Im Umkehrschluß müssten die gemessenen 16 Ohm bei meinen Marshall Boxen, dann ja noch mehr ergeben ?
Les dir nochmal das was ich oben schrieb durch. Nochmal ein wenig anders geschrieben: Ein Lautsprecher hat einen Frequenzabhängigen ('komplexen') Widerstand (Impedanz). Der angegebene Widerstand wird bei einer Frequenz von ~1kHz erreicht - zumindest theoretisch.
Was du mit deinem Multimeter messen kannst ist der Gleichstromwiderstand (Re) bzw. den Kupferwiderstand der Schwingspule. Aber nicht die Impedanz des Lautsprechers.
Der Umkehrschluss ist somit Richtig, allerdings musst du bei der Messung noch zwei Dinge berücksichtigen: Zum einen besitzen auch die Leitungen, die die Lautsprecher untereinander Verbinden bzw. dann das Kabel zum Amp an dem du u.U. die Messung durchführst - ebenfalls einen ohmschen Widerstand. Zugegebnermaßen ist dieser relativ gering, nimmt man 4m als gesamt Leiterlänge an bei 0,75mm² Querschnitt wird man irgendwo bei 0,5 Ohm landen. Aber: Günstige DMM (Digitalmultimeter), haben eine gewisse Messtoleranz bzw. Messfehler. Im Datenblatt des DMMs ist es meist in einer kleinen Tabelle aufgeführt. Je nach Messdekade (z.B. 0...200 Ohm) wird hier ein eine prozentuale zu erwartende Abweichung angegeben. Diese kann bei günstigen Multimetern auch gern mal 1% erwarten. Wenig oder? ... Aber nicht ganz: Die Abweichung bezieht sich auf den höchsten Wert in der Dekade, also hier im Beispiel 200 Ohm: Kurzer 3 Satz... 200 Ohm/100= 2 Ohm. Um den angegeben Wert kann also die Messung zusätzlich noch vom "realen" abweichen.
So das heißt: Was du gemessen hast muss nicht unbedingt so stimmen - da solltest du dich auf die Datenblätter der Speaker bzw. auf den Aufdruck verlassen. Außerdem kommt es natürlich auch an welche Schwingspule verwendet wurde, die eine hat eben mehr Kupfer die andere weniger. Angegeben ist das im Datenblatt unter DC Resistance.
Zum Thema "dann ja noch mehr ergeben" .... Um ganz oben nochmal anzuknüpfen: Ein Lautsprecher hat keine festen Widerstand, dieser ändert sich mit der Frequenz, sagt ich dort ja. Damit man sich das mal vor Augen führen kann:
Eminence Private Jack 16 Ohm Datenblatt.
Auf der x-Achse wird die Frequenz dargestellt (20Hz - 20kHz). Auf der rechten(!) Y-Achse siehst du die Ohmsche Einteilung jener. Der graue Graph der sich durch die Grafik zieht ist der Ohmsche Widerstand. Dann schau dir mal wie hoch der im Resonanzfall geht (101 Hz), da ist er irgendwo bei 280 Ohm. Das wäre allerdings der Extremfall, in der Regel wird er (Private Jack 16 Ohm-Version) allerdings schon auf seine 30 bis 40 Ohm hoch gehen

. Dein "dann ja NOCH mehr ergeben" ist insofern zu relativieren

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Grüße
p.s. ach ja bevor ich's vergesse, die der Kupferwiderstand verändert sich natürlich mit zunehmender Temperatur bzw. der Auslenkung der Schwingspule im Betrieb (er nimmt zu). Sei aber nur vollständigkeitshalber erwähnt.