No Doubt - Just a girl Intro (in iPad - Sample Tank)

[Dionysis]

Hey Musikgemeinde

Ich brauche den Sound von dem o.g. Lied 8dem vom Anfang, beginnend mit "D", der neben der Gitarre spielt...

...und zwar brauche ich den mit dem iPad, am besten mit der Software "Sample Tank". Ich habe bislang nur die Testversion und dieser Sound würde schon einen Kauf lohnen. Hat das jemand von euch und kann mir Auskunft geben, ob es dort sowas ähnliches gibt / zu machen gibt?

Danke im Voraus,
Dio

 

[strogon14]

Irgendwie willst du das Pferd von hinten aufzäumen. Du sagst, du "brauchst" den Sound für eine iPad App, die du aber noch gar nicht hast. Wäre es da nicht zielführender zu fragen, mit welcher App man diesen Sound hinbekommen kann und sich dann selbige zu besorgen?

Im übrigen ist der "Just A Girl" Sound ein typischer Sync-Sound, das heißt, ein Oszillator synchronisiert den anderen. Das geht aber idR nur mit virtuell-analogen Synthesizern, die eine Sync-Funktion haben, nicht mit sample-basierten Synthesizern wie SampleTank. Zwar kann man den Syncsound samplen, aber das wird nur eine Krücke sein und wahrscheinlich nicht so gut klingen. Hier habe ich das schon mal erläutert.

Ich kenne nicht alle Synthesizers Apps fürs iPad, aber ich habe Magellan und PPG Wave Generator. Mit beiden sollte man den Sound hinbekommen, wenn auch beim WaveGenerator nicht über richtiges Sync, sondern über die "Sync" Wavetable.

Chris

 

[Dionysis]

Hallo,

ich habe heute die Magellan iPad Synth App gekauft. Kann mir jemand einen Tipp (für Anfänger) geben, wie ich den gewünschten Sound in etwa hinbekomme?



Grüße, Dio

 

[strogon14]

Ich habe gerade mal versucht, den Sound mit Magellan nachzubauen. Leider musste ich feststellen, dass a) Sync beim Magellan furchtbar klingt und b) sich der Oszillator-Pitch anscheinend nicht per Envelope steuern lässt, was für diesen Sound eigentlich essentiell ist

Man kann den Sync/Pitchsweep-Effekt aber einigermaßen simulieren, z.B. mit FM und dem Formantfilter. Damit es nicht zu sehr nach Stimme klingt, habe ich eine paralleles Filterrouting benutzt und den Sound mit FM durch einen Formantfilter und parallel durch einen Bandpassfilter geleitet, damit genügend Schärfe übrig bleibt. Sowohl FM-Amount als auch der Cutoff der beiden Filter werden dabei über ähnliche Envelopes gesteuert, die mittleres Decay und Zero-Sustainlevel haben. Der FM-Envelope hat etwas längeres Attack.

Das funktioniert für die tiefen Noten (D-A) am Anfang ganz gut, für das Solo in den höheren Lagen müsste man den Sound aber noch anpassen und da fällt es wahrscheinlich auch eher auf, dass hier kein richtiges Sync am Werk ist.

Magellan Patch: Anhang anzeigen I'm No Sync.zip

Audio-Beispiel: I'm No Sync!.mp3


Chris

 

[Dionysis]

Hey Chris (und alle anderen auch)

erstmal vielen Dank für deine Mühe... daran, dass ich von deiner Herangehensweise fast nicht verstehe, sehe ich, dass ich noch seeeeehr weit davon entfernt bin, so etwas selber zu schaffen... aber ich gebe mir Mühe.

Die ypad Datei kann ich über iTunes einspielen?

Bei mir hat sich einiges getan:

Zwischenzeitlich habe ich mir eine Tyros 1 gekauft, die war gerade günstig zu bekommen. Ich weiß, das ist keine Motif und auch eher ein Alleinunterhalter, aber als Grundlage sicher nicht das schlechteste Masterkeyboard.

Mein iRig Midi ist noch nicht angekommen, daher aber schonmal eine Frage für die Planung:

Kann ich nicht am MAC Sounds erzeugen und die dann in ein (ich nenne es mal) Sampler auf dem iPad laden, den ich dann per Midi bedienen?

Grüße, Dio

 

[strogon14]

Grundlagen zu Oszillatoren, Envelopes (aka Hüllkurven) und Filter kannst du unter den Links nachlesen, die ich hier gepostet habe:

https://www.musiker-board.de/soundw...inks-den-themen-sounddesign-sampling-etc.html

Sync heißt, dass ein Oscillator (Master) einen anderen (Slave) synchronisiert. Immer wenn der Masteroszillator einen neuen Wellendurchlauf beginnt, wird auch der Slaveozillator wieder an den Anfang der Schwingung zurückgesetzt. Dadurch ist die Frequenz des Tons von Ozillator 2, dem Slave, nicht mehr von dessen Schwingung abhängig, sondern von der Frequenz des Masters. Die Tonhöhe des Slave bestimmt dagegen den Klang, da durch die Rücksetzung der Schwingung (potentiell mitten innerhalb der normalen Schwingung) zusätzliche Nebenschwingungen und damit Obertöne erzeugt werden.

Wenn man die Tonhöhe des Slave nun moduliert, also z.B. mit einem Envelope die Tonhöhe schnell abfallen lässt, dann ergibt sich der typische schneidende und u.U. fast "rülpsende" Syncsound, der auch bei "Just A Girl" verwendet wird.

Da FM (Frequenzmodulation) und Filter andere Möglichkeiten sind, das Obertonspektrum des Sounds zu formen und modulieren, kann man sie einsetzen, um diesen Sound nahezukommen. Das Formantfilter eignet sich besonders dazu, die stimmhafte Qualität des Syncsounds nachzubilden, weil es (sehr vereinfacht gesagt) die typischen Frequenzbereiche der menschlichen Stimme hervorhebt.

Die ypad Datei kann ich über iTunes einspielen?

Ja (einfach ausprobieren?).

Kann ich nicht am MAC Sounds erzeugen und die dann in ein (ich nenne es mal) Sampler auf dem iPad laden, den ich dann per Midi bedienen?

Ja das geht. Wie genau und mit welchen Möglichkeiten hängt von der Sampler-App ab, die du benutzt.


Chris

 

[Dionysis]

Ja das geht. Wie genau und mit welchen Möglichkeiten hängt von der Sampler-App ab, die du benutzt.

Noch keine Kannst welche empfehlen? Und evtl. gleich eine gute "Sounderstellungs Software / Synth" für Mac dazu?

 

[strogon14]

Nein. Erstens ist das nicht mein Spezialgebiet und zweitens habe ich auf dem iPad auch keine spezielle Sampler-App. Ich habe BeaterMaker2, das auch einen Sample-Player enthält, habe es aber bisher noch zu wenig benutzt, um eine Empfehlung dafür oder dagegen auszusprechen.

Bzgl. Audio-Software für den Mac möchte ich dich an das entsprechende Unterforum verweisen.

Zu Sampling allgemein hier noch ein Link aus der Liste, auf die ich oben schon verwiesen habe:

- AMAZONA: Workshop Soundprogrammierung

 

[Dionysis]

Danke!

Den Sound habe ich jetzt auch auf dem iPad. Das hat geklappt (war garnicht schwer ).