Oktavrein einstellen - Theorie und Praxis

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Moin,
stimmt folgende Überlegung:
Wenn Saite am 12. Bund zu hoch, Reiter nach außen drehen damit die Saite länger wird, Ton somit tiefer.
Also einfach wenn zu hoch, dann nach außen.
Wenn zu niedrig, dann nach innen.

Ich habe Zweifel ob das schon alles gewesen sein kann.
Hab damit früher keine großen Erfolge erzielt, die Reiter waren irgendwann alle ganz unten und die Töne immer noch unrein.

Stimmt es, daß der Ton am 1. Bund sich ebenfalls verändert, so daß es bei Oktavreinheit am 12. Bund evtl. Probleme am 1. Bund gibt?
Also daß man einen Kompromiss finden muss zwischen ok am 12. Bund und zu hoch am 1. Bund, und andererseits an beiden Bünden ein wenig zu hoch?
Daß es also nichts bringt nur nach dem Ton am 12. Bund zu justieren?

Wäre schön wenn mir das mal jemand erklären könnte.
 
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Moin,
stimmt folgende Überlegung:
Wenn Saite am 12. Bund zu hoch, Reiter nach außen drehen damit die Saite länger wird, Ton somit tiefer.
Also einfach wenn zu hoch, dann nach außen.
Wenn zu niedrig, dann nach innen.
Richtig, wenn Ton im 12. Bund zu hoch, dann ist das Saitenteilstück hinter den 12. Bund im Verhältnis zur leeren Saite zu kurz, deshalb insgesamt verlängern.

Ich habe Zweifel ob das schon alles gewesen sein kann.
Hab damit früher keine großen Erfolge erzielt, die Reiter waren irgendwann alle ganz unten und die Töne immer noch unrein.

Stimmt es, daß der Ton am 1. Bund sich ebenfalls verändert, so daß es bei Oktavreinheit am 12. Bund evtl. Probleme am 1. Bund gibt?
Also daß man einen Kompromiss finden muss zwischen ok am 12. Bund und zu hoch am 1. Bund, und andererseits an beiden Bünden ein wenig zu hoch?
Daß es also nichts bringt nur nach dem Ton am 12. Bund zu justieren?

Wäre schön wenn mir das mal jemand erklären könnte.
Wenn die Bundaufteilung insgesamt nicht stimmt, dann kann das schon Probleme machen.
Wenn Du die Saite verlängerst, dann hat jedes Teilstück ab einem beliebigen Bund bezogen auf die Gesamtlänge ein anderes Verhältnis, ebenso die Töne zueinander.
Oder anders gesagt, wenn die Oktave nicht gestimmt hat, dann müssen andere Töne auch nicht optimal gewesen sein, wenn doch, ist stimmt was an der Bundaufteilung nicht.
Bei nicht bundreinen Gitarren kannst Du dann nur einen Kompromiss einstellen.

GEH
 
Moin,
stimmt folgende Überlegung:
Wenn Saite am 12. Bund zu hoch, Reiter nach außen drehen damit die Saite länger wird, Ton somit tiefer.
Also einfach wenn zu hoch, dann nach außen.
Wenn zu niedrig, dann nach innen.

Ich habe Zweifel ob das schon alles gewesen sein kann.

Ist aber schon alles.

Hab damit früher keine großen Erfolge erzielt, die Reiter waren irgendwann alle ganz unten und die Töne immer noch unrein.

Ganz unten ist auch falsch. Ganz nach vorn oder ganz nach hinten wäre richtig.

Stimmt es, daß der Ton am 1. Bund sich ebenfalls verändert, so daß es bei Oktavreinheit am 12. Bund evtl. Probleme am 1. Bund gibt?

Kein wohltemperiert gestimmtes Instrument kann richtig stimmen.
Gitarren (bzw. die Bünde) sind wohltemperiert gestimmt.
Am ersten Bund kommt dazu, dass du sie Saite beim Greifen recht stark verbiegen musst, was Verstimmungen zur Folge haben kann.
Earvana-Sättel versuchen, das ein wenig zu kompensieren, können das aber i.d.R. auch nicht zu 100%.

Also daß man einen Kompromiss finden muss zwischen ok am 12. Bund und zu hoch am 1. Bund, und andererseits an beiden Bünden ein wenig zu hoch?

Ein temperiertes Instrument ist eh ein Kompromiss.
Ohne Kompromisse geht es nicht, bei Gitarren schon zwei mal nicht.
Wenn dein Ohr auf das temperierte System geeicht ist, stört dich das nicht. Und wenn die Saitenlage halbwegs o.k. ist, stören die leichten "Verstimmungen" am ersten bis dritten Bund auch nicht wirklich, die Verstimmungen sind bei guten Gitarren zu gering für die meisten Ohren um als störend aufzufallen.

Daß es also nichts bringt nur nach dem Ton am 12. Bund zu justieren?.

Doch, tut es. Es bringt was und ist dringend anzuraten.
Oder spieltst du immer nur am ersten bis dritten Bund?

B.
 
Guten Abend, HerrLukas
schau Dir doch mal den Rockinger-Workshop zu Deinem Thema an, ich finde, da ist die Einstellung der Oktavreinheit praxisnah beschrieben:
http://www.rockinger.com/index.php?page=ROC_Workshop_Setup .

Ein gutes Stimmgerät hilft dabei die Nerven zu schonen und ab und zu muss man dann zwischendurch mal `ne Maus melken gehen.

Besten Gruß
uwe.s.
 
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Supi, danke für die Antworten.
 
Sehr wichtig: nur mit neuen Saiten machen. Also Saiten rauf, ein-zwei Stunden spielen dass die sich dehnen und "setzen" und dann Oktavreinheit einstellen.
 
Auf der Rockinger-Seite wird aber dann noch die Bundreinheit eingestellt :eek:.
Das sieht aber echt fies aus wie das gemacht werden soll.
Also doch nicht einfach nur Oktavrein einstellen und fertig? :confused:
 
Bunreinheit kann man nicht "einstellen", dazu müsste man die Bünde krumm machen, siehe den "True Temperament" Thread.
 
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Auf der Rockinger-Seite wird aber dann noch die Bundreinheit eingestellt :eek:.
Das sieht aber echt fies aus wie das gemacht werden soll.
Also doch nicht einfach nur Oktavrein einstellen und fertig? :confused:

Tag Herr Lukas,
ich glaube, Du kommst um das Einstellen der "Bundreinheit", wie es bei Rockinger beschrieben ist, nicht drumrum. Das hat fiese Anteile, da hast Du recht. Deshalb muss ich dabei gelegentlich mal eine Pause machen. Dafür hört sich hinterher die Gitarre auch richtig richtig an (meistens:)).

Ich wünsche Dir gute Nerven

uwe.s.
 
-edit- quark
 
Das was Rockinger unter "Bundreinheit einstellen" beschreibt ist ein Kompromiss für die Intonation in verschiedenen Lagen. Wie bereits erwähnt, ist keine Gitarre in allen Lagen perfekt intoniert. Nach Einstellung der Oktavreinheit, kann man also noch versuchen durch minimale Verstellung/Feineinstellung der Oktavreinehit einen Kompromiss zu finden, so dass es in allen Lagen möglichst gut klingt. Damit treibt man es quasi auf die Spitze.

In der Regel reicht es aus, die Oktavreinheit am 12. Bund einzustellen und gut. Ich würde schätzen, dass 99% aller Gitarristen damit dann gut leben können sich eine weitere Feineinstellung sparen (können). Ich kenne niemanden, der das wirklich macht.
Wer sehr sensible Ohren hat wird versuchen da ein Kompromiss zu finden oder gleich andere Maßnahmen ergreifen (kompensierte Sattel, True Temperament,...). Für den durchschnittlichen Hobbymusiker durfte das wie gesagt nicht wirklich notwendig sein.
 
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