Neve EQ im 500er Modul oder tuts jeder anderer?

Skinny Jeans
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Hallo zusammen:)

Hab schon den AMS Neve 1073 Preamp im 500er Modul und wollte man den EQ dazu auch testen, siehe hier:

Jetzt gibt es aber im 500er Modul auch zich andere Firmen, teils um einiges billiger, siehe hier:

oder

Unterschiede hörbar? Lieber AMS nehmen, um "konform" zu sein?

Sonstige Ideen?
Oder EQ ganz sparen? Nutze es meistens für Vocals und evtl. Akustik Gitarren.

Danke und Grüße :)
maz
 
Eigenschaft
 
Also wenn du so fragst: nimm einfach den EQ aus deiner DAW.

Mal ehrlich: hast du dich schon intensiv mit dem Thema analog EQ auseinander gesetzt? Die drei von dir genannten EQs sind nicht mal ähnlich und deren Einsatz eine Frage der persönlichen Vorlieben.

Der Neve ist der Nachbau eines Klassikers, und zwar des Neve 1073, was eigentlich ein EQ mit einem eingebauten Preamp war. Heutzutage gibt es beide Teile einzeln zu kaufen und auch ich schätze die Neve-Preamps sehr. Der Neve EQ hat die Besonderheit, dass er ein LC-Glied, also eine Spule benutzt. Er hat nur drei Bänder: einen Tiefpass und halbparamtrische Mitten und Höhen. Die Frequenzen schaltet man mit einem Drehschalter um. D.h. wenn einem die vorgegebenen Frequenzen nicht passen, dann hat man halt Pech gehabt. Die Bänder sind aber eher breit und sowieso nicht das, was man für ein chirurgisches Bearbeiten benutzen würde.

Der SSL ist deutlich flexibler. Du hast da neben dem Hochpass und Tiefpass gleich zwei vollparametrische Mittenbänder. Hier kommen statt Spulen ICs zum Einsatz (Gyrator). Das ist der EQ aus den Kanalzügen der SSL-Konsolen. Viele Mischer lieben sie, weil sie Arbeitspferde sind, mit denen man eigentlich alles machen kann, was man normalerweise braucht.

Der Trident EQ ist auch die EQ-Sektion aus einer berühmten Konsole. Meiner Meinung nach nicht besonders attraktiv: kann wenig und da sind auch keine Spulen oder anderen Besonderheiten drin. Sicherlich trotzdem ein solides Produkt, mit dem man arbeiten kann.

Der EQ in deiner DAW ist 10 mal flexibler und der klangliche Unterschied vielleicht nur schwer wahrzunehmen. Das müsstest du für dich ausprobieren. Wenn du trotzdem unbedingt einen analogen EQ haben willst, würde ich dir zu einem der Pultec-artigen Geräte raten. Hier kommen auch Spulen zum Einsatz und die Schaltung ist wirklich speziell, da sich die Wirkungen der einzelnen Knöpfe gegenseitig beeinflussen. Die Filter sind komplett passiv. Das kriegt man in der DAW nur bedingt nachgebastelt. Ich habe mir mal den Pultec EQP1-A komplett mit der Röhrenschaltung nachgebaut und bin total begeistert.

Ohne die Geräte im Einzelnen zu kennen, finde ich folgende Pultec-inspirierte EQs im 500er-Format interessant:
Lindell PEX-500
Lindell PEQ-501A
IGS Rubberbands RB500
A-Designs EM-PEQ
Pulse Technologies EQP-500A

Vielleicht ist aber doch der Neve EQ genau was du suchst? Das musst du ausprobieren.
 
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Also wenn du so fragst: nimm einfach den EQ aus deiner DAW.

Mal ehrlich: hast du dich schon intensiv mit dem Thema analog EQ auseinander gesetzt? Die drei von dir genannten EQs sind nicht mal ähnlich und deren Einsatz eine Frage der persönlichen Vorlieben.

Der Neve ist der Nachbau eines Klassikers, und zwar des Neve 1073, was eigentlich ein EQ mit einem eingebauten Preamp war. Heutzutage gibt es beide Teile einzeln zu kaufen und auch ich schätze die Neve-Preamps sehr. Der Neve EQ hat die Besonderheit, dass er ein LC-Glied, also eine Spule benutzt. Er hat nur drei Bänder: einen Tiefpass und halbparamtrische Mitten und Höhen. Die Frequenzen schaltet man mit einem Drehschalter um. D.h. wenn einem die vorgegebenen Frequenzen nicht passen, dann hat man halt Pech gehabt. Die Bänder sind aber eher breit und sowieso nicht das, was man für ein chirurgisches Bearbeiten benutzen würde.

Der SSL ist deutlich flexibler. Du hast da neben dem Hochpass und Tiefpass gleich zwei vollparametrische Mittenbänder. Hier kommen statt Spulen ICs zum Einsatz (Gyrator). Das ist der EQ aus den Kanalzügen der SSL-Konsolen. Viele Mischer lieben sie, weil sie Arbeitspferde sind, mit denen man eigentlich alles machen kann, was man normalerweise braucht.

Der Trident EQ ist auch die EQ-Sektion aus einer berühmten Konsole. Meiner Meinung nach nicht besonders attraktiv: kann wenig und da sind auch keine Spulen oder anderen Besonderheiten drin. Sicherlich trotzdem ein solides Produkt, mit dem man arbeiten kann.

Der EQ in deiner DAW ist 10 mal flexibler und der klangliche Unterschied vielleicht nur schwer wahrzunehmen. Das müsstest du für dich ausprobieren. Wenn du trotzdem unbedingt einen analogen EQ haben willst, würde ich dir zu einem der Pultec-artigen Geräte raten. Hier kommen auch Spulen zum Einsatz und die Schaltung ist wirklich speziell, da sich die Wirkungen der einzelnen Knöpfe gegenseitig beeinflussen. Die Filter sind komplett passiv. Das kriegt man in der DAW nur bedingt nachgebastelt. Ich habe mir mal den Pultec EQP1-A komplett mit der Röhrenschaltung nachgebaut und bin total begeistert.

Ohne die Geräte im Einzelnen zu kennen, finde ich folgende Pultec-inspirierte EQs im 500er-Format interessant:
Lindell PEX-500
Lindell PEQ-501A
IGS Rubberbands RB500
A-Designs EM-PEQ
Pulse Technologies EQP-500A

Vielleicht ist aber doch der Neve EQ genau was du suchst? Das musst du ausprobieren.


Danke schon mal, super Antwort!
Aber der Neve EQ hat doch auch für Hi/Mid/Lo und kann jede Frequenz einzeln einstellen?
Ansonsten ja, werde testen:)
 
Für gesang und A-Gitarre passt der Neve-EQ ganz gut. Wie gesagt, für den chirurgischen Eingriff wären andere prädestiniert.
Aber der Neve EQ hat doch auch für Hi/Mid/Lo und kann jede Frequenz einzeln einstellen?
Schon, aber du kannst an den Bändern weder die Charakteristik (Shelving vs. Bell z.B.) verändern, noch die Bandbreite (Q).
 
noch die Bandbreite (Q).

Hm:

qEQ.JPG


Ein Q. Das ist ein SSL. Gibt es auch bei Neve Varianten.
 
Aber eben nicht beim 1073 :opa:
 
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Also mir fällt jetzt gar kein Neve EQ ein, bei dem man Bandwidth einstellen könnte. Der 5051 (RND) hat glaube ich einen Schalter ("Hi Q") fürs Mittenband. Was habe ich übersehen?

Generell ist es im 500er Format auch schwierig, all die Knöpfe auf der kleinen Frontplatte unterzubringen. Der SSL ist da eher die Ausnahme. Es gibt auch EQs, bei denen es so eine Art "Q-Automatik" gibt: Mit mehr Gain (+ oder -) wird Kurve schmalbandiger (z.B. API 550).
 
Also mir fällt jetzt gar kein Neve EQ ein, bei dem man Bandwidth einstellen könnte.
1081? Aber stimmt natürlich schon. Kenne auch keinen 1081er im 500er Format:p

...und es sind nur zwei Optionen mit Schalter abrufbar.

btt: Lieber Konform bleiben würd ich nicht bevorzugen. Schau dir doch mal viele viele EQs an und was du damit machen willst, dann findest du vielleicht genau den EQ, der für deine Anwendung als analoges Schmankerl lohnt.
 
Hi,
auf due Gefahr hin, etwas altklug daherzukommen:
Zwei Neve EQ's mit Q wurden vergessen: AMEK 9098 und Focusrite ISA110...beide von Rupert entwickelt und wirklich sehr brauchbar.
Wie der gute alte 1073 beides auch Preamps.
Letzterer inzwischen unerschwinglich ersterer ein echter Geheimtipp für unter 1000 Eumel. Derivate aus den Monsterkonsolen der 90er.

Guten Rutsch!

Dave
 

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