Noten lernen als Gitarren-Einsteiger

DannyS
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Hallo Freunde der Musik,
Ich habe mal eine frage: In der Schule habe ich nie richtig gelernt Noten zu lesen und das möchte ich jetzt nachholen (besser spät als nie) da ich gemerkt habe das mir viel Basiswissen (was sind game Noten, viertel oder achteln, was ist eine Oktave etc) fehlt. Ich habe bisher immer nach gehör und tabs geklimpert, aber da ich ein Eigenbau Projekt anstrebe und demnächst ne gitarre bauen will, brauche ich das Hintergrundwissen. Ich weiß nicht mal. Was ne. Oktavreinheit ist und muss mich bld damit befassen :-\ wie habt ihr angefangen da alles zu lernen? Habt ihr tips für gute lernbücher? Oder gibt es da kostenlose onlinelösungen?
Um es direkt vor zu greifen und die Frage "wie kannst du behaupten das du gitarre spielst und nicht mal Noten lesen kannst?" zu beantworten: ich bin kein besonders gute Gitarrist, aber handwerklich ziemlich begabt und sehr an Gitarren und deren Funktionsweise interessiert.

Gruß: Daniel
 
Eigenschaft
 
Wenn ich dich richtig verstehe siehst du dich eher als begabten Handwerker der interesse an der Gitarre und deren Konstruktin hat denn als begabten Gitarristen.
1) Das ist vollkommen in Ordnung, denn jeder hat andere Talente, die ihm mit auf den Weg gegeben wurden.
2) Du musst kein guter Gitarrist sein um eine Gitarre zu bauen, sondern ein guter Handwerker.
4) Du musst keine Noten lesen können, um eine Gitarre Oktavrein einzustellen, sondern nur wissen, wie man ein Stimmgerät bedient und wie man Flagoletts im 12. Bund erzeugt (Der Flagolett-Ton muss mit dem gegriffenen Ton übereinstimmen ansonsten an der Brücke nachjustieren.
5) Statt dir mühsam das Notenlesen draufzuschaffen, ohne dass es dir in der Sache weiterhilft, lies lieber Bücher über Gitarrenbau. Das kommt deiner Ausprägung des Hobbies Musik eher entgegen.
6) Suche dir einen erfahreneren Gitarristen in deinem Umfeld, der viel Live spielt und interviewe ihn quasi, was er in Sachen Ergonomie, Handhabung, Pflege, Belastbarkeit usw. von einem Instrument erwartet, was er bisher bei Instrumenten vermisst (auf die Idee mit den shapings der Strat ist Leo Fender z.B. auch nur gekommen, weil ein mit ihm befreundeter Country-Mukker an seiner Tele den Hobel angesetzt hatte, um sie bequemer zu machen...)

Hier noch zwei Links:

http://www.rockinger.com/index.php?page=ROC_Workshop
http://de.wikipedia.org/wiki/Flageolettton

p.s. Musik gab es auch schon vor der Einführung der Notenschrift, sprich das Lesen von Noten entscheidet also nicht darüber, ob jemand ein guter Musiker ist oder nicht. Wenn jemand Noten lesen kann bedeutet das erstmal nur, dass er eben Noten Lesen und schreiben kann; es gibt auch Nichtmusiker, die dies können, weil sie es z.B. in der Schule mal eingeprügelt bekommen haben. Es ist aber unglaublich hilfreich dies als Musiker zu können, um Musik eben in schriftlicher Form festhalten zu können. Und nur deswegen gibt es meiner Meinung nach die Notenschrift. Sie ist so gesehen ein sehr traditionelles Speicher- und Kopiermedium für Musik, welches unabhängig von der eigenen Erinnerung ist und zudem -solange weder Feuer noch Wasser im Spiel sind- haltbarer als jedes Tape/CD/Festplatte dieser Erde. Die Notenschrift und deren Beherrschung ist also kein Bestandteil der Musik, sondern lediglich ein auf einer Konvention beruhendes logisches Hilfsmittel zur Konservierung und Verbreitung derselben.

 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn das finanzielle vorhanden ist, dann würde ich dir empfehlen einen der Urlaubs-Gitarrenbaukurse zu buchen.
In Deutschland gibt es den 2-Wöchigen Kurs bei Stratmann

http://www.stratmann-gitarren.de/index.php?option=com_content&view=article&id=29&Itemid=42&lang=de

Ich selbst war zweimal auf Formentera bei Ekki.

http://www.formentera-guitars.com/

Der 2-wöchige Kurs ist natürlich straffer und riecht mehr nach Arbeit und Weiterbildung. Formentera wartet mit dem kompletten balearischen Flair auf und kombiniert Urlaub und Gitarrenbau auf perfekte Weise.
Vom Preis her dürften sich beide nichts nehmen. Thomas Stratmann war übrigens Mitbegründer von Formentera-Guitars zusammen mit Hr. Gölsdorf, dem Gründer von Duesenberg bzw. Göldo, wenn ich mich recht entsinne.

Aber egal wo, hier lernt man alles Elementare für den Gitarrenbau und nimmt auch noch ein selbst gebautes und designtes Stück Gitarre mit nach Hause.
 
Hey danke euch für die raschen antworten.
Prinzipell hast du es richtig verstanden, ich bastele gerne und experimentiere gerne. Das bauen einer Gitarre habe ich schon seit jahren vor, aber jetzt will ich es durchziehen.
Mir geht es nicht mal rein um das Noten lesen, sondern eher um das Hintergrundwissen der Materie. Ich kann auch (ein wenig) gitarre spielen und beherrsche die einfachen grundakkorde sowie akkordverschiebung etc. Auch flagolett kenne ich und gewisse andere kleine Tricks und Kniffe. Ich wollte halt ein wenig tiefer in die Materie tauchen da ich mein gitarrenspiel (nach 6 jahren endlich mal) verbessern will :)
 
Hey Danny,

warum auch nicht? Handwerkliche Begabung und musikalisches Verständnis ist doch eine coole Kombination.
Schau mal nach diesem hier:

http://www.amazon.de/Saitenwege-Die...472X/ref=sr_1_2?ie=UTF8&qid=1358604258&sr=8-2

Das ist zwar etwas teurer, aber dafür bekommst du ein wirkliches Kompendium. Ideal, sich das Verständnis allmählich zu erspielen.
Die einzelnen Themen sind häppchenweise aufbereitet und damit gut verständlich.

Viele Grüße
Falcone
 
Das sieht sehr gut aus und der preis ist auch nicht zu hoch. Im Gegensatz zu Unterricht ist es günstiger :) danke dir
 
Noch eine (kleine) Sache von mir:

Wenn du eine Gitarre bauen willst, bist du mit diesem Buch wirklich bestens beraten:
http://www.amazon.de/Gitarrenbau-Eine-Selbstbauanleitung-Book-Demand/dp/3901314059
Ich habe selbst mal eine Gitarre gebaut und das Buch war wirklich eine große Hilfe. Jeder einzelne Bauschritt wird sehr ausführlich behandelt und nützliche Nebeninformationen gegeben.

Allerdings muss ich (wenn ich schon was schreibe :p) auch sagen, dass es ohne einen erfahrenen Schreiner und die nötigen Maschinen wirklich schwer werden kann ein ordentliches Ergebnis zu erzielen, was du ja sicherlich anstrebst. Ich hatte das Glück mit einem Schreiner zusammen arbeiten zu können, deshalb meine kleine Warnung =)

Viel Erfolg bei deinem Projekt
 
Dir Schreinerarbeiten sollten das geringste problem sein, da ich Schreiner gelernt habe :) allerdings mangelt es mir an den Maschinen, weswegen ich mir als erstes einen Bausatz holen werde und diesen leicht abändern will.
 
Auch eine gesunde Einstellung =)

Allerdings würde ich dir in diesem Falle raten einen möglichst hochwertige Bausatz zu verwenden.
Ich habe schon mal eine Gitarre unter den Fingern gehabt, die aus einem Bausatz der ML-Factory gebaut wurde. Wenn mich nicht alles täuscht, dann war es diese hier:
http://www.gitarre-bestellen.de/pro...Guitar-Kit-MLP-Flame-Top-Custom-Mahagoni.html
Wenn du mich fragst: Finger weg davon! Die Hardware ist relativ schlampig verarbeitet und die Bundstäbchen sind nicht wirklich gut abgerichtet. Die Saitenlage ließ sich nicht wirklich gut einstellen.
Wenn du ernsthaft über so was nachdenkst, dann würde ich dir nahelegen einen gesonderten Hals zu kaufen, der allerdings auch hochwertig sein sollte.

Aber es kommt natürlich nur drauf an was du am Ende haben willst. Wenn du nur mal versuchen willst ist ein Bausatz o.a. sicher das Richtige für dich. Wenn du aber langfristig gute Qualität willst lohnt es meiner Meinung nach mehr eine Gitarre zu kaufen, oder mit viel Geschick selbst zu bauen (oder bauen zu lassen).

Don´t take it to serious, ist nur meine Meinung und Erfahrung auf dem Gebiet :p

Grüße
 
Jo, so eine E Gitarre kpl. selbst bauen, wäre ja auch noch mal ein kleiner Traum von mir. Bin auch Tischler...wenn auch schon lange nicht mehr als solcher tätig...und habe mir diesbzgl. mal vor Jahren ein feines Buch gekauft, um den Traum mal in etwas realere Bahnen zu lenken, aber bislang ist nix daraus geworden, leider. Ich würde dir ja unbedingt zu einem kpl. Bau der Gitarre raten, gerade auch, weil du Tischler bist und so ein Bausatz ist doch nicht mal ne 1/2 Sache, da baust du doch nur vorgefertigte Teile zusammen und kostet bei richtig guter Qualität ja auch reichlich. Vielleicht mehr als ne gute Gitarre von der Stange.
Grobe Arbeiten kannst du in einer Tischlerei machen, das meiste geht wohl in Handarbeit zuhause.....okay, alles nur gelesen, nicht praktiziert :cool:

Das lesenswerte Buch ist von Martin Koch E - Gitarrenbau und da wird wohl wirklich alles eingehend und soweit verständlich erklärt. Da wird sogar erklärt, wie du einen Tonabnehmer selbst baust. ( was ich wohl kaum machen würde, aber interessant ist es schon) Da das Buch eh nur bei rumliegt und einstaubt, könnte ich dir das durchaus mal leihen. Entweder gefällts dir so gut, dass du es dir selbst kaufst oder du schickst mir das Buch in absehbarer Zeit zurück und zeigst gleichzeitig stolz deine selbstgebaute E Gitarre, die natürlich dann vom Allerfeinsten ist :great: Eigene Formgebung, alles kpl. in Eigenregie gemacht, jeden Bundstab selbst eingesetzt, alles perfekt bearbeitet und dann noch eine Spitzengitarre....wow!! :gruebel: ( Ich behalte das Buch und kaufe mir morgen Holz !!)
Irgendwann mache ich das auch noch mal....oder soll ich gleich anfangen ?? Nein Nein, im Moment geht gar nix, aber das kommt noch....hoffentlich.
Also, ich verleihe das Buch gerne, möchte es aber auch wieder zurückhaben.


Edit: sehe ja gerade dass das Buch schon vorgeschlagen wurde, zumindest kann man es noch kaufen
 
Danke dir für dein ehrliches Resümee. Ich wollte mir eine ML-Factory Gitarre (12 saitige SG) kaufen und habe mich mit dem vertriebsleiter der firma auseinander gesetzt und ich werde auch ein ehrliches statement über seine Qualität schreiben. Gerade weil ich mich im Schreinerhandwerk auskenne und einiges selbst machen kann und auch bewerten kann. Meine Elektronikfertigkeiten sind auch nicht schlecht und daher kann ich ein ehrliches statement und eine Bauanleitung schreiben. Zur Elektronik kann ich nur sagen: alle elektronischen Bauteile bis auf die Potis werden so oder so getauscht gegen geschirmte Kabel. Auch die humbucker will ich irgendwann gegen seymour duncan oder emg tauschen. Die frets kann man ja abschleifen :) also im Endeffekt wird es nicht nur ein do it yourself guide sondern ein guide wie man es besser machen kann :p
Zum ausprobieren werde ich mir zuerst mal eine ML-Factory SG fur 150€ kaufen um ein wenig auszuprobieren ob das alles so funktioniert wie ich es will
 
Das buch wurde mir schon mal vorgeschlagen und das werde ich mir auch holen. In meiner Schreinerausbildung hatte ich auch mal einen eigenen Korpus gebaut, allerdings aus mdf. Mdf ist leider kein klangholz ;-)
 
Einen Gitarrenkorpus/body aus Mdf ? ?:gruebel: :igitt: das geht ja gar nicht!!
 
Sehr schön. Dann werde ich das mal weiter verfolgen, wenn du deinen Bericht hier im Forum hochlädst =)
Was dir sicher noch auffallen wird ist, dass der Korpus aus ungewöhnlich vielen verleimten Teilen besteht (in meinem Beispiel ganze 5 Stück :O)

Wenn du nochmal schauen willst:
https://www.musiker-board.de/modifi...en-bausaetze-aus-ml-factory-im-selbstbau.html
Da hat sich schon mal jemand so einem Bausatz angenommen.

Grüße
 
@ Atkins: Das war damals eher ein Test der Bespielbarkeit meiner Korpusform. Da ich die Form einer Dimebag Darrel Gitarre ein wenig abgeändert hatte wollte ich wissen ob es nicht zu ungemütlich ist sie zu spielen und ob sie nicht zu Kopflastig wird. Außerdem ist MDF vieeeeel zu schwer.

@WannaBeFlyingV: Ja, den Leitfaden habe ich bereits gelesen, doch sind die Aussagen sehr unterschiedlich. Der Autor des Threads schreibt von einer absolut tollen Qualität, während ein anderer diese Aussage direkt dementiert. Ich werde mich mal überraschen lassen. Evtl werde ich das Holz ein wenig nachbearbeiten. Wenn es solche kleinen Dinge wie die Frets sind die an der Seite überstehen, dann setze ich kurz mal die Feile an. Sollte das Holz nicht absolut glatt sein, dann hole ich mir halt ein wenig groberes Schleifpapier oder füllere es direkt :)
 
Hm,... ein kurzer Kommentar von meiner Seite dazu.

Ich hab ebenfalls ne ML-LesPaul aufgebaut und bin mit dem Ergebnis absolut zufrieden. Entstanden ist Sie aus einem Bausatz mit geleimtem Hals und Flamed Maple Top. Natürlich habe ich Sie nicht 100%ig "out of the box" gebaut sondern mir auch einige Teile ausgesucht. Beispielsweise die angebotenen Wilkinson Humbucker sind (entsprechend meinem Hörempfinden) für Ihren Preis erstaunlich gut. Die Lockingmechaniken und auch die Rollerbridge alles andere als Schund. Herausgekommen ist ein gut bespielbares Instrument mit einem ordentlichen Klang. Die Saitenlage ist absolut LesPaul typisch. Sicherlich war beim Feintuning nachher einiger Aufwand nötig aber was soll ich sagen? Sie ist oktavrein und absolut stimmstabil. Wird garantiert nicht die letzte sein die ich aufbaue.

Natürlich kann man zu jedem Thema, gerade hierbei, verschiedener Meinung sein. Ich kann lediglich von meiner Erfahrung sprechen und die ist äußerst positiv. Falls es jemanden interessiert hier das Ergebnis [URL]https://www.musiker-board.de/modifikation-technik-gitarrenbau-e-git/307471-gitarren-bausaetze-aus-ml-factory-im-selbstbau-146.html#post6244381[/URL]

LG
 
Ich für meinen Teil werde mir ein eigenes Bild über die ML Gitarren machen und ein Statement dazu ins forum Posten. Ich kann allerdings nur die Qualität des Holzes und die Verarbeitung der Elektronik bewerten und ob sie geeignet ist für Anfänger
 
Für alles zum Thema Harmonielehre/Gehörbildung (wie hängen Töne zusammen, wie verwende ich sie, welche Wirkung haben sie dann) kann ich dir wärmstens die neue Jazzharmonielehre von Frank Sikora empfehlen.
Das geht dann aber wirklich sehr weit über die Grundzusammenhänge hinaus und hat mit deinem Bau-Projekt nicht mehr wirklich viel zu tun.

Generell halte ich das Thema Notenlesen als Gitarrist für sehr nebensächlich, wenn man nicht gerade im Jazz oder in der Klassik unterwegs ist oder sein möchte. Ich habe während meines Studiums zwar schon gelernt, einigermaßen flüssig vom Blatt zu spielen und das nötigste zu notieren - aber letztlich außerhalb des Studiums, wenn ich wirklich Musik gemacht habe, so gut wie nie mit Noten zu tun gehabt.

Worauf ich hinaus will: Eine Vorstellung von Sound und ein gutes Gehör halte ich sowohl als Musiker als auch als Instrumentenbauer für wesentlich wichtiger, als zu wissen welche Skalen du über welchen Akkord spielen kannst. Und von der musikalischen Seite aus betrachtet kenne ich da kein Werk, das das so allumfassend und detailverliebt angeht wie das oben genannte.

Genug des Gefasels, erstmal viel Spaß beim Basteln ;)

Grüßchen,

Matze
 

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