Hallo Johgo
Interessantes Thema.

Leider kann ich die gezippte Datei mangels passendem Programm auf meinem minimal konfiguriertem Rechner nicht öffnen. Kannst Du von den Zeichnungen eventuell einen Screenshot machen und dann als Bild hoch laden?
Um welche Okarina geht es?
6-Loch Pendant?
10-/12-Loch Travers Okarina?
Ich vermute mal letzteres.
Auf der 12-Loch Travers Okarina habe ich mal vor längerer Zeit verschiedene Alternativgriffe mit den Subholes ausgearbeitet. An die Aufzeichnungen komme ich leider im Moment nicht dran. Meine Alternativ-Griffe gelten für die AC 12-Loch von Stein. Sobald ich eine Okarina von einem anderen Hersteller spiele, kann alles ganz anders sein.
Ich habe eine Okarinasammlung mit Instrumenten ganz verschiedener Hersteller. 12-Loch Instrumente sind da bislang die Ausnahme. Aber auch bei den 10-Loch Okarinas ist es interessant zu beobachten, wie unterschiedlich die Druckkurve bei manchen Instrumenten ist. Da muss man sich jedesmal erst einmal drauf einstellen und natürlich fallen dann auch eventuelle Alternativgriffe verschieden aus. (Bilder >
klick < ) Meine kürzlich sanierte
Meissen-Okarina mit Stimmzug ist dafür ein gutes Beispiel.
Auf den 6-Loch Pendants gibt es nicht so viele Alternativen, da beim
Crossfingering fast jede Griffkombination für einen anderen Ton bestimmt ist. Auf der AC von Stein nutze ich für Bb und H andere Griffe, als auf den Norm-Grifftabellen vorgesehen, wenn ich mit niedrigem Blasdruck spiele. Diese Griffe kann man aber nicht verallgemeinern. Abhängig von der Temperatur und der Größe der Okarina kann sich auch bei ein und demselben Hersteller die für das Instrument benötigte Druckkurve ändern. (
Beschreibung meiner Erfahrungen)
hin und wieder kommt es vor, dass man in Ensembles auch mal einige Töne leiser oder lauter spielen möchte. Oder man sucht für bestimmte Lieder Grifffolgen, die besser oder schneller zu greifen sind.
Ja, die Variabilität der Griffe auf der Okarina ist wirklich sehr interessant und vielschichtig und die Auswirkung der Blasstärke bei manchen Okarinas extrem krass. Da kann man schnell mal einen Halbton zu hoch oder zu tief sein. Oder anders ausgedrückt, wenn man einen Griff für den darüber liegenden Halbton benutzt, kann man den tiefen Ton mit abgesenktem Blasdruck als Piano-Ton spielen.
Nicht nur der Blasdruck, auch die Temperatur der Okarina spielt eine Rolle. Meine Okarinas der Firma Stein lassen sich bei kalten Umgebungstemperaturen nicht gut auf den Sollwert bringen. Um diese Instrumente kalt auf die richtige Höhe zu bekommen, muss man sie so hart anblasen, dass sie nicht gut klingen. Bei sommerlichen Temperaturen spiele ich sie gerne. Da lassen sie sich auch bei leichtem luftigen Spiel gut intonieren. Im Winter lege ich sie in ein Heizkissen. Dadurch erspare ich ich mir beim Üben die Warmspielphase.
Viele Grüße
Lisa