Orchester-Aufnahme

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JanMo
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Hallo zusammen!

Ich bin Dirigent eines kleinen Orchesters mit gut 30 Musikern (alles Querflöten!) und zusätzlich etwa 10 Schlagzeugern. Mir wurde aufgetragen, eine Demo-Aufnahme zu realisieren, die quasi nix kosten darf, aber natürlich trotzdem möglichst guter Qualität sein soll. Mir wurde empfohlen, dafür ein Mischpult, das gleichzeitig externe Soundkarte ist, zu benutzen. Deshalb würde ich mir gerne folgendes Mischpult bzw. Digital Audio Interface anschaffen:
Behringer Xenyx X2442 USB
Es geht mir darum, möglichst viele Kanäle gleichzeitig aufnehmen zu können, sodass ich hinterher noch an einzelnen Instrumentengruppen „rumschrauben“ kann, obwohl alle gleichzeitig aufgenommen wurden. Dazu kann ich über 10 Mikrophone vom Typ AKG C 1000s, bzw. deren Vorgängermodell mit XLR-Kabeln ausleihen.

Dazu habe ich noch folgende Fragen:
a) Das Pult kann man ja auch als ganz normales Live-Pult benutzen, richtig?!
b) Ist beim Equipment soweit alles kompatibel?
c) Gibt es einen Weg, mehr als 10 Mikros gleichzeitig für die Aufnahme zu benutzen, sodass z.B. an jedem Kanal zwei Mikros hängen oder bräuchte ich dann zusätzliche Mischpulte dazwischen?
d) Ich habe bis jetzt nur das alte Steinberg WaveLab 4.0 auf meinem Laptop. Reicht das oder muss ich mich noch um andere Software kümmern?
e) Muss mein Laptop sonst irgendwelche Voraussetzungen erfüllen?
f) Kann das Pult auch zum Abspielen der gerade durchgeführten Aufnahmen benutzt werden oder würde man dafür die interne Soundkarte des Laptops benutzen?
g) In einer Bewertung habe ich folgendes gefunden: Dann hab ich doch noch ein großes Manko entdeckt, was aus meiner Sicht eine Art Mogelpackung darstellt, was die Kanalanzahl thomann betrifft. Die Kanalpaare 9/10 und 11/12 sind nur äußerst eingeschränkt verwendbar, da bei den XLR-Mikrofoneingängen (Mono) der Gain nur bis max. 40 dB aufgedreht werden kann, was dann eigentlich nur noch für Leistungsstarke Großmembran-Mikrofone reicht. Und die Klinken-Line-Eingänge (jeweils zwei pro Kanalpaar) können vom Gain her überhaupt nicht thomann geregelt werden, was erstens einen ausreichenden Line-Pegel hinsichtlich der angeschlossenen Tonquelle voraussetzt (Anschließen von Gitarren/Bässen ist praktisch ausgeschlossen) und eben auch die Pegelanpassung am Instrument selbst gemacht werden muss.
--> Das schränkt auch die Funktionalität mit dem AKG-Mirko ein, oder? Was ist zu tun?
h) Sonst noch etwas, das beachtet werden muss?

Schon jetzt vielen herzlichen Dank für eure Reaktionen und schönes Wochenende!:great:
 
Eigenschaft
 
Du hast doch kein Geld, was willst Du mit den vielen mediokren Mischpultkanälen. Mach es Dir einfach und nimm das Orchester mit zwei brauchbaren Kleinmembranern in ORTF auf. Dafür brauchst Du nur ein zweikanaliges Interface. Das Behringer hat auch nur ein zweikanaliges Interface eingebaut.
 
Guten Abend!

...was willst Du mit den vielen mediokren Mischpultkanälen.
Naja, wie gesagt: Im Anschluss an die Aufnahme noch die Möglichkeit haben an Balance und Dynamik herum zu basteln.

Mach es Dir einfach und nimm das Orchester mit zwei brauchbaren Kleinmembranern in ORTF auf. Dafür brauchst Du nur ein zweikanaliges Interface. Das Behringer hat auch nur ein zweikanaliges Interface eingebaut.
Ganz so schnell, geben wir doch noch nicht auf... ;-)
Woran hätte ich an der Produktbeschreibung erkennen können, dass das Behringer nur zwei Kanäle per USB ausgibt?
Wäre also solch ein Gerät hier angesagt? https://www.thomann.de/de/256918tascam_us1800.htm
Einige meiner alten Fragen sind dann immenoch aktuell... ;)

Besten Dank schonmal! :)
 
Richtig, das Tascam kann mehr spuren parallel aufnehmen.
Als Hauptmikrofonierung würde ich aber trotzdem, wie von artcore schon vorgeschlagen, ein ORTF Paar verwenden. Die restlichen 6 Mikrofone könntest du als Stützmikros für Instrumentengruppen hernehmen.

Grüße
 
Richtig, das Tascam kann mehr spuren parallel aufnehmen.
Ok, prima. Sollte ich dann dieses Modell nehmen oder gibt es evtl. noch andere Geräte, die besser und/oder günstiger sind?


Als Hauptmikrofonierung würde ich aber trotzdem, wie von artcore schon vorgeschlagen, ein ORTF Paar verwenden. Die restlichen 6 Mikrofone könntest du als Stützmikros für Instrumentengruppen hernehmen.
Gut, das werde ich so machen. Kann ich dafür denn auch die AKG C1000 nehmen? Das sind doch auch Mikros mit kleiner Membran, oder?
BTW: In welchem Fall würde man denn diese dicken Großmembran-Mikros nehmen und warum in unserem Fall nicht?

Ok, bleiben noch ein paar Fragen übrig:
b) Ist beim Equipment sonst soweit alles kompatibel?
c) Gibt es einen Weg, mehr als 10 Mikros gleichzeitig für die Aufnahme zu benutzen, sodass z.B. an jedem Kanal zwei Mikros hängen oder bräuchte ich dann zusätzliche Mischpulte dazwischen?
d) Ich habe bis jetzt nur das alte Steinberg WaveLab 4.0 auf meinem Laptop. Reicht das oder muss ich mich noch um andere Software kümmern?
e) Muss mein Laptop sonst irgendwelche Voraussetzungen erfüllen?
h) Sonst noch etwas, das beachtet werden muss?

Ihr seid klasse, dankeschön! :)
 
Gibt es hier wirklich keinen, der meine restlichen Fragen beantworten kann? :confused:
 
Mit dem Interface klappen wie gesagt 10 Kanäle parallel (so wie ich das sehe hast du nur 8 Mikrofonvorverstärker, dh für 10 Kanäle bräuchtest du noch einen zusätzlichen 2Kanalpreamp). Für mehr Kanäle müsstest du vorher summieren. Andere Interfaces (wie z.B. dieses https://www.thomann.de/de/presonus_firestudio_project.htm) kann man kaskadieren, also 2 kaufen und zusammenschließen. Damit hättest du 16 Kanäle. Zur Software: Bei beiden Interfaces ist eine Aufnahmesoftware dabei. Ansosnt funktioniert normal auch deine WaveLabvariante. Der Laptop (sofern einigermaßen aktuell) sollte das schon hinkriegen. Im Falle des Presonus Interfaces wäre ein FireWireanschluss oder eine entsprechende Firewirekarte notwendig.

Solange du noch keine intensiveren Erfahrungen gemacht hast, ist es mMn relativ irrelevant, was du für ein Mikrofon dahinstellst. Meiner Meinung nach ist nach Qualität der Musiker und Instrumente, vor allem der Raumklang (gerade bei klassischer Musik), sowie die Position des Mikrofons relevant. Ich mag die C1000 zwar nicht so gerne (klingen für mich recht charakterlos und langweilig), aber damit kannst du auf jeden Fall arbeiten.
 
Hm, also von der Sache her sind gute Orchesteraufnahmen (gerade wenn man keine Erfahrung hat) nicht unbedingt trivial. Von daher würde ich die eher die Frage stellen, ob das Ergebnis mit 10 Mics auch den erheblich größeren Aufwand rechtfertigt. (beispielsweise müsstest du beim Mischen mit so vielen Mics im Stereobild aufpassen mit den Kammfiltereffekten / Phasenverschiebungen etc.)
Für Demoaufnahmen sollte beispielsweise auch ein mobiler Recorder ausreichend sein, sehr einfach, erstaunlich gute Qualität und unkompliziert (du sparst dir damit richtig viel Zeit!!), und du kannst ihn auch flexibel zb für Probemitschnitte o.ä. einsetzen.

Ich habe mal bei einem Chor mit Orchester mit recht gute Erfahrung gemacht mit einer einfachen NOS-Anordnung (wg. der Aufnahmebreite) von zwei RodeNT55, allerdings spielt dort immer stark die Raumakustik mit rein.

Die verlinkten MXL haben halt ein besseres Preis/Leistungsverhältnis als die C1000, mit denen habe ich nicht nicht gearbeitet und kann nicht sagen, wie fein sie auflösen.

Wie willst du denn die Mics anordnen? In welchem Raum werdet ihr aufnehmen?

Oder anders formuliert: Die Idee, mit vielen Mics aufzunehmen ist zwar vom Ansatz her richtig, aber der Aufwand ist deutlich höher und erfordert eigentlich ausreichende theoretische Fachkenntnisse. Es lassen sich aber auch gute Ergebnisse mit einfache Stereo-Mikrofonie erreichen.
 
Ich rate dir auch zu einer Hauptmikrofonierung und wenn's noch einfach geht mit Stützen. Mach dich dazu mal etwas mit diesem Thema vertraut.
Richtig platziert kannst du damit wirklich gute Ergebnisse erreichen.
Bei der zusätzlichen Verwendung von Stützen musst du wie gesagt auf sehr viele Dinge wie z.B. Delays durch Laufzeitverzögerungen achten...
 
Viele Flöten - und dann noch 10 C1000, das wird schrill. Das Ganze dann noch mit dem leicht substanzlosen Cehringer. Oh je. Da musst Du nachher dann wirklich RICHTIG beARBEITEN, das es dann annähernd so gut klingt wie es mit einfach nur 2 guten Mikros, Preamps und Wandlern geklungen hätte.

Du bist doch der Dirigent. Was willst Du denn mit den vielen Einzelmikrofonen erreichen? Eine bessere Balance? Dann arbeite mit Deinem Orchester und nicht nachher mit vielen schlechten Kanälen!

Leg die Energie in die Musik und die Beschäftigung mit dem Orchester. Die Flötisten werden es Dir danken mit besserer Klangformung und mehr Spielfreude. Dann bekommst Du am Ende ein besseres Ergebnis als mit der teuersten Technik. Und Du hast noch nicht mal mittelmäßige Technik zur Verfügung.

Wenn Du gar kein Vertrauen in Deine Musiker setzt, wozu dann die Aufbahme? Wenn Du aber Potential siehst, leg die Energie in die Musik statt in die Beschäftigung mit schlechter Technik. Diese Energie und dann nur 2 gute Mikrofone werden Dir mehr bringen als nur eine bessere Aufnahme. Das wird sogar ein neues Fruppenermebnis über das Geschaffte bringen als das Gefühl, da hat es einer nach einer schlechten Aufnahmedarbietung im Mix irgendwie erträglich hingebogen.
 
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besser gesagt, kennst du dich mit irgendeinem DAW aus? hast du schon eines? wir können dir natürlich dazu auch weiterhelfen, aber das nachbearbeiten ist dann auch nicht so leicht wie man denkt wenn man es noch nie gemacht hat. leichter wäre es dein orchester
mit zwei brauchbaren Kleinmembranern in ORTF
aufzunehmen. dann müsst ihr zwar alle live richtig spielen und vor allem auf die dynamik achten, aber für eine ep/demo sollte das reichen..
 
Hallo, JanMo,

ich würde Dir auch dringend zur "kleinen Lösung" mit Zweikanalinterface und zwei Kleinmembranern raten, zumal, wenn's "nur" eine Demo werden soll. Zehn Mikrofone angemessen im Orchester zu verteilen, so daß das, was sie aufnehmen, für den fertigen Mix auch Sinn macht, bedarf großer Erfahrung. Um viel Ausprobieren wirst Du nicht herumkommen, und selbst dann wäre nicht sicher, ob das Endergebnis die Arbeit wirklich lohnt.
Ggfs. kannst Du ja Interface und Mics auch ausleihen? Oder Du schaffst nur ein Interface an und mietest zwei gute Mics dazu, das kostet nicht die Welt (Neumann KM184 und C1000 - das dürfte ein Unterschied wie Tag und Nacht sein ;) ).
Ich habe im letzten Jahr während der Chorbiennale in Aachen vier Konzerte mit der Kombi aus Tascam DR100 und zwei Neumann KM184 mitgeschnitten, und die beteiligten Chorleiter waren mit dem Ergebnis sehr zufrieden...

Viele Grüße
Klaus
 
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Hallo zusammen!

Vielen Dank für eure ausführlichen Antworten und sorry dafür, dass ich solange nicht reagiert habe!

Wirklich klasse, was man hier alles lernen kann.
Ich habe großes Vertrauen in meine Musiker und werde deshalb jetzt den von euch vorgeschlagenen Weg versuchen. Außerdem schaue ich noch einmal bei den Studio-Leuten von meiner Uni vorbei und frage mal, was ich evtl. von dort ausleihen kann. Vielleicht gelingt mir so die ganze Aktion dank eurer Hilfe dann sogar für kostnix! :D

Also, herzlichen Dank noch mal!!:great:
 
Hallo zusammen!

Ich bin Dirigent eines kleinen Orchesters mit gut 30 Musikern (alles Querflöten!) und zusätzlich etwa 10 Schlagzeugern. Mir wurde aufgetragen, eine Demo-Aufnahme zu realisieren, die quasi nix kosten darf, aber natürlich trotzdem möglichst guter Qualität sein soll.


Ich vermute schon jetzt da wird die Enttäuschung groß sein weil sich das Wort Behringer, in Zusammenhang mit Qualität ausschließt, und am Ende des Tages dazu mehr Know-How gehört als man denkt.
Es sit nicht damit getan zwei Mikros in die Landschaft zu stellen in der Hoffnung = Geiles DEMO.
Gerade bei der Besetzung kann ich mir je nach Aufnahme-Raum erhebliche Probleme vorstellen.

Mein Vorschlag wäre an die Musikhochschule zu latschen in der Hoffnung das diese eine Abteilung für Tonmeister-Musik hat.
Dann haben die Studenten was zum Üben und Ihr einen guten Sound.

Oder einfach mal die SAE Leute Fragen die suchen ständig Opfer an denen die Studenten ihr Wissen testen dürfen.
 

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