Nebengeräusche beim hohen e und g (zweifingergriff)

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Don Kanaille
Don Kanaille
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Wenn ich sowohl bei meiner cantonelli 374, als auch bei meiner Hohner Amiga 96 das hohe e und g gleichzeitig spiele im Tremolo oder auch Musette kommt es bei kräftigerem Spiel zu Nebengeräuschen, die merkwürdigerweise bei beiden völlig verschiedenen Instrumenten deutlich hörbar sind. Nur bei relativ leisem Spiel hört man sie nicht. Hat dies etwas mit der Frequenz zu tun? Wandert man mit der terz noch zwei drei Töne höher, lässt dieser Effekt wieder nach. Ebenso nach unten. Ich wäre dankbar, wenn mir das jemand erklären könnte. Oder bin ich einfach zu pingelig?
Liebe Grüße an alle Akkordeonisten.
 
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Hallo Don Kanaille,

ein Aufwachsungsfehler ist schon mal auszuschließen. Es kann gut sein, daß sich bei der Stimmung die Töne beißen. Neben dem, daß die temperierte Terz ja weit von einer reinen Terz entfernt ist, so müssen auch die Obertöne miteinander harmonieren und zudem die Töne sowie Obertöne der höher/tiefer gestimmten Schwebungschöre. Daher ist das gut möglich daß störende Mischungen bzw. Interferenzen entstehen.

Grüße

Ippenstein
 
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Super, das ging ja schnell. Vielen Dank für deine Antwort. Nur warum passiert das im hohen Bereich und nicht auch beim tiefen e und g?
 
Man müsste sich das mal anhören, ob es nicht ev. doch andere Faktoren sind. Wenn aber der gleiche Fehler an beiden Akkordeons auftritt, liegt es nahe, daß es an der Stimmung liegt.

Warum nicht bei den tiefen Tönen? Es kommt auf die Stimmung an: Ist sie cent-linear, frequenzverhältnis-linear, flach werdend etc...

Daher verhält es sich normalerweise so, daß die Schwebungschöre in den tieferen Oktaven eine effektiv andere Stimmung aufweisen und damit auch ein anderes Obertongemisch besteht.

Viele Grüße

Ippenstein
 
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Ok, jetzt bin ich raus ... Das übersteigt meinen musikalischen Horizont. Nochmals vielen Dank. Zumindest ist mir jetzt klar, dass es eben "normal" ist. Liebe Grüße aus dem kalten Norden.
 
Das habe ich nicht gesagt, sondern nur, daß das das Wahrscheinlichste ist. Um sicherzugehen, müsste ein Akkobauer mal ein Ohr drauf werfen.

P.S. Hab meinen vorherigen Beitrag noch zu Ende geschrieben.

Grüße

Ippenstein
 
Ich hatte neulich das Phänomen, dass bei einigen wenigen höheren Diskanttönen ein tiefer Ton mitklang. Manchmal half es, verschiedene Register nacheinander zu drücken manchmal nicht. Irgendwann machte es "pleng", es gab ein deutliches Fallgeräusch - Metall auf Holz. Die Ursache war eine lockere und schließlich abgefallene Mutter an der Registermechanik. Die habe ich dann beim zweiten Mal so fest wie möglich aufgeschraubt - bis jetzt klingen die Register so wie sie sollen.

(weiß nicht, ob das zu diesem Thema gehört, aber vielleicht hat ja jemand mal ein ähnliches Problem)
 
...kommt es bei kräftigerem Spiel zu Nebengeräuschen, die merkwürdigerweise bei beiden völlig verschiedenen Instrumenten deutlich hörbar sind. Nur bei relativ leisem Spiel hört man sie nicht. Hat dies etwas mit der Frequenz zu tun?

Halllo Don Kanaille,

das von dir beschriebene habe ich nun mal bei mir auch auf verschiedenen Instrumenten ausprobiert ... und ich höre auch einen weiteren Ton. Nicht besonders stark, aber doch vorhaden. Mit Tremolo etwas mehr und nicht sehr sauber, einchörig ohne Tremolo ist der Klang sauberer und gleichmäßiger, jedoch relativ schwach zu hören.

So einen Effekt habe ich in anderen Tonkombinationen schon gelegentlich gehabt. Das waren im Endeffekt (zumindest bei meine Beobachtungen) Schwingungsüberlagerungen der Tonfrequenzen, die letztlich wiederum als Überlagerungsfrequenz eigene "Töne" entstehen lassen, die man dann hören kann. Die ich bisweilen auch schon in ein paar Stücken bewusst ausgenutzt habe.

Das ist sozusagen ein "Tremolo" zwischen unterschiedlichen Tönen. Da muss nun nicht einmal eine Terz sein, es gehen auch andere Intervalle und auch in andere Lagen, nur ist der Effekt in der von dir beschriebenen "Gegend" am besten zu hören. Ich nehme mal an, weil das ein Frequenzbereich ist, in dem das Ohr sehr empfindlich ist und der entstehende Mischton ja nciht besonders deutlich ausgeprägt ist. Und je weiter die beteiligten Töne auseinander liegen, desto schwächer ist der hörbare Effekt.

Gruß, maxito
 
Hallo,

hier handelt es sich um Kombinationstöne und hier die am stärksten auftretende Form, die Differenztöne. Ob und wie stark man diese hört, hängt ganz von der Tonhöhe, der Differenz der zwei Frequenzen und dem Oberwellengehalt ab. Am besten hörbar sind sie bei den meisten Instrumenten im 4' -Register in den oberen Tonlagen, da sind die Differenzen sehr deutlich.
Im Wiki ist das recht gut beschrieben http://de.wikipedia.org/wiki/Kombinationston.

Besonders die Hörbeispiele sind recht instruktiv.

Wer sich ernsthaft damit befassen will, dem sei das Buch empfohlen: "Die Lehre von den Tonempfindungen" von Prof. H. Helmholtz. Das Buch stammt von 1863 und ist heute noch als Nachdruck zu kaufen. Obwohl das Buch schon so uralt ist, gelten die Aussagen darin heute noch genauso.

Gruß Claus
 
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Hallo maxito, hallo Musikerklaus,

euch beiden auch nochmal vielen Dank für eure Analyse und dass ihr es auch getestet habt. Ich bin echt begeistert, dass man in diesem Forum, wenn man ein Problem(chen) hat, eine Frage posten kann und wirklich schnell eine kompetente Antwort erhält. Darüber hinaus noch super freundlich und nett.
Herzlichen Dank :)

Don Kanaille
 

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