Neues Interface (200€) - Qualitätssteigerung möglich?

[Robert716]

Hallo miteinander,

noch ein Budget-Interface-Thread.... Ich weiß! Ich habe aber ein paar spezielle Fragen, wo ich auf eure Hilfe hoffe.
Ich besitze ein M-Audio Fast Track Pro, welches ich früher (2010-2013) für ein Singer-Songwriter Projekt und Band-Demos / Songwriting genutzt habe. Damals mit Win Vista / 7 und Reaper.

Aktuell bin ich nach Jahren der (Home-Recording)-Abwesenheit wieder dabei, mich für ebengleiche Aufgaben aufzurüsten.
Mein aktuelles System: AMD basierter Rechner mit Ryzen 5 3600, Windows 10, Reaper v6.02.
Da das M-Audio unter Win 10 nicht ohne weiteres stabil zum Laufen zu bekommen ist (Keine pers. Erfahrung sondern angelesen aus diversen Threads), bin ich auf der Suche nach einem Interface (Mit der Hoffnung auf Qualitätssteigerungen)

Ich brauche:
- Zwei Eingänge, welche seperat mit Phantomspeisung versorgt werden können und für Mirkos (Gesang, A-Instrumente über Mikro) und E-Instrumente (E-Gitarre/ E-Bass) genutzt werden können (Also optimal XLR/Klinke); Umstellung von Mic/Inst
- Latenzen spielen durchaus eine Rolle und sollten so gering wie nur möglich sein
- MIDI wäre nett, aber könnte auch durch ein seperates Interface gelöst werden (also auch vernachlässigbar)

Ich möchte:
- Demos live simultan einspielen (2 Mirkos; d.h. A-Gitarre/Gesang).
- Full-Band-Demos mit diversen Instrumenten und VST´s realisieren.

Ich spreche bewusst von Demos, wobei die Input-Qualität für das Budget ja schon sehr zufriedenstellend sein kann. Wenn anschließend ein gutes Mixing/Mastering folgt, kann die Qualität sicherlich immernoch nicht an hochpreisige Produktionen heranreichen, jedoch ist deutlich mehr als nur "Demo"-Qualität drin. Das ist zumindest mein Ziel.

Daher die Fragen:
Ich werfe mal das Focusrite Scarlett 2i2 3rd Gen in den Raum: Technische Daten sind ja u.a. 24-bit / 192 kHz. Das Fast Track pro hat 24 bit / 96 kHz. Ist dabei ein Unterschied wahrnehmbar (Ich meine nicht messbar).
Hat jemand Erfahrungen mit beiden Interfaces und könnte was zu Qualitätsunterschieden / Aufnahmequalität sagen?
Hat jemand Ideen / Empfehlungen für die oben genannten Erwartungen bei einem Budget um die 200€? Das Scarlett liegt bei 165€

Ich werfe noch mal ein paar Namen rein:
Steinberg UR22C (150€)
Steinberg UR242 (160€)
MOTU M2 (200€)

Ich bedanke mich!

Viele Grüße
Robert

 

[saitentsauber]

- Zwei Eingänge, welche seperat mit Phantomspeisung versorgt werden können

Wenn das ein Ausschlusskriterium ist, könnte es schwierig werden. Das Focusrite z.B., das bei ganz ähnlichen Anfragen oft empfohlen wird, kann m.W. nur an/aus für beide Kombibuchsen.

Ansonsten wird Dir vermutlich kaum jemand eine Qualitätssteigerung versprechen können, ohne zu wissen, ob die vorhandenen(?) und/oder verwendeten(?) Mikros überhaupt eine dafür geeignete Grundlage bilden.

 

[Robert716]

Vielen Dank für deine fixe Antwort.

Als Mikros werden aktuell ein SM58 und ein SM57 genutzt. Evtl. folgt da aber auch noch mal was anderes (Mittelfristig)

Das ist leider das Problem.. Möchte mit der Phantomspeisung auch nichts kaputt machen (Auch wenn das laut Literatur nicht so einfach möglich ist)

 

[Ralphgue]

Möchte mit der Phantomspeisung auch nichts kaputt machen

da geht nichts kaputt, einzig und allein der Mikrofontyp "Bändchen", eher selten anzutreffen, kann Schaden erleiden, alle Dynamischem Mikros gehen absolut gefahrlos auch an Inputs mit eingeschalteter Phantomspeisung...

 

[Robert716]

Okay, vielen Dank für die Aufklärung. Also Könnte ich auch zum Scarlett greifen.. oder habt ihr einen anderen Vorschlag?

Lg

 

[Ralphgue]

Alle von dir benannten Interfaces sind auf einem sehr hohen technischen Niveau und bedenkenlos zu kaufen...
Die Steinberg Interfaces haben noch zusätzlich Midi und statt eines Direct Monitor Schalters einen Poti für Mix (kann manchmal hilfreich sein...).
Als Gesangsmikro würde ich immer ein Grossmembran Studio Mikrofon empfehlen, diese ist hier der Preis/Leistungssieger und das meist empfohlene Mikro seiner Klasse.
https://www.thomann.de/de/audio_technica_at2035.htm

 

[Telefunky]

Das Fastrack Pro war ein erstaunlich gutes Interface, zumindest mit den NT-1a hat das ausgezeichnet funktioniert.
Allerdings:

Als Mikros werden aktuell ein SM58 und ein SM57 genutzt. Evtl. folgt da aber auch noch mal was anderes (Mittelfristig)

mit dynamischen Mikrofonen kenne ich davon keine Beispiele.
Da ist imho das Audient ID14 (im Rahmen deines Budgets) absolut herausraged.
https://www.thomann.de/de/audient_id14.htm
(ich nutze seit Jahren ein ID22, das die gleichen Vorstufen hat, nebenbei: Phantomsoannung kann einzeln zugeschaltet werden)

Die genannten Steinberg/Focusrite würde ich niedriger einschätzen, sind aber gutes Brot- und Butter Equipment. Ich nutze noch ein iConnectAudio4+, das sich etwa auf diesem Niveau bewegt.
Beim ID14 kannst du später (falls es deinen Geschmack trifft und dir die Arbeitsweise gefällt) per Adat Anschluss einen 8-Kanal Wandler mit den gleichen Vorstufen anschliessen (Audient ASP 800).
'Arbeitsweise' meint den Einsatz des low latency Monitor-Mixers (DSP im Interface).
Muss man nicht benutzen, aber kann im live Einsatz einen Unterschied machen.

 

[Robert716]

Ich danke euch beiden sehr! Durch eure Beiträge habe ich mir noch mal ein paar Gedanken gemacht und bin zu folgendem Entschluss gekommen:

1. Anstatt das Geld jetzt in ein Audiointerface zu stecken, werde ich mir erst ein mal ein Kondensatormikrofon zulegen, wovon ich aktuell vermutlich mehr profitieren werde. Eine Interfaceinvestition folgt dann in naher Zukunft. Das geht allerdings nur, da...
2. .... ich das M-Audio Fast Track Pro einfach mal entstaubt, eingesteckt und mit dem "neusten" Treiber der Herstellerseite zum laufen bekommen habe. Läuft jetzt unter dem Asio-Protokoll als "Fast Track Pro x64 ASIO" seit Stunden ohne Probleme.

Ich schau mich dann mal nach Mikros um, Danke!

Liebe Grüße

Robert