Neuer HB für Squier Affinity HSS Strat

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Farlow
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Hallo Musiker,

ich habe -sehr günstig - eine gebrauchte Squier Affinity HSS Strat ergattert.
Trotz Fertigung in China, ist die Qualität 1a.
Der Hals und die Bünde sind von derart guter Qualität, dass eine Saitenlage von 2mm oder weniger möglich ist, ohne dass etwas schnarrt oder das Sustain leidet.
Dabei ist die Strat zu 100% oktav- und bundrein. Ich war deshalb auch mega überrascht.

Die Singlecoils sind okay, aber der HB könnte besser sein. Deshalb möchte ihn tauschen.

Vom Klang her sollte es in Richtung EvH bzw Matthias Jabs gehen entsprechend seiner "Jabocaster".

Muss ich das unterschiedliche Spacing der polepieces bei Fender/Gibson beachten?

Welcher HB käme in Frage?

Musikstil: Rock, Bluesrock
 
Eigenschaft
 
In der Jabocaster (jedenfall im Japan-Modell) wurde damals ein Seymour Duncan SH-4 JB verbaut, so habe ich es auch noch in Erinnerung. Andere Quellen reden von einem DiMarzio HB.

Generell wird für Gitarren mit Tremolo ein Trembucker empfohlen, damit die Saiten "sauber" unter den Saiten liegen. Bei Floyd-Rose-Tremolos passt es auf jeden Fall sehr gut. Kenne allerdings das Spacing des Tremolos auf der Affinity nicht.
Es gibt auch viele, die sich einen "normalen" Humbucker in G-Spacing einbauen und das funktioniert auch, da im Unterschied zu einem Singlecoil nicht die Polepieces magnetisch sind, sondern ein Barrenmagnet unter den Schrauben/Polepieces quer zu den Saiten liegt. Wenn die Polepieces allerdings zu weit neben den Saiten liegen, kann es schon mal vorkommen, dass die Saite etwas leiser als die anderen ist.

Wenn Du eh neu kaufst, würde ich pauschal erst mal einen Trembucker empfehlen bzw. ein F-Spaced-Modell, wenn es kein Seymour Duncan sein soll. Eventuell musst Du die Öffnung im Pickguard noch etwas auffeilen, da die Trembucker von Seymour Duncan im Gegensatz zu anderen Herstellern etwas breitere, dafür aber flachere Spulen haben. Bei anderen Herstellern werden die gleichen Spulen verwendet.

Für Scorpions-Sounds kann ich mir den JB ganz gut vorstellen, wenn es aber Richtung EVH geht, wäre vielleicht ein anderes Modell "vorteilhafter". Van Halen spielt(e) ja AFAIK etwas "heißere" PAFs (mit Alnico II? bzw. den Super70 mit Alnico VIII). Vielleicht ein Seymour Duncan SH-11 Custom Custom? Das wäre ein überwickelter PAF mit Alnico II.
Für Bluesrock würde ich auch ruhig etwas gemäßigteres nehmen, der JB ist IMHO dafür etwas zu "heiß" und "mittig".
 
Hallo Stratz,

vielen Dank für die ausführlichen Tipps. Gebraucht könnte ich einen Seymour Duncan TB 4 oder TB 5 bekommen für je rd. 50,--.
Sollen allrounder sein, also wohl PAF typischer Klang. Sind die PU´s bekannt? Preis akzeptabel?
 
Sieh dir mal den DiMarzio Fred an, ich bin unglaublich begeistert von dem Ding. Ist mehr oder weniger ein etwas heisserer PAF.
Klingt einerseits wie ein typischer PAF, kann aber auch so richtig, richtig schön singen und ist wie für semi pinched harmonics gemacht.
Ist aber auch sehr dynamisch, sprich er reagiert sehr stark darauf wie man die Saite anschlägt und hat eine vorzügliche Saitentrennung.
 
Also der TB-4 wäre ja die Trembuckerversion vom SH-4 JB. Der JB ist einer der meistverbauten PUs und man kann ihn schon als Allrounder bezeichnen. Was er IMHO nicht so gut kann sind Cleansounds (sehr mittiger KlanG9 und tiefe Tunings (anscheinend eh nicht erwünscht), dafür sind die Bässe etwas zu schwabbelig und nicht tight genug. Eine weitere Eigenart des PUs ist die starke Betonung der Mitten, die nicht jeder mag.
Der JB ist ein PU, den man entweder liebt oder hasst. In der richtigen Gitarre kann er absolut genial klingen, in anderen eher suboptimal. Er wird auch sehr gerne in Powerstrats verbaut. In meinen Ohren hat der JB einen typischen 80s-Metal/Hardrock-Touch, in dem Bereich kann er auch richtig gut seine Stärken ausspielen. Er ist auf jeden Fall kein PU, der in Richtung PAF geht.

Der TB-5 Custom ist ein "heißgemachter" PAF mit Keramikmagnet. Vorteile hat er bei Rythmussounds, da klingt er richtig fett, Nachteil sind etwas die Leadsounds.
Beim Custom wird gerne auch mal der Magnet getauscht (Alnico II = Custom Custom, Alnico V = Custom 5, Alnico VIII = Custom 8: Mischung aus Keramik und Alnico V). Das geht beim JB natürlich auch (JB mit großem Keramikmagnet verwandelt ihn z.B. in einen SH-6 Distortion).

Der Custom (TB-5) ist insgesamt etwas ausgewogener und vielleicht die "bessere" Wahl.
 
Gebraucht könnte ich einen Seymour Duncan TB 4 oder TB 5 bekommen für je rd. 50,--.
Sollen allrounder sein, also wohl PAF typischer Klang. Sind die PU´s bekannt? Preis akzeptabel?

Ein JB könnte kaum weiter von einem PAF entfernt sein, und einen Allrounder würde ich ihn auch nicht gerade nennen. Sein Sound ist sehr auf die Mitten fokussiert und oderntlich "heiß". Für Van Halen-Sounds fehlt es ihm mMn an Saitentrennung und Transparenz.

Das kann der TB-5 (Trembucker-Version des SH-5 Custom) wesentlich besser, und der hat tatsächlich noch einiges von einem PAF. Viel lauter, aber eben auch höhenstark und relativ ausgeglichen im Frequenzspektrum. Seine Schwäche ist es aus meiner Sicht, das Leadsounds in den hohen Lagen nicht so schön singen, weniger vom Sustain her als vom sehr direkten knalligen Klangcharakter. Wenn Dein Amp bzw. Zerrer da aber ordentlich was zu bieten hat, kann er wirklich prima klingen.

Den von viper2097 empfohlenen Fred kann ich mir für Deine Zwecke auch gut vorstellen, den finde ich sehr vielseitig. Gebraucht vielleicht nicht ganz so leicht zu finden wie die Duncans, aber in einer Strat auch sehr gut aufgehoben.

Wenn Du den von Stratz genannten Duncan Custom Custom (SH-11 bzw. TB-11) bekommen kannst, liegst Du sicher auch nicht falsch, der Empfehlung kann ich mich auch anschließen. Mittlerer Output, singt schön, in allem nicht so extrem wie der JB. seine Schwäche, wenn man so will, ist der eher schlanke Bassbereich, was ihn aber am Matschen hindert und im Bandsound sehr gut klingt. Mit seinem Charakter passt er auch sehr gut in eine HSS-Strat, weil er mit den SCs gut harmoniert. Für die dreht man ja am Amp ganz gerne mal den Bass ein bisschen mehr rein, und das kann bei einem eher "mächtigen" PU wie dem Tone Zone oder dem Duncan SH-14 dann schnell unausgewogen werden, wenn man auf den StegPU umschaltet. Magst Du dagegen einen drückenden Bassbereich im Zerrsound, muss der Amp schon einiges beitragen.

In einer Affinity Strat kannst Du übrigens ruhig zur Standardversion greifen, denn die Saitenführung ist da längst nicht so breit wie bei einer US-Fender. Bei Duncan könnte das tatsächlich mit der Fräsung bzw. Pickguard-Öffnung eng werden.

Gruß, bagotrix
 

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