Hallo Claus
Da braucht man halt Erfahrung.
Ich habe vor vielen Jahren selbst Ocarinas getöpfert. Damals gab es noch kein Internet und ich kannte niemanden, der mir etwas von Okarinabau hätte erklären oder zeigen können, aber eine Töpferlehrerin, die mich bei meinen Experimenten mit handwerklichen Tipps unterstützte. Ich wusste ein wenig vom Flötenbau, töpferte schon eine Weile und hatte ein Heft gefunden, dem ich ein paar Hinweise zum Okarinabau entnehmen konnte. Also hab ich einfach probiert, ohne Schablone einfach mit einem Knubbel Ton in der Hand.
Die Erfahrung lehrt, einzuschätzen, wie der Ton beim Trocknen schrumpft. Während der Töpferarbeit führt man in der Experimentierphase am besten Buch darüber, welchen Ton man benutzt, welche Konsistenz er hat, welche Maße das frisch aufgebaute Gefäß hat, wie es beim Trocknen und später beim Brennen schrumpft, wie groß die verschiedenen Öffnungen (Anblasspalt, Fenster Grifflöcher) in den verschiedenen Zuständen sind, wie man die Ocarina im lederharten Zustand stimmt und was dann nach dem Brennen heraus kommt. Man tüftelt so lange, bis man das gewünschte Ergebnis erhält. Um ein Instrument reproduzierbar zu machen, stellt man dann aufgrund der gesammelten Erfahrungen Schablonen für die Gefäßform und auch für die Position der Grifflöcher her. Je genauer die Okarina gestimmt sein soll, um so aufwändiger muss der Herstellungsprozess und das Stimmen der Instrumente überwacht werden.
Lederharter Zustand bedeutet, dass die ungebrannte Form bereits stabil ist, der Ton aber noch bearbeitet werden kann. Die Erfahrung lehrt, wann für welche Arbeit der richtige Zeitpunkt gekommen ist. Anblasspalt und Fenster schneiden, Löcher bohren, Gravuren abeiten, Oberfläche polieren usw. ...
Wenn Löcher zu groß geworden sind, kann man sie wieder mit "Schlicker" schließen und wenn die Konsistenz wieder "passt" bohrt man neu. Wenn man achtsam ist, geht das ohne Materialverlust. Wenn man weiß, wie groß die Löcher sein müssen, benutzt man zum Bohren einfach ein rundes Stäbchen mit dem passenden Durchmesser. Für kleine Löcher sind Schaschlikspießchen gut, für dickere Bleistifte usw. Beim Töpfern legt man sich neben den käuflich erworbenen Helfern mit der Zeit ein Sammelsurium von zweckentfremdeten oder selbst gebastelten Werkzeugen zu ...
Hier erklärt
Chris Heuer in einer Video-Serie wie Ocarinas gebaut werden.
usw. usw. usw. ....
Ja, das ist alles wirklich spannend.
Viele Grüße
Lisa