyes:
 
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Um mal hier ein wenig Spannung aus der Diskussion zu nehmen:
Jeder urteilt natürlich immer aus seinem eigenen Erfahrungsschatz heraus, und da ist es generell sehr schwierig Aussagen zu treffen, die irgendwie eine allgemeine Wahrheit wiederspiegeln.

Es mag doch gut sein, dass diese Profis ihre speziellen Ansprüche haben, und diese früher besser verwirklicht sahen, als heute.
Und genauso mag es sein, dass andere Ansprüche heutzutage eher erfüllt werden als früher. Das schließt sich ja überhaupt nicht gegenseitig aus, führt aber zu einer völlig konträren Ansicht der Sachlage.
Von daher macht es wenig Sinn hier jetzt über "die Profis haben keine Ahnung" zu lästern. Die mögen durchaus ihre validen Standpunkte haben. Es wäre da interessanter, konkrete Beispiele zu nennen, welche Ansprüche nicht mehr erfüllt werden.
Wenn ich hier Dinge lesen wie "Sattel ist nicht richtig gefeilt gewesen, so, dass die hohe E-Saite fast runterrutscht"... ja mei.. sowas ist ne Sache von 5 Minuten, dass dem Techniker im Laden zu geben, oder nem Gitarrenbauer, dass er nen neuen Sattel feilt. Solche Kleinigkeiten machen ja kein Instrument unspielbar.. genauso wie überstehende Bundenden.. da ists dann vllt etwas trocken in dem Raum, wo die Gitarren stehen, was bei viel Holz schonmal passieren kann.. entweder gibt sich das von alleine, sobald man die Gitarre in besser klimatisierte Wohnräume stellt, oder wieder 5 Minuten beim Tech, dass er die abfeilt.
Das ist mMn alles Pillepalle, die keinen Profi ernsthaft stört. Wenn man viel spielt, müssen Gitarren mal zum Doc, das ist nix Spektakuläres, oder Neues.

Der zweite Punkt ist die Frage des Überblicks: Wer hat ernsthaft einen Überblick darüber, wie die Gitarrenwelt vor 10, 20 Jahren aussah und wie sie heute aussieht.
Wie viele Gitarren von wie vielen Firmen muss man in der Hand gehabt haben, um da berechtigterweise Aussagen treffen zu dürfen.
Der Schreiberling vor mir denkt, dass 15 Martin Gitarren "über die Jahre hinweg" ihm den Durchblick verschaffen. Reicht das, sind es zuwenige? Die Frage darf sich jeder selbst stellen.
Ich hatte so 2007-2010 ein paar Jahre, wo ich wirklich viel in Musikläden rumhing und Gitarren angespielt hab. Grob geschätzt hatte ich in der Zeit sicher 1500 verschiedene Gitarren in der Hand. Ich persönlich bilde mir immer noch nicht ein, dass ich damals den Überblick hatte, sondern denke, dass ich nur einen kleinen Ausschnitt betrachtet hab. Und um einen ähnlichen Ausschnitt zu betrachten, müsste ich dasselbe heute nochmal machen.. Puh..
Um mal ne Zahl zu nennen: Martin hat laut eigener Webseite von 2004-2011 über 500.000 Gitarren gebaut.
Also über 70.000 Gitarren im Jahr..
Wer sollte da irgendwie auch nur annähernd irgendeine Übersicht haben, ob jetzt Gitarren aus 2014 besser sind, als von 2004, oder von 1994..
Und wenn man jetzt alle anderen Hersteller miteinbezieht, werden pro Jahr sicher mehrere Millionen akustische Gitarren produziert.. inwieweit sollte da selbst 1000 einen repräsentativen Durchschnitt darstellen.. und wer spielt schon 1000 Gitarren im Jahr an..?
Von daher ist jede ernsthafte Behauptung "x war früher besser als heute" generell nicht wirklich ernst zu nehmen, weil kein Mensch das wirklich umfassend behaupten könnte.

Wir machen alle nur Stichproben. Und vllt hab ich Glück, und bei 15 Gitarren sind 15 Gute dabei, oder ich hab Pech und bei 15 Gitarren sind 13 Miese dabei. Darauf aber Rückschlüsse auf die Gesamtproduktion zu ziehen, ist in beiden Fällen einfach unsinnig, weil es einen infinitesimalen Prozentsatz der Produktion widerspiegelt, der eben auch noch abhängig vom ungleichmäßigen Faktor Holz ist.

Das Thema ist jedenfalls spannend.
Evtl sollten wir das aus dem Userthread hier ausgliedern? Weil es ja doch eher ein allgemeines Thema ist..

EDIT: Nach kurzer Rücksprache ausgegliedert.
 
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Also ich kann nur vor Fehlschluessen warnen.

Bei jeder Produktion gibt es Ausschuss, unvermeidbar. Und es gibt auch mal nicht ganz optimale Stuecke. Es ist Aufgabe der QC hier dafuer zu sorgen, dass die Ausschussmenge gering bleibt und der unvermeidliche Ausschuss nicht in den weiteren Vertrieb gelangt.
Bei Martin konnte ich bei meinem Werksbesuch zumindestens fuer das Werk in Nazareth bestaetigen, dass QC ganz, ganz gross geschrieben wird und dass an jedem Produktionsschritt rigoros die Qualitaet hoch gehalten wird. Was nicht heisst, das es Dinge gibt - wie z.B. schlechte Lacke - die dann doch durch das Raster fallen koennen.
Allerdings muss man hier auch sehen, dass (nicht nur) bei Martin mittlerweile in einem Jahr mehr Gitarren gefertigt werden als vormals in einem Jahrzehnt. Und das hat natuerlich auch Auswirkungen. Wenn ein falsch justiertes Werkzeug in den 1970'ern nur bei relativ wenigen Gitarren einen recht herben Produktionsfehler (falsch plazierter Steg) ergeben hat, so waere das heutzutage ein Kardinalproblem bei tausenden von Gitarren.

Neben dem Kostendruck in der Produktion hat auch der Kostendruck im Vertrieb hier manches Sicherheitsnetz eingerissen. Gitarren weerden immer mehr "aus dem Karton" ohne weitere Ueberpruefung oder Einstellarbeit verkauft. Klar, das sind entweder Leistungen, die der Kunde extra bezahlen muss, oder die man sich sparen kann...

Dazu kommt, dass selbst vermeintlich hochpreisige "Profi-Instrumente" heutzutage billig sind, wie nie zuvor.
Ich kann mich erinnern, dass "damals" eine silberne Fender Jubilaeums-Strat (mit einer unterirdischen Verarbeitung) 2400 Mark gekostet hat. Das sind zwar nur rundgerechnet 1200 Euro und das entspricht ungefaehr dem, was eine gute Strat auch heute kostet ... aber das ist 40 Jahre her. Damals hat ein guter VW Golf auch nur umgerechnet 6000 Euro gekostet. Heute kostet so ein Wolfsburger Dauerbrenner locker 30000 Euro. Dafuer haette man "damals" ein Haus bekommen. Also entspricht die damalige Strat eher einem heutigen Preis von 7000 Euro. Und eine Les Paul Standard oder eine gute Ovation waren damals sogar noch teurer. Eine D28 war "damals" also etwa 5 bis 6 mal so teuer wie heute.
Und das, was man heute fuer kleines Geld bekommen kann - ich sag' mal Yamaha FG730, Yamaha FJX730, Sigma DRC28E, also das, was wir heute als "untere Mittelklasse" bezeichnen und leicht die Nase ueber "so einen Billigschrott" ruempfen, dafuer haetten wir damals gemordet. Das waere damals Oberklasse-Profimaterial gewesen.

Nie waren gute instrumente konstanter in der Qualitaet und erschwinglicher als heute.

Und nie waren unsere Ansprueche hoeher. Selbst bei billigster Ware verlangen wir (und wir bekommen es auch!) untadelige Lackierung, super Finish, niedriegste Saitenlage und absolute Bundreinheit. "Damals" - ohne CNC Fertigung waren wir froh, wenn der Kram oktavrein war. Bundreinheit war eine Eigenschaft von teuersten Profi-Instrumenten.

Ich weiss, das klingt jetzt wie die Geschichten, die Grossvater aus dem Krieg erzaehlt. Damals, vor Koeniggraetz oder in den Ardennen.... aber es ist tatsaechlich so, dass der Mittelklasse-Kram heute die Qualitaet der Profi-Ware von vor 30-40 Jahren hat. Und dabei nur einen Bruchteil der Profiware von damals kostet.

Daher kann ich das nur als "Luxusproblem" abtun.
 
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