NAMM 2023 - The Transition

  • Ersteller hack_meck
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Heute hätte ich eine Runde Casio im Angebot.

Auf der NAMM hatten wir noch mal die Chance in ein bereits letztes Jahr vorgestelltes Produkt einzusteigen, denn sie haben zwei ihrer dienstältesten Techniker mitgebracht. Es geht um den Vocal Synthesizer, bei dem die menschliche Sprache und Tonformung das Vorbild ist. Im Gegensatz zur PCM Technik - die auf der Verwendung von Loops basiert - wurde diesmal ein Weg gefunden, die Phrasen und Wörter so in einen Kontext zu setzen, dass auch die Sprachmelodie passt. Ist es eine Frage, so geht die Stimmführung am Ende nach oben. Als hätte man ein Gehirn mit in den Signalweg gebaut. Wer sich an Computeransagen der ersten Generation erinnert - "Hier spricht der Automat" - wird sich auch an die Irritation erinnern die man hatte. Einzelne Wörter, die nicht im Zusammenhang zu stehen schienen, wurden zu einem Satz. Volle Konzentration war gefordert, weil eben wesentliche Merkmale der Stimmführung fehlten.

Der CT-S1000V hingegen klingt "melodisch" ... (aber immer noch ungewohnt genug - obwohl man mit ausreichenden Parametern auf die Stimmführung Einfluss nehmen kann).

Mit dem CT-S1000V lassen sich Wörter und Phrasen in Musik wandeln. Eine APP dient dabei als Eingabegerät und im Synthesizer befindet sich sowohl ein Mikrocomputer zum Erlernen der Phrasen, als auch ein Wave Synthesizer der die Phrasen ausgibt.

Ich hatte auf der NAMM die Chance das Gerät auszuprobieren. Bereits Basis Kenntnisse am Keyboard haben es einfach gemacht mit dem Synthesizer Musik zu erzeugen. Die verschiedenen Modi fördern dabei den Spieltrieb. Gibt man z.B. eine Phrase aus, so kann man mit einem verzögerten Anschlag der zweiten Taste mit sich selbst eine Canon-Version von „Drei Chinesen mit dem Kontrabass“ spielen. Aber keine Angst, sie haben auch einige klassische Sounds hinterlegt.

CASIO ist mit ihren musikalischen Produkten voll in der digitale Technik verwurzelt. Wir haben uns daher im Gespräch (siehe Video) mal die Mühe gemacht und sind weiter zu den Ursprüngen der Firma CASIO vorgedrungen. Dort ist die digitale Kompetenz entstanden die nötig war, um 1980 mit dem Casiotone 201 Keyboard, trotz der vergleichsweise teuren digitalen Technik, der analogen Welt von Moog und Arp ein digitales Instrument entgegen zu setzen.

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Und so landen wir im Jahr 1957. CASIO hatte die Rechenmaschine 14-A, basierend auf elektronischen Schaltkreisen entwickelt. Trotz 140 kg Kampfgewicht für einfache Rechenoperationen und einem knackigen Preisschild ist es ihr gelungen sich in der Bürowelt zu etablieren. Man konnte schneller rechnen und sparte wertvolle Arbeitszeit. Im Rahmen der Entwicklung von integrierten Schaltkreisen, später auch basierend auch Chip Technologie, konnte man das Produkt bis 1972 sowohl deutlich günstiger, als auch kleiner und leichter machen. Das angehäufte Know-How und die fortschreitende Miniaturisierung erlaubte ihnen dann den Schwenk zu digitalen Armbanduhren, von denen man ab 1974 bis Heute einige Evergreens im Angebot hat. Das Know-How zur Entwicklung von digitalen Schaltkreisen, sowie die kleiner, leichter, günstiger und energieeffizienter werdenden Bauteilen ließen es dann 1980 zu, mit einer digitalen Abbildung der im Synthesizer ablaufenden Vorgänge, einen rein digitalen Synthesizer zu entwickeln. Ihr Casiotone 201 Keyboard.

Zu diesem Zeitpunkt war die Leistungssteigerung der Chips sprunghaft. Besonders im Bereich Speicher und Zugriffszeiten wurden Meilensteine erreicht, die es den Entwicklern erlaubte mehrere zusätzliche Berechnungsmodelle einzubauen und somit die Anzahl der Stimmen zu erhöhen. Während PCM (Pulse-Code-Modulation), als Werkzeug zur Umwandlung von analogen Signalen bereits 1938 ein Patent erhielt, war es erst 1993 effizient in Musikinstrumenten einzusetzen. Vorherige Versuche, unter anderem durch das Plattenlabel Nippon Columbia, benötigten immer ein Bandgerät als Speicher. Für Latenz empfindliche Musikinstrumente schlicht zu langsam. Seit 1993 wurden dann allerdings im wesentlichen PCM basierende Berechnungen zur synthetischen Klangerzeugung und zur Wandlung analoger in digitale Informationen eingesetzt. Von dieser Technik hat man sich jetzt entfernt und sich in eine neue Ebene begeben. Die Kontextebene der Sprache, mit ihren Einflüssen der Betonung von Vokalen und Konsonanten, sowie der Sprachmelodie in Sätzen, ist hinzu gekommen.

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„Hello World - I am CT-S1000V“ 



Was ihr für das Video in jedem Fall benötigt, ist etwas Eingewöhnung in das japanisch geprägte Englisch des Technikers. Er hatte aber zum Glück einen Foliensatz dabei, mit dem es möglich sein sollte den Inhalten zu folgen. Diese sind an den passenden Stellen im Video eingeblendet.


View: https://youtu.be/bwJx6RzRXVQ


Dann ... Gute Reise!

Gruß
Martin
 
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Für Synth-Freaks (also mich :D ) schon nicht uninteressant. User werden mit ihrer Fantasie und ihren Skills sicher etliches neues/anderes rausholen können. Mal schauen, wenn dann mal die ersten Anwender-Videos kommen und wo die Reise hingeht. THX :prost:
 
Ist letztlich die Frage, ob ein Poti nur robuster ist oder einfach deutlich günstiger oder beides?
Drehpotis nehmen vor allen Dingen weniger Platz in Anspruch. Daher werden sie sich wohl im Großen und Ganzen durchgesetzt haben. Außerdem empfinde ich eine Drehbewegung als feinfühliger. Andere vielleicht auch.
 
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Die Builders Edition von Taylor ist ja immer auf besondere Ergonomie ausgelegt. Die volle Konzentration geht in Richtung Spielbarkeit. Dies sieht man sowohl in der Form und Ausführung des Cutaways, als auch in der Abrundung der Armauflage. Und Taylor liegt ja auch bei Umwelt Themen (z.B. Urban Wood) immer mal einen Schwerpunkt und so haben sie - was ich als gleichzeitig mutig und konsequent empfinde - diesmal im Top Modell angefangen. Die Decke ist "Adirondack Spruce", die aus 4 Teilen besteht. Dies reduziert die benötigten Ressourcen deutlich - was letztendlich der Umwelt zugute kommt. Durch die Tatsache, dass sie in ihrer Top Line damit beginnen machen sie aber auch klar, dass es sich dabei keinesfalls um ein "Downgrade" handelt. Sie sind schon davon überzeugt, dass die neue Methode dies - in Verbindung mit den Tuning Möglichkeiten des V-Bracing - umzusetzen, eine Verbesserung bedeutet. Untypisch hingegen für Builders Edition ist die erstmalige Verwendung von Glossy Lack.


View: https://youtu.be/_RMGAF14q74

Gruß
Martin

EDIT: Und weil Andy Powers nicht nur ein toller Sound Tüftler bei Taylor ist, sondern früher jeden Gig in Südkalifornien mitgenommen hat, kommt zumindest für mich dieser Jam nicht komplett unvorbereitet. So klingt der CEO und Chefentwickler von Taylor Guitars.


View: https://youtu.be/SOcjpd9U81E
 
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Drehpotis nehmen vor allen Dingen weniger Platz in Anspruch.
Ja, das und auch ich empfinde einen Drehknopf als feinfühliger, vor allem, wenn ich ihn blind bedienen muss (10% mehr Volumen)

Ein weiterer sehr großer Vorteil: die Schleiferbahn verschmutzt nicht von außen. Die Drehachse kann man so kapseln, dass keine Dreck eindringt. Beim Schieberegler hat man den langen Schlitz, durch den Dreck eindringen kann, selbst wenn da häufig noch eine Abdeckung drüber ist.
 
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Cole Clark ...

Ich hatte bereits berichtet, dass sie eine Hybrid Gitarre zur NAMM mitgebracht haben. Im Vergleich zu anderen Modellen auf dem Markt hat sie 2 besondere Eigenschaften. Gespielt wird sie mit klassischen A-Gitarren Saiten und wir hatten ja an anderer Stelle schon mal das Thema, dass diese einen Mix aus magnetischen und nicht magnetischem Material besitzen. Um dies zu kompensieren, werden ihre Pickups des E-Gitarren Teils sehr individuell "geladen" und es ergibt sich ein ausgewogener Klang über alle Saiten hinweg.

Die zweite Besonderheit ist eine Decke die über ein Computerprogramm berechnet wurde, welches eigentlich auf die statischen Belastungen von Brücken ausgelegt ist. Brücken sind aber auch nicht starr! Wenn man auf ihnen steht, merkt man sehr gut, wie sie sich mit der Belastung bewegen. Kann man vergleichen mit einem Flügel vom Flugzeug, der sich auch mehrere Meter nach oben biegen kann, ohne zu brechen.

Auf diese Weise erhalten sie eine Decke die auch rein akustisch was kann, im gleichen Atemzug aber genug Stabilität um den Pickup unterzubringen, ohne auf einen Centerblock zurück greifen zu müssen.

Mit den A-Gitarren Saiten sicher keine E-Gitarren Sound Solo Gitarre (zu viel Arbeit 😜), aber besonders rhythmisches Riffing bekommt durch den Mix beider Ausgaben eine ungewohnte Breite ... als würden zwei Gitarren ungewohnt synchron spielen ...

Here we go ...


View: https://youtu.be/XWpORWe_HR4

Gruß
Martin

P.S. Beim Acoustic Day von Thomann werden sie mit am Start sein ...
 
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sicher keine E-Gitarren Sound Solo Gitarre (zu viel Arbeit
Das wird ähnlich sein wie bei der Fender Acoustasonic Jazzmaster, die ich mal angespielt habe. Die war dann doch zu sehr auf Akustik-Saiten getrimmt, wobei auch gerade der Akustik-Klang nicht so überzeugt hat. Ich bin damit nicht warm geworden.
 
Die übliche Bilder Show ... hätte ich dann noch im Angebot.

IBANEZ

Hier war der deutsche Vertrieb diesmal nicht vor Ort und daher gibt es keinen kompletten Standrundgang, sondern nur ein paar Happen. Allerdings wurde in den sozialen Medien ja bereits ausgiebig über alle Themen berichtet.

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Ihr Go-To Team hat was bekommen und wie üblich sind im Licht der NAMM zumindest die Spiegel-Gitarren praktisch nicht zu fotografieren. Dazu läuft im Hintergrund immer wieder einer durchs Bild, der einen Schatten wirft oder im Spiegel sichtbar wird. Das Swirl der Vai ist aus meiner Sicht richtig gut gelungen und es gibt in den USA nur einen der das authentisch lackieren kann. Auch der DE Boss hat dort wohl einen Auftrag erteilt ...

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Ansonsten ist aus deutscher Sicht die neue Martin Miller Gitarre ne spanende Angelegenheit. Immer noch mit Mahagoni als Korpus hat sie jetzt die weiteren Specs der AZ-N bekommen. Ein aufliegendes Tremolo und SC Pickups.

Die AZ-N hatten wir hier im Test ..

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Martin Miller ist dabei - im Gegensatz zu Lari, die auf weiß gewechselt ist - auch seiner Farbwahl treu geblieben. Sowas spielt er mit der Gitarre ...


View: https://youtu.be/iFkaU8UAAjw


Peavey ...
... hat die uns bekannten HP2 mit neuen Farben und anderer Maserung versehen. Getestet wurde die Gitarre im MB hier ... und ... hier ...

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Tausch ...
Hat von seiner Montreux eine mit Bigsby am Start gehabt. Auch wenn ich die Montreux durchaus schon mal live gesehen habe, ist mir diesmal der doch deutlich größere Body noch mal richtig präsent geworden. Der Korpus ist diesmal nicht Birne sondern Kastanie und wieder mit den für ihn typischen Kammern versehen. Bei der Mensur ist die typische Fender Länge mit 25,5 Inch verbaut. Das Griffbrett ist Pflaume - die er auf seine Art "durch und durch" einfärbt.

Wie er die RAW baut, haben wir hier im Bericht ...

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FGN ...

... baut ja auch für Ibanez einen Großteil der Gitarren aus Japan. Hier eine die mich doch etwas an die von Tom in Diensten Ibanez erinnert ... Fühlt sich toll an und spielte sich wie Butter.

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Sugi ...

... erledigt dann einige High-End Gitarren für Ibanez, baut aber auch unter eigener und sehr eigenständiger Flagge ... Ein absolutes Urgestein der japanischen Gitarrenbaukunst! Über Preise reden wir lieber nicht :) ... Ist aber auch nicht nötig, denn bereits an Tag 1 waren alle Exponate verkauft.

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Kiesel ...
... haben wohl Wind vom Vai Modell bekommen und sich gleich mal bei der Swirl Variante angeschlossen. Auch schick, aber ne ganz andere Liga.

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Höfner ...

... Seit Jahren gibt es einen Stand deutscher Traditionsunternehmen. Dort ist unter anderem Höfner zuhause ...

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Boutique Showcase ...
... ist im Prinzip eine Wanderausstellung die auch Exponate verkauft. Es ist also nicht jeder High-End Gitarrenbauer pauschal dort zu finden ... Viele Modelle sind mir zu stylisch oder schlicht Over-the-Top, daher hier nur ein kleiner Ausschnitt.

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Trend ...
... mit Headless hätte man ganze Speicherkarten füllen können. Im Gitarrensektor definitiv ein Trend, der im Aufschwung liegt und zum experimentieren einlädt. Ibanez hat ja mit der Quest ein erfolgreiches Modell im Markt ... ein Review aus der Ecke findet ihr hier ...

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Surprise ...
... Vintage baut ja eigentlich eher in der Consumer-Klasse ... Mit den Pro Modellen legen sie aber mehrere Schippen drauf und das was da am Stand hing, fühlte sich richtig gut an. Wenn ich noch nicht so viele gute Strats hätte, würde mein Finger an der Stelle über dem Bestellknopf kreisen ...

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ESP ...

... darf natürlich nicht fehlen. Jedes Jahr aufs Neue bringen sie ihre Custom Shop Highlights mit zur NAMM. Sie liefern dabei alles von "perfekt schlicht" bis "aufgeregt aufdringlich". In ihrer LTD Produktionslinie haben sie diesmal - und ich stehe eigentlich nicht auf rot - meinen Highlight im Sinne Farbe umgesetzt. Ein mattes Candy Apple Red.

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Bei ESP selbst sieht das dann eher so aus ...

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Mit im Vertrieb in den USA ist auch Takamine ...

Hier feiert die Santa Fe ihren dreißigsten Geburtstag und daher ist die LTD2023 (Takamine macht jedes Jahr ein Sondermodell) diesmal an die ursprüngliche Santa Fe angelehnt. Ich habe eine aus der regulären Japan Produktion mit dem sensationellen Cool Tube Preamp. Verstärkt eine meiner absoluten Lieblinge. Die Ursprünge sind eindeutig zu erkennen ... die Farbgebung ist erhalten geblieben, auch wenn die Inlays deutlich aufwändiger sind.

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Soweit der Rundgang heute ... später kommen in kleinen Brocken die Dinge über die ich sonst noch gestolpert bin - abseits von Instrumenten ...

Gruß
Martin
 
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beyerdynamic
Hat man erfolgreiche Prosukte, so muss man auch immer etwas vorsichtig sein, wie man Änderungen und Produktpflege betreibt. Bei beyerdynamic liefen einige Serien "optisch" etwas auseinander (alte Logos und Farbgebung). Dies wurde jetzt bereinigt und auf der NAMM präsentiert, auch wenn man die Herstellung erst im Sommer tatsächlich umstellt. Da sich am Produkt selbst - ausser einem anderen Material für den Korb - nichts geändert hat, kann man bedenkenlos auch die aktuelle Variante kaufen, besonders, wenn sie einem in schwarz vielleicht sowieso besser gefällt. Vieles bei der Entscheidung des "WANN?" hängt auch bei beyerdynamic von Lieferketten und dem Warenbestand ab. Ähnliches haben wir ja auch bei Engl schon gehabt, die ein Produkt noch zurückhalten, bis die Lieferkette in trockenen Tüchern ist.

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Silber ist die neue Variante ...

Im Sommer werden wir die Chance haben mit einer Gruppe MB-User in die Produktion zu schauen. Die entsprechende Einladung folgt, sobald der Termin steht. 👍


Bleiben wir im Bereich Recording/Studio. Entdeckt habe ich eine Firma die Türsysteme für Studios herstellt. Hergestellt werden Systeme die in zwei "Dämmklassen" ihre Wirkung entfalten. Ein typisches Glas hat dabei ein Gewicht von 8 Pfund pro Squarefoot ... also .... 39 kg pro Quadratmeter. Wenn man in der Gewichtsklasse transportiert, dann scheint die Distanz weniger relevant zu werden. Sie bekommen ihr Glas - z.B. nach Bremerhaven - zu vergleichbaren Kosten wie für den Transport in den USA. Über ein Thema sind wir dabei auch gestolpert. Vielleicht habt ihr den Thread gelesen bei dem eine Rigipswand den Schall in der Nachbarwohnung offensichtlich verstärkt hat. Auf das Beispiel angesprochen gab es die Empfehlung mit zwei verschiedenen Glasstärken zu arbeiten, damit die Resonanzfrequenzen eine Chance haben, sich in bestimmten Teilen selbst auszulöschen. So sehr wir also auf Symmetrie stehen, es hilft uns nicht immer ... manchmal ist Chaos besser, was man auch immer wieder an der Innenausstattung von Studios sieht.

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Auch ein Studio Thema ist Trinnov. Ihr Messsystem ist in vielen Studios der Welt am Start. Gemessen wird mit diesem Mikrofon, welches Raumprofile erstellt, um das an die Monitore geleitete Signale so zu verändern, dass die Raummoden ihre negative Wirkung nicht entfalten können. Klar lässt sich dieses auch mit entsprechenden Systemen bei der Raumausstattung optimieren, aber oft ist irgendwann mal "Schluss" und bauliche Veränderungen sind nicht weiter möglich.

Auch gibt es viele temporäre Studio Situationen die ein Anpassung erfordern würden. (z.B. bei einer Fussball WM). Bei Studios die nicht dauerhaft genutzt werden, sind 5000 EUR für das System sicher besser angelegt, als 30.000 für die Raummoden.

So sehr es mich zum "konventionellen" Weg zieht, das hat aber durchaus seinen Charme und lässt sich in vergleichsweiser kurzer Zeit umsetzen.


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Kennt ihr "Gustav?" .... Jetzt ja ... :) ... P.S. nein, das ist nicht von IKEA 😜 ...

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Gruß
Martin
 
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Amps ...

Peavey

... hat den Classic 20 jetzt sowohl als Head, als auch als Combo. Interessantes Detail ist ein USB Out, der eine eigene Cab-Sim hinterlegt hat. ... Es sieht allerdings nicht so aus, als könnte man die auch abschalten um im Rechner mit IR Cabs weiter zu machen. (P.S. die hatten ne fürchterliche Beleuchtung am Stand mit der die Kamera nicht immer umgehen konnte - Sorry)

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Am anderen Ende haben sie den 6505 in zwei Derivate getrennt. Es gibt jetzt einen mit Voicing von 1992 und die moderne Variante 6505 II ... Optisch gelungen finde ich den Schriftzug hinter dem Gitter. Das sieht spannend aus.

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Mal in Style abhängen auf der NAMM ... Interessant gemachter Stand mit einem kleinen Gang hinter der Ecke der wie ein Pop-Museum aufgemacht war. Gitarren hängen wie Bilder an der Wand. Für manche aber auch wie Geisterbahn :)

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Two Rocks ...

... immer eine Augenweide. Und wenn einer dran hing, klang das ziemlich gut!

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Am anderen Ende dann der "Simplifier MK II" ...

Zero Watt Reverb Stereo Amplifier. Ausgegeben an zwei kleine Headrush Boxen konnte die Kiste einen erstaunlich guten Klang in der Welt von Hendrix und SRV generieren. Von der gleichen Firma war für diesen Zweck ein OD vor dem "NO-Amp - Simplifier". So kann kleines Besteck auch aussehen.

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Gruß
Martin
 
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Die letzte Runde ...

Bereits an Tag 1 bin ich ja über die genialen Verpackungen von AERIS gestolpert. Natürlich wäre das Musikbusiness zu klein zum Überleben, aber sie haben auch Lösungen für Autoglas und Co. So beliefern sie Honda und Tesla - die mit den Verpackungen alle "Ersatzscheiben" verschicken.

Der aus meiner Sicht spannende Teil ist, dass sie auch aufgestellt sind, um die Verpackungen in kleinen Stückzahlen zu liefern. In den USA bei StewMac zu beziehen, hat sich wohl auch Sweetwater beteiligt, die die Packungen bei Reklamationen an die Kunden verschicken.

Als Endkunde zahlt man ca. 20$ für 3 Stück.

Was ich aber besonders an ihnen liebe ist das Platzthema. Bei mir stapeln sich Verpackungen und nehmen Platz weg. Brauche ich dann mal eine, habe ich garantiert die falsche aufgehoben. Die 10 EUR sind leicht auf den Reverb Preis aufgeschlagen ... dafür gehen die Sachen sicher auf die Reise.

Was leider fehlt, ist ein Importeur für Europa. Da sind wohl erste Kontakte auf der NAMM entstanden. Mal schauen ob es den Sprung über den Teich schafft.


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Achtung! Damit man sieht was innen los ist, wurde der Karton aufgeschnitten ...

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Die Luftpolster kann man mit der beiliegenden Handpumpe aufpusten, oder an einen Kompressor hängen, sofern man für Fahrräder und Co. einen hat.



Nebenjob !!!
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Bei Engl am Stand gab es T-Shirts für Leute die sich intensiver mit den Produkten beschäftigt haben. Da die Jungs von Engl selbst ja am Stand bleiben mussten, habe ich jeweils am Nachmittag gegen 15:00 Uhr mir den ersten Messe Besucher mit "High Gain" T-Shirt geschnappt ... und ihm einen Preis von Engl überreicht.


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Endorser ....

Die ganz großen (sieht man vom Stammgast Stevie Wonder ab) Namen fehlten etwas - auch weil einige Hersteller, die sonst mal ne ganze Halle mit der Schlange für die Signing Session gefüllt haben, diesmal kleine Brötchen gebacken haben - aber trotzdem konnte man immer wieder bekannte Gesichter sehen und ansprechen. Viele von ihnen waren wie ganz normale Messe-Besucher irgendwo im Gespräch vertieft.

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Ich habe noch einen Koffer in LA ...

Neben dem Trend auch bei Koffern ein Relic durchzuführen - die Gibson Murphy Lab z.B. - gab es hier auch ein paar coole Farben. In freier Wildbahn sieht man die leider zu selten, denn viele Hersteller und Musikhäuser bauen/kaufen nur die sicheren Sachen - also im wesentlichen "schwarz". Eine Custom Order Möglichkeit aus DE habe ich noch nicht entdeckt - da verhungern wir also am langen Arm des Sicherheitsbedürfnisses der Händler.

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Ich hätte da gerne mehr davon ... dann wird es auch einfacher in meinem persönlichen Lager den passenden Koffer zur grade bei Reverb verkauften Gitarre zu finden ... (ja, auch ich habe Malerkrepp mit Beschriftung an der Koffer-Zarge ...)


Wo ist die Action? ...

LA ist Clubs und Party. Natürlich ist der weltweite Trend zu DJ zelebrierten Musik vorhanden, aber in LA geht die Schere wohl etwas weiter auf als sonst. Trotzdem muss man ganz klar sagen, dass der Hype bei DJ Produkten (und E-Git Pedalen) größer war als auf dem Rest der NAMM Show. Bzw. genau dort fühlte es sich so an wie immer. An anderen Stellen war ungewohnt und irritierend viel Platz in den Gängen.

Ich habe mit vielen langjährigen Partnern über das Thema NAMM gesprochen - einige von ihnen war gar nicht erst vor Ort.

- ob die NAMM zurück kommt, werden wir erst wissen, wenn der normale Januar Termin am Start ist. Dieser Termin ist optimal in Bezug die Steuerjahre der meisten Firmen ... und er passt perfekt zum Tour Kalender der Stars nach der Winterpause. Es ist zu früh um dies zu bewerten.

- viele Firmen haben in Corona gelernt, wie sie mit ihren Werbegeldern (die sie nicht auf der NAMM ausgeben mussten) direkt die Endkunden - mit messbarem Erfolg - erreichen. Auf der anderen Seite werden die Deal mit den Einkäufern heute gar nicht mehr auf der Messe gemacht. Den Ausgaben stehen also in der "allgegenwärtigen EXCEL Liste" keine Einnahmen entgegen. Entscheidungsträge hassen sowas! Sie müssen die Entscheidung übernehmen und dafür grade stehen, obwohl die wirtschaftliche Betrachtung ja was anderes zeigt. Armer Manager 😜😜😜

- mit einem Stand auf der NAMM wollte man auch immer auffallen. Eine bestimmte Mindestgröße und eine gute Show war schon nötig um nicht nur die eigenen Fans vor den Stand zu bekommen. An der Stelle wird es aber auch richtig teuer!

- fehlendes Netzwerken war der eigentliche Entzug während Corona. Die persönlichen Gespräche untereinander - also B2B - waren für viele der eigentliche Grund nach LA zu kommen. Auch ohne Stand.

- der Trend für 2024 scheint zu sein. NAMM ja! Netzwerkbüros mit kleiner Ausstellungsfläche und Fokus auf die "neuen Produkte". Ob die NAMM dann noch so viel Publikum zieht - oder mehr auf Fachbesucher ausgelegt ist ... bleibt das große Fragezeichen. Mir und den anderen Influenzern wäre es sicher recht, wenn das Umfeld leiser wäre und man mehr Zeit mit Herstellern hätte.

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Was hätte ich mir gerne mitgebracht? ...

Von der Messe sind derzeit nur Nachwirkungen bei Pedalen zu spüren. Es kribbelt bei den Reverb Tanks und beim Simplifier MK2. Allerdings hatte ich vor der Messe auch grade erst bei Gitarre (Murphy Lab), Amp (Engl Custom Shop) und Box (Kammler 4x12) zugeschlagen. Da fehlt also noch ein wenig die nachlassenden Wirkung, bevor sich G.A.S. erneut einstellt.

ABER ...

bei dem hätte ich schwach werden können ... Genau meine Farben - und der Sound :) ... klassisch Röhre mit 100W und 4x12 👍

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CU You L.A. ...

Nächste Runde im Januar 2024 ...


Gruß
Martin
 
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Vielen Dank, lieber Martin, für die Mühe!
Geiles Zeugs dabei...
 
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Und auf die Ladefläche kommt dann der Snakeskin Artist Edition.
 
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Coole Berichterstattung, Martin! Danke dafür :great: .




Netzwerkbüros mit kleiner Ausstellungsfläche und Fokus auf die "neuen Produkte"

Das ist einer der Punkte, wo z.B. HW von Tone Junkie in seiner Reprise der NAMM auch war - allerdings nur auf "Pflaster"-Ebene, weil geheilt bekomme ich das Problem damit ja nicht. Er hatte z.B. mit Kollegen ein größeres AirBnB in der Nähe gemietet, um mit interessanten Gesprächspartnern, wie Christoph Kemper oder Steve Atkinson, in Ruhe ohne den Messetrubel Interviews führen zu können.

Ich bin auch bei seiner Einschätzung, dass die Branche hier erstaunlich vergangenheitsorientiert aufsetzt und dem Thema Influenzer so wenig Rechnung trägt, bei der Gestaltung. Zum einen "warten" Entwicklungs- und Veröffentlichungszyklen heute nicht mehr auf eine "Core-Messe", zum anderen sind die Budgets für Stände auf so einem Riesenevent einfach für viele nicht mehr zeitgemäß und über Umsatzerwartungen zu rechtfertigen. Ja, die USA sind natürlich der größte Binnenmarkt und die NAMM ist (noch) die Ankerveranstaltung, aber wenn ich andere Branchen anschaue, wird man da deutlich dran arbeiten müssen, um nicht den Anschluss an andere Käuferschichten zu verlieren.

Wenn ich mir die Berichte von der NAMM in unterschiedlichen Outlets anschaue, staune ich, dass trotzdem noch relativ viel los ist dort - Veranstalter und Besucher. Das Konzept an sich ist m.E. in der Form nicht zukunftsfähig.
 
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Ganz herzlichen Dank für die brandaktuelle Reportage Deines Besuchs. (Kekse gehen leider grad nicht.) Da war für jeden etwas dabei! :prost:
 
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Toller Bericht, vielen Dank dafür. :keks:
 
Will ja nicht unken, aber hoffentlich ergeht es der NAMM nicht so wie der Musikmesse FFM!
 
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