Orange Rockerverb MKIII 50W oder Thunderverb 50 ?

Sven7
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Hi zusammen,
Ich Interessiere mich für einen der beiden oben stehenden Amps - ich hatte vor einigen Jahren mal einen Orange Thunder 30W, der mir echt gut gefiel.
Die oben stehenden reizen mich durch den Attenuator und den fußschaltbaren Reverb und ich denke der Orange sound könnte gut als Ergänzung in unserem Bandsound passen.
In der näheren Auswahl stehen der Orange Thunderverb MKIII 50W und der Orange Rockerverb MKIII 50W.

https://www.thomann.de/de/orange_rockerverb_50h_mkiii.htm

https://www.thomann.de/de/orange_thunderverb_50h.htm

Wer hat die schon gespielt und kann ein wenig zu den beiden Amps erzählen?
Worin unterscheiden die sich in den Features und insbesondere im Sound? Wo sind die beide soundmäßig zu verorten?
Wie sind die clean channel - beide haben ja auch einen gainregler, wie viel gain schaufelt der mir im clean channel drauf? Worin unterscheiden sich die Lead channel?
Generell im Vergleich: Stärken/ Schwächen? Was macht den Rockerverb ganze 300€ teurer?

Danke für eure Hilfe!
 
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Moin,

Ich besitze den TV50H und habe ihn vor dem Kauf gegen den RV50H MKII getestet. Den RV50H MKIII kenne ich nicht.

Für mich klang damals der TV - insbesondere wenn clean eingestellt - klarer/heller im Ton. Der RV MKII klang dunkler und stellte mehr Gain bereit.
Der Clean-Kanal des RV MKIII wurde allerdings überarbeitet, insofern wird mein Eindruck nicht mehr gänzlich passen.
Dennoch erschien mir der TV als der tonal flexiblere Amp, hier steht von klarem Clean über bissigen Crunch bis zum vollen Rockbrett alles bereit.
Die zusätzliche 4te Gainstufe des RV brauche ich nicht. Bin kein Metaller, bei mir ist bei Gary Moore und Jeff Beck Schluss. Für beides muss ich beim TV50 selbst mit einer Strat mit Vintage-Output-SingleCoils den Gain selten über 12 Uhr drehen.
Clean eingestellt klingt selbst Hank Marvins Apache mit dem TV gut, Bluesiges geht sowieso...

Der TV hat - wie Du vermutlich schon weißt - keinen dezidierten Clean-Kanal, die beiden Kanäle unterscheiden sich primär über die Klangregelung: Kanal 1 klassisch Bass / Mitten / Höhen, Kanal 2 hat stattdessen Oranges Shape-Regler.
Finde ich eine feine Sache, in Kanal 2 kommt man, wenn man den Shape-Regler z.B. von 9 Uhr auf 12 Uhr dreht, blitzschnell von Gary Moore zu Santana - Leadsounds. Das Ganze bei Gain um 12 Uhr.

Der Attenuator leistet gute Dienste, insbesondere zum Mitmenschen-verträglichen Jammen und Üben zu Hause.
Nur allein mit dem Volume-Regler ist das etwas schwierig. Massive Einbußen im Klang durch den Attenuator kann ich nicht feststellen.

Ich habe den Thunderverb 50 H nun seit einem Jahr und bin immer noch restlos zufrieden. Der Amp hat eine beeindruckende Bandbreite an Sounds auf der Karte, er kann fast alles.
Meine Strats klingen nach Strat (Hank Marvin, Mark Knopfler, Clapton und Jeff Beck sind problemlos drin), meine PRS DGT klingt nach fetter Humbucker-Gitarre (Paula-Sounds a la Gary Moore oder Santana ebenfalls kein Problem). Hier "überspielt" der TV sogar gewisse Defizite der DGT-Pickups, die auf meinem Fender PRRI zu Tage treten.

Die Verarbeitung des Amps ist über alle Zweifel erhaben.

Vermutlich machst Du mit keinem der beiden etwas falsch. Der TV wäre für mich eher der Kanditat von clean bis Classic Rock, der RV eher der Kanditat für Rock bis Metal. Für die ganz harte Tieftonfraktion gibt es dann ja noch den Dual Dark.

Mir hat ein direkter Vergleich der beiden mit der Lieblingsgitarre an derselben Box bei der Entscheidung sehr geholfen: solltest Du vermutlich auch tun...

Grüße,

HansJo
 
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Ich persönlich finde den Rockerverb 50 MKII klanglich besser als den MKIII, dazu bekommst du die MKII gebraucht relativ günstig.
Ich spiele selbst einen MKII und bin seit 4 Jahren mehr als zufrieden, klanglich geht meiner Meinung nach alles von Clean/Crunch/60's 70's Rock/Hardrock bis Metal/Doom.
Der Amp harmoniert auch sehr gut mit Pedalen jeglicher art egal ob vor dem Amp oder im FX Loop.
Ein Gutes upgrade für diesen Amp ist noch das TAD Röhrenset (bekommt man beim T für 40€ weniger als bei Tube Amp Doctor selbst, allerdings gibt TAD dir 6 Monate Garantie auf de Röhren, das gibts beim T nicht), hat bei mir aus dem Amp klanglich aufjedenfall nochmal richtig was rausgeholt, Clean wie Verzerrt, insgesamt runder, direkter, voller und akzentuierter, ich kann's nur empfehlen.

Anonsten hier nen nettes Review zum MKIII:

http://www.bonedo.de/artikel/einzelansicht/orange-rockerverb-50-mkiii-test.html

Und hier noch zum Thunderverb 50:

http://www.bonedo.de/artikel/einzel...verb-50-und-4x12-ppc-slope-front-cabinet.html
 
Ich kann dir nur was zum Rockververb 100 MKII erzählen...

Von der Klangcharakteristik ist der irgendwo zwischen Modern und Vintage, geht aber eher etwas in die klassiche Richtung.
Der Cleankanal klingt auf mit allen Reglern auf 12h-Grundeinstellung sehr weichgewaschen, mittig bzw. nicht definiert, aber mit etwas Fingerspitzengefühl bzw. mehr Höhen bekommt man gute definiertere Sounds raus. Der Kanal klingt dann irgendwie sehr trocken, erdig, nüchtern, aber nicht steril und ohne dieses typische
Perlen in den Höhen wie man es von Fender-Amps kennt. Sehr eigen im Sound, hat mir aber gut gefallen.

Der Reverb ist eher weniger gut und klingt imo nur gering dosiert brauchbar. Er fügt sich beim weiterem Aufdrehen des Reglers weniger gut ins Gesamtbild ein und wirkt dann etwas künstlich.

Der Dirtychannel bietet viele Möglichkeiten und steht wohl für die Flexiblität des Amps. Er ist bei den meisten vermutlich auch der Kaufgrund.
Leider lassen sich die Höhen-, Mitten- und Bassregler anfangs nicht allzu intuitiv einstellen, da sie sich gegenseitig beeinflussen.
Mit der Zeit bekommt man da aber ein Gefühl für.
Ein weiterer Aspekt ist, dass der Amp in einigen Einstellungen zwar solo gut klingt, aber im Bandkontext der Sound dann untergeht, bzw. der Amp
sich nicht durchsetzen kann. Natürlich gibt es auch Einstellungen die gut klingen und sich durchsetzen (ist auch etwas von der Box abhängig), aber der Amp neigt durch seinen warmen, dunklen Klang zu weniger Durchsetzungsfähigkeit als z.B. ein Marshall JCM 800. In einer Band mit einem zweiten Gitarristen mit entsprechenden Amp könnte es daher zu Problemen kommen (muss es aber nicht).

Hat man erstmal die richtigen Settings für den Dirtychannel gefunden, ist der Sound aber wirklich verdammt gut!
Er geht klar in die britische Richtung, klingt aber wie gesagt wärmer und dunkler als ein Marshall, ohne die beißenden Höhen.
Was Crunch angeht hat ein alter Marshall die Nase vorn, aber dafür klingt der Orange clean besser und bleibt auch bei sehr hoher Lautstärke clean, also massig Headroom!
Der Amp ist zwar sehr flexibel, drückt aber jeden Sound seine eigene orangetypische Note drauf, die man eben mag oder nicht. Mir gefällt sie!
Weiterhin ist der Effektloop "heiß", d.h. Effekte kommen nicht klar rüber, da ein Teil des Signal verschluckt wird.
Was den Effektloop angeht kann man diesen mit technischen Hilfsmittel entschärfen (danke, ans Forum!) und wenn man mehr Hall braucht, kann man zu nem Hall in Pedalform greifen.

Warum der Rockerverb teurer ist als der Thunderverb, weiß ich auch nicht, aber ich weiß noch, dass das bis vor ein parr Monaten erhältliche MKII Modell vom Rockerverb ungefähr um soviel günstiger war, wie der Rockerveb MKIII jetzt teurer ist als der Thunderverb ist. Ein Verkäufer von Thomann sagte mir, dass der MKIII etwas "moderner" klingen würde als der MKII. Laut Orange Homepage soll der Cleankanal jetzt etwas anders sein, aber der größte Unterschied ist der eingebaute Leistungsreduzierer. Den gibts aber auch beim Thunderverb. Auch noch zu erwähnen ist, dass der Cleanchannel vom MKII einen Mittenregler hat, den der MKI und der MKIII nicht haben.

Einen Thunderverb hab ich noch nicht angespielt, aber ich vermute mal, dass beide Amps technisch auf gleichem Niveau sind und das einfach
eine Frage des persönlicchen Geschmacks ist (wie so Vieles).

Klar ist Antestesten immer gut, aber gerade der Rockerverb ist ein Amp den ich wirklich niemanden blind empfehlen würde, da der Grundsound doch sehr speziell ist. Ich mag den Amp wirklich sehr gerne, aber ich denke nicht, dass er für jeden etwas ist.
 
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