Nervosität beim Auftritt - nicht davor

Yve73
Yve73
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Ich hatte früher schon oft Auftritte. Aber nur mit Band oder einem 2. Musiker. Ich singe.

Aber die Auftritte alleine (Hochzeiten, Taufe) machen mich einfach fertig.

Nicht das übliche Lampenfieber, das viele kennen. Das hatte ich bei Bandauftritten auch oft davor, aber spätestens beim 2. oder 3. Lied war die dahin.

Jetzt singe ich aber alleine und begleite mich auf der Gitarre. Bin kein Gitarren-Profi. Ist mehr zur Untermalung. Aber kaum habe ich angefangen zu spielen/singen übermannt mich eine Nervosität, die ich kaum in den Griff bekomme. Nach außen hin merkt man es nicht so arg. Hab mir auch Videoaufnahmen davon angesehen und ich kann es meistens relativ gut kaschieren, aber einmal hätte ich aus Verzweiflung fast ein Stück komplett versemmelt.

Vom Gesang her tu ich mir nicht schwer. Da bin ich zuhause. Aber auch, wenn ich mal zu einer Aufnahme singe, fühle ich mich nicht mehr wohl.

Ich habe nach fast jedem Auftritt gedacht, jetzt lass ich es bleiben, aber ich will nicht aufgeben. Bin da hartnäckig.

Das Problem ist auch, dass es nicht wie bei "normalen" Auftritten ist, wo man eben nach 1-2 Liedern langsam in Fahrt kommt, sondern man spielt 1 Lied ... dann Pause ... das spielt man wieder ein Lied ... dann Pause usw. Da komm ich nie richtig rein.

Aber ich bin auch schon nervös, wenn ich vor ein paar Leutchen in der Freizeit was singe und spiele. Irgendwann geht's dann, drum habe ich 2-3 Lieder zu Anfangs, die ich aus dem Effeff kenne und ich reinkomme in den "Flow".

Hat jemand einen Rat für mich?

LG
Yve
 
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Ich hatte noch nie eine Auftritt. Ist aber das große Ziel. Und davor fürchte ich mich auch so etwas. Lampenfieber? Komme ich mit so weichen Beinen noch auf die Bühne? ;) Deswegen will ich mich mal hier etwas beteiligen. aber bei mir fängt es schon viel früher an, beim Üben. habe bisher fast nur trocken mit der E-Gitarre geübt. Jetzt neulich wieder den Verstärker ausgepackt und mit Kopfhörer geübt. verdammt. Ich war alleine und war nervös die erste Tonleiter mit Verstärker zu spielen. Vor jemanden zu Hause spielen, wenn er fragt: "Spiel dich mal was." (Ich hasse das. ;) ) Nun ja, das geht bedingt. Kommt aber drauf an, wer da zu Besuch ist und fragt. Manchmal geht es, manchmal nicht.

Sorry, wenn ich dir da jetzt nicht so direkt helfen konnte. Aber ich bin auf Tipps gespannt, wie man so eine Nervosität handelt, weil irgendwann muss ich mich der auch stellen. Und ich weiß nicht, was die größere Herausforderung ist, das Spielen und Üben für den Auftritt oder der Auftritt selber.
 
Hochzeiten und Taufen sind arg formelle Events. Tage die es so nur einmal im Leben dieser Menschen geben sollte, da muss alles stimmen. Man möchte ja nicht den schönsten Tag ihres Lebens versauen.....
Von dem Aspekt her habe ich mich nie an solche Anfragen rangetraut.
Wie ist die Nervosität bei ungezwungeneren Auftritten?
 
Nun, eigentlich ist das nicht ungewöhnlich sondern eher normal.
Da steckt in meinen Augen auch die (unbewusste?) Angst dahinter, zu versagen und die ganze Veranstaltung damit zu ruinieren.
Verstärkt wird das sicher durch entsprechende Erwartungshaltungen.

Wie man damit umgeht? Mein Tipp wäre:
Versuche dir die Angst bewusst zumachen und etwas abzubauen. Versuche deine Erwartungshaltung nicht zu hoch sondern realistisch anzusetzen (erfahrungsgemäß ist das Publikum immer deutlich entspannter als man selbst, bekommt weniger Fehler mit und hat längst nicht so hohe Erwartungen wie man selbst...).
Schaffe durch viel Übung und viele Auftritte entsprechende Routine. Diese gibt dir Sicherheit, damit reduziert sich dann im Idealfall auch die Angst, etwas falsch zu machen.
Trete nicht mit Stücken auf, bei denen du dir unsicher bist.
Und: Unbedingt weitermachen! :great:
 
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Einen "Trick" habe ich jetzt auch nicht parat, aber was helfen kann ist Meditation.

Das wirkt dann nicht nur auf diese Situation sondern aufs gesamte Gemüt und sollte dazu führen konzentrierter und gelassener zu werden, sich mehr dem Moment hingeben zu können ohne von seiner Angst/Nervosität übermannt zu werden.

Zum Beispiel



Oder generell Atem/Achtsamkeits Meditationen ..

Auch sehr interessant zu diesem Themenbereich:



Gruß
 
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Hochzeiten und Taufen sind arg formelle Events. Tage die es so nur einmal im Leben dieser Menschen geben sollte, da muss alles stimmen. Man möchte ja nicht den schönsten Tag ihres Lebens versauen.....
Von dem Aspekt her habe ich mich nie an solche Anfragen rangetraut.
Wie ist die Nervosität bei ungezwungeneren Auftritten?

Bei ungezwungeneren Auftritten bin ich schon auch nervös, aber es legt sich eben nach wenigen Liedern.

Und ja, das sind schon formelle Veranstaltungen. Wobei Taufen meist etwas lockerer sind, abhängig vom Pfarrer.
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Nun, eigentlich ist das nicht ungewöhnlich sondern eher normal.
Da steckt in meinen Augen auch die (unbewusste?) Angst dahinter, zu versagen und die ganze Veranstaltung damit zu ruinieren.
Verstärkt wird das sicher durch entsprechende Erwartungshaltungen.

Wie man damit umgeht? Mein Tipp wäre:
Versuche dir die Angst bewusst zumachen und etwas abzubauen. Versuche deine Erwartungshaltung nicht zu hoch sondern realistisch anzusetzen (erfahrungsgemäß ist das Publikum immer deutlich entspannter als man selbst, bekommt weniger Fehler mit und hat längst nicht so hohe Erwartungen wie man selbst...).
Schaffe durch viel Übung und viele Auftritte entsprechende Routine. Diese gibt dir Sicherheit, damit reduziert sich dann im Idealfall auch die Angst, etwas falsch zu machen.
Trete nicht mit Stücken auf, bei denen du dir unsicher bist.
Und: Unbedingt weitermachen! :great:

Mir ist die Angst bewusst und sie steigt erst richtig mit dem Spielen an. Das geht so weit, dass ich sogar nach dem Lied noch zittere.

Und ja, es hat mit der Angst zu tun, die ganze Veranstaltung damit zu ruinieren. Und diese Angst lässt mich dann auch schlechter spielen und dann bin ich im Teufelskreis. Geübt sind die Stücke gut, also daran liegt es nicht. Ich bin auch gut organisiert und das drumherum klappt auch gut. Aber es stimmt, meine perfektionistische Ader macht mir einen Strich durch die Rechnung.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Einen "Trick" habe ich jetzt auch nicht parat, aber was helfen kann ist Meditation.

Das wirkt dann nicht nur auf diese Situation sondern aufs gesamte Gemüt und sollte dazu führen konzentrierter und gelassener zu werden, sich mehr dem Moment hingeben zu können ohne von seiner Angst/Nervosität übermannt zu werden.

Zum Beispiel



Oder generell Atem/Achtsamkeits Meditationen ..

Auch sehr interessant zu diesem Themenbereich:



Gruß


Danke Dir. Mit Meditation habe ich es nicht so, aber Humor mag ich gerne und der wirkt auch oft.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Heute hatte ich z.B. eine Taufe. Der Pfarrer war total witzig. Mit ein bisschen Ironie und schelmenhaft. Das hat unglaublich geholfen.

Da ging alles viel besser. Klar, auch nervös, aber die Angst hat mich nicht übermannt.

Ich denke auch, dass immer und immer wieder Auftritte hoffentlich auch einmal mehr Gewohnheit werden und die Angst nicht mehr so im Vordergrund steht.

Aber ich nehme mir jedes Mal vor ... heute gehst du es locker an ... ein Fehler macht doch nichts, wir sind alle Menschen ... das wird schon usw.

Trotzdem, wenn die Angst dann aufsteigt, habe ich keine Chance mehr. Ich bin ihr dann fast zur Gänze ausgeliefert. Dementsprechend mit Zittern und Konzentrationsschwäche. Denke dann nur ... beruhige dich ... aber es hilft halt nichts. Wie auch.
 
Ich denke auch, dass immer und immer wieder Auftritte hoffentlich auch einmal mehr Gewohnheit werden und die Angst nicht mehr so im Vordergrund steht.

Aber ich nehme mir jedes Mal vor ... heute gehst du es locker an ... ein Fehler macht doch nichts, wir sind alle Menschen ... das wird schon usw.
Ich gehe davon aus, dass Du Amateur-Musikerin bist und nicht Profi. Damit will ich nicht sagen, dass Nervosität für Profis keine Rolle spielt, im Gegenteil. Auch und gerade als Profi muss man sich um dieses Problem intensiv kümmern, zumal es meistens bei Auftritten auch um eine Einnahmequelle für den Lebensunterhalt geht.
Ärgerlicherweise kann gerade das auch noch zusätzlichen Druck erzeugen. Routine zu entwickeln und sich seines eigenen Könnens versichern hilft jedenfalls.

Worum es mir aber eigentlich geht, ist, dass Du Dir vergegenwärtigen solltest, dass Amateure von den Zuhörern stets mit mehr Wohlwollen betrachtet werden als Profis, die immer ein Honorar nehmen und nicht für ´lau´ oder Taschengeld spielen (können). Der Profi hat gefälligst zu ´funktionieren´ und was gescheites abzuliefern! Wenn sein Spiel schlecht ist - oder einfach nur nicht gefällt -, ist der ´Kunde´ sauer und unzufrieden und der Musiker ist seine Jobs los.

Demgegenüber sind die Erwartungen Nicht-Profis gegenüber im Allgemeinen deutlich geringer und Fehler und Unvollkommenheiten (die vielen gar nicht wirklich auffallen!) werden toleriert.
Im Gegenteil: Man ist froh, dass jemand freundlicherweise das Ereignis (Fest, Taufe, usw.) mit seiner musikalischen Darbietung verschönert und man ist auch (meistens) dankbar dafür.
Ich finde, Du kannst und solltest Dir das gerne so klar machen und das ganze von der Seite der Freude an der musikalischen Darbietung (deiner und der des Publikums) betrachten. Ebenso, dass kleinere Fehler den Musikgenuss nicht bzw. so gut wie nicht trüben.
Das kann auf Dauer das schlechte Gefühl und die Angst umkehren in ein gutes Gefühl und sollte Mut machen!

Aus deinen Zeilen lese ich heraus, dass Du sehr ernsthaft und gewissenhaft an diese Auftritte heran gehst und Deine Sache wirklich gut machen willst (wobei Selbstkritik durchaus wichtig ist um immer besser zu werden, Perfektionismus den Druck aber stets erhöht). Wie Du selber über die Videos schreibst, gelingen Dir die Stücke auch gut. Du hast alles Recht der Welt, gute Gefühle über dein Musizieren zu haben und die Angst zu verlieren.
 
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Ich gehe davon aus, dass Du Amateur-Musikerin bist und nicht Profi. Damit will ich nicht sagen, dass Nervosität für Profis keine Rolle spielt, im Gegenteil. Auch und gerade als Profi muss man sich um dieses Problem intensiv kümmern, zumal es meistens bei Auftritten auch um eine Einnahmequelle für den Lebensunterhalt geht.
Ärgerlicherweise kann gerade das auch noch zusätzlichen Druck erzeugen. Routine zu entwickeln und sich seines eigenen Könnens versichern hilft jedenfalls.

Worum es mir aber eigentlich geht, ist, dass Du Dir vergegenwärtigen solltest, dass Amateure von den Zuhörern stets mit mehr Wohlwollen betrachtet werden als Profis, die immer ein Honorar nehmen und nicht für ´lau´ oder Taschengeld spielen (können). Der Profi hat gefälligst zu ´funktionieren´ und was gescheites abzuliefern! Wenn sein Spiel schlecht ist - oder einfach nur nicht gefällt -, ist der ´Kunde´ sauer und unzufrieden und der Musiker ist seine Jobs los.

Demgegenüber sind die Erwartungen Nicht-Profis gegenüber im Allgemeinen deutlich geringer und Fehler und Unvollkommenheiten (die vielen gar nicht wirklich auffallen!) werden toleriert.
Im Gegenteil: Man ist froh, dass jemand freundlicherweise das Ereignis (Fest, Taufe, usw.) mit seiner musikalischen Darbietung verschönert und man ist auch (meistens) dankbar dafür.
Ich finde, Du kannst und solltest Dir das gerne so klar machen und das ganze von der Seite der Freude an der musikalischen Darbietung (deiner und der des Publikums) betrachten. Ebenso, dass kleinere Fehler den Musikgenuss nicht bzw. so gut wie nicht trüben.
Das kann auf Dauer das schlechte Gefühl und die Angst umkehren in ein gutes Gefühl und sollte Mut machen!

Aus deinen Zeilen lese ich heraus, dass Du sehr ernsthaft und gewissenhaft an diese Auftritte heran gehst und Deine Sache wirklich gut machen willst (wobei Selbstkritik durchaus wichtig ist um immer besser zu werden, Perfektionismus den Druck aber stets erhöht). Wie Du selber über die Videos schreibst, gelingen Dir die Stücke auch gut. Du hast alles Recht der Welt, gute Gefühle über dein Musizieren zu haben und die Angst zu verlieren.

Ich nehme natürlich auch Geld für meine Auftritte, bin aber kein Profi bzw. verlange nicht so viel wie ein Profi. Also ich lebe nicht (nur) von der Musik. Aber natürlich ist das auch ein kleines Zubrot.

Deshalb nehme ich die Sache mit der Nervosität auch ernst, zumal ich das Auftragsvolumen steigern möchte.

Aber auch bei Auftritten in der Familie oder bei Freunden, die ich kostenlos mache, bin ich sehr nervös während des Spielens.
 
Vielleicht einen Plan B in der Hinterhand haben. Sich vorher ein, zwei lustige Sprüche überlegen, die man bringen kann, wenn ein Song daneben geht. Meine Idee ist, dass man dann eben nicht mehr so nervös ist, weil man was hat, mit dem man die Situation retten kann.

Wenn man den Einsatz der Gitarre versemmelt: "Ups, da sollte jetzt die Gitarre kommen. Zwei Versuche gebt ihr mir noch. OK?"
Wenn man total rauskommt und neu ansetzen muss: "Ups. Sorry. Aber das ist der schönste Teil, den spiele ich extra für euch noch mal."
Oder so tun, als wenn man in der Zeile verrutscht ist: "Moment. (Demonstrativ aufs Notenblatt gucken, sich am Kopf kratzen.) Die Note war gestern noch ganz wo anders. Oh, war doch nur Fliegendreck. Noch mal von vorne. Berechne ich dem Brautpaar nicht extra."
Ok, sind jetzt nicht die lustigsten Sprüche, aber das habe ich gerade eben so spontan aus dem Ärmel geschüttelt. Sollten nur Beispiele sein, um zu zeigen, was ich meine. Gut, eventuell gehört dazu auch eine gewisse Routine so was mal eben locker rauszuhauen. :redface:

Hat eigentlich schon jemand den unheimlich doofen Vorschlag gemacht, sich das Publikum nackt vor zu stellen? :D

Aber selbst Profis machen Fehler bzw. haben Angst davor. Springsteen (Ja, der schon wieder, aber ich bin eben Springsteen Fan. :rolleyes:) ist mal solo aufgetreten. Seine ersten Worte an das Publikum gerichtet waren: "Würdet ihr bitte nicht mitklatschen. (Ich bin lange nicht aufgetreten und) das bringt mich durcheinander."
Oder hier Eric Clapton:

Er hatte den Bootleneck noch auf dem Finger vom Song davor, merkt es aber erst nach den ersten zwei, drei Noten, dass da was nicht stimmt. :D Seine Reaktion: Den Sound nachahmen und den "Schuldigen" dem Publikum präsentieren. :D

Ideen von jemanden, der selbst noch nie live vor Publikum aufgetreten ist, sich aber schon Gedanken darüber macht, wenn es mal so weit sein sollte. :redface:
 
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Die Nervosität während eines Auftritts kenn ich durchaus auch. Wobei ich nicht bei Hochzeiten, Taufen etc. spiele, sondern ganze Gigs.
Bei mir kommt sie, wenn ich weiß, dass ein schwieriges Stück kommt - oder eines, das ich unter gar keinen Umständen versemmeln will.
In deinem Fall hilft wohl nur die volle Konzentration auf das Event, das du begleitest, dass du weißt wann du dran bist, dir der Ablauf gegenwärtig ist. Und dann sieh es als eine Show, bei der du paar Einsätze hast.
Die anderen, vor allem bei Hochzeiten, sind wahrscheinlich noch viel nervöser als du. Aber du hast den Vorteil, dass du das regelmäßig machst, damit kennst du dich aus.
Und vertrau dich vielleicht vorher, wenn möglich, dem Zeremonienmeister (Priester) an, die können dir auch helfen die Nervosität des Augenblicks zu senken.
 
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Vielleicht einen Plan B in der Hinterhand haben. Sich vorher ein, zwei lustige Sprüche überlegen, die man bringen kann, wenn ein Song daneben geht. Meine Idee ist, dass man dann eben nicht mehr so nervös ist, weil man was hat, mit dem man die Situation retten kann.

Wenn man den Einsatz der Gitarre versemmelt: "Ups, da sollte jetzt die Gitarre kommen. Zwei Versuche gebt ihr mir noch. OK?"
Wenn man total rauskommt und neu ansetzen muss: "Ups. Sorry. Aber das ist der schönste Teil, den spiele ich extra für euch noch mal."
Oder so tun, als wenn man in der Zeile verrutscht ist: "Moment. (Demonstrativ aufs Notenblatt gucken, sich am Kopf kratzen.) Die Note war gestern noch ganz wo anders. Oh, war doch nur Fliegendreck. Noch mal von vorne. Berechne ich dem Brautpaar nicht extra."
Ok, sind jetzt nicht die lustigsten Sprüche, aber das habe ich gerade eben so spontan aus dem Ärmel geschüttelt. Sollten nur Beispiele sein, um zu zeigen, was ich meine. Gut, eventuell gehört dazu auch eine gewisse Routine so was mal eben locker rauszuhauen. :redface:

Hat eigentlich schon jemand den unheimlich doofen Vorschlag gemacht, sich das Publikum nackt vor zu stellen? :D

Aber selbst Profis machen Fehler bzw. haben Angst davor. Springsteen (Ja, der schon wieder, aber ich bin eben Springsteen Fan. :rolleyes:) ist mal solo aufgetreten. Seine ersten Worte an das Publikum gerichtet waren: "Würdet ihr bitte nicht mitklatschen. (Ich bin lange nicht aufgetreten und) das bringt mich durcheinander."
Oder hier Eric Clapton:

Er hatte den Bootleneck noch auf dem Finger vom Song davor, merkt es aber erst nach den ersten zwei, drei Noten, dass da was nicht stimmt. :D Seine Reaktion: Den Sound nachahmen und den "Schuldigen" dem Publikum präsentieren. :D

Ideen von jemanden, der selbst noch nie live vor Publikum aufgetreten ist, sich aber schon Gedanken darüber macht, wenn es mal so weit sein sollte. :redface:


Wirklich nette Ideen mit dabei. ;) Hab ich auch so immer gemacht bei Gigs mit Band früher, wenn mal was schief ging.

Bei den feierlichen Sachen ist das aber nicht so möglich, weil es ja doch ein 'seriöser' Moment ist. Meistens jedenfalls.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Die Nervosität während eines Auftritts kenn ich durchaus auch. Wobei ich nicht bei Hochzeiten, Taufen etc. spiele, sondern ganze Gigs.
Bei mir kommt sie, wenn ich weiß, dass ein schwieriges Stück kommt - oder eines, das ich unter gar keinen Umständen versemmeln will.
In deinem Fall hilft wohl nur die volle Konzentration auf das Event, das du begleitest, dass du weißt wann du dran bist, dir der Ablauf gegenwärtig ist. Und dann sieh es als eine Show, bei der du paar Einsätze hast.
Die anderen, vor allem bei Hochzeiten, sind wahrscheinlich noch viel nervöser als du. Aber du hast den Vorteil, dass du das regelmäßig machst, damit kennst du dich aus.
Und vertrau dich vielleicht vorher, wenn möglich, dem Zeremonienmeister (Priester) an, die können dir auch helfen die Nervosität des Augenblicks zu senken.

Das stimmt, die Situation ist bei den Brautleuten schon oft extrem angespannt. Und das überträgt sich schon auf mich.

Das mit dem Zeremonienmeister stimmt. Das könnte ich mal ansprechen. Dachte immer, dass es sehr unprofessionell wirkt, so etwas zuzugeben. Aber eine/n Eingeweihte/n zu haben, erleichtert möglicherweise und nimmt auch etwas Druck.
 
Hallo Ive,
habe vor ein paar Stunden einen ganz interessanten Artikel gelesen:

https://www.heise.de/tp/features/Ganz-tief-durchatmen-3784369.html

Darin steht kurz zusammengefasst, dass man nicht schnell atmet, weil man Panik bekommt, sondern eher umgekehrt. Die schnelle Atmung löst solche Reaktionen aus.
Also tief durchatmen und dann los...
und immer schön auf die Atmung achten. :great:

Jürgen
 
Jetzt singe ich aber alleine und begleite mich auf der Gitarre. Bin kein Gitarren-Profi. Ist mehr zur Untermalung.

Vom Gesang her tu ich mir nicht schwer. Da bin ich zuhause.

Das sind für mich persönlich die Kernaussagen deines ersten Postings. Das heisst für mich ganz klar, dass du mehr Gitarre üben musst. Die Songs müssen ganz einfach sitzen, ohne dass du ständig in Sorge sein musst dich auf dem Griffbrett zu verirren.
Mehr üben = mehr Sicherheit = weniger Grund zur Nervosität. Das Ziel ist, dass du WEISST, das du es bringen wirst, auch wenn du beim Auftritt sehr aufgeregt sein wirst.
 
Schließe mich ganz klar der Meinung von startom an. Übung macht den Meister und Übung macht sicher.

Ich selbst kenne das von mir auch, dass man nicht nur vor sondern WÄHREND des Auftritts aufgeregt ist. Oft habe ich auch während eines Songs gedacht "Oh Mist, gleich kommt die dämliche Stelle..." und schon lief einem der Schweiß und man stand völlig verkrampft rum. Ich merke jetzt, da viele Songs sitzen und ich sie im Schlaf spielen kann, dass ich viel lockerer rangehe und Spaß haben kann beim Auftritt. Und um Spaß an der Sache solls doch eigentlich gehen.

Auch Auftrittserfahrung macht sich bezahlt. Man wird irgendwann gelassener. Also gib nicht auf und hau rein :great:
 
Das sind für mich persönlich die Kernaussagen deines ersten Postings. Das heisst für mich ganz klar, dass du mehr Gitarre üben musst. Die Songs müssen ganz einfach sitzen, ohne dass du ständig in Sorge sein musst dich auf dem Griffbrett zu verirren.
Mehr üben = mehr Sicherheit = weniger Grund zur Nervosität. Das Ziel ist, dass du WEISST, das du es bringen wirst, auch wenn du beim Auftritt sehr aufgeregt sein wirst.

Das sind die Kernaussagen von jemandem, der seit gut 20 Jahren singt. Natürlich ist man da viel sicherer, wenn auch trotzdem nervös. Dann wäre ich erst in 15 Jahren mit der Gitarre so weit....

Und ich übe die Lieder wirklich ausgiebig. Das Lied, welches ich einmal fast versemmelte, beherrschte ich sehr gut ohne zu denken, oh das ist jetzt das schwierige Lied oder ohje, da kommt jetzt die schwierige Stelle. Es passierte einfach, weil mich die Nervosität plötzlich übermannte. Zu Anfang des Songs war ich noch relativ gelassen und plötzlich kam es.

Manchmal ist es von Anfang an, manchmal kommt es einfach.
 
Wirklich nette Ideen mit dabei. ;) Hab ich auch so immer gemacht bei Gigs mit Band früher, wenn mal was schief ging.

Bei den feierlichen Sachen ist das aber nicht so möglich, weil es ja doch ein 'seriöser' Moment ist. Meistens jedenfalls.
Na ja, Hochzeiten sind ja eher lustig. Da geht so was schon mal, denke ich. Wie das bei Taufen ist, weiß ich jetzt nicht. Aber wenn du das von Bandauftritten kennst, dann hast du ja Sprüche parat.
 
Deine Situation ist doch völlig verständlich. Wenn Du alleine auftrittst, und nicht wie sonst mit Bandkollegen-Unterstützung, hängt ja alles ausschließlich an Dir, was Deine Anspannung natürlich zwangsweise erhöht. Trotzdem solltest Du das entspannter angehen, was aber mit der Zeit und der Routine von alleine kommen wird. Und dann fällt es Dir auch leichter, mit solchen Situationen umzugehen, Fehler mit lockeren Kommentaren zu begleiten oder halt auch nicht.
Du machst immerhin live Musik, wo es absolut menschlich ist, dass mal ein Ton daneben geht, nicht alles perfekt ist. Das ist allen klar, den Wenigsten fallen Fehler überhaupt auf, und daher sollte man auch nicht unbedingt jeden Fehler kommentieren, sondern einfach überspielen und weitermachen.
 
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Deine Situation ist doch völlig verständlich. Wenn Du alleine auftrittst, und nicht wie sonst mit Bandkollegen-Unterstützung, hängt ja alles ausschließlich an Dir, was Deine Anspannung natürlich zwangsweise erhöht. Trotzdem solltest Du das entspannter angehen, was aber mit der Zeit und der Routine von alleine kommen wird. Und dann fällt es Dir auch leichter, mit solchen Situationen umzugehen, Fehler mit lockeren Kommentaren zu begleiten oder halt auch nicht.
Du machst immerhin live Musik, wo es absolut menschlich ist, dass mal ein Ton daneben geht, nicht alles perfekt ist. Das ist allen klar, den Wenigsten fallen Fehler überhaupt auf, und daher sollte man auch nicht unbedingt jeden Fehler kommentieren, sondern einfach überspielen und weitermachen.

Ja, gerade erst letztens, wo ich wieder sehr unzufrieden mit meiner Leistung war, weil ich so nervös war und dadurch nicht so präsentieren konnte, wie uch eigentlich kann, kam im Nachhinein das Feedback, dass es toll war und viele Gäste dem Brautpaar positives Feedback gab. Ich orientiere mich jetzt mal daran, auch wenn ich es (noch) anders empfinde....
 
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Das ist wichtig, nimm das positive Feedback an! Man ist oft sich selbst der größte Kritiker. Das ist per se nicht schlecht, aber in deinem Fall wohl eher ein Hemmnis.
 
Wirklich nette Ideen mit dabei. ;) Hab ich auch so immer gemacht bei Gigs mit Band früher, wenn mal was schief ging.
Bei den feierlichen Sachen ist das aber nicht so möglich, weil es ja doch ein 'seriöser' Moment ist. Meistens jedenfalls.

Hmmmm... jein! Natürlich kommt es auch auf die Erwartung des Publikums an. Aber meine Erfahrung ist: Gerade bei Hochzeiten, die gerne mal etwas verkrampft und angespannt sein können (die Anspannung find ich überflüssig, aber was solls), sind die Leute manchmal sogar ganz dankbar für etwas, das die Situation auflockert!

Ich habe letztes Jahr bei einer Hochzeit ordentlich ins Klo gegriffen ^^ Wir haben als Band mehrere Lieder am Stück gespielt und ich habe wegen eines Missverständnisses ein Lied angefangen, das eigentlich erst ein Lied später kommen sollte. Ich sehe den Rest der Band verwirrt an, weil die nicht einsteigen und dafür mich blöd anschauen. Als ich den Fehler kapiert habe, musste ich ein bisschen lachen und die anderen auch. Mir war es total peinlich! Wirklich! Aber die Braut meinte hinterher, dass sie es sogar ganz gut fand, weil sie dadurch nicht mehr so nervös war.
Natürlich muss man aufpassen, dass es nicht flapsig und albern wird. Aber ein bisschen lächeln und ein harmloser Spruch ist glaub ich überall willkommen.
 

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