Neuer Glanz für 'alte' Strat

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Ronnie_Frown
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Ich habe hier eine Fender Mexico Stratocaster die schon ein paar Jahre auf dem Buckel hat und die mich in letzter Zeit immer öfter traurig anguckt, da sie von mir einfach nicht mehr gespielt wird und zur Zeit ein glanzloses Dasein ohne Saiten und ohne Stegtonabnehmer fristen muss.
Verkaufen kommt nicht in Frage, da sie meine erste Gitarre war und ich ganz genau weiß, dass wenn ich sie verkaufe ich es früher oder später bereuen würde.

DSC_0996.jpg

An sich gibt es an der Gitarre auch gar nichts auszusetzen, sie klingt gut, hat einen tollen Hals - auch wenn ich mittlerweile deutlich flachere gewöhnt bin und eine Saitenlage (wenn sie denn welche drauf hat) die ich bisher mit keiner meiner anderen Gitarren erreichen konnte.

Warum spiele ich sie also nicht mehr?
Nunja, musikalisch bin ich mittlerweile in härteren Gefilden unterwegs und da klingt und fühlt sich eine Strat einfach nicht richtig an. Dafür greife ich dann lieber zu meinen LTDs.
Und eine Sache stört mich bei der Gitarre gewaltig: Das Volumepoti ist einfach viel zu nahe an den Saiten dran. Ich dreh mir während des Spielens laufend selber den Saft ab.

Um die Gitarre nun für mich wieder attraktiver zu machen, will ich sie optisch und auch technisch ein wenig aufmotzen. Sie soll einen modernen Touch erhalten, der auch zu härteren Musikstilen passt, aber dennoch edel aussehen mit ein wenig 80er Jahre Superstrat Flair.
Dafür hab ich mir folgendes überlegt:


  • Da der Lack an der Halstasche Risse aufweist (hat wohl mal einen auf den Hals bekommen, Schande über mich), ich sie eigentlich von Anfang an in einer anderen Farbe haben wollte und mir matte Lackierungen bei Gitarren ohnehin nicht mehr gefallen, will ich sie umlackieren.
    Was das angeht, bin ich kein unbeschriebenes Blatt, habe bereits eine Gitarre selbst lackiert (siehe Signatur - Eigenbau-Thread), die zweite folgt demnächst.
    Es soll definitiv ein Transparentes Burst-Finish werden, Farbe steht noch offen, favorisiert ist aber blau.
    Je nachdem aus wie vielen Teilen der Body besteht und wie die Maserung des Holzes aussieht würde ich auch gegebenenfalls ein Ahornfurnier aufleimen


  • Da die Hardware eh schon ein wenig rostet würde ich sie bei der Gelegenheit gerne gegen schwarze austauschen. Ich war auch nie ein großer Fan vom Vintage Tremolo, daher würde ich dieses gerne gegen ein Wilkinson 2-Point Tremolo tauschen. Da ich sie ja eh lackieren würde wäre die Anpassung der Bohrlöcher auch recht gut zu kaschieren.
    Hierbei stellt sich mir die Frage, ob die VS50 von Wilkinson was taugt, oder ob ich lieber die VS100 oder nehmen sollte, bzw. welche überhaupt von den Spacings zu ner Mexico-Strat passt.

  • Dazu sollen sich dann noch ein Graphtech-Sattel und Klemmmechaniken gesellen.

  • Ein Tone-Poti fliegt raus und das Volume-Poti rückt weiter von den Saiten weg.

  • Was die Tonabnehmer angeht schwanke ich noch dazwischen die beiden verbliebenen Singlecoils drinzulassen und einen SH-4 an der Stegposition einzubauen (mit Coil-Split) oder einem Komplettaustausch gegen ein EMG-Set für's Superstrat-Feeling.

Im Hinterkopf habe ich dabei allerdings immer, dass ich die Gitarre vielleicht in ein Paar Jahren ja doch wieder in gemäßigteren Musikstilen einsetzen möchte und ich sie dahingehend nicht 'verbasteln' will.
Allerdings ist der Austausch der Hardware zurück in Chrom und das einbauen anderer Pickups im Endeffekt nur eine Frage des Geldes und des Aufwands.
Das 2-Point Tremolo sollte auch für diesen Zweck eher eine aufwertung darstellen, da ich weißgott kein Fender-Purist bin.
Und ich geh mal davon aus, dass mir die Lackierung dann immernoch zusagt.

Was haltet ihr davon? Ist es das Wert, in der Hoffnung dass diese Gitarre wieder bei mir Anklang findet (Achtung, Wortspiel :D), oder meint ihr das ist 'ne Schnapsidee und ich soll sie so lassen wie Leo sie geschaffen hat?

Des Weiteren habe ich mir heute mal die Bünde genauer angesehen und festgestellt, dass diese in den ersten Lagen schon ein paar leichte Kerben von den Saiten aufweisen. Ich habe mal versucht Fotos davon zu machen, damit ihr einen Eindruck davon bekommt. Beim spielen hat sich dies bisher nicht bemerkbar gemacht, allerdings frage ich mich wann man die Bünde mal erneut abrichten (lassen) sollte.

DSC_0997.jpgDSC_0998.jpgDSC_0999.jpgDSC_1003.jpg

Also zusammenfassend:
  • Modifizieren oder Restaurieren?
  • Welches Tremolo taugt was als Ersatz?
  • Sind die Bünde noch brauchbar?

Ich bin gespannt auf eure Meinungen.
Gruß

Ronnie_Frown
 
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Die Bünde sind doch gut. Einmal überpolieren und fertig.

Callaham Tremolos sind geil. Aber auch ziemlich teuer. Eine einfachere Lösung wäre der Tausch des Tremoloblocks. Dein Guss-Teil raus und Stahl rein. Einen Ersatz bekommst Du bei guitarfetish.

Tja, und Poly-Lack abschleifen. Keine einfache Sache ;)
 
Also technische Modifikationen wie Klemmmechaniken und ein 2-Point-Vibrato sind sicher nicht verkehrt.
Das Problem mit der Position des Volumepotis kenn ich nur zu gut. ;-) Ich hab letztens auf ner Strat von nem Freund gespielt und hab mich ständig selbst leiser gedreht.
Du könntest dir ja ein zweites Schlagbrett anfertigen, dass nur mit einem Humbucker bestückt ist und bei Bedarf das original Schlagbrett wieder einbauen. Dazu müsstest du dann allerdings die Buchse und die Saitenmasse neu anlöten und den Steghumbucker vom einen Pickguard abschrauben/ablöten und am anderen wieder installieren. Wäre aber inkl. Saitenwechsel ne Sache von vllt. 30 Min.

Den Lack würde ich so lassen, wie er ist. Vielleicht mal mit ner Gitarrenpolitur drüber (z.B. Formula 65 von Dunlop). Ich fand das Lake Placid Blue von Fender immer ganz schick.

Die Bünde würde ich auch einfach ein bisschen aufpolieren. Die gehn noch ne Weile.
 
Eine einfachere Lösung wäre der Tausch des Tremoloblocks. Dein Guss-Teil raus und Stahl rein. Einen Ersatz bekommst Du bei guitarfetish

Ja, allerdings geht's mir eher darum, die Stimmstabilität zu verbessern und weniger den Sound. Da würde mir ein neuer Tremoloblock wohl nicht weiterhelfen.

Den Lack würde ich so lassen, wie er ist. Vielleicht mal mit ner Gitarrenpolitur drüber (z.B. Formula 65 von Dunlop). Ich fand das Lake Placid Blue von Fender immer ganz schick.

Die ist aber nicht in 'Lake Placid Blue' sodern in 'Gun Metal Blue'. Das ist von Haus aus schon ein Mattlack. So sieht die Gitarre in Natura ungefähr aus:
11439d1283891645-ngd-2005-mim-satin-blue-black-dsc02301.jpg

Den könnte ich zwar auch Polieren wie ein irrer bis er irgendwann glänzt, aber wegen der Risse im Halsbereich und da ich mich an dem Farbton einfach sattgesehen hab, ziehe ich da eigentlich eine Neulackierung vor. Außerdem hab ich Spaß an sowas... :D
 
So, die Entscheidung ist gefallen:
DSC_1145.jpg
Ich hatte mich schon so über meinen einteiligen Erlekorpus gefreut. Bis ich dann den Lack in der Bierbauch-Mulde entfernt hab...
Wie's aussieht bin ich nicht der Erste, der auf die Idee kommt ein Furnier auf diesen Korpus zu leimen.
Der Sinn dahinter erschließt sich mir jedoch nicht so ganz. Macht Fender das allgemein so, oder ist das nur bei Mexico-Strats? Und zu welchem Zweck? Ist doch eh ein dicker, deckender Lackpanzer (der im übrigen sehr schnell abplatzt) drauf.
Ich find's jedenfalls ganz cool. Die Rückseite bekommt nun wie die Vorderseite auch ein transparentes Burst-Finish. Die Farbe verrate ich noch nicht. Bin mir auch selbst noch nicht sicher.
Ich werde euch aber auf jeden Fall auf dem Laufenden halten, ob ihr wollt oder nicht... :D

Mit dem Tremolo weiß ich übrigens immer noch nicht weiter. Ich hätte schon gern ein 2-Point Tremolo, aber habe noch keins gefunden, was zum String-Spacing der Mexico Modelle (52,5mm) passt...
 
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Das american standard Tremolo (mit zwei Punkt-Befestigung) hat auch 52,.. mm Stringspacing.
 
Ein Wilkinson VSV würde in die vorhandenen Befestigungslöcher passen, wegen der der länglichen Schraubenlöcher, hab ich aber leider noch nicht in Schwarz gesehen.
 
Deine Schmerzen mit dem Volume-Poti kann ich übrigens prima verstehen, geht mir auch immer so ;-) daher Master Volume und Master Tone und den obersten Regler als Blindleiche eingebaut lassen, wenn Du kein Loch im Pickguard lassen willst.
Fenders sind übrigens zum Basteln gemacht, da muß man gaaar kein schlechtes Gewissen haben :great: .. und wenns noch Spaß macht Feuer frei!
 
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Hi Ronnie_Frown,

bevor Du hier viel Geld in Hardware investierst, schau lieber zuerst nach, ob sich die Risse in der Farbe an der Halstasche nicht auch in das Holz fortsetzen.
Dazu musst Du natürlich die Farbe abschleifen.

Dieses Problem solltest Du dann zuerst angehen. Dazu dünnflüssigen Kleber in die Risse einbringen. Dann von der Rückseite des Korpus mit passend langen Senkkopfschrauben festmachen. Die Schrauben kannst Du mit Cyan-Acrylat-Kleber zuspachteln, überschleifen und mitlackieren.

Sonst musst Du auch noch in einen neuen Korpus investieren.

Lieber Gruß

Boisdelac
 
Danke an alle für das rege Interesse!

@boisdelac: hab ich natürlich gleich als erstes geschaut, als der Lack ab war. Allerdings habe ich mir beim Entlacken schon gedacht, dass sich die Risse nur auf den Lack beschränken, da dieser sehr Spröde war, leicht abgeplatzt ist und an einigen Stellen auch nicht mehr recht am Korpus haftete. Dieser Verdacht hat sich dann auch bestätigt.
Kann also Entwarnung geben, mit dem Korpus ist alles in Ordnung.

Hier der aktuelle Stand:
DSC_1159.jpgDSC_1157.jpg

Der Lack ist nun komplett runter, an einigen Stellen ist vielleicht noch eine Spur Klarlack, da geh ich aber auf jeden Fall nochmal drüber.
Der Korpus besteht übrigens aus sage und schreibe 7 teilen! Oben und unten ist ein Furnier drauf. Warum auch immer...
Als nächstes steht nun das vergrößern der Pickuptasche am Hals an, damit auch ein Humbucker reinpasst und das aufleimen eines Ahornfurniers auf die Vorderseite.

@FuriousG: Das Tremolo macht auf jeden Fall nen guten Eindruck, allerdings wäre mir ein 2-Point Tremolo lieber, da es meiner Meinung nach das bessere System ist. Außerdem ist das Trem mit 189€ für die schwarze Version weit außerhalb meines angepeilten Preisbereichs.

@gmc und meikii: Das Wilkinson WV6 ist mir zu nah am Fender Vintage Trem dran, da steh ich eher nicht so drauf. Das VSV hat zwar die modernen Saitenreiter, aber eben auch eine 6-Punkt Befestigung und liegt Preislich auch nicht in meiner Liga.

Was nun das Tremolo angeht bin ich zu dem Konsens gekommen, dass wohl bei einem String Spacing von 52,5mm die 0,75mm auf jeder Seite mehr an jeder Seite bei einem Trem mit 54mm Spacing nicht so groß ins Gewicht fallen. Hoffe ich zumindest.
Daher tendiere ich nach wie vor zum Wilkinson VS50. Mir gefällt an dem Teil einfach dass es ein 2-Punkt System ist und dass sich die Saitenreiter festsetzen lassen. Und bei 'nem Preis von um die 40€ kann man auch nicht meckern. Außerdem habe ich grad endlich einen Shop gefunden der die Dinger in Hochglanz-schwarz anbietet.
Ich weiß nicht, warum es die Wilkinson Trems ständig nur in diesen Satin finishes angeboten werden. Da findet man doch niemals passende Hardware zu...
 
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Gleis' mich doch bitte mal auf: Wie hast Du den Lack entfernt und womit/wie hast Du den Korpus verschliffen?

Hab' ich hier was überlesen?

THX & CU
MM
 
Das Gröbste habe ich auf der Vorder- und Rückseite erstmal mit einem Exzenterschleifer mit einer 120er Schleifscheibe bearbeitet bis ich an den ersten Stellen komplett durch den Lack durch war. Mit dem Teil sollte man aber extrem vorsichtig sein, damit hat man schnell mal mehr abgeschliffen, als man eigentlich wollte. Gerade an Ecken und Kanten.

Der Lack bestand bei mir übrigens aus einer Deckschicht, die in meinem Fall matt-blaugrau war und darunter eine Grundierung mit Klarlack.

An den Zargen habe ich wo es möglich war das Gröbste an dem Tellerschleifer der an meiner Bandsäge mit dran ist weggeschliffen. Auch dabei muss man extrem vorsichtig sein, aber mit ein bisschen Geschick bekommt man den Lack recht zügig weg. In den Cutaways und der 'Taille' habe ich eine Schleifwalze verwendet, welche man in eine Standbohrmaschne einspannen kann. Für feinarbeiten an den Zargen habe ich dann eine Ziehklinge genommen. Hier ist der Lack auch oft an Stellen komplett abgesplittert.

Den letzten Schliff habe ich dann mit 120er Schleifpapier erledigt. Wo es ging mit einem möglichst großen Schleifklotz, damit die Oberflächen möglichst plan sind.
Ganz Perfekt ist das noch nicht, oft sieht man noch kleine Kerben die man mit der Ziehklinge gern mal reinmacht, gerade wenn der Lack plötzlich splittert. Auch sind durch das recht grobe Schleifpapier noch Spuren zu sehen, derer werde ich mich aber erst vor der Neulackierung annehmen.

Das ganze war übrigens wie man oft hört tatsächlich sehr anstrengend und Zeitaufwändig. Habe ungefähr zwei komplette Tage für's Entfernen des Lacks gebraucht.
Achja, und noch was: Unbedingt mit Atemschutz arbeiten! Beim Schleifen entsteht sehr feiner Lackstaub der alles andere als gesund ist. Zusätzlich habe ich auch so oft es ging die Ziehklinge verwendet, da diese den Lack in kleinen Spänen abträgt und nicht in feinen Staub pulverisiert.

So, hoffe ich habe das ausführlich genug beschrieben, falls nicht gerne nochmal nachfragen. :great:
 
7 Teile !?!

Was macht Fender da ? Mega-Resteverwertung ?

Wahnsinn...
 
Ja! Wo hinterher dick Farbe druff ist, sieht's "koi Sau" mehr... Ich find's eigentlich nicht mehr feierlich...

ungaublich oder? Über die alten Schichtholzbodies der Hohners, der Teiscovorboten und alten Höfner wurde gemeckert, weil nur Fender was wahres ist und dann so eine Küchenplatte; ist noch eine Nr. heftiger als die 5-Piece-Gibson-SG-Bodies. Würde ich nicht mehr lackieren.
 
"Ich sollte eigentlich ein Body in Sunburst werden, aber die Qualitätskontrolle hat mich ned durchgehen lassen und so wurde ich halt nachträglich blau!" :D

Nee, mal Spaß beiseite. Ist gängige Praxis, aber siebenplankig ist mir so auch noch ned begegnet. Vier Planken hingegen schon und das sogar auf einer 70s klargepanzerten MIM-Strat.
 
Zuletzt bearbeitet:
ungaublich oder? Über die alten Schichtholzbodies der Hohners, der Teiscovorboten und alten Höfner wurde gemeckert, weil nur Fender was wahres ist und dann so eine Küchenplatte; ist noch eine Nr. heftiger als die 5-Piece-Gibson-SG-Bodies. Würde ich nicht mehr lackieren.

Naja... Solange das Teil doch einigermaßen anständig klingt ist doch alles ok.
Klar ist so eine Resteverwertung etwas fragwürdig muss aber nicht unbedingt schlechten Klang bedeuten.
 

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