PS: Sollte mir jemand sagen können, wie eigentlich dieses Krankheitsbild / diese Störung heißt, die man hat, wenn man das macht (screamen), bitte melden.
Das ist definitiv Spaß, allerdings erst kurz vor den Aufnahme in den ICD-10 !!!
Also theoretisch sollte man sich da mal bei Melissa Cross informieren ... wenn jemand weiss wie rumgebrüllt wird, ist sie es! Vorallem die Warmups, die sind ggf. wichtig.
(Ich hab die 2 DVDs (Zen of Screaming 1 & 2) im Schrank, die wurden allerdings nur einmal zum Spaß geguckt.)
Die andere Sache ist die - versuch Du selbst zu sein! ... versuch nicht jemanden nachzumachen oder zu klingen wie jemand anderes. Das ist der Weg.
Um deinen Weg, deine Technik und deinen Sound zu finden, wäre es wichtig, dass Du mit anderen Leuten zusammen Musik machst oder deine eigene Musik machst, sie aufnimmst und dazu oder damit übst - keine Fake-Übungswörter/-phrasen, sondern DEINE LYRICS. Vorallem, übe dann auch mal etwas mehr Kraft in die Stimme zu legen und tief aus dem Bauch heraus zu atmen und Luft und auch daher die Kraft zu holen. Das ist nichts was man mal eben so irgendwie mit ein paar Lektionen ala Krafttraining lernen kann (3 Sätze a 2 Minuten von X usw.). Versuche nicht wie jemand anderes zu klingen, klinge wie Du klingst. Das ist ein Prozess der ggf. Monate oder Jahre dauert und da gehört es auch mal dazu, dass man heiser ist - ja, jetzt wird jeder Gesangslehrer oder "vocal coach" meckern - f*** it!
Auf Youtube oder sonstwo gibt es 1.000.000 Videos in denen irgendwelche Kids versuchen wie irgendwer anders zu klingen (z.B. wie Will Ramos) und es gibt doppelt so viele "vocal coaches" von denen jeder weiss wie es richtig/besser geht. Wo sind die 2.000.000 superguten Metalbands in denen die Musik machen? ... außerdem klingen die fast alle gleich.
Lerne das Atmen, das ist das A und O für die Extraportion Puste und Kraft. Der Rest kommt dann noch und versuch möglichst viel Spaß mit anderen zu haben.
Anfangs hab ich mich selbst in den Proben immer an den Rand der Ohnmacht gebracht und teils nach Luft gejapst ... mit mehr Übung und Technik auf meinem Weg kam dann auch wesentlich mehr Kraft - durch die richtige Atemtechnik. Nach einer Weile war das alles kein problem mehr und ich konnte problemlos ein Set von über einer Stunde spielen, dazu permanent Headbangen und mich auch über die Bühne bewegen. Das war am Ende ein eigene Fitnesstraining und gerade von der Atemtechnik und den erworbenen Muckis habe ich lange Zeit profitiert und im Endeffekt war mir das sogar nochmal bei einem medizinischen Notfall von Vorteil.
Sitz bloss nicht in deinem Zimmer rum und mach irgendwelche Übungen bei 1/10 der möglichen Lautstärke und hab keine Angst, durch ein paar Mal heiser zu sein auf dem Weg zu deinem Sound, deine Stimme komplett zu ruinieren.
Und nochmal - sei Du selbst, deine Lyrics, deine Ideen, deine Leidenschaft - sei authentisch, sei Du selbst ... das merkt man - in der Stimme, in deinen Augen, in deinem Blick und vorallem im Gefühl, was am Ende auch hoffentlich gut auf deine Zuhörer/Zuschauer überspringt. Man merkt es, wenn Du Du bist und echt bist.
Es ist für mich zum Beispiel noch sehr schwer Geschwindigkeit reinzubringen.
Atmen, atmen, atmen!
Ich kenne auch etliche "Sänger", die alle eine "klassische Gesangsausbildung" haben. Und? Von denen können ziemlich viele nicht die richtigen Töne treffen oder es klingt nicht gut oder nicht authentisch. Ausnahmen bestätigen, wie immer, auch da die Regel. Dafür kenne ich eine junge Dame, die eine solche Ausbildung hat und die auch was damit anfangen kann ... die hat vorallem a) ordentlich Dampf im Klang (Atmen, atmen, atmen!) und b) ein Stimmvolumen von dem andere nur träumen können. Merke, eine Ausbildung macht noch keinen guten Sänger.